Leverkusen
Ich hatte am 10.12.Prüfung in Leverkusen, und ob es jemanden interessiert oder nicht, ich möchte dazu ein paar zusammenfassende Worte äußern:
Beim theoretischen Teil war ich als erster fertig:vik: und war darüber so baff, dass ich erstmal alles noch zweimal durchgeschaut habe, ob ich nicht etwas vergessen hatte. Habe dann als dritter meine Unterlagen abgegeben und durfte dementsprechend bald den praktischen Teil absolvieren. Man kann die sechzig Fragen (wenn man vorher lernt sowie des Lesens und der deutschen Sprache mächtig ist) also problemlos in 5-6 Minuten abarbeiten...
Der praktische Teil war auch nicht schwer: Zur Vorbereitung auf die Fischbilderkennung kann ich als Tipp geben, dass es die Prüfungsbilder in verkleinerter Form beim Fischereiverband NRW zu kaufen gibt, damit ist die Vorbereitung optimal möglich. Die Bilder, die im Web kursieren, sind teilweise dermaßen weit von den wirklichen Prüfungsbildern entfernt...
Ich habe die Aufgabe zwei gezogen, durfte also die Schwingspitzrute zusammenstellen.
Dosen und Kästchen mit der Ausrüstung sind beschriftet, es waren sogar Hakenbriefchen mit den entsprechenden Fischen darauf abgebildet vorhanden, wer da was falsch macht, ist selbst schuld. Grundsätzlich muss man alles Gerät nur rauslegen, Zusammenbau folgt nur, wenn es ausdrücklich verlangt wird. Besonders Kandidaten mit niedriger Punktzahl in der theoretischen Prüfung sind dafür prädestiniert. Wer eine Aufgabe mit Wobblern, Spinnern, Birnen-/Brandungs-/Sargblei oder Posen zieht, sollte nicht die ganzen Schachteln auf den Tisch legen (große und kleine Kunstköder sind gemischt in den Schachteln, es wird aber jeweils nur eine Sorte benötigt. Bei den Posen sind unterschiedliche Tragfähigkeiten gemischt, ideal ist immer eine feststehende Pose von 7,5 g, die passt für beide Aufgaben. Wer eine Laufpose rauslegt, muss auch Schnurstopper dazulegen und -wenn´s dumm läuft- das dann ggf. auch zusammenbauen). Die Wirbel dürfen bzw. sollen als ganze Packung rausgelegt werden, damit der Prüfer auf den ersten Blick sieht, welche Größe gewählt wurde. Aufgaben eins und drei werden ohne Wirbel zusammengestellt, da müssen Schlaufenknoten verwenden werden. Warum das so ist? Ganz einfach: Die Prüflinge sollen vor der Prüfung Knoten lernen! Wenn hier Wirbel verwendet werden würden, wäre der Schlaufenknoten nicht mehr Prüfungsrelevant... Wer eine Fliegenrute zusammenstellen muss, braucht keine Knotenpanik zu bekommen: An den Fliegenschnüren sind bereits spezielle Schlaufen befestigt! Die Rollen sind alle mit Schnur bespult, die Tragfähigkeit steht auf einem Aufkleber auf den Rollen. Zusätzlich soll trotzdem noch die Packung mit der passenden Schnur rausgelegt werden, wer das Vergisst, verliert wohl auch einen oder zwei Punkte. Zur Brandungsrute gehört ein Meeresvorfach, dazu soll auch zusätzlich das entsprechende Hakenbriefchen rausgelegt werden, damit der Prüfer sieht, dass man die richtige Hakengröße kennt.
Wichtig: Zuerst das Lande- und Lösegerät in der richtigen Reihenfolge rauslegen! Darauf haben die Prüfer immer ein Auge und wer das beherzigt hat hier die Möglichkeit, sich des "Wohlwollens" des Prüfers zu versichern, was im weiteren Verlauf der Prüfung nicht schaden kann.
Übrigens: Lande- und Lösegerät in der falschen Reihenfolge oder ein fehlendes oder ein falsches Teil führt sofort zum nichtbestehen der Prüfung. Das liegt schlicht und ergreifend an der Aufteilung der Punkte. Fehlt ein Teil -2 Punkte, und wenn ein Teil fehlt, ist automatisch die Reihenfolge falsch, das macht dann nochmal -2 Punkte, nach Adam Riese insgesamt schon -4 Punkte. Da man max. -3 Punkte in der Praxis haben darf, wäre die Prüfung damit gelaufen...
Da keine Pflaster verfügbar waren, durfte ich leider keinen Plättchenhakenknoten binden, sondern musste einen Wirbel anknoten
. Der Prüfer hat fest daran gezogen, den Knoten für gut befunden und danach war die Prüfung bestanden. Mein Tipp zum Knoten: Vor dem zusammenziehen anfeuchten (Spucke) nicht vergessen, wenn der Knoten dann halbwegs gescheit gebunden ist, dann hält der auch ausreichend. Und das Überstehende Ende etwas kürzen, sonst ist der Knoten nicht Waidgerecht.
Rückblickend muss ich sagen: Man kann grundsätzlich die Prüfung ohne Vorbereitungskurs bestehen, alle möglichen Fragen zur Theorie z.B. sind in der Prüfungsordnung verbindlich festgelegt und die Fischbilder gibt´s zu kaufen. Die Gerätezusammenstellung wäre mir ohne den Vorbereitungskurs deutlich weniger leicht gefallen, denn dort bekommt man eine Menge guter Ratschläge und Tipps für die praktische Prüfung und -vor allem- man sieht schon vor der Prüfung das komplette
originale Prüfungsmaterial (zumindest hier in Leverkusen ist das so, ich habe alles, was ich in der Praktischen Prüfung zusammenstellen musste, schon vorher beim Vorbereitungskurs in der Hand gehalten, das ist ein großer Vorteil, der auf jeden Fall hilft, die praktische Prüfung wirklich sehr zügig zu absolvieren).
Durchgefallen sind an diesem Tage drei Personen: Zwei sind an der Theorie gescheitert, die dritte Person hat die Fische nicht erkannt...
Die Prüfungsgebühr beträgt 50€ pro Person, der Jahresfischereischein kostet 16€, der Fünfjahres-Fischereischein 48€. Die Preise hier in NRW finde ich persönlich reichlich überzogen, zumal ich doppelt zahlen musste:r, weil meine Frau :k auch die Prüfung abgelegt hat...
Grüße aus Leverkusen,
Kevin