Frau verklagt Angelverein wegen Diskriminierung

Newsmeldung

Im Allgäu verklagte eine Frau ihren eigenen Verein, weil sie von einem Brauchtumsfischen ausgeschlossen wurde.

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Frauen beim Angeln (Beispielbild)


Die klagende Anglerin wurde bei einem Traditionsfischen im Allgäu aufgrund ihres Geschlechtes ausgeschlossen. Die Anglerin klagte den veranstaltenden Verein an - nun entscheided das Landgericht Memmingen. Die Klägerin gewann bereits in erster Instanz vor dem Amtsgericht. Es sei eine unzulässige Diskriminierung, dass nur Männer bei dem Höhepunkt des Fischertags in Memmingen teilnehmen können, urteilte die Richterin. Der Fischerverein ging in Berufung.

Vereinsfreiheit oder Gleichbehandlung?
Das Urteil des Landgerichts könnte wegweisend für Vereinsveranstaltungen sein, schließlich geht es bei der Entscheidung darum, welches Grundrecht Vorrang hat: Vereinsfreiheit oder Gleichbehandlung. Das Landgericht kündigte bereits an, eine Revision seines Urteils beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe zuzulassen. Dort könnte das Verfahren nach der Entscheidung weitergehen.


Wie würdet Ihr entscheiden? Schreibt es uns in die Kommentare!


Quelle: https://www.stern.de/news/gerichtsp...chtums-fischen--urteil-erwartet-30634708.html
 
Was eben noch ganz extrem existiert, ist eine kulturelle oder besser Un-kulturelle Ungleichberechtigung,
die steckt in den Köpfen und Gepflogenheiten, und lässt sich aufgrund der Gruppenbildungen und Gruppenzwänge oder gar verbreiteten faschistischen Ansinnen nicht so einfach auflösen, im Gegenteil geradezu.
Zumal allerlei Sekten diverser Art immer noch verbreitet und Machtausübend existieren und in bestimmten Gruppen/Regionen als wesentliche Plattform genutzt werden.

Z.B. BH-Tragen, BH-Tragepflicht.
Meine Frau hat sich in ihrer Generation und den End-70er/80er davon befreien können, meine Tochter wurde überall (besonders von jungen Frauen(!!) ab 15/16j seit 2015)
dafür angefeindet.
Dabei ist sogar ein drastischer Rückschritt erfolgt, ich schätze dümmliche US-Ideologie und Fernsehserien sind die schuldigen "Brain Washer".
Dabei ist an der Sache eben viel bedeutsamer, was Schäden durch Einschnürungen und besonders den immer noch verbreiteten Brustkrebs betrifft.
Oder dadurch erzeugte permanente Bewegungs- und Befindlichkeitsstörungen. Spezielle bequeme Sport-BHs mal außen vor.

Und da gibt es noch viel mehr, ich könnte tiefer gehen ...
 
Hallo,

dass es bestimmte Gruppen in unserer Gesellschaft immer noch schwerer haben als andere , glaube ich Dir unbenommen.
meine Tochter wurde überall (besonders von jungen Frauen(!!) ab 15/16j seit 2015)
dafür angefeindet.
Wenn man bedenkt, dass das Erziehungs- und Bildungswesen in DE von Frauen dominiert wird, kann man sich schon wundern, woher solche Verhaltensweisen kommen.

Es müssen nicht immer Männer sein, die es Frauen schwer machen, auch wenn es immer so dargestellt wird.
 
@ Nordlichtangler
Wer sich warum auch immer in Sekten etabliert stimmt den dortigen
Gepflogenheiten zu - sie waren vorher bekannt !
Das stimmt leider überhaupt nicht für Kinder und Jugendliche, die werden da mehrheitlich hin verschleppt und einfach vereinnahmt.
Hat dich jemand gefragt, ob du das tun wolltest was deine Eltern einfach taten und tun mussten, und du mitmachen musstest?
z.B. bei den Pimpfen und Fahnenschwenkern mit den roten Tüchlein?

von einer BH- Tragepflicht habe ich in meinem ganzen langem Leben noch
nichts gehört oder gelesen .
Es ist beides absolut freiwillig !
Wäre ja auch schon sehr wundersam, wenn du diese mehr subtile BH-Tragepflicht zu spüren bekommen hättest :laugh:roflmao

Und dann hat es in den Zeiten und Regionen eben auch geschwankt, die Ostfrauen waren in der Hinsicht innerhalb der DDR-Zeit schon viel weiter, Blaumann tragen usw.
Da ist nun nach über 30 Jahren der Rückfall ins Kaiserbürgertum auch fortgeschritten bzw. rückgeschritten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ich will mich ja nicht streiten , es muß ja nicht jeder so sein ,
von mir kann ich nur sagen - ich habe 16 Jahre lang Prügel und sonstige
Unannehmlichkeiten hinnehmen müssen weil ich mich nicht gebeugt habe ,
eine eigne Meinung vertreten habe und auf keinen Fall werden wollte
wie meine Eltern .
Jeder ist für sein Verhalten und Tun selbst verantwortlich - entweder ich gehe
meinen Weg oder ich trotte einer Herde hinter her .
 
Dieser Angelverein hat seine Berechtigung verloren neue und Junge Mitglieder aufzunehmen, der Vorstand besteht wahrscheinlich nur aus Uralten Mitgliedern, sie sollten alle ihren Platz räumen und abdanken. Frauen haben heute das Gleiche Recht wie wir Männer!ab121
 
Hallo,
sollten es in der heutigen Zeit für Frauen auch selbstverständlich sein daran teilnehmen zu dürfen.
Die Entscheidung würde ich eher denjenigen überlassen, die das Brauchtum und die Traditionen pflegen.

Wenn sich da immer häufiger einzelne Personen gegen den Willen der Mehrheit auf Teufel komm raus vermeintliche Teilnahmerechte einklagen wollen, sehe ich das schon kritisch.

Der letzte Mann, der an der Wahl zum Nürnberger Christkind teilnehmen wollte, wurde noch daran gehindert. Aber das ist gut 30 Jahre her.
Als Spalter Hopfenkönigin oder Spargelprinzessin hat es m.W. noch kein Mann probiert. Würde ich aber auch nichts von halten.

Das Urteil des Landgerichts zum Fischertagsfall sehe ich gut begründet und nachvollziehbar.
 
Öffnet die Vereine für alle Interessierten. Bei den Schützenvereinen im Ort ist die Mitgliedschaft für Frauen möglich. Es ist aber noch keine Schützenkönigin geworden oder hatte Ambitionen.
Wenn die den Vogel abschießen wollen, machen die das dann im eigens gegründeten Frauenschützenverein.

In einer Bauerschaft gab es vor einigen Jahren sogar ein gleichgeschlechtliches Königspaar und die Welt hat nicht aufgehört sich zu drehen.
 
Hallo,
Öffnet die Vereine für alle Interessierten.
Wer in einen Verein aufgenommen werden wird oder nicht, sollten m.M. die entsprechende Vereinsgremien entscheiden.

Die Frau war ja bereits seit Jahren Mitglied beim Fischertagsverein, hatte aber eben die Voraussetzungen zur Teilnahme am Ausfischen des Stadtbaches nicht erfüllt.
Wie viele andere Mitglieder eben auch. Das Geschlecht war dabei nur eines von mehreren Kriterien.
Wer diese Kriterien nicht erfüllt, könnte sich damit abfinden oder versuchen, dass der Verein diese Voraussetzungen entsprechend ändert.
Wenn sich im Verein keine Mehrheit dafür findet, und man sich nicht damit abfinden will, kann man natürlich auch eine Zivilklage anstreben.
Das stünde auch Männern offen, welche die anderen Kriterien nicht erfüllen.

Immer dann, wenn die Teilnahme an einer Veranstaltung von bestimmten Voraussetzungen abhängt, werden sich Personen, welche diese Kriterien nicht erfüllen, diskriminiert fühlen.

Und je nach Einzelfall muss dann ggf. ein Gericht/Schiedsstelle etc. entscheiden, ob diese Diskriminierung rechtmäßig ist oder nicht.

Dass es bei dem Thema, wann Diskriminierung angemessen ist oder nicht, durchaus unterschiedliche Ansichten gibt, hat man ja jüngst im Saarland gesehen.
 
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