Landesanglerverband M-V beschließt freiwillige Selbstbeschränkung zur Stützung der Dorschbestände

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Guest
Du musst bei solchen Betrachtungen mal die Vergangenheit betrachten, da siehst du, das die Fangmengen in guten Jahren innerhalb der letzten 20 Jahre noch bei ca. 40.000 To. lagen und in den letzten Jahren bei etwa 6.000 to. lagen. Aktuellere zahlen liegen mir nicht vor, aber da wissen wir ja auch nicht, ob der Trend hält, oder ob der Todgeweihte sich nochmal aufbäumt.

Und in den Jahrzehnten davor möchte ich gar nicht sprechen. Wie man da zufrieden sein kann, ist mir ein Rätsel, könnte an der Betäubung liegen.

Ich hatte keine Betäubung, denn dass das Blödsinn ist merke ich sofort!

Du musst bei solchen Betrachtungen mal die Vergangenheit betrachten, da siehst du, das die Fangmengen in guten Jahren innerhalb der letzten 20 Jahre noch bei ca. 40.000 To. lagen und in den letzten Jahren bei etwa 6.000 to. lagen.

Das hat nichts mit den Beständen zu tun. Die Bestände sind zu betrachten, danach werden die Fangmengen festgelegt.

Aber ich kann Dir zu meiner Aussage gerne eine Grafik zu der Bestandsentwicklung einfügen.

Laichbiomasse 1994 bis 2017.JPG
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Auf Laichbiomasse angel ich nicht, ich nehme gerne etwas besser abgewachsene Fische und bis dahin kann noch viel passieren. Wenn diese Fische sich fortpflanzen, kann man schon eher was ablesen, aber zunächst zeichnet sich hier wohl eher der Einfluss der starken Einströme ab, die ich bereits erwähnte.
 
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Gelöschtes Mitglied 150887

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Und hast du mal ne Quelle zu dem Diagramm?
 
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Gelöschte Mitglieder 12701

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Wenn dem so ist, steht ja wohl außer Frage, dass der Dorsch in der östlichen Ostsee komplett unter Schutz gestellt werden muss: https://www.sueddeutsche.de/news/le....urn-newsml-dpa-com-20090101-190411-99-782254

Das kann ich nicht beurteilen, da ich mich grundsätzlich an Fakten halte, im Gegensatz zu den Naturschutzverbänden wie es in diesem Fall den Anschein hat. Der Bericht datiert vom 11. April und kann somit nur alte Zahlen als Grundlage haben. Quelle für den Bericht ist übrigens eine PM der DUH, bekannt für Seriösität und erklärt die hellseherischen Fähigkeiten zu den Beständen...

Der Termin für den ICES Advice für 2020 ist nächste Woche.

Im übrigen ist die östliche Ostsee nicht mein Thema und nur weil ich mal einen Bericht lese, werde ich mir kein Urteil erlauben.
 
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Gelöschte Mitglieder 12701

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Auf Laichbiomasse angel ich nicht, ich nehme gerne etwas besser abgewachsene Fische und bis dahin kann noch viel passieren. Wenn diese Fische sich fortpflanzen, kann man schon eher was ablesen, aber zunächst zeichnet sich hier wohl eher der Einfluss der starken Einströme ab, die ich bereits erwähnte.

Ich war mir zu erst nicht sicher, ob Du das ernst oder ironisch meinst- doch ich denke, es war Dein Ernst und zeigt einmal mehr Deine Kompetenz.

Die Biomasse eines Bestandes setzt sich aus der Laicherbiomasse und den nicht geschlechtsreifen Fischen zusammen, also ist die Laicherbiomasse von Bedeutung für die Bestandsentwicklung. Das sind quasi die Fische, die für Angler und Fischer von Bedeutung sind...

Und hast du mal ne Quelle zu dem Diagramm?

Die Quelle ist Anglerdemo, die Daten Grundlage ICES. Da muss ich Dir Recht geben, dass das nicht aus dem Bild hervorgeht. Ich habe das auf die Schnelle aus einer Präsentation kopiert und nur einen Ausschnitt dargestellt. Sorry!

So sieht das Bild korrekt aus.

Grafiken_Dorsch_Laicherbiomasse 2019.jpg
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
Das kann ich nicht beurteilen, da ich mich grundsätzlich an Fakten halte, im Gegensatz zu den Naturschutzverbänden wie es in diesem Fall den Anschein hat. Der Bericht datiert vom 11. April und kann somit nur alte Zahlen als Grundlage haben. Quelle für den Bericht ist übrigens eine PM der DUH, bekannt für Seriösität und erklärt die hellseherischen Fähigkeiten zu den Beständen...

Der Termin für den ICES Advice für 2020 ist nächste Woche.

Im übrigen ist die östliche Ostsee nicht mein Thema und nur weil ich mal einen Bericht lese, werde ich mir kein Urteil erlauben.

Ja, ja, alles Spinner. Man kann sich aber auch einfach mal durchlesen, was der ICES 2018 so geschrieben hat:
https://www.ices.dk/sites/pub/Publi...coregion_FisheriesOverviews_2018_November.pdf

Zitat Seite 38: "However, for salmon and western Baltic cod recreational catches are significant".
Die Freizeitfischerei auf Lachs und West-Ostsee Dorsch stellen also laut ICES eine signifikante Größe dar.

Zitat Seite 50: "A number of stocks are currently being exploited above FMSY, namely eastern and western cod"
Wer nicht weiß, was FMSY ist: https://www.fmsyproject.net/new-page (der maximal mögliche Ertrag auf Basis Nachhaltigkeit)
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Ist bei mir Seite 9 und nicht Seite 38...

Was in Deinem Zitat aber als Recreational Fishing zählt, hast Du lieber weggelassen? Zitat "Recreational fisheries take place in all parts of the Baltic Sea, using a variety of gears including rod and line, l ongline, gillnets, traps, and spear-fishing." Bei "rod" finde ich uns Angler wieder, der Rest?

Übrigens nichts neues die Aussage, denn deshalb werden wir ja gemanaged. Halt nur nicht gerecht und fair.

Ich denke die Gleichberechtigung setzt ein, wenn man die Quoten der Fischerei kürzt. Dann werden wir Angler analog gekürzt, bei der Erhähung für dieses Jahr wurde das allerdings dann "vergessen". Fordert ja auch der DAFV, nämlich eine Gleichbehandlung. Auch die haben es nicht verstanden...
 

TeeHawk

Active Member
Solange ein Kilo Dorsch, gefangen vom Freizeitangler ca. 40 € wert ist und dasselbe Kilo 1 € oder weniger, wenn es vom Berufsfischer nicht selbst vermarktet wird, halte ich Dorschbaglimit und Schonzeit für äußerst fragwürdig! Die 10%, die Freizeitangler, wenn überhaupt, fangen, haben doch einen zigfach höheren Wert, als die 90% der Berufsfischer! Rein volkswirtschaftlich gesehen wäre ein Verbot aller Fangmethoden, die den massenhaften Fang von Dorsch ermöglichen, die logische Konsequenz. Es sei denn, die dann geringeren Fangzahlen würden zu einer Verbuttung führen...
Außerdem müsste sich der Berufsfischer dann auch genauso an die Tierschutzgesetze halten, wie der Freizeitangler.
 

smithie

Well-Known Member
Wie sagte letztens eine Vertreterin einer Bundesbehörde zur mir: "Pragmatismus oder Sinnhaftigkeit haben bei EU Verordnungen nichts verloren..."
Der Referentenentwurf wird im politischen Prozess entsprechend der Machtverhältnisse, Lobbyismus, etc. zerfleddert bis irgendetwas raus kommt, was vielleicht noch einen so ähnlichen Titel trägt, aber mit der ursprünglichen Intention nix mehr zu tun hat.

Es stellt sich mal wieder die Frage nach der Intention bei der ganzen Aktion: warum und warum jetzt?
Was hat der Landesanglerverband davon, das zu beschließen und zwar zum jetzigen Zeitpunkt?

Eine vermeintliche Positionierung "pro Dorschbestand" unabhängig von den Empfehlungen der Wissenschaft?
Vermeintlich, weil das ganze einen gegen 0 gehenden Einfluss auf den Dorschbestand hat.

Hat jemand noch kreative Ideen? Ich weiß es wirklich nicht, was der Zweck ist, das jetzt und in der Art zu tun.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Die gewerbliche Fischerei versorgt die Bevölkerung mit Fisch, der Angler allenfalls seine Familie. Da liegt auf der Hand, warum man die gewerbliche Fischerei unterstützt, das liegt eben im öffentlichen Interesse. Und mit der EU hat das nun gar nichts zu tun.

Daher hinken auch alle Vergleiche, von wegen, was hier ein Kilo Fisch kostet, und was da ein Kilo Fisch kostet. Zumal das ganze Murks ist, wenn auf der einen Seite Furz und Feuerstein in den gefangen Fisch inkludiert werden um die Summe aufzublasen und auf der anderen Seite, hört die Wertschöpfung an der Kaikante auf. Lass da mal die Genossenschaft, die deutsche See, den Einzelhandel mitspielen, dann sieht das ganz anders aus. Und kauft ein Koch den vermeintlich billigen Dorsch und kredenzt ihn in gehobener Gastronomie.....

Das führt zu nichts.
 

TeeHawk

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Nö, der 1 € Dorsch ist das eklige Zeug, was du weiter südlich tiefgekühlt im Supermarkt kaufen kannst und wenn es dafür sogar zu schlecht ist, als Tierfutter endet. Die Wertschöpfung liegt dann bei den Firmen, die durch ihre Steuersparmodelle nicht mal mehr Steuern zahlen in diesem Land...
 
Zuletzt bearbeitet:

Nemo

Heckbremser
Also wer Billigfisch aus der gewerblichen Fischerei besser findet und im Supermarkt kaufen möchte, der kann das ja gerne tun.
Aber derjenige sollte sich dann nicht als Angler oder sogar Naturschützer präsentieren :speechless2
 

smithie

Well-Known Member
Die gewerbliche Fischerei versorgt die Bevölkerung mit Fisch, der Angler allenfalls seine Familie. Da liegt auf der Hand, warum man die gewerbliche Fischerei unterstützt, das liegt eben im öffentlichen Interesse. Und mit der EU hat das nun gar nichts zu tun.
Um es mit Deinen Worten zu sagen: "Das führt zu nichts".
Ich habe verstanden, dass Dir am Allerwertesten vorbei geht, wen die zusätzlich 39 € pro Kilo alles mit ernähren.


Daher hinken auch alle Vergleiche, von wegen, was hier ein Kilo Fisch kostet, und was da ein Kilo Fisch kostet. Zumal das ganze Murks ist, wenn auf der einen Seite Furz und Feuerstein in den gefangen Fisch inkludiert werden um die Summe aufzublasen und auf der anderen Seite, hört die Wertschöpfung an der Kaikante auf. Lass da mal die Genossenschaft, die deutsche See, den Einzelhandel mitspielen, dann sieht das ganz anders aus. Und kauft ein Koch den vermeintlich billigen Dorsch und kredenzt ihn in gehobener Gastronomie......
Dann lass sie doch mitspielen und rechne die Wertschäpfungskette.

Nix für ungut, aber nur weil es in Deinem Universum zu nichts führt, heißt das nicht, dass dem so ist.
 

Forelle2000

Active Member
Ich hatte keine Betäubung, denn dass das Blödsinn ist merke ich sofort!



Das hat nichts mit den Beständen zu tun. Die Bestände sind zu betrachten, danach werden die Fangmengen festgelegt.

Aber ich kann Dir zu meiner Aussage gerne eine Grafik zu der Bestandsentwicklung einfügen.

Anhang anzeigen 324543

Hallo Lars,
kannst du mir bitte mal kurz das Diagramm mit Zahlen aus dem Bericht von 2018 erklären? Zahlen für 2019 und 2020 können doch 2018 nur geschätzt werden, oder?
Und kurz die Zahlen dazu mit geben? Laichbiomasse ist die Masse die ablaichen soll? Also die Masse der zu erwartenden Laichfische?

Danke Gruss Steffen
 

TeeHawk

Active Member
Was wäre denn, wenn die reale Verteilung der Dorschfänge in der westlichen Ostsee so aussehen würde:

5% Freizeitangler (10% halte ich für Unsinn/Anglerlatein)
30% Küstenfischer (Fangmethode Stellnetze und Reusen, Boote bis 7,99 m Länge)
65% Hochseefischer (Schleppnetzfischer, Boote >= 8 m Länge)

Seit ich dieses Thema beobachte bin ich über 2 Dinge gestolpert:

1. Lars Bericht über die Trawler, die den Fehmarn-Belt an einem Tag leergefischt haben
2. § 13 Küstenfischereiverordnung - KüFVO Verbot der Schleppnetzfischerei
(1) In den Küstengewässern der Nordsee ist der Fischfang mit Baumkurren verboten, soweit er
von Fahrzeugen mit Maschinenleistungen von mehr als 221 kW betrieben wird.

(2) In den Küstengewässern der Ostsee ist die Schleppnetzfischerei verboten, sofern sie von
Fahrzeugen mit einer Maschinenleistung von mehr als 221 kW betrieben wird.

221 kW sind 300 PS, Küstengewässer sind die Gewässer aller Meere bis zu 12 Seemeilen Abstand von der Festlandküste.

Dann sind auch noch die Berufsfischer in den letzten Jahren in MV von über 900 auf 200 zurückgegangen.

Wer fängt denn bitte den Dorsch, wenn nicht die Kategorie über 8 m?
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Das Euro Zeug und das was wir hier vor Ort haben is
Lass Dir von jemandem der das studiert hat sagen, dass das ziemlicher Unsinn ist den Du da schreibst. Da ich das aber hier glaube ich schon 14 mal erläutert habe, nur soviel, weder deutsche See noch Einzelhändler oder Gastronomen verlieren auch nur einen Cent in ihrer Wertschöpfung, nur kommt der Fisch dann dort her, wo er eh schon zum größten Teil gefischt wird und damit auch den Preis bestimmt.
Das Märchen vom Bevölkerung versorgenden Ostseefischer bei 5000t Quote kann ja auch nicht Dein Ernst sein. Alleine aus Norwegen kommen 1Mio t auf den Markt.
Ja sag mal du magst ja studiert haben aber mit dem Lesen hast du es nicht so.

Wo bleibt den der Fisch, der hier auf den Kuttern gefangen wird, der wird in der Regel über die Genossenschaften auch verkauft, zur Saison auch an die hiesige Gastronomie, und ansonsten kauft hier auch der Großhandel auf. Das dieser Fisch nicht in großem Maße zur Versorgung der Bevölkerung beiträgt, ist mir bekannt, habe ich auch nicht geschrieben, ändert aber nichts an der Tatsache, das der gefangene Fisch auch veräußert wird und damit zur Versorgung beiträgt.

@TeeHawk Die hier oft angebotenen Fischprodukte tun sich in weiten Teilen absolut nichts mit denen, die dir in Düsseldorf eine Kantine servieren würde. Backfisch ist oft genug hier auch ein Formfleischstück, Convinient, Fertigpanade.

Der 1 Euro Dorsch ist nicht unbedingt ein schlechter Fisch, es charakterisiert den schlechten Preis, den der hiesige Fischer erzielen kann, wenn er sich nicht selbst intensiv um die Vermarktung kümmert.
 

TeeHawk

Active Member
Aber wäre es dann nicht sinnvoll die Fischerei auf Dorsch der westlichen Ostsee so zu beschränken, dass eben nur die Möglichkeit der Direktvermarktung auf Grund der geringen Fangmengen bleibt und die unsinnige Abgabe an den Großhandel weg fällt. Ich hatte auch Zahlen gefunden, nach denen der Dorsch aus der westlichen Ostsee für die nationale Vermarktung nur eine Rolle im 1%-Bereich spielt. Sprich, wenn er weg fällt, es keinem auffallen wird.
 
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