AW: Karpfen Fänge
Angefangen hat alles letzten Sonntag. Mein Angelkumpel und Nachbar erzählte mir, am Hafen stünden Angler und fingen ganz ordentlich Karpfen. Na und, dachte ich mir, dann lass sie doch. Karpfen habe ich dies Jahr schon mehr als genug gefangen und überhaupt…
Nun. Es lies mir dann doch keine Ruhe und Montagnachmittag bin ich dann selber mal schauen gegangen. Tatsächlich sah ich dort zwei Angler stehen, die in den 20 min, die ich zusah, auch jeder zwei Karpfen fingen. Keine Riesen, aber genau die richtige Größe zum genussvollen Verzehr. Ich gebe es zu, ich selber mag keine Karpfen, zumindest nicht auf dem Tisch und einfach so die Fische rauszerren nur zum Spaß ist meiner Meinung nach unsportlich. Da ich jetzt doch ein gewisses Angelfieber verspürte, wurde das Telefon zum Glühen gebracht, ob sich im Bekanntenkreis nicht doch ein paar Abnehmer für einen Weihnachtskarpfen finden ließen. Ich hatte Glück und fand Abnehmer für drei Tiere.
Dienstag ging ich frohgemut ans Wasser, bewaffnet mit zwei Ruten und einer Dose Mais. Mehr braucht´s hier nämlich nicht. Ich hatte einen zuverlässigen 80gr Knüppel von YAD dabei, versehen mit 35er Schnur – sehr filigran, ich weiß – und eine 5-20gr Spinnrute aus dem selben Hause, versehen mit 15er Fireline. Nicht ideal, aber was soll´s ich mag die beiden Ruten, auch wenn ich bessere und teurere habe. Zunächst tüdelte ich den groben Prügel zurecht, Pose ran, austarieren, Maiskorn an den Haken und rein ins kalte Nass. Nun machte ich mich daran, die feinere Rute aufzubauen, doch aus dem Augenwinkel sah ich die Pose abtauchen. Kann doch nicht sein, oder? Doch! Rute in die Hand, Anschlag, und Zack – ein herrlicher Drill. Wie gesagt, ich war noch keine 5 min am Wasser und schon mitten in meinem Element. Nach viel zu kurzer Zeit, konnte ich den Fisch keschern. 5 Pfund – ideal! Nun, ich verzichtete darauf, die zweite Rute zu montieren und fischte mit einer Rute weiter. Binnen einer Stunde hatte ich meine drei Fische beisammen. Eigentlich schön, aber ich hätte schon gerne weiter gefischt. Egal, zusammengepackt und ab nach Hause, die schuppigen Gesellen versorgt und erstmal aufgewärmt. Da klingelt das Telefon und siehe da, Abnehmer für zwei weitere Karpfen waren gefunden. Haha, ich also gleich wieder an´s Wasser und losgelegt. Diesmal aber mit beiden Ruten, da es doch wesentlich frischer geworden war. Während ich noch grüble, ob die leichte Rute nicht vielleicht doch zu schwach auf der Brust sein könnte, verschwindet an genau diesem Gerät die Pose. Also gut, gleich weiß ich ja, ob die Rute hält oder nicht. Anhieb gesetzt und ab ging die Post. Die Rute hat gehalten, aber der Neigungswinkel war schon wesentlich beeindruckender als beim Kampf mit einer Forelle oder einem Barsch, logisch. Die tolle Aktion der Rute hat die fehlende Dehnbarkeit der Schnur hervorragend ausgeglichen und ich konnte den Fisch sicher landen. Was für ein Vergnügen. Der letzte Fisch des Tages biss wieder an der gröberen Montage, eine Landung war auch hier kein Problem, Kescher sei Dank.
Insgesamt habe ich also in etwa 2,5 Stunden 5 wunderbare Küchenkarpfen zwischen vier und sieben Pfund erwischt und das, nachdem ich das Angeljahr eigentlich schon abgeschrieben hatte. Unverhofft kommt oft.
Ich wünsche Euch allen eine ähnlich schöne Krönung der Saison!|wavey: