VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Thomas9904

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AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Der Weg der Fussion wurde durch das höchste Gremium des Verbandes (der Jahreshauptversammlung) beschlossen, dann kann auch nur dieses Gremium das auch ändern.
Da wurde ja auch einstimmig bestätigt, dass der VDSF-Teil die 12er-Kommission zurückgezogen wurde und das Präsidium statt dessen verhandeln soll.

Und auch die Verhandlungen abbrechen kann - hat das Präsidium ja nun getan und will nicht weiter verhandeln..

Wer soll denn nun eigentlich mit dem DAV verhandeln, da das Prädidium das ja nicht will, jemand anders laut Beschluss aber nicht darf??

Andererseits aber der Zeitplan eingehalten werden soll...

Und wird das Präsidium bei der HV dann trotzdem den Antrag einbringen, einseitig die Satzung zu ändern?

Auf der gleichen HV, bei der ja der DAV in den VDSF übertreten soll, laut Zeitplan...

Und das dann ohne Verhandlungen, da ja wohl nur das Präsidium verhandeln darf im VDSF - und das will ja nicht mehr..

Vielleicht kann mich einer mal erleuchten, wie das nun praktisch ablaufen soll - ich kann mir das eben nicht vorstellen..

Und nein, mir gehts nicht um Kritik an den Vebränden - das wäre ja nis Neues..

Die gehören nach meiner Meinung schlicht zerschlagen - vor allem zuerst mal der VDSF und die da organisierten Landesverbände....
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Da wurde ja auch einstimmig bestätigt, dass der VDSF-Teil die 12er-Kommission zurückgezogen wurde und das Präsidium statt dessen verhandeln soll.

Und auch die Verhandlungen abbrechen kann - hat das Präsidium ja nun getan und will nicht weiter verhandeln..

Wer soll denn nun eigentlich mit dem DAV verhandeln, da das Prädidium das ja nicht will, jemand anders laut Beschluss aber nicht darf??

Andererseits aber der Zeitplan eingehalten werden soll...

Und wird das Präsidium bei der HV dann trotzdem den Antrag einbringen, einseitig die Satzung zu ändern?

Auf der gleichen HV, bei der ja der DAV in den VDSF übertreten soll, laut Zeitplan...

Und das dann ohne Verhandlungen, da ja wohl nur das Präsidium verhandeln darf im VDSF - und das will ja nicht mehr..

Vielleicht kann mich einer mal erleuchten, wie das nun praktisch ablaufen soll - ich kann mir das eben nicht vorstellen..

Und nein, mir gehts nicht um Kritik an den Vebränden - das wäre ja nis Neues..

Die gehören nach meiner Meinung schlicht zerschlagen - vor allem zuerst mal der VDSF und die da organisierten Landesverbände....


Muss man noch verhandeln????

Für Euch ist alles unklar, für andere eventuell alles geklärt.

Es gibt an einem Tag in Berlin 2 Hauptversammlungen, die des DAV und die des VDSF, da wird das Restliche geklärt und am Folgetag gibt es die gemeinsame Versammlung und Verschmelzung. Das Leben kann so einfach sein, kompliziert ist das nur bei Euch.;)

Von mir aus könnte das auch morgen schon losgehen.:vik:
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Aaahja - ohne Verhandlung fusionieren, obwohl es sowohl im VDSF (laut Präsidium) wie im DAV ungeklärte Punkte sowohl beim Entwurf der Satzung wie beim Verschmelzungsvertrag gibt????

Da bin ich dann ja mal gespannt...

Dann hat sich also Mohnert durchgesetzt, dass ohne Verhandlungen mit dem "Fusionspartner" das durchgeprügelt werden soll und der "Fusionspartner" dann ja gerne rüberfusionieren kann??

Oder verstehe ich das jetzt schon wieder falsch??

Da bin ich dann auch mal auf die Reaktionen des DAV gespannt..

Wobei Du schon recht haben könntest, da die ja schon eh alles geschluckt haben und mit sich machen lassen, da könnte das dann auch klappen....
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Aaahja - ohne Verhandlung fusionieren, obwohl es sowohl im VDSF (laut Präsidium) wie im DAV ungeklärte Punkte sowohl beim Entwurf der Satzung wie beim Verschmelzungsvertrag gibt????

Da bin ich dann ja mal gespannt...

Dann hat sich also Mohnert durchgesetzt, dass ohne Verhandlungen mit dem "Fusionspartner" das durchgeprügelt werden soll und der "Fusionspartner" dann ja gerne rüberfusionieren kann??

Oder verstehe ich das jetzt schon wieder falsch??

Da bin ich dann auch mal auf die Reaktionen des DAV gespannt..

Wobei Du schon recht haben könntest, da die ja schon eh alles geschluckt haben und mit sich machen lassen, da könnte das dann auch klappen....


Tja, wer weiß das schon, da lass ich Dich mal ein wenig im Trüben fischen, das erhöht die Spannung...:m

Auf Sicht fischen beim Angeln, das finde ich auch langweilig, unverhofft finde ich viel besser.;)
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Ja, genauso wird's laufen.
Und dann wirds genügend blinde Lämmer geben, die das auch noch als Erfolg rausblöken.
Die Verbände haben das gemeinsame Ziel das Angeln in Deutschland zu einer elitären Angelegenheit für ausschließlich bei ihnen organisierte geprüfte Angler werden zu lassen, denen man im Gegenzug alle Verbandsgewässer exklusiv zur Verfügung stellt.
Es geht hier schon lange nicht mehr um DAV und VdSF sondern ausschließlich nur noch darum, auf übergreifender Bundesebene keine Fakten zu schaffen, die die Hoheit der Länder und den Status und die Gewässer ihrer Mitgliedsvereine gefährden könnten. Faktisch jeder am Angeln Interessierte in Deutschland soll auf diese Weise in einen Verein und zu einer unsinnigen Prüfung gezwungen werden. Schleswig-Holstein macht es gerade vor.
 

Brotfisch

Active Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Ich bin in der Frage, ob der Verbandsausschuss formal befugt gewesen wäre, zu beschließen, unsicher. Ich habe die Satzung anders in der Erinnerung und leider nicht zur Hand. Offenbar ist ja auch das Präsidium davon ausgegangen, dass der VA entscheiden kann, denn ansonsten hätte es seinen Antrag ja auch nicht an ihn gerichtet.
Natürlich weicht das Präsidium mit seinem Antrag von jenem Kurs ab, den Kreuznach festgelegt hat. Das gilt selbst dann, wenn dem Präsidium oder dem Präsidenten ein Mandat erteilt worden ist, die Verhandlungen/ Fusion einseitig abzusagen. Denn dann müsste eine dahingehende Entscheidung des Präsidiums begründet und nachvollziehbar sein. Das ist sie aber nach dem offenen Brief resp. dem Antrag des Präsidiums in keinster Weise. Eine solche Abweichung vom Kurs der JHV ist natürlich ein gravierendes Problem. Unabhängig von der Regelung der Satzung hat der VA nur zwei Möglichkeiten: entweder hält er sich für zuständig und beschließt darüber, ob der Kurs Kreuznach oder der Kurs Präsidium weitergefahren wird (oder ein dritter....) Oder er hält sich für an den Auftrag/ die Kursbestimmung von Kreuznach gebunden und stellt diesen nicht zur eigenen Disposition und bringt seine Auffassung zum Ausdruck (oder lässt es), entweder in Form einer Entschließung oder in einer anderen Form, etwa der "untechnischen" der Probeabstimmung.
Der VA scheint sich für die zweite Variante entschieden zu haben. Damit bringt er noch viel stärker als bei der ersten den Respekt vor der Jahreshauptversammlung und ihren Beschlüssen zum Ausdruck. Das ist ein ganz wichtiges Signal und dafür hat das Gremium meinen Respekt. Die Ablehnung des Präsidiumskurses ist dadurch noch konsequenter.
Vielleicht ist die Frage der Form weniger wichtig als diejenige nach dem weiteren Verlauf. Wichtig wäre, jetzt Klarheit zu bekommen, ob für das VDSF-Präsidium weitere Möglichkeiten bestehen, den Fusionsprozess zu stören, ob und mit welchen Inhalten und von wem jetzt weiterverhandelt wird, ferner ob die Gefahr besteht, dass das Präsidium einen ähnlichen Antrag an die Jahreshauptversammlung stellt. Und natürlich ist aus heutiger Sicht die P-Frage weiterhin ungeklärt.
Vielleicht ist einiges nur deswegen unklar, weil die derzeitige Nachrichtenlage noch arg unvollständig ist.
An der Stelle mal ein ausdrückliches Lob an die ehemaligen Kollegen in Kiel: Von ihrer Hauptversammlung am Sonntag wird gleich Montag früh in einer umfassenden Pressemitteilung informiert, die per EMail an alle Abonnenten ging. So früh, dass ich sogar davon wachgemacht wurde. Es könnte nichts schaden, wenn sich der VSDF und andere Verbände daran mal ein Beispiel nehmen würden.

Noch einmal zurück zur Frage, was mit dem Präsidiums-Antrag wird: Der hat sich an den VA gerichtet und der ist damit erledigt. Er wird nicht "automatisch" an die JHV "weitergeleitet". Der Vorstand müsste einen erneuten Antrag an die JHV richten. Es wäre ja denkbar, weit vor November eine außerordentliche Sitzung einzuberufen. Angesichts des offenbar klaren Votums des Verbandsausschusses wird es dadurch allenfalls in politischer Suizidabsicht kommen. Ein dahingehender Antrag an eine "Fusions-JHV" im November 2012 käme einem verbandspolitischen Amoklauf gleich.


---Fakten---
So, jetzt wird es klarer:
Der Verbandsausschuss ist tatsächlich nicht authorisiert, über den Antrag des Präsidiums aus dem "Offenen Brief" zu befinden, sondern erst die HV. Es wurde daher in Form einer Probeabstimmung deutlich gemacht, dass dieser Antrag auf der HV abgelehnt werden wird.
Brotfisch (Dr. Thomas Günther) hat in der Eröffnung seines Blogs daher eine kleine "Undeutlichkeit" drin:

Ja, sie werden zu entscheiden haben, aber erst bei der HV!

Der Verbandsausschuss ist jetzt ein wenig den im Blog geforderten Punkten nachgekommen:

Die Länder wollen die Fusion im November, nicht die einfache Umbenennung und Einverleibung der DAV-Landesverbände.
Das heißt aber auch:
Es wird Neuwahlen geben und das Ende der Ära Mohnert ist absehbar. :vik:

---Meinung (war der Smilie vorher auch schon ;))---
Also gibt es zumindest ein positives Fazit aus der Sitzung am Samstag zu ziehen: Es wurde nicht mehr stur abgenickt, was die "hohen Herren" des VdSF-Präsidiums im stillen Kämmerlein ausgeheckt hatten, sondern klar dagegen opponiert.

Jetzt könnte man sagen "Na also, geht doch!", aber das wäre mir zu optimistisch. Vielmehr muss man sagen: "Siehste, es wäre doch gegangen!" und jetzt erst recht die Untätigkeit des Verbandsausschusses bei der einseitigen Absetzung der 12er-Kommission durch das VdSF-Präsidium bemängeln.

Wäre die wahre Intension der eigenen Machtpositionsstärkung nicht so offensichtlich, müsste man die bayrisch-brandenburgische Initiative Pro DAFV jetzt ja fast in ein positives Licht erheben, aber gerade durch Bayerns VdSF-Austritt ist die Gesamtsituation ja noch verworrener geworden. Mal ganz lapidar:
Die treten aus dem VdSF aus, weil dieser die Fusion verzögert, haben aber den VdSF-Verbandsausschuss hinter sich, der den ursprünglichen (zu) engen Zeitrahmen unbedingt einzuhalten gewillt ist.
Ja watt denn nu????#d|kopfkrat

Und Dank der Schlafmützigkeit des DAV steuern wir jetzt erst recht zielstrebig auf das Desaster zu, dass uns mit einem politisch nicht durchsetzungsfähigen Bundesverband über einer Vielzahl eigenständiger und unkoordiniert agierender Landesverbände droht. Es lebe der Föderalismus und die Kleinstaaterei, die sich in einer Welt voller Global Player zu behaupten haben und dabei von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.
 
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Brotfisch

Active Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Aus meiner Verbandsarbeit kenne ich ein beliebtes Spielchen: Jeder, der etwas verändern wollte, dem wurde vorgeworfen, er tue es nur aus persönlichen Interessen, meistens Machterhalt/ -ausweitung.
Dieser Vorwurf wird jetzt im AB gegen die VDFS-Mitglieder von Pro DAFV erhoben, wenn ich es richtig sehe insbesondere gegen den Bayerischen Präsidenten. Der und andere sind offenbar aus dem Status der "Abnicker" entwachsen. Ich sehe aber keinerlei objektive Anzeichen für ein solches "Machtstreben". Auch die hier angeführten Argumente geben das aus meiner Sicht nicht her. Bayern hat sich mit seinem Austritt nicht für "höhere Weihen" auf Bundesebene empfohlen. Und schließlich gab es ja eine sehr große Mehrheit unter den LV-Vertretern, als sie sich gegen den Kurs des VDSF-Präsidiums ausgesprochen haben. Im Übrigen scheint es ja auch eine Auffassung zu sein, die im DAV überwiegend vorherrscht.
Man stelle sich nur vor, im VA wäre diese Auffassung nicht vertreten worden und man hätte dem Präsidiumsantrag zugestimmt. Ich kann mir gut ausmalen, wie die Kritik dann gewesen wäre.
Und noch eins zum Thema "Machtstreben": Durch sein Vorgehen im Fusionsprozess, vor allem durch seinen offenen Brief hat sich das VDSF-Präsidium politisch betrachtet fast bis zur Wahrnehmbarkeitsschwelle geschwächt. Es ist handlungsunfähig geworden und leidet unter einem fast täglich steigenden Vertrauensverlust bei den Vorständen der eigenen Landesverbände. Im Gefüge des VDSF entsteht dadurch ein Macht- und Funktionsvakuum. Es ist fast "naturgesetzlich", dass bei einem solchen Machtvakuum andere Gremien im Verhältnis stärker werden und Handlungsfähigkeit demonstrieren wollen, ja müssen.
Ich halte es daher für der Situation nicht angemessen, wenn sich die Kritik jetzt auf den Verbandsausschuss fokussiert, der erst durch den unsäglichen Schlingerkurs des VDSF-Präsidiums zum Handeln gezwungen wurde. Die Verantwortung für den politischen und Reputationsschaden trägt in aller erster Linie das VDSF-Präsidium. Deswegen ist zu fordern, dass sich das VDSF-Präsidium zu allen offenen Fragen erklärt oder die Konsequenzen aus dem katastrophalen Dilemma zieht, in das es den Verband und das Ansehen der deutschen Angelfischerei ohne jede Not oder Notwendigkeit gestürzt hat.
Festzuhalten ist, dass sich das Präsidium des VDSF in der gesamten Angelfischerei in Deutschland isoliert hat. Es hängt weiterhin dem Glauben nach, als einziges über Informationen zu verfügen, die seinen Kurs rechtfertigen würden. Es hat also womöglich ein Erkenntnisproblem. Auf jeden Fall aber hat es ein massives Kommunikationsproblem und das allein reicht schon, um die aktuelle Glaubwürdigkeitskrise auszulösen.
 
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Ralle 24

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AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Aus meiner Verbandsarbeit kenne ich ein beliebtes Spielchen: Jeder, der etwas verändern wollte, dem wurde vorgeworfen, er tue es nur aus persönlichen Interessen, meistens Machterhalt/ -ausweitung.
Dieser Vorwurf wird jetzt im AB gegen die VDFS-Mitglieder von Pro DAFV erhoben, wenn ich es richtig sehe insbesondere gegen den Bayerischen Präsidenten.

Nun, der Dissenz, der manchmal zwischen Dir und dem AB aufflackert, liegt eindeutig darin, dass Du die ganze Angelegenheit nach taktischen und formellen Kriterien bewertest.
Dabei lässt Du jedoch die "ideologische" Seite vollkommen außer Acht.

Dies aber ist für uns und für die Angler der mit Abstand wichtigste Punkt.

Ich will es mal überspitzt ausdrücken.

Eine Fusion, die zu mehr Freiheit und zur Abschaffung unsinniger, das angeln beschränkender Regeln führen würde, die aber vor formellen Fehlern und politischer Unkorrektheit nur so strotzt, würde unsere vollste Unterstützung erhalten.

Nicht der Weg ist das Ziel, dort ankommen muss man.
 

Brotfisch

Active Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Auf die Überspitzung gehe ich mal nicht ein, weil es eine ist.

Formfehler jedenfalls sind nicht Gegenstand meiner Betrachtungen. Kostenlose Rechtsberatung holen sich die Verbände doch in jeder Sauna.

Mir geht es um etwas anderes. Das Thema "Fusion", eigentlich ein formales, ist seit je her links und rechts der Elbe unter Anglern hoch emotionalisiert. Zudem ist nicht wegzureden, dass die Formalie mit einer Vielzahl von Themen "behängt" und teilweise überlagert wird. Ich versuche mal, ein paar aktuelle big points zu nennen: Augenhöhe der Verbände, angelpolitische Grundsätze oder auch "Ausrichtung", Gewässerpoolfortexistenz, Angeln und Naturschutz, Angeln und Artenschutz, Angeln und Tierschutz, Verhalten von Funktionären, Demokratie in den Verbänden, Kommunikationsverhalten der Verbände (Öffentlichkeitsarbeit), Spielregeln der Willensbildung in den Verbänden, angemessene Vertretung nicht organisierter Angler, Schein- und kostenfreies Angeln "wie in Skandinavien" und so weiter, und so fort. Das ist, als wollte man Eurorettung, Steuerreform, Gesundheitsreform, Rentenreform und Verfassungsreform an einem Nachmittag entscheiden. Manchmal sind wir gnadenlos mit unseren Lesern.

Das Thema Fusion hat mit den Themen oben doch eigentlich gar nichts zu tun - außer mit der Frage, ob eine Fusion demokratisch zustande kommt, weil sie die Unterstützung der Basis braucht.

Erst die Grundsätze, dann die Fusion, so könnte man vielleicht Deinen Ansatz zusammenfassen. Ohne Grundsätze, keine Fusion? Aktuell haben wir zwei Verbände, die die sogenannten Grundsätze nicht unterschrieben haben. Nach der Fusion hätten wir nur noch einen. Muss man auch nur noch einen überzeugen! Was ich sagen will: Man sollte versuchen die Gründe, weswegen man etwas ablehnt, an der Sache orientieren, um die es geht.

Deswegen sage ich (als grundsätzlicher Fusionsbefürworter): eine undemokratisch hergestellte Fusion lehne ich ab, weil ich sehen kann, dass sie undemokratisch ist. Eine Fusion ohne Unterzeichnung der vom AB vorgelegten "angelpolitischen Grundsätze" lehne ich nicht ab, weil nicht ausgemacht ist, dass sie undemokratisch ist. Schließlich haben sich die Grundsätze noch in keiner Weise einem demokratischen Votum unterzogen.

Das ist der Kern des Unterschieds, auch wenn er mir eintragen sollte, ein Formalist zu sein. Mir ist eben Demokratie im Verband das Wichtigste, nicht die Vor-Festlegung auf eine bestimmte Politik. Wenn die aber gut ist, dann wird sie auch überzeugen und zu einer Grundausrichtung führen.
 
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Thomas9904

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AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Wenn die aber gut ist, dann wird sie auch überzeugen und zu einer Grundausrichtung führen.
Das dem nicht so ist beweist doch geradde der VDSF mit seinen Landesverbänden seit Jahrzehnten..

Erfolgreich waren nicht die mit der für Angler überzeugenden Politik..
Sondern die, welche am besten gemauschelt und in Hinterzimmern taktiert haben.

Genau aus dieser jahrzehntelangen Erfahrung werde ich nie einem Verband zustimmen, der nicht zumindest die grundsätzliche Zielrichtung vorher so fixiert hat, dass danach nicht wieder anglerfeindliches Verhalten daraus abgeleitet werden kann..

Zudem haben in beiden Verbänden die Angler eh nichts zu melden,.

Schon satzungsmnäßig nur mittelbar die Minderheit xder organisierten Sport- und Angelfischer,..

Beide Verbände sind Verbände der Bewirtschafter, nicht der Angler..

Da die Angler eh Angelkarten kaufen müssen, ist es eigentlich wurscht wer die Gewässer gut bewirtschaftet..

In meinen Augen sind die besten Bewirtschafter die, welche gut bewirtschaften und sich aber aus den Belangen der Angler - gerade in der Politik - raushalten..

Würden die real exisitierenden Verbände diesen Weg gehen, hätte ich auch nichts dagegen..

Solange sie sich aber im,er ohne unmittelbare Legitimation in die Gesetzgebung für Angler einmischen , statt ihren eigentlichen Job zu machen, sich um die Gewässerbewirtschaftung zu kümmern, muss man diese Verbände zerschlagen.

Denn dass daraus für Angler nichts Positives entsteht, haben sie nun seit Jahrzehnten bewiesen...
 

Brotfisch

Active Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Um noch mal auf Ralle zurückzukommen, dessen letzter Beitrag mich - ehrlich gesagt - ziemlich geschockt hat.

Er geht ja von der These aus, dass das "Ideologie" und Demokratie getrennt werden könnten oder sogar sollten. Nach dem Motto: Wenn die Ideologie stimmt, ist die Demokratie egal.

Dass die "richtige Ausrichtung" - was immer das dann auch ist - in einer größeren Organisation nur durch demokratische Willensbildungsprozesse entstehen kann, scheint jenseits des von Dir Akzeptablen, ist aber durchaus meine Grundüberzeugung. Welcher Verbandsvertreter sollte eine Ideologie auch unterschreiben, wenn er anschließend dafür abgewählt wird?

Ich empfehle, es mal anders herum zu versuchen: Stellt die angelpolitischen Grundsätze à la Piraten-Partei ins Netz und lasst darüber Liquid Democracy-mäßig abstimmen. Wenn dabei ausreichend Kräfte mobilisiert werden und Tendenzen sichtbar werden, werden die Verbände sie auf Dauer nicht unberücksichtigt lassen. Wetten?
 

Thomas9904

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AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Und es stellt sich immer noch die praktische Frage nach dieser Sitzung:

Wie gehts nun praktisch weiter?

Der DAV hatte ja sowohl bei Satzung wie beim Verschmelzungsvertrag noch Diskussions- und Änderungsbedarf laut eigener Veröffentlichungen..

Unabhängig davon, ob ich das perönlich für ausreichend halte, müsste dann ja vom VDSF verhandelt werden mit dem DAV, oder nicht??

Nachdem im VDSF das einseitige Vorgehen des Präsidiums mit dem zurückziehen der VDSF-Leute nachträglich einstimmig gutgeheissen wurde und dem Präsidenten bei den Verhandlungen weitgehende Vollmachten eingeräumt, müsste er das ja nun eigentlich verhandeln, wollte man eine Fusion noch erreichen..

Genau dieser Präsident/Präsidium will ja nun aber nicht mehr verhandeln...

Wie soll das dann praktisch weitergehen?

Ohne weitere Beschlüsse ist ja nur das Präsidium zu Verhandlungen mit dem DAV legitimiert..

Oder soll dann tatsächlich, wie Dorschgreifer wahrscheinlich nicht zu Unrecht vermutete, alles auf der HV im November "durchgedrückt" werden von beiden Verbänden in den zwei Tagen?

Das wäre dann sicherlich nach den bisherigen Vorgängen die größtmögliche "demokratische Legitmierung"...

Wenn das so kommen würde ohne vorherige Verhandlungen und Rückfrage und Diskussion bei der Basis - wobei ich davon ausgehe, dass gerade das nicht die Art von Demokratrie wäre, die Brotfisch meint..

Die Frage bleibt:
Wenn eine Fusion seitens des VDSF ernsthaft gewollt ist, MUSS man mit dem DAV verhandeln..

Dazu einzig legitimiert ist das Präsidium, das klar gezeigt hat, nicht verhandeln zu wollen..

Wie also solls praktisch weitergehen??
 

Thomas9904

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AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Wenn dabei ausreichend Kräfte mobilisiert werden und Tendenzen sichtbar werden, werden die Verbände sie auf Dauer nicht unberücksichtigt lassen. Wetten?
Die haben schon jahrzehntelang problemlos die Interessen der Angler ignoriert und ja auch gesagt, das deren Vertretung schon satzungsgemäß nicht Sache der Verbände sei - gerade die VDSF-Verbände..

Warum sollten wegen einer Abstimmung im Netz (ob hier oder sonstwo) ihr Erfolgsmodell des abzockens der Angler ohne deren Einmischung auf einmal ändern und Interessen der Angler wahrnehmen?
 

Thomas9904

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AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

PS:
@ Brotfisch:
Wenn Du schon die Demokratie für so wichtig hälst, gehört da nicht unabdingbar dazu, dass eine Organisation zuerst einmal ihre Grundsätze darstellt, damit man demokratisch entscheiden kann, ob man diese dann auch mittragen will?

Ich trete doch auch nicht in die NPD oder die KPD ein und bezahle die noch mit, um von innen deren Grundsätze zu verändern..

Sondern wenn ich in eine Organisation eintrete, dann in eine solche, die meine Grundsätze möglichst weitgehend vertritt..

Das ist dann umso wichtiger, wenn Angler nur deswegen, weil sie in einen Verein mit einem bestimmten Gewässer wollen, über die Vereine in die Verbände praktisch zwangsrekrutiert werden ohne alternative Möglichkeit..

Demokratie ohne eine Alternative ist aber eben keine faktische Demokratie, sondern höchstens eine formale - formal, weil ja immer wieder mal abgenickt (sorry, abgestimmt) wird....

Das ganze System und die sie tragenden Organsiationen ist doch schon vom Grundsatz her verottet und nur formal demokratisch legitimiert.

Und daher ist es wichtig, dass mit dem DAV wenigstens weiterhin eine Alternative besteht, da die Verbände sich ja in Politik für Angler einmischen, statt sich auf Gewässerbewirtschaftung zu konzentrieren...

Was ja ihre eigentliche Aufgabe wäre als Vertreter der Vereine wäre..
 

Thomas9904

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AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Und nochmal zum Thema Verbandsausschuss/Fusion/Präsidium VDSF:

Auf der letzten HV des VDSF wurde ja der Präsident ermächtigt (einstimmig, soweit ich weiss ;-)))))..

Nicht nur die Verhandlungen zu führen, sondern auch, die Verhandlungen abzubrechen, wenn dem Präsidenten das nicht mehr zielführend erscheint..

Sollte es jetzt so sein, wie vom Geschäftsführer des LSFV-SH berichtet, dass kein Beschluss gefasst wurde, gilt ja weiterhin der Beschluss der HV - so weit richtig..

Und dieser hat dem Präsidium/Präsidenten die Vollmacht zum Abbruch der Verhandlungen gegeben.

Auf der anderen Seite steht der Beschluss der DAV-HV vom 10.03.

Der ja auch weiterhin gilt und in dem Änderungen sowohl bei Satzung wie Verschmelzungsvertrag vor einer möglichen Fusion gefordert werden.

Wenn jetzt der Verbandsausschuss des VDSF also keinen Beschluss gefasst haben sollte UND keine außerordentliche HV einberufen wird, handelt das Präsidium des VDSF vollkomen konform mit dem einstimmig verabschiedeten Beschluss, dass das Präsidium die Verhandlungen mit dem DAV stoppen kann.

Wie das dann in der Praxis (siehe Beschluss DAV) ohne Verhandlungen zu einer Fusion im genannten Zeitrahmen führen soll, ist mir nach wie vor schleierhaft.

Was Dorschgreifer anführte, dass das alles an den 2 Tagen der HV`s im November passieren soll, hat seine Schwierigkeiten ja schon darin, dass es Antragsfristen gibt und nicht einfach so irgendwas beschlossen werden kann - weder im DAV noch im VDSF.

Zudem steht dem die Beschlusslage der DAV-HV entgegen, die zuerst geändert werden müsste, um ohne Änderung an Satzung und Verschmelzungsvertrag überhaupt fusionieren zu dürfen. Was dann eine außerordentliche HV vor der eigentlichen im November bedingen würde.


Während folgerichtig Bayern und Thüringen beim VDSF gekündigt haben, gab es zur Kündigung der Brandenburger im DAV keinen Antrag oder Beschluss jetzt am Wochenende auf deren HV..

Sollte also ein dritter Verband installiert werden sollen wie von der Initiative angekündigt, dürfte dies zumindest nicht so einfach für die Brandenburger werden, die dann zuerst mal eine außerordentliche HV diesbezüglich (Kündigung beim DAV) einberufen müssten - oder im Falle einer Doppelmitgliedschaft auch doppelt bezahlen (und auch das von einer HV beschlossen werden müsste..)..

Mir wird das immer schleierhafter, was die Damen und Herren in VDSF wie auch DAV da treiben und wo das eigentlich hinführen soll..
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Fazit:
Formal/satzungsgemäß gesehen hat de facto der Verbandsaussschuss des VDSF - sofern das stimmt, was der Geschäftsführer des LSFV-SH veröffentlicht hat - den Präsidenten und das Präsidium darin bestätigt, die Verhandlungen mit dem DAV abzubrechen.

Da anscheinend ja auf den gültigen Beschluss der VDSF-HV hingewiesen wurde, welcher dies beinhaltet und den der Verbandsausschuss nicht ändern könne/wolle.

Sollte also keine außerordentliche HV einberufen werden, um diesen VDSF-HV-Beschluss zu ändern und/oder das Präsidium abzuwählen und durch ein fusionswillige(re)s zu ersetzen, hat damit der Verbandsausschuss des VDSF weiteren Verhandlungen mit dem DAV de facto eine Absage erteilt.

Dazu passt, dass nach meinen Infos nach der Sitzung des VDSF-Verbandsausschusses bis dato keinerlei offizielle Kontaktaufnahme des VDSF mit dem DAV erfolgt ist.
 

Ralle 24

User
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Um noch mal auf Ralle zurückzukommen, dessen letzter Beitrag mich - ehrlich gesagt - ziemlich geschockt hat.

Er geht ja von der These aus, dass das "Ideologie" und Demokratie getrennt werden könnten oder sogar sollten. Nach dem Motto: Wenn die Ideologie stimmt, ist die Demokratie egal.

Nein, eben genau nicht. Eine Vereinigug, ein Zusammenschluß braucht eine gemeinsame Vision (Ideologie ist mir zu negativ behaftet, das haben wir heute und da ist tatsächlich die Demokratie oft egal). Man kann doch nicht beschließen zusammen zu gehen und hinterher erst überlegen, wohin man eigentlich gehen will. Dann will der eine nach (unpolitisch) rechts, der andere nach links und schon geht kurz nach der Heirat das Gezanke los. Und wenn man sich mit jemandem zusammentut und beide einen Riesenschweif an Mitgliedern hinter sich herziehen, dann müssen diese Mitglieder doch überzeugt und mitgenommen werden. Und wie will man das anstellen ohne zu beschreiben, wohin die gemeinsame Reise gehen soll?


Dass die "richtige Ausrichtung" - was immer das dann auch ist - in einer größeren Organisation nur durch demokratische Willensbildungsprozesse entstehen kann, scheint jenseits des von Dir Akzeptablen, ist aber durchaus meine Grundüberzeugung. Welcher Verbandsvertreter sollte eine Ideologie auch unterschreiben, wenn er anschließend dafür abgewählt wird?

Um eine Vision, eine gemeinsame Grundausrichtung, festzulegen braucht es keine Demokratie. Dazu braucht es zwei Menschen die sich zusammensetzen und gemeinsam überlegen und formulieren, welches große Ziel sie verfolgen wollen. Da geht es nicht um Details wie Wettfischen, Setzkescher oder sonstige Einschränkungen.
Das ist eine simple, aber für die Zukunft bindende Grundausrichtung. Das kann z.B. so aussehen.

Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder in Deutschland und Europa. Oberstes Ziel des Verbandes ist es, die Angelfischerei in allen Varianten und für alle Angler zu erhalten und zu stärken, die Verantwortung für die Regeln der Ausübung der Angelfischerei wieder zurück in die Hände der Fischereirechtinhaber zu geben und sich dafür einzusetzen, dass über die Bundesgesetzgebung hinausgehende Einschränkungen verhindert werden.


Kann man sicher noch geschickter formulieren, man kann auch ein ganz anderes Ziel formulieren (obiges wäre sinngemäß mein Wunsch), ist völlig wurscht. Aber man muss ein gemeinsames Ziel haben.

Und dann, erst dann, fängt der formaljuristische und demokratische Prozess an. Erst dann gehen die Verhandlungspartner zu ihren Mitgliedern und müssen versuchen, diese zu überzeugen und ein Mandat zu bekommen. Es kann dann auch möglich sein, dass eine Fusion nicht zustande kommt, weil die Mitgleider auf demokratischem Weg feststellen, dass die Mehrheit dieses Ziel nicht verfolgen möchte. Es kann auch sein, dass man zwar eine Mehrheit bekommt, aber einzelne Mitglieder austreten weil sie als Minderheit dieses Ziel nicht verfolgen wollen. Aber auch das sind dann demokratische Prozesse.


Im weiteren Verlauf auf Bundes- und Landesebene beginnt dann die Detailarbeit. Über Setzkescher, Wettfischen etc. muss man dann gar nicht mehr diskutieren oder abstimmen. Das gemeinsame Ziel schreibt vor, dass im Zuge einer Novellierung eines Landesfischereigesetzes der Verband auf den Gesetzgeber einwirkt, dass dessen Gebrauch nicht im Fischereigesetz festgeschrieben wird, sondern in der Verantwortung des jeweilgen Fischereirechtinhabers bleiben muss/ zurückgegeben wird. Ob der Verband das erreicht, ist eine andere Frage, aber er muss sich darum bemühen.
Und wenn jemand kommt, wie z.B. jetzt Schleswig-Holstein, und auf den gesetzgeber einwirken möchte, dass der Touristenfischereischein nicht oder nur eingeschränkt eingeführt wird, dann genügt ein Fingerzeig auf das gemeinsam festgelegte Ziel um diesen Verband wieder einzufangen.

Das Kasperltheater, was wir in den letzten Monaten erlebt haben rührt doch einzig und alleine aus der Tatsache, dass man zuvor kein gemeinsames Ziel festgelegt hat. Hätte man diesen Schritt zuerst gemacht, wäre die Fusion entweder schon lange vollzogen, oder aber von Anfang an gescheitert, weil sich beide Parteien, oder eine Partei intern, nicht auf ein gemeinsames Ziel einigen konnten. Und im letzten Fall wäre dann das scheitern einer Fusion nicht nur ein absolut demokratischer Prozess, sondern auch richtig und sinnvoll. Wenn zwei absolut nicht miteinander können, endet eine Zwangsheirat automatisch in einer Katastrophe, Scheidung und Zerfall der Familie.

Jetzt haben wir eine Situation, in der eigentlich keiner mehr irgendein gemeinsames Ziel verfolgen will oder kann, in der beide Parteien in ihren eigenen Beschlüssen gefangen und quasi handlungsunfähig sind. In der einer der Verhandlungsführer, der erklärtermaßen die Fusion im formaljuristisch abgestimmten Rahmen gar nicht will, der aber per aktuellem Beschluß des Verbandsausschusses nun automatisch wieder als Verhandlungsführer agieren muss/soll.

Was auch immer im November beschlossen werden wird, verstößt automatische gegen irgendeine Beschlußlage.

Und wenn ich zuvor geschrieben habe, dass mir eine formal völlig aus dem Ruder gelaufene, politisch unkorrekte, aber mit klarem Ziel erfolgte Fusion lieber wäre, als das Theater was jetzt im Moment abläuft, so hat das nichts mit Verlassen demokratischer Grundsätze zu tun.

Dann wäre das z.B. die Situation, dass ein oder mehrere Landesverbände dem/den Bundesverbänden wegen erklärter Unfähigkeit den Rücken kehren auf die gefassten Beschlüsse pfeifen und selbst aktiv werden.
Den Eindruck hatte ich, als Bayern, Thüringen, Brandenburg und als Trittbrettfahrer MV aufgestanden sind. Hab mich wohl leider und zum Glück geirrt.


In dem ganzen Fusionstheater bisher ging es mit keiner einzigen Anstrengung um die Angelfischerei oder die Angler, sondern ausschließlich um Erhalt von Existenzen um deren Exstenz willen. Und sowas muss zerschlagen werden, denn es hat keinerlei positive Auswirkungen für die Angelfischerei, sondern durchweg nur negative.

Ich empfehle, es mal anders herum zu versuchen: Stellt die angelpolitischen Grundsätze à la Piraten-Partei ins Netz und lasst darüber Liquid Democracy-mäßig abstimmen. Wenn dabei ausreichend Kräfte mobilisiert werden und Tendenzen sichtbar werden, werden die Verbände sie auf Dauer nicht unberücksichtigt lassen. Wetten?

Die Zeit dafür ist leider noch nicht reif, denn zu viele Angler galuben noch an das Gute oder interessieren sich in völliger Verkennung der Bedeutung nicht dafür.

Wenn es anders wäre, und die Angle reif wären, würde ich Deine Wette trotzdem annehmen. Die Verbände, beim DAV bin ich mir nicht ganz sicher, aber beim VDSF würde ich mein Haus verwetten, würden sich auch dann einen Schexxdreck darum kümmern. Bis sie eben durch eine solche Entwicklung zerschlagen sind.
 

Tomasz

Well-Known Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Hallo Brotfisch,
ohne im Detail auf einzelne Punkte eingehen zu wollen, danke ich Dir für Deine klar verständlichen Analysen rund um das Thema Verbandspolitik und Verbandsdemokratie im Allgemeinen und das Thema Fusion im Speziellen.
Wir waren hier in den letzten Monaten der Diskussion im AB nicht immer einer Meinung, aber ich schätze an Dir, Deine sachliche Art zu argumentieren, ohne dabei Fronten aufzubauen und Gräben zu vertiefen.
Bleib bitte weiter am Ball und Du kannst gewiss sein, dass Deine Analysen und Argumente auch außerhalb des AB Gehör finden und dort weiter diskutiert werden.

Petri

Tomasz
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Stimmt - auch ich habe meinen Dissens mit brotfisch und schätze ihn trotzdem...
Liegt wahrscheinlich dran, dass er kein aktiver Funktionär mehr ist ;-)))

Da aber der VDSF-Verbandsausschuss den Verhandlungsabbruch durch das VDSF-Präsidium anscheinend ja bestätigt hat, ist das alles eh Makulatur, wenn da nicht noch was Grundlegendes seitens des VDSF passiert..

Formal/satzungsgemäß gesehen hat de facto der Verbandsaussschuss des VDSF - sofern das stimmt, was der Geschäftsführer des LSFV-SH veröffentlicht hat - den Präsidenten und das Präsidium darin bestätigt, die Verhandlungen mit dem DAV abzubrechen.

Da anscheinend ja auf den gültigen Beschluss der VDSF-HV hingewiesen wurde, welcher dies beinhaltet und den der Verbandsausschuss nicht ändern könne/wolle.

Sollte also keine außerordentliche HV einberufen werden, um diesen VDSF-HV-Beschluss zu ändern und/oder das Präsidium abzuwählen und durch ein fusionswillige(re)s zu ersetzen, hat damit der Verbandsausschuss des VDSF weiteren Verhandlungen mit dem DAV de facto eine Absage erteilt.

Dazu passt, dass nach meinen Infos nach der Sitzung des VDSF-Verbandsausschusses bis dato keinerlei offizielle Kontaktaufnahme des VDSF mit dem DAV erfolgt ist.
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: VDSF-Verbandsausschuss: Ein Kommentar von Dr. Thomas Günther

Erstmal ausdrücklichen Dank an brotfisch für seine abweichende Interpretation der Situation.
Du "adelst" jetzt etwas den VA für sein Verhalten, wobei ich mir noch immer nicht schlüssig bin, ob dort alle Mitglieder vollständig auf die Situation vorbereitet waren. Von einigen weiß ich's, aber nachdem ich gehört habe, dass es mindestens 2 Fürsprecher für den Antrag gegegeben haben soll, ist es schwer zu beurteilen, ob da im Vorfeld drüber nachgedacht wurde oder erst in Konfrontation mit der Situation.

Und genauso offen ist die Interpretation des "Warum" der "Probe"abstimmung: Um Mohnert seine Grenzen zu zeigen, oder um ihn vor dem Schaffen von Fakten zu schützen?
 
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