Schöne Fischereibücher

Peter117

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Bankside Dreamer
Ja, gibt es. Eigentlich ein harmloser Tagebuchaufsatz aus WK I.
@Mods - ich hoffe, das ist so ok...

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rippi

Pokemon-Trainer
Recht zu Anfang steht der Satz: "Dort traten wir als erstes ständiges "Lospersonal" in den Dienst". Um welches Wort handelt es sich tatsächlich, da "Lospersonal" wohl kein Wort ist.. Bzw. die eigentliche Frage ist, was der Autor da gemacht hat, Soldat wird er ja wohl kaum gewesen sein, wenn er am Wochenende lockere Erkundungstouren gemacht hat.
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
"Das ist die Ruhe vor dem Sturm, sagt der Freund."
"Plötzlich ein fürchterlicher Schlag! Die Erde erzittert."


Als Tagebucheintrag, jemandes der im Ersten Weltkrieg gekämpft hat und unter der Überschrift "Fischweid im Feindesland" hätte man als Lesender glatt erwartet, dass an dieser Stelle die Idylle endet und der Krieg losbricht. Am Ende war es aber nur ein gewöhnliches Gewitter, mit Blitz & Donnergrollen. Ob das wohl absichtlich so geschrieben wurde? Ist das einsetzende Gewitter gar als Metapher, für das beginnende Getöse der Schlacht und damit dem Ende der schönen Tage in der Fremde, zu interpretieren? ab52
 

Peter117

Well-Known Member
Bankside Dreamer: Genau das Gleiche hatte ich an dieser Stelle auch erwartet.
Allerdings hatten unsere Anglerkollegen vor rd. 100 Jahren einen etwas anderen Schreibstil, als wir es heutzutage gewohnt sind.
Ich bin auch überzeugt davon, dass der Titel vom Schriftleiter gewählt wurde und nicht vom Verfasser - aber werden wir leider nicht herausfinden.
Aber ich freue mich sehr über diese Diskussion... thumbsup :laugh2
 

Peter117

Well-Known Member
Als letzte VK-Zeitung habe ich noch die Kunstzeitschrift "Der Sportfischer" - sicherlich eine der schönsten jemals erschienen Angelzeitschriften.

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Dr. Hanns Schindler hat diese zwischen November 1924 und März 1943 zunächst 14-tägig, später monatlich, herausgegeben.
Jedes Titelbild zierte ein Aquarell, eine Radierung oder der Druck eines alten Meisters...

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Die Verwendung von besonders hochwertigem Papier ermöglichte natürlich auch detailgetreue Fotos - ganz anders, als die anderen Zeitschriften aus der Zeit, die auf einfachem Zeitungspapier gedruckt wurden...

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Berichtet wurde nicht nur über Angelreisen in ferne Länder und über die damals beliebten Wurfturniere, sondern auch umfangreich über die damalige Angler-Prominenz. Hier der Nachruf auf den schon weiter oben erwähnten Jakob Wieland...

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Für Fans hier nochmal das berühmte Firmenzeichen Hildebrand/Wieland mit Herleitung...

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Auch nett - der Dresscode für die Damen...

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Heute nicht mehr vorstellbar: Der Herausgeber hat sich um jeden Abonnenten noch selbst bemüht. Es sind einige Bittbriefe von Herrn Schindler an seine Abonnenten erhalten geblieben, in denen er diese bittet ihre Kündigung nochmal zu überdenken.
 

Peter117

Well-Known Member
Das waren die wichtigsten Angelzeitschriften aus vergangenen Tagen - wobei, eine fehlt noch:
Ab 1949 gab es in der DDR die "Deutsche Angelsport" des DAV - die liegt mir nicht vor...
Wenn da noch jemand einen möglichst alten Jahrgang posten möchte, würde ich mich sehr freuen.

Ansonsten wünsche ich Euch eine frohe Weihnachtszeit mit vielen gelungenen Geschenken. ;)

LG

Peter
 
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Peter117

Well-Known Member
And now for something completely different...

Naja, nicht ganz, aber ich habe die letzten Tage genutzt und ein wenig gebastelt.
Im Sommer habe ich ein paar alte Angelbücher bekommen, deren Zustand für einen Verkauf zu schlecht war.
Ich habe ein wenig in diesem Internetz gestöbert und bin auf eine Reparaturanleitung für kaputte Bücher gestoßen.
2 von den alten Schinken waren dafür prädestiniert:
Bei beiden Büchern waren die Deckel ab und bei einem fehlte sogar das Rückenschild.
Den Rücken auf dem Bild musste ich allerdings erst noch ablösen...

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Sehr zugute kamen mir allerdings die lederbezogenen Holzdeckel.
Gemäß der Anleitung habe ich auf ca. 1 cm das Leder vom Holz gelöst, dazwischen selbstklebendes Textilband geschoben und das Leder wieder mit Buchbinderleim verklebt.

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Danach wurden die Deckel und das Rückenschild nach und nach wieder angeklebt und mit Geschenkband bis zur Trocknung des Leims fixiert....

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Ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden...
Ein professioneller Restaurator hätte das sicher besser gemacht, aber der Zeitaufwand ist doch nicht ganz unerheblich und die Sache somit bestimmt nicht billig. Bei der Erstausgabe von Walton's Lives hätte ich das auch nicht gemacht, aber diese Ausgaben aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gibt's zu Hauf...

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Peter117

Well-Known Member
Beim zweiten Buch musste ich das Rückenschild noch mit ersetzen...

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Die alte Revell-Farbe wurde mit Isopropanol soweit runterverdünnt bis ein passender Braunton entstand...
Und schon kann man wieder entspannt darin blättern...

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Ein Short-Snouted Sword-Fish - was es nicht alles gibt... :XD
Den Dorsch finde ich allerdings gelungener als bei dem Reichenbach weiter oben...
 
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