Erfahrungsbericht - Meine erste Woche als Jungangler

Hadiz1z

Well-Known Member
Hallo Anglerboard,
Hallo Welt!

hier eine Zusammenfassung meiner ersten Angler- (und Schneider-) Woche!

(vorab: Falls die Thematik hier falsch liegt, bitte entsprechend verschieben. Mich hat der Beitrag von bathgate hier ziemlich weiter gebracht und zu diesem Text inspiriert!)

Kurz zu mir: Mein Name ist Dominic, 36, ich bin Vater von zwei Thronfolgern im Alter von 3 und 4 und mein Hausgewässer (so nennt man das glaube ich) liegt ca. 10 Gehminuten von mir entfernt - die Lippe.

Ende letzten Jahres habe ich mir einen "kleinen" Lebenstraum erfüllt und meinen Schein bestanden. Seit 01.01. gilt nun auch mein Erlaubnisschein. Passend dazu hat mein Chef mich mit den Worten "Geh Angeln!" für eine Woche vor die Tür gesetzt. Einige eingelagerte Ruten aus einer Keller-Aufräum-Aktion meines Vaters und hunderte Stunden Videos und Texte (und Anglerboard :) ) später, konnte es für mich nun los gehen.

Zwischen den Jahren habe ich mir meine erste "eigene" Rute gekauft. Ich habe mich primär für das Spinnangeln entschieden, da ich hier recht mobil bin und auch "mal eben" mit kleinem Gepäck los kann. Mit einem Freund + Youtube haben wir nach 3 Versuchen die Schnur einigermaßen aufgespult bekommen. Sammelsorium irgendwelcher Baumarktköder liegt auch bereit.

- Shimano Vengeance, 240cm, 10-35g WG
- Rolle: Kogha Streamcaster STR 1000FD
- Schnur: 0.15mm geflochtene, 10kg

Tag 1 - 01.01.2023

Happy New Year. Ihr kennt das mit neuem Spielzeug... spielen! Da ich die Kids über Silvester hatte, war allerdings erst einmal Disneyland. Nachdem diese gegen Mittag anfingen abzudrehen (weil ich ihnen ein paar Videos von Fischen gezeigt hatte :D ) und das Wetter eigentlich "okay" war, habe ich die beiden eingepackt, meine Spinnrute + eine schnell aus Vaters Erbe zusammengebastelte Posenrute eingeladen und bin mit den Uferterroristen für ca. 1,5 Stunden an die Lippe gefahren. Sie durften eine Angel halten und waren natürlich stolz wie Oskar; auch wenn sie bis heute nicht verstehen, wieso nicht nach 3 Sekunden im Wasser der Fisch hervorkommt. (Meine Taktik: Mal ein bisschen anstecken für später ;) ). Ich hatte etwas Zeit, ein paar Würfe mit der Spinnrute zu üben. Naaaaja... immerhin ist der Köder im Wasser gelandet :) Tag 1 mal wieder beendet mit viel Internetz Recherche und morgen sollte es endlich "in Ruhe" das erste mal richtig ans Wasser gehen.

Fazit Tag 1: Hat Spaß gemacht und war richtig cool für die Kids! Ziemlich erschrocken, wieviel Müll überall liegt, und habe für mich entschieden, ab sofort immer 2 (anstatt wie bisher bei meinen Trekking Touren nur 1 ) Teile Müll mehr mit nach Hause zu nehmen, als ich mitgebracht habe.

Tag 2 - 02.01.2023

Bis mittags gearbeitet, dann eher Feierabend gemacht. Alles eingepackt was man so hat und ab ans Wasser. Hatte mir eine Stelle ausgesucht, die mir optisch einfach top gefiel. Ich bin gerne draußen, auch mehrere Tage und halte mich gerne an schönen Orten in der Natur auf. Hier sollte nun also meine "Karriere" starten. Mein Ziel war es mit dem GuFi auszuwerfen. Ich hatte 3 Stück mit Blei im Kopf aus meiner Baumarkt-Kiste dabei, sowie 2 Wobbler. Hm.. Irgendwas von von Strömungskanten und Kehrwasser hatte ich gelesen. Im Fächer alles abwerfen -> Schwierigkeit Nummer 1: Dazu muss der Köder auch dahin wo er hin soll :D An meinem auserkorenen Spot gab es 2 gute Stellen zum werfen. Die erste sehr breit, aber auch sehr flach. An der zweiten ist tiefes Wasser bis zum Ufer und ich konnte hier kurz sehen, wie die Köder sich verhalten. Relativ zügig hatte ich die ersten Hänger. Vorher schon immer wieder ein wenig an dieser Stelle, aber ich hab einfach die gleiche "Spur" wieder geworfen, bis irgendwann- keine Chance mehr. 2 GuFi inklusive Stahlvorfach waren weg. Ziemlich dämlich, doch ich bin positiv - eine gute Chance zum Knoten üben. Neues Stahlvorfach dran und den letzten verbliebenen GuFi. In zahlreichen Videos wird von "an der Schnur spüren" erzählt etc. Nichts, ich hatte null Gefühl für das Ding. Hatte auch nicht viel Zeit zu üben, denn mein letzter GuFi landete unerreichbar im Baum. Möp. Was solls. Wobbler dran und ein bischen damit hin und her geworfen, aus Bäumen befreit und lauter Äste, Blätter und Wasserpflanzen an Land gezogen. Habe es noch im Dunkeln ca. 30 Minuten versucht, aber war mir dann doch zu riskant, da ich einfach 0 Gefühl hatte wo der Köder hinfliegt. Mein Fang des Tages war ein alter Lappen - naja immerhin. In meinem kleinen Büchlein (was ich immer dabei habe um Fragen/Erkenntnisse zu notieren) war genug Füllung um sich abends erneut zu belesen.

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Fazit Tag 2: - 3 Köder. 1 Verlust war pure Dummheit (mach doch mal den Wurf da ganz knapp am überhängenden Baum vorbei, obwohl du es nicht kannst). Hat trotzdem viel Spaß gemacht, viel Wildlife gesehen, von Kormoranen bis zum Reh. Morgen komme ich wieder.

Tag 3 - 03.01.2023

Besagter Tag an dem mein Chef mir für den Rest der Woche Ausgang gewährt. Ich nahm mir vor jeden Tag der Woche, egal bei welchem Wetter mindestens 3 Stunden am Wasser zu verbringen. Am Abend zuvor gabs noch eine kleine Onlineshopping Orgie - Abhakmatte, ordentlicher Rucksack und neue Gummifische, inklusive Jigs (kannte diese vorher nicht). Bin gegen 14hwieder los und habe bis ca. 18 auf meine verbleibenden Wobbler gefischt. Auch aus dem Sortiment von meinem Vater waren noch ein paar Spinner und Spoons da. Alles mal reingeworfen und geschaut wie sich verschiedene Köder anfühlen. Mal versucht absinken zu lassen, mal schnell mal langsam. Werfen war irgendwie mühsam und Weite kam auch nicht (habe dann an Tag 5 erfahren, dass die Dinger alle für meine Rute zu leicht waren...). Immerhin ist mir so aufgefallen, dass ein Wobbler an der Oberfläche schwimmt. Dachte der ist kaputt, hat nen Loch oder so :D Ab ins Büchlein, Recherche zu Wobblern am Abend! Ich hatte wieder sehr viele Hänger, da ich immer die gleichen Stellen, welche ich für gut hielt befischte. ABER: Durch meine gezielte "Weiterbildung" habe ich nicht einen Köder verloren. Jeden Hänger konnte ich lösen, was mich schon ein wenig stolz machte. Nunja, die kleinen Erfolge zählen ;) Was mich nervte war meine Rolle - diese machte komische Geräusche. 1mal hatte ich so ne Schlaufe, welche sich um die Hauptschnur gewickelt hatte, die habe ich mühsam entknotet. More to come...

Als es erneut stockduster war, habe ich die Zelte abgebrochen, in der Hoffnung, dass die bestellten GuFi morgen kommen.

Fazit Tag 3: Alles nicht so einfach. Ich habe versucht das Wasser zu beobachten, Strukturen zu erkennen. Sehr erfolgreich: Hänger lösen! Ebenso bin ich kein hohes Risiko mehr an Bäumen etc. eingegangen und hatte ein paar Würfe, die echt gut waren. Ich nehme die Erkenntnis mit, nicht die komplette Rute wie ein Berserker in eine Richtung zu knüppeln, sondern über die Spitze auszuwerfen - klappt trotzdem nicht immer :D Ich beschäftige mich abends viel mit Köderführung von GuFi und Wobbler. Hier lerne ich, dass mein Wobbler nicht defekt ist, sondern er einfach zur Kategorie schwimmend gehört... erneuter Kopf-> Tisch Moment, aber schlauer!

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Tag 4 - 04.01.2023

Rucksack ist da! Top, also alles was man so braucht rein da. Die GuFi lassen auf sich warten... hm.. laut Sendungsverfolgung in 10 min da. 5 min noch. Abbruch. Keine Sendungsverfolgung möglich.. Egal, ich will zum Wasser! Erstmal nach Askari und irgendwas an GuFi eingekauft + ein Jighead-Set + 2 Sargbleie (falls ich diese mal brauche ...) . Es stürmt richtig stark draußen, immer wieder Regen. Doch ich hatte mir gesagt: Bei jedem Wetter! Die Alternative ist: Du sitzt zuhause und könntest auch arbeiten. Mein Ziel war heute von Haus Dahl Richtung Vinnum zur Brücke zu laufen und potenzielle Angelstellen zu erkunden. Also angefahren und dann.. Schuhe zuhause vergessen. Na klasse.. Nochmal nach Hause, Schuhe eingesammelt, wieder angefahren. Kaum war ich vor Ort ein Anruf meiner Finanzministerin: Köder sind da, der Fahrer hatte nen Platten. You can me mal crossweise... Egal, ich wollte los - das wird Spaß machen. Die erste Stelle unten an Haus Dahl sah vielversprechend aus, wäre da nicht der plötzlich einsetzende strömende Regen und die Sturmböen, welche frontal kamen gewesen. Es hat keine 10 Minuten gedauert und ich war pitschnass. Egal, ich bin zum Angeln hier, habe ich mir gedacht. Immer wieder ausgeworfen. Nachdem zumindest der Regen aufhörte machte ich mich auf den Weg. 2 "potenzielle" Stellen zum Angeln habe ich noch in den weiteren 4 Stunden gefunden. Die Ufer waren einfach zu hoch und steil, zu viel Gestrüpp. Es goss immer wieder wie aus Eimer und der Wind war ekelig. Mittlerweile war ich bis auf die Knochen nass - meine "wasserdichten" Schuhe: am A... wasserdicht. Ich nahm es mit Humor. Mein Rückweg, mitten durch die Felder (ohne Schutz) war gespeist von lustigen Liedern, welche ich in strömenden Regen sang. ("Irgendwann fang ich nen Fisch, der kommt dann auf den Tisch"). So Dinger wenn man komplett durch ist und es trotzdem mit Humor nimmt. :) 5 Stunden draußen, 4 Stunden durch Gestrüpp gewandert, 1 Stunde geangelt. Na immerhin..

Fazit: Kescher + Gestrüpp = Obacht! War trotzdem cool diese Erfahrung gemacht zu haben. Und die warme Dusche danach....mjam..mjam...

Tag - 05.01.2023


Dies sollte mein bisher längster Tag am Wasser werden. Ich beschloss mir bushcraftmäßig mit dem Tarp einen kleinen Regenschutz aufzubauen. Die gröbsten Sturmböen sollten vorbei sein. Eigentlich habe ich mir den Start zum Sonnenaufgang vorgenommen, kam aber nicht so wirklich in die puschen... Also gegen 10 Uhr los.
Den ganzen Tag habe ich an der Stelle, welche mir gefiel mit verschiedenen Ködern ausgeworfen und immer versucht etwas "abzutasten". Die Schnur musste mehrfach entknotet werden, zweimal gings ins Gebüsch zum entfleddern. Nach dem Mittagessen (Sandwiches und Wakame Salat :) ), warf ich einfach immer wieder aus.
Ich habe viele verschiedene Dinge probiert, aber irgendwas fühlte sich nicht richtig an. Keine Ahnung, ob es an dem Setup lag.
Im Zuge der Dämmerung entschied ich mich abzubauen und zurückzulaufen. Ich hatte morgens einen anderen Angler getroffen, vielleicht war er noch da und ich konnte ihn fragen, ob ich ihm etwas über die Schulter schauen dürfte und mit Fragen nerven. War er allergings nicht mehr. Als ich grade noch 10 Würfe machen wollte, lief mein Weibchen an mir vorbei, welches mich mit Gesellschaft überraschen wollte. Wir verbrachten gemeinsam noch 1 Stunde am Wasser, so konnte ich ein bisschen im Dunkeln auswerfen und hatte etwas Unterhaltung.

Fazit: Ein sehr schöner Tag am Wasser. Ich konnte richtig schön runterfahren und der Abend mit meiner Holden war ebenfalls schön - darum geht es schließlich oder? Fänge: 1 oller Futterkorb und ein fremder GuFi aus einem Baum (Köder + 1)

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Tag 06.01.2023

Heute hatte ich leider nur knappe 2 Stunden Zeit. Vormittags habe ich einen ehemaligen Mitarbeiter, welche schon seit Jahrzehnten angelt per Whatsapp mit Fragen zugebombt. Bezüglich des "Fühlens" empfiel er mir erstmal einen Spinner - Mepps Aglia. Zweiter Tipp: Einfach immer werfen, Ziele anviesieren und leicht überwerfen.
Ich also mal wieder nach Askaria, 2 Spinner und einen Wobbler, welcher zu meinem WG passte, gekauft. Ich wollte die 2 Stunden nutzen um strategisch vorzugehen. Nur mit kleinem Rucksack wollte ich sehr mobil bleiben. Die Stellen sollten in folgender Reihenfolge abgefächert werden:

1. Dunkler GuFi (hier wollte ich ebenso verschiedene Jigköpfe ausprobieren um ca. 2 Sek. Absinkphase zu generieren)
2. Heller GuFi
3. Schwimmender Wobbler
4. Sinkender Wobbler
5. Mepps Aglia
danach zur nächsten Stelle

Stelle 1 (meine Lieblingsstelle), 1. Auswurf - GuFi hängt und bleibt mit Vorfach im Wasser... an dieser Stelle sollten nun 3 GuFi von mir hängen. Wieder dämlich. Ich beschloss die Stelle links liegen zu lassen. Nicht mehr meine Lieblingsstelle (!) und zog weiter.
3 Stellen konnte ich schließlich so ausprobieren und habe mir aufgemalt wo hier Hindernisse unter Wasser liegen, welche Hänger produzieren - fürs nächste Mal. Ebenso konnte ich den Spinner ausprobieren - macht richtig Spaß! Man bekommt direkt Feedback, richtig cool.
Einmal konnte ich diesen soeben aus dem Baum retten und einmal hing er an einer Stelle wo ich wusste, dass dort was kommt (aber dieses Mal geht es bestimmt gut..), konnte aber gelöst werden. Die Baumaktion hat mich aber ca. 6 Meter Schnur gekostet, weil diese dabei gerissen ist (zumindest hält der Knoten :) ).

Fazit: Wetter war top - herrlicher Sonnenuntergang. So langsam kenne ich zumindest die für mich gefährlichen Stellen an den 3 Orten und werde diese konsequent meiden! Der Fang des Tages war heute ein alter Angehaken inklusive Wirbel mit so einer Plastikhülse drauf. Mit meiner Rolle bin ich mir gar nicht sicher, die fühlt sich teilweise nicht so gut an.

Resümee:

Mir macht es unheimlich Spaß! Ich konnte brutal viel für mich selbst lernen, aber es macht doch Sinn erfahrene Stimmen zu hören. Ich werde dran bleiben. Am Montag versuche ich gegen Nachmittag wieder loszuziehen - Wetter soll wieder regnerisch mit Sturmböen werden-yay. Habe mir noch kein Ziel dafür gesetzt, vielleicht habt ihr einen Tipp/Rat?

Bis dahin freue ich mich auf mehr Zeit am Wasser, eure Anmerkungen, weitere Tipps und Motivationshilfen.

Ein paar unbeantwortete Fragen aus meinem Booklet, bei denen ich eure Hilfe benötige:

a) Ich habe 2-3 mal eine Art "Speerspitze" auf dem Wasser beobachten können - Fisch?
b) Wofür ist dieses Stäbchen am Feederkorb gut?
c) Irgendwelche Tipps die mir helfen Strömung zu lesen?
d) Sollte ich meine Schnur (die schon viel gelitten hat..) austauschen? Gerade im Hinblick auf diese Schlaufe welche sich beim Auswerfen ab und an verheddert.
e) Hat vielleicht wer einen guten Buchtipp (ja, so aus Papier) zu einheimischen Fischen? Etwas mit viel Bild - was ich mit den Zweibeinchaoten anschauen kann.

So, ist nun doch ewig lang geworden, sorry dafür. Die nächsten Beiträge werden kürzer, versprochen. ;)
 

PirschHirsch

Well-Known Member
d) Sollte ich meine Schnur (die schon viel gelitten hat..) austauschen? Gerade im Hinblick auf diese Schlaufe welche sich beim Auswerfen ab und an verheddert.

Wenn die Schnur nen Hau hat, weg mit und neue drauf.

Angesichts der leichten Kombo und der kleinen Rolle (die ich persönlich da zu klein finde - ne 2500er wäre IMO sinnvoller) würde ich da aber ne Leine mit ca. 7 kg draufziehen - andernfalls leiden Wurfweite und Köderführung massiv.

Theoretisch geht auch weniger Tragkraft - für einen Anfänger ist aber etwas mehr Headroom sinnvoller. 10 kg sind aber definitiv viel zu viel für die beschriebene Kombo.

Geflecht immer nur nach Tragkraft kaufen, niemals nach Durchmesserangabe - denn diese stimmt so gut wie nie.

Hier der YT-Kanal von Uli Beyer mit vielen soliden Anfängertipps zum Spinnfischen:

https://www.youtube.com/@UliBeyersKoderkunst/playlists

Und hier eine sehr gute Angelknoten-Page, die auch einen eigenen YT-Kanal hat (Links jeweils bei den diversen Knoten integriert):

http://www.angelknotenpage.de/
 
Zuletzt bearbeitet:

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Willkommen an Board, Dominic .
Einen tollen Bericht über deine Einstiegserfahrungen hast du geschrieben.ab121

Sicher stellen sich bald die ersten Erfolge ein auch wenn ich keinem Anfänger raten würde mit Spinnfischen ins Anglerleben zu starten. Dabei kann man auch schnell mal viele Stunden erfolglos bleiben und die Motivation verlieren.
Der Fangerfolg stellt sich schneller ein bei zB Methoden wie dem Feedern oder Posenangeln.

Viel Erfolg aud jeden Fall.
 

Karacho_Kurt

Low Budget Angler
Servus Hadiz1z schön das du hier bist.
Das ganze liest sich ungefähr wie meine ersten Erfahrungen in Sachen Spinnfischen :laugh .
Ich kann dir empfehlen mit jemandem Angeln zu gehen der es schon kann das hilft ungemein.
Ich hab letzte Woche eine kleine Einführung in Sache Tackel und Köderführung bekommen das macht um einiges sicherer.
Obs geholfen hat wird sich noch zeigen.

Das Teil am Futterkorb ist ein Anti-Tangel Boom da geht die Hauptsschnur durch.

Gruß Max
Und viel Spaß hier und am Wasser
 

Hadiz1z

Well-Known Member
Mescalero : Ich habe einen bronzenen in 4 und einen silbernen in 3 im Kasten

PirschHirsch: Danke für die Links. Auf Uli Beyer bin ich natürlich schon gestoßen. Das mit der Rolle habe ich mir schon fast gedacht. Mir wurde es so im Laden empfohlen. Vielleicht ein guter Moment Schnur + Rolle direkt zu tauschen.

Professor Tinca : Vielen Dank!

Karacho_Kurt: Ja, das wird auf kurz oder lang hoffentlich passieren. Anti-Tangel Boom heißt sowas wie "Verhedder-Schutz"?

Danke an euch bereits für die Tipps!
 

alexpp

Well-Known Member
Mit der Lippe hast Du vermutlich allgemein nicht das leichteste Gewässer.
Die Rolle würde ich auch ne Nummer Größer wählen, bei Shimano wären es 2500 und C3000, würde zum Spinnfischen nichts unter Sahara, Nasci kaufen.
Falls Du beim Jiggen und Faulenzen zu viele Hänger hast, verwende mal den Offset Haken. Man wird auf Dauer paar Bisse weniger verwerten, dafür aber auch weniger unlösbare Hänger haben.
 

Peter117

Well-Known Member
Hallo Dominic, wellcome on Board.
Spinnfischen im Januar - da hast Du Dir echt etwas Schwieriges ausgesucht...
Meine ersten Schritte als Spinnangler fanden im besten Monat des Jahres statt: im Mai - meinen ersten Spinnfisch habe ich dann im Juni gefangen. Soll heißen: ca. 10 Angeltage ohne Fisch.
Ich würde mich Professor Tinca anschließen und Dir ein paar Ansitztage empfehlen, um vielleicht trotz der schwierigen Zeit ein paar Anfangserfolge zu bekommen.
Nicht, dass Du uns wegen Erfolglosigkeit noch verloren gehst... ;)
 

Hadiz1z

Well-Known Member
Hi alexpp: Danke für die Tipps. Ich musste erst einmal ein wenig googeln :) Eine größere Rolle wirds wohl werden, da lese ich mich noch etwas ein. Für mich haben die alle die gleichen Werteangaben...

Hi Peter117: Ich hab bei sowas meist ziemlich viel Biss. Fürs Spinnangeln habe ich mich wie wahrscheinlich die Meisten aus Zeitgründen entschieden - die räumliche Nähe zur Lippe ist halt nice. So kann ich selbst in der Mittagspause mal 40 Minuten auswerfen gehen. Ansitze werde ich zwischendurch trotzdem mit Sicherheit probieren - das passt auch sehr gut um einfach mal runter zu fahren, denke ich. Ruten für einen Ansitz habe ich zumindest da, bisl Kleinzeug ist schnell besorgt. Ich werde berichten ;)
 

Peter117

Well-Known Member
Achso - Buchempfehlung - als bekennender Bücherwurm würde ich Dir zu einer Angelzeitung (z.B. Rute & Rolle, Blinker oder Fisch und Fang) raten. Die haben monatlich die passenden und aktuellen Tipps zur jeweiligen Jahreszeit auf Lager.
Der Vorteil ist: Du hast einen Leitfaden und musst nicht zwischen verschiedenen Meinungen entscheiden.
Musst mal schauen, welche Dir am besten gefällt....
 

u-see fischer

Traurig ich bin
b) Wofür ist dieses Stäbchen am Feederkorb gut?

Willkomme hier im Anglerboard.
Einige wichtige Tipps hast du ja hier schon bekommen, wie z.B. Rolle zu klein (Was für eine Beratung in einem Angelladen), Schur zu dick (erst recht für eine so kleine Rolle).
Lippe ist wohl kein leichtes Revier, speziell zur jetzigen Zeit (Winter).

Zu deiner Frage b.:
Das Stäbchen ist hohl und wird "Anti Tangle Tube" genannt. Es soll verhindern, dass sich beim Wurf das Vorfach in dem Futterkorb oder der Hauptschnur verfängt.
 

Verstrahlt

Well-Known Member
Super Bericht! Hätte ich niemals so schön schreiben können!

Mein Tip für scheiss Wetter wäre irgendwas zu basteln aber da du erst angefixt wurdest bekommt man dich ja nicht vom Wasser weg :D
Speerspitze aufm wasser kann fisch sein oder anderes schwimmendes getier :D
Das grüne teil am futterkorb isn anti tangle boom der beugt verhedderungen vor.
Strömung "lesen" erfordert erfahrung und ausprobieren.
wenn du meinst die schnur is hinüber runter damit oder mal die ersten meter abschneiden bis sie wieder gut aussieht :)

Rolle hätte ruhig ne 2500er oder 3000er sein können find ich aber für die ersten versuche reicht das alles!
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Hallo, Dominic,

zunächst auch von mir ein herzliches Willkommen im Board! :)
Habe deinen Bericht auch sehr interessiert und aufmerksam durchgelesen, hast du prima geschrieben!

Irgendwie muß man ja mit dem Angeln anfangen, du hast dich zuerst fürs Spinnfischen entschieden und erstmal die ersten Erfahrungen mit verschiedenen Ködern, einer zu kleinen Rolle und vielleicht nicht unbedingt der passenden Rute gemacht.

Ich empfehle Dir auch, zuerst besser mit Pose und auf Grund anzusitzen, um erstmal festzustellen, ob es in der Lippe Grundelvorkommen gibt und welche Friedfischarten sich am erfolgreichsten beangeln lassen. Mit Made/Wurm als Köder fängst du bestimmt etwas!

Später kannst du mit totem Köderfisch auf Grund auf Aal, Barsch, Zander und kleine Welse gehen.... Bei so einem hängerträchtigem Grund würde sich auch das Dropshotangeln und/oder das Texas- bzw. Carolina Rig anbieten.
Im Moment ist aber wichtig, daß du Dir eine gute Wetterschutzkleidung und Gummistiefel besorgst! Die Wetterschutzkleidung sollte eine gute Atmungsaktivität haben und am besten eine Wassersäule von mindestens 8000 mm haben.

Zum Ansitzen mußt du schauen, was du am Platz am besten Aufbauen kannst, einen Schirm (mit einem Bogendurchmesser von 3m) oder ein Bivvy oder Brolly-Zelt.
Um deinen Fluß noch besser kennenzulernen, achte mal auf Kreis- und Gegenströmungen, einmündende Nebenflüsse und Treibhholzansammlungen. Da dürfte es sich lohnen, dort die Köder zu präsentieren!

Wo Hindernisse liegen und wie tief es an vielversprechenden Angelstellen ist, läßt sich sehr gut mit einem DEEPER (Chirp+2) herausfinden. Vielleicht hat ein Kollege von Dir so ein Wurfecholot und geht mit Dir mal los.

Eine Alternative wäre, die erlaubte Flußstrecke im Sommer bei Niedrigwasser mal abzugehen, dann kommen vielleicht Hindernisse, Sandbänke, tiefe Rinnen und Löcher sowie die Uferbefestigung ans Tageslicht.
Das dann unbedingt fotografieren!

Bei Büchern wurde schon über fast jeden Zielfisch geschrieben: Karpfen, Zander, Aal, Wels, Barsch, Forelle... etc. Es gibt spezielle Bücher übers Spinnfischen, extra welche für Angel-Anfänger und viele mehr.

Übrigens: Wenn du dich für ein Abo vom "Blinker" oder der Fisch&Fang entscheidest, bekommst du tolle Prämien (mit einer geringen Zuzahlung) die du bestimmt gut brauchen kannst...

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Glück und Petri bei deinem nächsten Angelttrip, egal was für einen Fisch fängst! Auch wenn es "nur" eine Grundel ist... Jeder 1.Fisch einer Art ist immer ein besonderes Erlebnis! :)

Viele Grüße,

Michael
 

Hadiz1z

Well-Known Member
Wow, danke euch, es hagelt förmlich Information. Vielen Dank euch allen!

Peter117: Da bin ich schon drauf ;) Ich dachte eher ein ein schönes großes Bildband - meine Taktik ist ja immer noch die Kids möglichst früh anzufixen.

Meine größte Prio ist denke ich ein Rollen + Schnurwechsel, da mir das die letzten Tage am meisten Spaß genommen hat. Die kleine Rolle nutze ich dann für meine Norwegen Urlaub im Mai. Habe die letzten 2 Stunden nun viele DINA4 Seiten vollgekritzelt und bin auf 2 potenziellen Rollen gelandet (alexpp ;) ):

- Shimano Sahra 2500 -> bisl schwerer und nicht "compact"
- Shimano Nasci C3000 (Compact klingt super!) -> wirds wohl werden, aber erst einmal in die Hand nehmen

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man als Beginner auf eine "grade" Übersetzung gehen sollte, damit die Schnur immer am gleichen Punkt landet beim gleichmäßigen eindrehen, ist das korrekt?

Hatte noch Mitchell MX9 25 und Shimano Stradic C3000 in der engere Auswahl, aber das ist für meine Beginner-Zeit denke ich einfach zu drüber. Mir geht es darum ein einigermaßen gutes Gefühl zu entwickeln.

Dazu greife ich wohl zu einer 0,12mm - 8kg Traglast Schnur. Wobei ich hier noch zu 0,13-8,2kg schwanke. Durchmesser ist ja hier nicht soooo wichtig, gell?

Wenn mich also nun niemand anschreit und für wahnsinnig erklärt, geht es damit am Montag in meine zweite Woche.

Der mit dem Fisch tanzt : Danke, Michael. Das muss ich mal alles Stück für Stück auseinander nehmen :) Hier kommt man nicht nach... habe ich überhaupt nicht mit gerechnet!
 

Angler2097

Dirty Roach/Fast Sinking
Moin,

auf der Rolle müsste Garantie drauf sein. Wenn sie schleift einfach zurückgeben und eine Andere mitnehmen. Löst du die Hänger über die Rolle? Das solltest du nicht machen, die ist dann schnell hinüber.

Gummistiefel sind nicht übel. Da kannst du auch an flachen Stellen ins Wasser rein. Von Dunlop gibt es gefütterte Stiefel, die sind bequem und mit ungefähr 30 Euro relativ günstig.
 

Thomas.

Heckbremser
Willkommen Hadiz1z

schöner Bericht

kurz zu den von dir genannten Rollen, Shimano Sahra und Nasci, Obacht beim kauf, Shimano hat bei den zweien letzte Jahr jeweils ein Neues Model auf dem Markt gebracht so das von beiden zZ. die neue und die alten Modelle angeboten werden, bei den Alten gibt es nur kleine unterschiede zueinander, von den Neuen habe ich Ahnung.

ich bin zwar kein Spinfischer aber ich muss dem Prof 100% recht geben mit seiner aussage
Der Fangerfolg stellt sich schneller ein bei zB Methoden wie dem Feedern oder Posenangeln.
das kannst du auch sehr gut mit deiner Rute machen, ein Vorteil beim Ansitz ist das wenn man einige Stündchen an einer Stelle sitzt(natürlich über Tage oder Wochen) und diese beobachtet weiß man irgendwann was sich wo um welcher Uhrzeit abspielt, wo der Hecht raubt, Kleinzeug aus dem Wasser springt weil eine Horde Barsche am jagen ist usw. und man lernt das Wasser lesen (deine Speerspitze war bestimmt der Wind)
Ich selber habe 500m Fluss (ähnlich deines zweiten Bild) hier an dem ich an 3-4 stellen fische, und unter normalen Bedingungen(Wasserstand und Strömung) würde ich wetten das ich innerhalb einer Stunde mindestens 1Hecht fange weil ich als Ansitzangler weiß wo sie stehen.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man als Beginner auf eine "grade" Übersetzung gehen sollte, damit die Schnur immer am gleichen Punkt landet beim gleichmäßigen eindrehen, ist das korrekt?

Vollkommen irrelevant - interessant ist nur das ÜS-Verhältnis = niedrig oder hoch.

Je druckvoller die Köder, desto angenehmer eine niedrige ÜS irgendwo um die 1:5,0 (+/-).

Bei Aufnahme von viel lockerer Schnur (z. B. Jiggen, WTD-Topwatern) kann eine höhere ÜS von Vorteil sein - muss aber nicht unbedingt, entsprechend schneller kurbeln geht auch.

Ich persönlich gehe nicht über 1:5,3 hinaus, da ich generell eher langsam spinnfische und lästiges Selbstbremsen-Müssen hasse wie die Pest.

Im Endeffekt ist das ÜS-Verhältnis aber immer persönliche Geschmackssache. Wichtig ist nur, dass man selbst damit optimal klarkommt - völlig bums, was andere da sagen.

Bei hoher ÜS neigen Anfänger mangels Vergleichswerten allerdings oft dazu, viel zu schnell zu kurbeln. Vor allem im Winter kann das sehr kontraproduktiv sein.

Hinweis: Das ÜS-Verhältnis sollte nicht aufgrund irgendwelcher YT-Schnurfingerfummler ausgewählt werden.

YT ist ohnehin mit größter Vorsicht zu betrachten - da kursiert zu 97 % nur Heißluft zu Verkaufs- und/oder Profilierungszwecken. Echte (!!!) Fachkompetenz ist da oft massive Mangelware. Vom FC-Scheuchangsteingelaber und anderem Komplettkäse ganz zu schweigen.

Für einen Anfänger leider nicht unbedingt immer gleich erkennbar (soll es auch nicht, da sich Anfänger am leichtesten über virtuell erzeugte [Massen-] Fangillusionen abmelken lassen).
 
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