Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

feko

Well-Known Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Ich würde das so nennen,das ein Gewässer immer,und ständig im Wandel ist,
mit oder ohne Welsen.
Das hatte ich auch ganz am Anfang geschrieben-das keiner von uns dies einfach verstehen kann-weil es zu komplex ist.
Einige Arten setzen sich durch-andere haben das Nachsehen.
Aber da wurde meine Meinung ja gleich als Schwachsinn abgestempelt.
Den Rotaugen geht es besser-den rotfedern nicht-thats life-mit oder ohne die gebartelte Bestie,die nur Rotfedern,Aale und Schleien verschlingt.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

So seltsam du das findest, bei uns ist es inzwischen so.
Oder wie würdest du das nennen, wenn die Altesgruppe der großen Laichfische nahezu fehlt!

Dann sind sie nicht verbuttet sondern lediglich jünger..


Den Rotaugen geht es bei uns anscheinend besser, da sind 2 Pfünder nicht selten.

Ganz schöne Brummer, recht ungewöhnlich.


Seit ca. 10 Jahren gibt es Elodea (Wasserpest) und dies inzwischen flächendeckend, obwohl noch genug gute Wasserplanzen (Laichkraut,Hornkraut), vorhanden sind.
Ja, Karpfen gibt es natürlich auch und zwar nicht gerade kleine (> 29KG)!
Monsterkarpfen, dann ist der See wohl auch nicht mit zu vielen K. besetzt, passt ja auch zu den vielen Wasserpflanzen.

Jürgen

Klingt alles gut, lässt aber auf starkes Auslichten unter den Weißfische schließen.
Kormoran und Wels sind sicher nicht ganz unschuldig.

2. Fragen noch.
Wie entwickelte sich der Zander zuletzt und wurden bei Euch die Rotfedern von Anglern entnommen.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Wie entwickelte sich der Zander zuletzt und wurden bei Euch die Rotfeder(n) von Anglern entnommen.

Zander war mal, zu Zeiten als noch gebaggert wurde, recht gut und es gab sogar Jungfische, aber inzwischen bei einer Sichtweite von ca.7m im Sommer wird das nix mehr.Ohne den jährlichen Besatz (fangfähig)von eingen Zentnern, gäbe es wohl keinen Zander mehr im Gewässer!Ich finde es auch bescheuert, immer noch zu besetzen, aber wie es in sonem Verein nun mal ist, macht der Gewässerwart was die Rentnergang will!
Rotaugen und Rotfedern werden und wurden immer entnommen. Es gibt wenige (ca.10%) Vereinsmitglieder, die diese vor allem im Winterhalbjahr befischen (Backfische)!

Jürgen
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Sollte als P.N gesendet werden.
@ Taxidermist, Speicher bitte löschen.:q




Ich werde es erst einmal sacken lassen, es ist seltsam.|kopfkrat

Wäre ja auch stink-langweilig immer eine Antwort zu haben.
|wavey:
 
G

Gelöschtes Mitglied 143584

Guest
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Hallo Servus,


ich finds nicht richtig das dem Wels so übel nachgeredet wird. Vor allem von dem Anglern die den Wels nur als Beifang erwischen. Und sonst keine Ahnung von dem Fisch haben.
Sicher gehören Welse nicht in einen kleinen See/Weiher das müsste jedem einleuchten.
Aber warum soll er aus dem Fluß verschwinden?
Das Problem ist nicht der Wels sondern wir Angler.
Ab 15.April ist bei uns die Raubfischsaisson eröffnet da wird geblinkert was das Zeug hält, aus jedem Gebüsch aus jeder Hecke aus jedem noch so kleinen Loch kommen sie rausgekrabbelt. Die sind dann wie die Wahnsinnigen beim Winterschlußverkauf. Das geht dann 4 Wochen so und nach einiger Zeit wird dann rumgeheult es gibt keine Hechte und Zander mehr. Ein weiteres Beispiel. Bei uns Angeln viele Russen und die haben keine Setzkescher sondern Wassertonnen dabei. Und die werden auch voll gemacht" ALL YOU CAN FRESS"
Da gibts nur alles muss raus was da kreucht und fleucht.
Und dann geht das gejammere los wir fangen so schlecht Fische. Und die Welse fressen uns alles weg und jeder Wels der gefangen wird muss raus. Wenn ich den Schmarn höre krieg ich des kotzen.
Der Wels nimmt sich das was er zum Leben braucht und manche Angler bekommen wohl nicht genug oder haben Angst zu verhungern.

@ Taxidermist

wie findest du heraus wo die Welse ihre Laichplätze haben?
Und ich dachte die Welse fressen in der Laichzeit schlechter. Wie kannst du dann die Männchen fangen?|kopfkrat
 

feko

Well-Known Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Mit Kukös...die bewachen ihr Nest.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

wie findest du heraus wo die Welse ihre Laichplätze haben?
Und ich dachte die Welse fressen in der Laichzeit schlechter. Wie kannst du dann die Männchen fangen?|kopfkrat

Das ist im klaren Baggersee nicht schwer!
Eine Polbrille ist dabei ganz hilfreich.
Die Männchen säubern den Laichplatz, also muss man nur Stellen suchen, wo zwischen dem ganzen Grün der Wasserpflanzen ein heller Sandfleck erkennbar ist.
Wenn son Sandfleck kein Frassplatz von Karpfen oder Schwänen ist, dann ist es ein Wallernest!
Manchmal ist sogar der Fisch selbst zu sehen.
Bei uns liegen die Nester immer zwischen 1m und ca.4m Wassertiefe.
Das die Waller in der Laichzeit und vor allem die Milchner nicht fressen, macht gar nichts. Die Bisse sind eigentlich Wutbisse, weil sie ihr Nest verteidigen!
Es ist auch ziemlich egal, welchen "Köder" man zum Nest herunterlässt!
So habe ich sogar mal einen rot/weiß gestreiften Kindersocken, mit einem Drilling, beschwert mit einem 20gr.Blei, verwendet!
Dabei ging es allerdings um eine Wette, die ich gewann.
Normalerweise nehme ich einen 60gr. Effzett, oder auch schon mal nen Köfi!
Bei uns gibt es übrigends Entnahmegebot, dass heißt keine Schonzeit und ebenso kein Mindestmaß!

Jürgen
 

volkerm

Active Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

In den stehenden Gewässern meines Ex- Vereins hatten die Jungs auch vor vielen Jahren kleine Welse gesetzt. Die liegen alle nahe an der Fulda, und werden regelmässig überschwemmt. Gelaicht hat da keiner; auch keiner wurde meines Wissens in der Fulda dort oben gefangen. Vor einigen Monaten wurde ein zig- Kilo- Fisch im Vereins- Paradeteich gefangen. Keine Ahnung, wie viele tausend Mark/Euro der an Schleien/Aal/Karpfen und sonstigem Besatz für das Gewicht brauchte. Dafür stand jetzt mal ein ansonsten eher unauffälliger Mensch mit Bild in der Zeitung. Denkt Euch den Rest zu meiner Einstellung dazu...
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Keine Ahnung, wie viele tausend Mark/Euro der an Schleien/Aal/Karpfen und sonstigem Besatz für das Gewicht brauchte.
@Volker, kann gar nicht sein, dass habe ich hier gelernt, Welse leben von Luft und Liebe, vielleicht noch von ein paar wenigen, winzig kleinen Fischlein!
Hier im Badischen klappt es mit der Vermehrung der Waller großartig, außer im letzten Frühjahr, da war es wohl doch zu lange kalt!

Jürgen
 

volkerm

Active Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Jürgen, ich habe die letzten zehn Jahre mein Geld dort sinnvoller in Bratwürste und Bier angelegt, wenn ich denn mal da war.
 

Ralle 24

User
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Für diese Entwicklung kann es viele Gründe geben.

So wie es sich liest, den Waller dafür verantwortlich zu machen ist ziemlich kurz gedacht.
Da spielen unterschiedliche Ursachen, erst Recht in den Wechselwirkungen eine Rolle.

Deine Erklärung lässt jedenfalls keine Analyse der Probleme zu.
Soll keine bösartige Kritik an dich sein.
Warum auch.
Aber ich Glaube, wir Angler machen es uns bei einer Ursachenforschung für viele Probleme zu leicht.
Der Feind ist schnell lokalisiert, die wirklichen Ursachen/Probleme sind schneller übersehen.

Richtig. Und genauso leicht wird der Lieblingsfisch mt dem Messer zwischen den Zähnen verteidigt. Dabei steht der Wels in dieser Diskussion nur als Beispiel für zahllose Besatzsünden quer durch die Artenwelt.

Ich würde das so nennen,das ein Gewässer immer,und ständig im Wandel ist,
mit oder ohne Welsen.
Das hatte ich auch ganz am Anfang geschrieben-das keiner von uns dies einfach verstehen kann-weil es zu komplex ist.
Einige Arten setzen sich durch-andere haben das Nachsehen.
Aber da wurde meine Meinung ja gleich als Schwachsinn abgestempelt.

Deine Meinung ist keineswegs Schwachsinn. Allerdings sind natürliche Veränderungen das Ergebnis Jahrhundertelanger Entwicklung und keinesfalls gleichzusetzen mit dem Besatz-Vandalismus, den die Angler in ihren Gewässern anrichten.

ich finds nicht richtig das dem Wels so übel nachgeredet wird.

.......

Ein weiteres Beispiel. Bei uns Angeln viele Russen und die haben keine Setzkescher sondern Wassertonnen dabei. Und die werden auch voll gemacht" ALL YOU CAN FRESS"
Da gibts nur alles muss raus was da kreucht und fleucht.

Endlich ! Das hat ja lange gedauert bis der wahre Feind Doitscher Gewässer benannt wurde. Und das hat ja auch so viel mit Ökologie zu tun.



@ Jürgen

Hast Du schonmal versucht, Kühen die Relativitätstheorie zu erklären ?
Wenn Du eine sympathische Stimme hast hören die Dir sogar zu.
Das Ergebnis ist aber das Gleiche.|rolleyes
 

Wallersen

Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Also, um nochmal auf den 130ha Baggersee zurück zu kommen.
Dass der dortige Wallerbesatz vor ca 30 jahren unüberlegt war ist klar, kein Wallerfreies Gewässer sollte mit dieser Art besetzt werden. Weiterhin halte ich es für durchaus möglich dass die Schleien in diesem gewässer im Laufe der Jahrzehnte durch den Waller reduziert wurde. Welchen grund der Rückgang genau hat wird niemand sagen können aber der Waller ist einer der möglichen Gründe.
Den Walller für das Fehlen der größeren Rotfedern verantwortlich zu machen halte ich wiederrum für unschlüssig, zumal ja auch große Rotaugen in dem Gewässer vorkommen. Der Waller wird hier sicherlich keinen Unterschied zwischen Rotauge und Rotfeder machen.
Das Fehlen der Großen Rotfedern wird vermutlich daran liegen dass sich das gewässer irgendwie minimal verändert hat und die Rotfeder einfach keine Idealen bedingungen mehr vorfindet, das Rotauge mit wesentlich geringeren Ansprüchen wächst ja weiterhin ab.

Ein Wels lebt weder von Luft und Liebe noch frisst er mehr als andere Fische gleicher Größe.

@Taxi, in deiner Kernaussage dass Wallerfreie gewässer nicht mit Wallern besetzt werden sollten wir dir hier wohl so zihmlich jeder Zustimmen.
Den Waller aber für alle möglichen probleme welche im Gewässer auftreten verantwortlich zu machen, wie z.b. das Fehlen großer Rotfedern, ist aber sicherlich auch nicht richtig.

Leider fehlen einem immer die Vergleiche wie sich ein Gewässer ohne Wallerbesatz entwickelt hätte.
Ich für meinen Teil kann jedenfalls nicht behaupten dass die Gewässer in welchen seit vielen Jahrzehnten Waller rum schwimmen über einen schlechteren allgemeinen Fischbestand verfügen als Gewässer ohne Waller.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Neckar ist ein gutes Beispiel.

Schon immer Waller drin, vor 20 Jahren massenhafte Bestände an Brassen, Rotaugen, Döbeln, Barben etc..

Rückgang der Fischbiomasse seither um ca. 80% (Untersuchung Regierungspräsidium).

Ursache:
Kläranlagen, deutlich verminderte Verwendung von Dünger (Neckarweinberge), insgesamt etwas kühler, da viele Kraftwerke nur noch teilweise laufen, Besatz von Zander und Rapfen (ansässige Vereine/Verbände), die vor allem unter Weissfischbrut aufräumen, deutliche Steigerung von Kormoranen.

Der schon immer anwesende Waller spielt da keine größere Rolle - im Gegensatz zu anderen im Neckar heimischen Fischen ist er aber anpassungsfähig genug, um immer noch einen gesicherten Bestand zu halten.

Eines kann ich bestätigen (und hab das auch oft genug geschrieben schon hier im Forum):
Zum einen sind die Waller im Neckar eher Sammler als Räuber, zum anderen scheinen sie beim rauben kleinere Fische zu bevorzugen (auch eines der Ergebnisse).
Seit wir umgestiegen sind von 2 hintereinander gekoppelten 40-Gramm-Effzett mit nem 10/0er Einzelhaken mit großem Twister dran auf kleine Gufis (unter bis max.12 cm) und Wobbler (auch 8 - 10 cm, Haken und Sprengringe tauschen) sind die Fänge trotz insgesamt weniger Fisch deutlich besser geworden (ist zwar als "Anglererfahrung" nicht wissenschaftlich relevant/haltbar, aber wir haben eben das unabhängig der Studie (die das ja auch sagt) in der Praxis rausgefunden über die Jahre, dass kleinere Köder besser funzen)..

Angelvereine/Bewirtschafter suchen eben zu gerne nen Schuldigen fürs eigene Versagen - und das ist meist nicht der Wallerbesatz (gabs im Neckar eh nicht), sondern unüberlegter Besatz mit weiteren Räubern..

Mir als Angler isses wurscht.
Ich fang Waller so gerne wie Zander..

Jeweils anderes fischen zwar, aber solange (noch) Fisch zu fangen ist, angle ich halt drauf - ob Waller oder Zander...
 
Zuletzt bearbeitet:

lsski

Der Fischflüsterer
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Weil Waller sich von so ziehmlich allen ernähren was sie so finden sind sie so schwer zu fangen.
Welche Nahrungsquelle gerade aktuell ist bekommt man erst raus wenn man einen aufschneidet.
Da unsere Rhein Waller auf Käse beim Barbenangeln gebissen haben waren wir gespannt wie der Mageninhalt aussieht bevor er in die Räuchertonne wandert.
Resultat: einen Amerikanischenflusskrebs und Muscheln im 96cm Waller.
Grundeln im 60 cm Waller der mit Grundel gefangen wurde.
Nix im Magen hatte ein 80cm Waller der einen (1) Halibuttpellet wollte.
Auf 10-20 Tauwürmer oder Karausche, 500g Rotauge Haben wir in 300 Stunden nix gefangen. ( Wir wollten einen Großen)
Waller sind überlebenskünstler und fressen das was da ist.
Das Fischarten komplett weg sind kann nicht ihre schuld sein weil dafür sind die fiel zu träge sich ein Lieblingsfutter zu suchen.

Kommendes Jahr werde ich mit Grundeln an meiner Wallerangel auf Zander Fischen und hoffe das mal ein Größerer Waller seine Lieblingsnahrung einsammelt.

Das müßte im Rhein die Grundel sein.
Weil selbst Zander auf 10cm Rotaugen nicht mehr beißen sondern am liebsten auf < 10cm Grundeln.
Schlißlich hatte ich beim Aalangeln damals als es die Grundel noch nicht gab auch Wallerbisse von Kapitalen auf Wurm.
 

Fin

Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

@Volker, kann gar nicht sein, dass habe ich hier gelernt, Welse leben von Luft und Liebe, vielleicht noch von ein paar wenigen, winzig kleinen Fischlein!
Hier im Badischen klappt es mit der Vermehrung der Waller großartig, außer im letzten Frühjahr, da war es wohl doch zu lange kalt!

Jürgen

Hast du wirklich die Ausführungen von TK in Bezug auf ANDERE Waller-Studien gelesen? Deine persönlichen Erfahrungen und dein gesunder Menschenverstand in allen Ehren, aber diesen "per se" über wissenschaftliche Studien zu stellen ist nicht hilfreich. Ist natürlich völlig okay die eigenen Erfahrungen mit einfließen zu lassen aber die Zusammenhänge sind dann doch komplexer als das man diese über Fangstatistiken beurteilen könnte. Und beim Thema Wallerbesatz sind doch hier alle einer Meinung! Da sehe ich das ebenso wie du.

Ralles Argumentation geht ja immerhin in die Richtung das TK sich im Fazit nicht ausdrücklich gegen einen Fehlbesatz ausspricht und somit für Vereinstümpel missbraucht werden könnte. Du spielst aber immernoch auf das "Wallermär" die Fischfressmaschine an...|kopfkrat

Ich schrieb vor ein paar Seiten dazu schon:"Was ich bei der ganzen Diskussion nicht ganz verstehe. Klefoth schreibt im Artikel über die "spanischen Verhältnisse" doch das der Waller hier in Deutschland eine Konkurrenz für Hecht und Zander darstellt (auf das Nahrungsverhalten des Wallers geht er ja vorher ein und am Ende stellt er Ergebnisse anderer Studien vor/Mageninhalte/Isotopverhältnisse) und nicht für den Beutefisch. Sein Fazit ist doch:"Somit ist ein stark negativer Einfluss des Wallers auf andere Fischbestände nur dann zu erwarten, wenn 1) das Gewässer sehr klein ist und übermäßig besetzt wird, oder 2) wenn es an anderen Räubern fehlt und somit keine Konkurrenzsituation enstehen kann. Und für alle anderen Gewässer sieht er dann keinen negativen Einfluss des Wallers"

Wie sieht es bei euch im Gewässer mit Großhecht aus? Zander ist ja schon eher mau....

Ich habe interessanter Weise dieses Jahr einen 115cm Waller in der Elbe auf nen flachlaufenden 7cm Rapala kurz vorm Ufer gefangen obwohl die Ecke vor Fisch nur so brodelte (Rapfen/Barsche und Wollhandkrabben ohne Ende). Der hat dort wohl lieber auf Mäuse und Heuschrecken gewartet anstatt auf Fischjagd zu gehen :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ralle 24

User
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Ralles Argumentation geht ja immerhin in die Richtung das TK sich im Fazit nicht ausdrücklich gegen einen Fehlbesatz ausspricht und somit für Vereinstümpel missbraucht werden könnte.

Ganz genau das. Über die Schlußfolgerungen zu seinen Untersuchungsergebnissen kann man zudem diskutieren, müsste das aber auf das jeweilige Gewässer begrenzen. Nämlich hier z.B.

Ich schrieb vor ein paar Seiten dazu schon:"Was ich bei der ganzen Diskussion nicht ganz verstehe. Klefoth schreibt im Artikel über die "spanischen Verhältnisse" doch das der Waller hier in Deutschland eine Konkurrenz für Hecht und Zander darstellt (auf das Nahrungsverhalten des Wallers geht er ja vorher ein und am Ende stellt er Ergebnisse anderer Studien vor/Mageninhalte/Isotopverhältnisse) und nicht für den Beutefisch. Sein Fazit ist doch:"Somit ist ein stark negativer Einfluss des Wallers auf andere Fischbestände nur dann zu erwarten, wenn 1) das Gewässer sehr klein ist und übermäßig besetzt wird, oder 2) wenn es an anderen Räubern fehlt und somit keine Konkurrenzsituation enstehen kann. Und für alle anderen Gewässer sieht er dann keinen negativen Einfluss des Wallers"

Vor dem auftreten des Wallers gab es in besagten Gewässern keine Großräuber. Aber es gab massenhaft Beutefische. Als Folge davon konnte der Wels sich extrem vermehren, da er keinerlei Freßkonkurrenz hatte. Räuber ähnlicher Güteklasse halten sich in einem gesunden Gewässer gegenseitig durch die Reduzierung der Beutefische und gegenseitiges Auffressen auf einem pendelnden Niveau. Diese Regulatoren fehlten in Spanien weitgehend. Sowas kann dann das Artengefüge der Beutefische über den Haufen werfen.

Diskutieren muss man über die Folgen für die übrigen Lebensformen. Diese stehen ebenfalls in einer Beziehung zu den verschiedenen Fischarten. Kommt die Artenstruktur der Beutefische durcheinander, hat das auch Auswirkungen auf den Rest des Ökosystems.
Hier und auch bei Klefoth, wird aber immer nur die direkte Auswirkung auf andere Fischarten betrachtet. Und grade der Wels, der seine Nahrung eben auch zu einem wesentlichen Teil aus anderen Wasserlebewesen bezieht, kann hier extremen Schaden anrichten. Wie das z.B. auch der Karpfen macht. Ein Rückgang der Schleienpopulation ist z.B. wesentlich eher einem Überbestand an Karpfen zu verdanken, als dem Vorkommen des Welses.

Und darum nochmal:

Es gibt in Welsfreien Gewässern keine unbesetzten Nischen. Welsbesatz hat unbestreitbar Folgen für das Ökosystem. Welche und wie gravierend diese sind, lässt sich oft erst nach Jahren, und vielfach auch nicht nur durch das Betrachten der Fischpopulationen, klären. Es ist aber immer mit einem nicht kalkulierbaren Risiko verbunden und kaum rückgängig zu machen.
 

ha.jo

Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Hallo Ralle
Es gibt in Welsfreien Gewässern keine unbesetzten Nischen.
Bedeutet.
Jeder Eingriff in Gewässer sollte unterlassen werden, unabhängig vom Wels?
Es ist aber immer mit einem nicht kalkulierbaren Risiko verbunden und kaum rückgängig zu machen.
Gilt dann für jeden Gewässereingriff.
Besetzte Nischen werden dann ja verändert.
Jegliche Aktion zum Erhalt oder Wiederansiedlungsprojekte müssten eingestellt werden.
Die vorhandenen Nischen sind besetzt.
Wo beginnt die Differenzierung?
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Und darum nochmal:

Es gibt in Welsfreien Gewässern keine unbesetzten Nischen. Welsbesatz hat unbestreitbar Folgen für das Ökosystem.

Klingt für mich wie aus einem Lehrbuch, oder wie die Aussage das es in der Natur keine ungenutzten Nischen gebe.
So ganz falsch ist es sicher auch nicht aber...

Welcher heimische Fisch nutzt eben auch die größeren Beutetiere, wie Enten, Bisamratten und Altfische.
(Das ist es wohl auch was ihm oft Feinde macht, die nutzt der Mensch auch)

Wer nutzt mal einen toten Brachsen, mag überhaupt auch Aas.
Welcher Fisch mag auch harte Wollhandkrabben.

Welche heimischen Raubfische kommen in den ausgebauten Wasserstraßen überhaupt noch richtig zurecht, der Hecht wohl weniger.
Dort finden der Wels und Zander dann gute Bedingungen, eben auch, weil der dort heimischen Hecht dort nicht mehr so recht klar kommt.
Oder anders, Sie erfüllen dort Aufgaben die der Hecht dort kaum noch erfüllen kann, auch weil Er ja zusätzlich noch befischt wird.

Bleibt noch eins, entstehen nicht freie Nischen wenn, der Angler stetig eingreift, wenn er zum Beispiel selektiv auf Hecht angelt und so einen Zustand herstellt, der wenig größere Hechte zulässt.

Welse haben unbestreitbar Folgen für die Gewässer, nur welche, und wie es zu werten ist, das ist nicht so klar.

Das alles ist kein Grund sie einfach so zu besetzen, aber wenn ich lese, das sie auch in angestammten Lebensräumen wie dem Elbgebiet als nicht erwünscht und falsch hingestellt werden stimmt es mich nachdenklich.
 
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