Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Soeben kam die Rückmeldung vom DAV auf unseren offenen Brief, vom VdSF noch keine Reaktion:
Sehr geehrter Herr Finkbeiner,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 15. September 2010. Wir freuen uns, dass Sie dazu beitragen möchten, Bedenken und Ängste im Zusammenhang mit der geplanten Fusion unseres Verbandes mit dem VDSF zu zerstreuen. Im Auftrag unseres Präsidenten Günter Markstein darf ich Ihnen mitteilen, dass wir Ihre Fragen schnellstmöglich beantworten werden. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir dies erst nach einer gemeinsamen Beratung der Verhandlungskommission und des Geschäftsführenden Präsidiums unseres Verbandes, die für Anfang Oktober geplant ist, tun können.

Mit freundlichen Grüßen
Philipp Freudenberg
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Na wenigstens eine Antwort. Und bis Anfang Oktober ist ja nicht mehr lange. . .

Mal sehen was vom VDSF kommt.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Habe die gleichlautenden Fragen auch noch an Holger Ortel geschickt, MdB (SPD) und Präsident des Deutscher Fischerei-Verband e.V..

Das ist der Dachverband der Anglerbundesverbände sozusagen, in dem Berufs- und "Sport"fischerverbände organisiert sind..

Über Antworten werdet ihr natürlich auf dem laufenden gehalten..
 

Peter51

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Über Antworten werdet ihr natürlich auf dem laufenden gehalten..

Schön, das wichtigste aber sollte sein das man mal inoffiziell-offiziell einen Blick in die neue Satzung werfen könnte damit man (interressierte Leser) erlesen kann was dort wie aufgebaut wird.

Wenn alles unter Dach und Fach ist, ist es zu spät.

Wer ist das Präsidium, wieviele Personen aus den jeweiligen Ex-Verbänden zählen als dieses P.?
Wie ist die Vertretungsberechtigung verteilt?
Wie ist das Aufgabengebiet des P. verteilt?
Was hat die MV für eine
Stimmberechtigung?
Wie wird der Verbandszweck aufgeschlüsselt?
Wie werden die zukünftigen Gelder ausgegeben?
Wer bestimmt über eine gewisse Kapitalhöhe ab Summe X, das P. oder die MV?
Was haben die Landesverbände für eingreifende Mittel um den Bundesverband zu bremsen?
Wie hoch ist das Quotum für eine Wahl oder §37 BGB ?
Ist der neue Verband ein wirtschaftlicher oder ein gemeinnütziger Verband?
Wieviele Angestellte dürfen die Beschäftigen?
Wer bezahlt diese?
Wie hoch sind die neuen Finanzen im Vergleich zu zwei getrennten Verbänden?

usw....

Dies und vieles andere sollte in der Satzung, der Geschäftsordnung und in der Finanzordnung sowie in anderen Ordnungen so geregelt sein das man diese auch einlesen kann.

Nein, über die Arbeiten eines Landesverbandes, respektive über die des Bundesverbandes hab ich kein Hintergrundwissen nur sollten die Mitglieder die das P. wählt schon heute 2010 überlegen wie "Morgen" mit uns umgegangen, respektive auch unsere Gelder, wird.

Ich denke nicht das diese Fragen in einem offenem Brief jemals eine korrekte Antwort bekommen würden.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Da diese neue Satzung über die jeweiligen Landesverbände den jeweiligen Verbandsmitgliedern vorliegen sollte zur Diskussion, einfach dort nachfragen..

Schadet nicht, wenn die merken, dass es da Unruhe gibt..

Außerdem ist die Satzung zuerst mal nachrangig.

Ich möchte hier öffentliche Statements der "Altverbände" VOR einer Fusion bezüglich der Politik, die eingeschlagen werden soll, auf die man sich später dann berufen kann (zuerst mal egal was in einer Satzung steht).

Damit man dann im Falle dessen, das wieder eine anglerunfreundliche Politik betrieben werden sollte, den neuen Verband (oder die alten, wenn keine Fusion kommen sollte) auch auf diese Aussagen hin festnageln kann..
 

snofla

langejäger@
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

ich halts für ne gute Idee mit dem Schreiben,so kann man auch mal sehen was die Angler bei den Verbänden für einen "Stellenwert" haben........wenns denen was bedeutet sollten beide Verbände + antworten.............
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Thomas
den Satzungsentwurf vorab zu kennen würde ich nicht als zweitrangig bezeichnen, sondern im gegenteil begrüßen
Die Statements vorab sind gut ( die möchte ich auch haben), nur eben nicht binden. Deshalb wäre Beides besser.

In der Satzung wird geregelt : Der Zweck der vereines
also z.B. " der Verein setzt sich vorrangig für die belange der Angler ein oder eben den Naturschutz anerster Stelle.
Außerdem der Weg des Vereines zur Verfolgung der Ziele.
Da wird es bindend ( da erzähle ich Dir sicher nichts Neues)
Gruß A.
 

Peter51

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Da diese neue Satzung über die jeweiligen Landesverbände den jeweiligen Verbandsmitgliedern vorliegen sollte zur Diskussion, einfach dort nachfragen..

Schadet nicht, wenn die merken, dass es da Unruhe gibt..

Außerdem ist die Satzung zuerst mal nachrangig.

Thomas, eine Satzung ist das Grundgesetz eines jeden Vereins. Es gibt nichts Wichtigeres wie die eingetragene Satzung. Danach komme die Verordnungen die durch die MVen beschlossen werden.

Wenn ich also von der Satzung des neuen Verbandes schreibe, meine ich diese Satzung die nichts mit den Landesverbänden zu tun hat. Diese werden die Verbände genauso wenig haben und bekommen wie wir, weil die noch bis nach der Gründung geheim bleibt.

Solltest Du eine spezielle Mehladresse habe, ich würde meine Fragen dort hinschicken.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Diese werden die Verbände genauso wenig haben und bekommen wie wir, weil die noch bis nach der Gründung geheim bleibt
Zumindest die DAV-Landesverbände haben diese, und sollen diese auch weitergeben und diskutieren.
 

Peter51

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

ich halts für ne gute Idee mit dem Schreiben,so kann man auch mal sehen was die Angler bei den Verbänden für einen "Stellenwert" haben........wenns denen was bedeutet sollten beide Verbände + antworten.............

Kein Verband wird einer einzelnen Person seinen Stellenwert mitteilen. Du erkennst diesen anhand der einzelnen Satzungen, wer wann was zu sagen hat und wann nicht. Du als einzelnes Vereinsmitglied erreichst nichts.

Thomas bekommt seine Antwort weil die Wissen wer er ist, dafür hat er zu deutlich in deren Suppe gerührt. ;)
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Thomas bekommt seine Antwort weil die Wissen wer er ist, dafür hat er zu deutlich in deren Suppe gerührt.
Weil deutlich im Mailkopf steht, dass es ne offizielle Presseanfrage ist und jeder, der da dann schon mal den Begriff "Öfentlichkeitsarbeit" gehört hat, auch antworten sollte..
 

Doc Plato

Active Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Thomas bekommt seine Antwort weil die Wissen wer er ist, dafür hat er zu deutlich in deren Suppe gerührt. ;)

Zum Glück! Die fade Plörre die da von den Verbänden einem auf dem Tisch geknallt wird, gehört ordentlich gesalzen!

Gut das es Angelkameraden wie Thomas gibt, der uns zeigt das man sich als Angler noch lange nicht alles gefallen lassen muss!
Schließlich liegt es letztendlich doch in UNSERER Hand!

Lasst uns aufstehen und den Pfeifen sagen "Mit uns nicht!" ;)
 

Peter51

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Zum Glück! Die fade Plörre die da von den Verbänden einem auf dem Tisch geknallt wird, gehört ordentlich gesalzen!

Gut das es Angelkameraden wie Thomas gibt,

Öhm... Entschuldige, aber Thomas allein ist es nicht, sondern das was Thomas verkörpert.
(Schleimschei**ermodus On)
Wäre da nicht genau dieses AB hier und auch nicht der Thomas der den Mund dort so aufmacht, wie wir es kennen, der, der den Mut hat auch hartes Geschoss raus zu lassen, würde es anders ablaufen. Denn, alleine die Courage die Thomas zeigt und die Reaktionen fordert, läßt die jetzt reagieren.
Auch der Hinweis in seinem letztem Beitrag zeigt mir das die Reagieren müssen
dass es ne offizielle Presseanfrage ist
Keine Reaktion, auf eine öffentliche Presseanfrage, wäre fatal!


der uns zeigt das man sich als Angler noch lange nicht alles gefallen lassen muss!
Wann sticht die Nadel im Heuhaufen? Der normale Angler ist die Nadel.....

Schließlich liegt es letztendlich doch in UNSERER Hand!

Nein auch nicht. Das "unserer" ist ausschließlich dem System unterzuordnen. Nicht Du oder ich erreichen etwas sondern nur "wir" erreichen etwas und auch nur dann wenn es der richtige Zeitpunkt ist, die Mitgliederversammlung.


Lasst uns aufstehen und den Pfeifen sagen "Mit uns nicht!" ;)
:)
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Nu kommt mal runter - so sehr ich mich über das Lob freue..
:g:g

Aber ich mach ja nix anderes als meinen Job hier...

Du oder ich erreichen etwas sondern nur "wir" erreichen etwas und auch nur dann wenn es der richtige Zeitpunkt ist, die Mitgliederversammlung.
Der erste Schritt zum "wir" ist immer das "Du" oder "ich"...

Also aufstehen (aufwachen?)...
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

So, die Antwort vom Präsidenten des DAV-Bundesverbandes, Günter Markstein, ist eingetroffen und wird nachfolgend veröffentlicht.

Weder wurde bis dato vom VdSF oder von Holger Ortel, SPD-Bundestagsabgeordneter und Präsident des Deutschen Fischereiverbandes eine Antwort angekündigt oder auch nur der Eingang der Fragen bestätigt (per Mail und Fax von uns abgeschickt in beiden Fällen).

Hier die Antwort des DAV:

Sehr geehrter Herr Finkbeiner,

auch mit diesem Schreiben noch einmal vielen Dank für den „Offenen Brief“ vom 15. September 2010.

Wir freuen uns, dass Sie über Ihre populäre und moderne Internetpräsenz dazu beitragen möchten, alle Angler auf dem Weg zu einer Fusion unseres Verbandes mit dem Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) positiv mitzunehmen.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir, wie bereits mitgeteilt, für eine Antwort zunächst die gemeinsame Beratung der Verhandlungskommission und des Geschäftsführenden Präsidiums des Deutschen Anglerverbandes (DAV) abwarten mussten.

Gerne nehmen wir jedoch nun nachfolgend Stellung zu Ihren Fragen, um zur weiteren Aufklärung aller Anglerinnen und Angler über die Standpunkte des DAV beizutragen.

1. Sollen die angelpolitischen Richtlinien des zukünftig gemeinsamen Verbandes bei den Landesverbänden durchgesetzt werden, um eine möglichst bundeseinheitliche Gesetzgebung zu erreichen? Wenn ja, wie?

Die angelpolitischen Richtlinien des gemeinsamen Verbandes werden von den Delegierten der Landesverbände gemeinsam bestimmt. Selbstverständlich sollte sich ein gemeinsamer Verband verstärkt dafür einsetzen, dass der Zugang zum Angeln erleichtert wird. Hier wird bei den einzelnen Landesgesetzen derzeit noch viel Kraft gebraucht.
Auf lange Sicht wäre natürlich eine für alle Angler tragbare bundeseinheitliche Gesetzgebung zu begrüßen. Vorschläge zur Umsetzung würden natürlich im Einvernehmen mit den Mitgliedern abgestimmt werden. Leider haben wir diesbezüglich aber noch einen weiten Weg vor uns.


2. Wird sich der zukünftige gemeinsame Verband dafür einsetzen, dass auch die Landesverbände beim jeweiligen (Landes)Gesetzgeber folgende Punkte durchsetzen sollen:
2.1. Das Primat der Interessen der Angler bei der Verbandsarbeit vor denen von Natur- oder Tierschutzorganisationen? Da ja klar ist, dass sich Angler zuerst einmal grundsätzlich rechtskonform verhalten (also auch den Tier- und Naturschutz achten und fördern) und es daher keine weiteren, anglerspezifischen Einschränkungen braucht.


Ich kann Ihnen nur zustimmen! Natürlich handeln wir Angler nicht gegen das Gesetz! Uns aber aus in meinen Augen oft fadenscheinigen Gründen von wem auch immer Einschränkungen aufzuerlegen erscheint mir völlig unsinnig.
Schauen Sie in die Satzung des DAV! Dort steht wörtlich:
„Der DAV ist eine Vereinigung von Anglerverbänden und -vereinen in Deutschland, deren vorrangigstes Anliegen darin besteht, für ein waidgerechtes Angeln einzutreten und sich von den Grundsätzen des Umwelt- und Naturschutzes, insbesondere den Anforderungen des Biotop- und Artenschutzes, leiten zu lassen. Dabei setzt er sich besonders für die Erhaltung und Schaffung gesunder aquatischer Lebensräume zum Wohle der Allgemeinheit ein.“
Wir sind ein Anglerverband und sind somit den Interessen der Angler verpflichtet.
Das wissen wir und deswegen würden wir diese Verpflichtung für einen gemeinsamen Verband bestimmt nicht über Bord werfen!


2.2. Ein möglichst leichter Zugang zum Angeln. Brandenburg, Schleswig Holstein, Mecklenburg Vorpommern und ganz aktuell Thüringen haben ja schon in den jeweiligen Gesetzen festgeschrieben, dass Prüfungen für die Erlangung des Fischereischeines nicht rechtlich notwendig sind. Ebenso dürfen ja in vielen Bundesländern ausländische Touristen, Behinderte und sonstige Gruppen ohne Prüfung angeln.

Es ist erfreulich, dass sich die Regelungen in einigen Bundesländern bereits in die richtige Richtung entwickeln. Damit sind wir schon einen guten Schritt vorangekommen. So sollte es weitergehen!

2.3. Die auch gesetzliche Wiederzulassung des Wettfischens. Statt der bisherigen Unterscheidung zwischen "schlechtem Wettfischen" und "gutem Gemeinschaftsfischen" also klarzumachen, dass auch Wettfischen tierschutzgerecht durchgeführt werden können und nicht per se tierschutzwidrig sind?

Den Ausdruck „Wettfischen“ benutze ich grundsätzlich nicht. Er impliziert an erster Stelle den Vergleich des anglerischen Könnens. Ich habe absolut nichts dagegen, wenn die Fangergebnisse eines Gemeinschaftsfischens verglichen werden. Sieger wird der, der den größten Beitrag zum Sinn und Zweck des Gemeinschaftsangelns geleistet hat. Er ist eben der beste Angler. Und das sollte auch gewürdigt werden.

An dieser Stelle möchte ich auf eine Broschüre der Juristen Jendrusch und Niehaus verweisen, die der DAV in Auftrag gegeben hat und die Interessenten gerne zugeschickt werden kann. Wir stellen sie auch auf unserer Internetseite www.anglerverband.com zum Download zur Verfügung.

In den „Aktuellen Entwicklungen und Tendenzen des Fischereirechts“ werden die verschiedenen Begriffe, die als „Gemeinschaftsfischen“ zusammengefasst sind, kurz und knapp dargelegt.

Die Definition von „Gemeinschaftsfischen“ wie sie der VDSF bisher anführt, wird sachlich diskutiert und der gegenwärtigen Rechtslage gegenübergestellt. Willkürliche Festlegungen und schwer greifbare Abgrenzungen in diesen Definitionen, die zu fatalen Fehlurteilen in der Vergangenheit führten, werden aufgezeigt.

Gravierende Unterschiede in der Definition und im Verständnis der „Gemeinschaftsfischen“ sind auch auf Landesebene zu finden. Oftmals ist eine klare Abgrenzung von „legalen Gemeinschaftsfischen“ und „illegalen Gemeinschaftsfischen“ nicht gegeben. Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich durch die differenzierteste und klarste Regelung von „Gemeinschaftsfischen“ aus.

Die Durchführungsformen von „Gemeinschaftsfischen“ und die sinnvolle Weiterverwertung der gefangenen Fische werden erörtert. In diesem Zusammenhang werden Entscheidungen der Staatsanwaltschaft Hannover aus den Jahren 2005/2006 diskutiert, die auf Grundlage eines sachlich fundierten Gutachtens des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erstellt wurden.

Die Gutachter kommen zu dem Schluss: „dass Gemeinschaftsfischen und die damit verbundenen etwaigen Schmerzen, Leiden und Schäden im Sinne des Tierschutzgesetzes im Rahmen der Hege und des Nahrungserwerbs erlaubt sein sollten.“

Auf der Basis dieses Gutachtens hat die Staatsanwaltschaft Hannover zu Recht die Ermittlungsverfahren gegen die Ausrichter und Teilnehmer eines Gemeinschaftsfischens eingestellt.

Von den Autoren wird jedoch auch belegt, dass ein „Gemeinschaftsfischen“ schnell zu einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz werden kann, z. B. in dem Falle, dass Fische lebend gehältert, gewogen und dann wieder in das gleiche Gewässer zurück gesetzt werden.

Entscheidend ist immer der Grund des „Gemeinschaftsfischens“! Nahrungserwerb und Hegemaßnahmen sind solche „vernünftigen Gründe“. Ist ein vernünftiger Grund vorhanden, schadet der zusätzliche „Sportgeist“ in diesem Zusammenhang jedenfalls nicht.
An einem vernünftigen Grund mangelt es jedoch, wenn das Gemeinschaftsfischen ausschließlich Wettkampfcharakter als Selbstzweck hat!
Deswegen wird dies bei derzeit gültiger Rechtslage auch beim DAV nicht stattfinden.

Von Jendrusch und Niehaus werden auch Beispiele angeführt von verurteilten Veranstaltern bzw. Ausrichtern von „Gemeinschaftsfischen“.
Es ist tragisch, dass diesbezügliche Entscheidungen der Gerichte oftmals nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sondern vielfach auf einer sehr subjektiven Auslegung von Schmerzen und Leiden bei Fischen fußen.

Wie der DAV zu Gemeinschaftsfischen steht, kann auch dem beigefügten Dokument „Gemeinschaftsfischen im DAV“ entnommen werden.
Hier:
http://www.anglerverband.com/index.php?option=com_content&view=article&id=236&Itemid=247


2.4. Die Abschaffung in allen Bundesländern von in keinster Weise nachvollziehbaren Restriktionen wie z. B. das Nachtangelverbot in Baden-Württemberg?

Natürlich wäre ich der letzte, der nicht nachvollziehbare Restriktionen für Angler befürwortet. Das stünde auch völlig im Gegensatz zu den Grundsätzen des DAV. Auch dieser Standpunkt wäre aus unserer Sicht für einen gemeinsamen Verband mit dem VDSF unstrittig.

2.5. Die Abschaffung "gesetzlicher Rückwurfverbote" wie in Bayern und das Anstreben vernünftiger und rechtssicherer Möglichkeiten, Fische, welche nicht sinnvoll verwertet werden können, auch rechtlich sicher zurücksetzen zu können?

Auch an dieser Stelle ein Verweis an die oben genannte Broschüre von Jendrusch und Niehaus. Basierend auf der aktuellen Rechtsprechung vertritt der DAV schon lange die Auffassung, dass wir angeln gehen, um Fische zu fangen und zu verwerten, wir uns jedoch weiterhin das Recht vorbehalten, Fische auch zurückzusetzen!

Warum mancherorts „gesetzliche Rückwurfverbote“ existieren, kann ich nicht begreifen. Hier fehlt oft einfach der Sinn. Untermaßige Fische oder geschützte Arten werden doch auch zurückgesetzt. Dazu sind wir verpflichtet.

Es gibt genügend wissenschaftliche Studien, die ein generelles Rückwurfverbot in Frage stellen. Unsere Freunde im Ausland schütteln zu dieser Regelung aber auch zu vielen anderen „deutschen Vorschriften in der Angelei“ unverständlich den Kopf.


2.6. Wird eine Aufhebung der gesetzlichen allgemeinen Hälterungsverbote (Setzkescherverbot) angestrebt?

Warum sollten an geeigneten Stellen vernünftig angebrachte ausreichend qualitative und große Setzkescher verboten sein?
Aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse gehen von nicht vorhandenem Schmerz- und Leidempfinden bei Fischen aus. Die korrekte Anwendung entsprechender Setzkescher hat sich in der Praxis bewährt und fügt den Fischen keinen Schaden zu.
Vielmehr erscheinen mir Setzkescher äußerst sinnvoll, z.B. bei der Hälterung von Fischen, die zu Hegezwecken in ein anderes Gewässer umgesetzt werden sollen. Natürlich würden wir auch im gemeinsamen Verband alle Argumente anführen, um sinnlose Hälterungsverbote abzuwenden oder aufzuheben.


3. Wird eine offene und kommunikative Öffentlichkeitsarbeit gegenüber auch nichtorganisierten Anglern, der Öffentlichkeit und den Medien gepflegt werden?

Es wäre schlimm, wenn ich diese Frage nicht mit einem klaren „Ja!“ beantworten würde.
Günter Markstein
Präsident
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Das, finde ich, ist eine ausführliche und aussagekräftige Antwort.#6
Daran sollten sich VDSF und der Herr Ortel ein beispiel nehmen.


Besonders beeindruckt hat mich der Satz:

(Zitat)
"Wir sind ein Anglerverband und sind somit den Interessen der Angler verpflichtet. Das wissen wir und deswegen würden wir diese Verpflichtung für einen gemeinsamen Verband bestimmt nicht über Bord werfen!"

Was das im Umkehrschluss heisst, kann man sich an drei Fingern abzählen . . .:m

|wavey:|wavey:|wavey:
 

Ralle 24

User
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Das bestätigt meine Einschätzung und Stellung zum DAV.

Ich hatte eigentlich auch nichts anderes erwartet.
Ob meine Erwartungen hinsichtliche der Reaktion des VdSF ( keine) auch erfüllt werden, bleibt abzuwarten.

Aber keine Antwort spricht mehr als tausend Bände.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Ich persönlich sehe zwar die Punkte 2.3. und 2.5. anders (dass wir angeln gehen, um Fische zu fangen und zu verwerten, ), aber könnte da immerhin mit dem Standpunkt des DAV (weit besser als mit denen des VdSF) leben...

Ansonsten gehge ich auch ziemlich konform mit der Antwort und freue mich über die trotzdem schnelle und ausführliche und klarstellende Antwort.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Ich persönlich sehe zwar die Punkte 2.3. und 2.5. anders (dass wir angeln gehen, um Fische zu fangen und zu verwerten, ), aber könnte da immerhin mit dem Standpunkt des DAV (weit besser als mit denen des VdSF) leben...


. . . wir uns jedoch weiterhin das Recht vorbehalten, Fische auch zurückzusetzen.:m

Damit isses doch OK.|wavey:
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Aber auch laut TSG immer noch faktisch falsch.
Ich brauche keinen "vernünftigen Grund" zum Angeln, oder auch zum zurücksetzen, sondern nur zum töten von Fischen.

Aber sonst würde der VdSF wohl gar nicht mehr mitmachen....


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Die Antwort des DAV auf unseren offenen Brief:
http://www.anglerboard.de/board/showpost.php?p=3097569&postcount=57
 
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