Mittlerweile ist es drei Jahre her, dass ein damals siebenjähriger Junge bei einer Veranstaltung in der österreichischen Pielachtaler Sehnsucht von einem Hecht gebissen wurde. Die Verletzung entzündete sich und der Junge musste mehrere Male operiert werden. Das anschließende Gerichtsverfahren, in dem die Eltern des Geschädigten auf Schmerzensgeld klagten, lief bis jetzt. Nach dem ersten Urteil legte die Gemeinde Berufung ein. Nun bestätigte aber die zweite Instanz die Schmerzensgeldforderung
Bürgermeister als Tierhalter eingestuft
Das Gericht stufte Bürgermeister Arthur Rasch als Tierhalter ein. Er muss seine Tiere sicher verwahren. Nun muss die Gemeinde tatsächlich 14.000 Euro Schmerzensgeld bezahlen. Das Problem: Die Pielachtaler Sehnsucht ist keine freies Gewässer, indem die Fische niemanden gehören. Hier wurde eine öffentliche Badeanstalt betrieben und Eintritt verlangt. In diesem Fall hat der Besitzer, also die Gemeinde, dafür Sorge zu tragen, dass zum Beispiel keine Keime im Wasser vorkommen und der Fischbestand passt. Der Hecht in diesem Gewässer ist also wie ein Haustier, zum Beispiel ein Hund, anzusehen, für den ja auch der Besitzer haftet.
Auch Biber machen Probleme
Seit Kurzem tummelt sich nun auch ein Biberpärchen in der Pielachtaler Sehnsucht. Bürgermeister Rasch fragt sich nun, wer da jetzt haftbar ist, wenn wieder etwas passiert. Kommt es erneut zu einem Vorfall, ist er Widerholungstäter! Nun wird über eine Umsiedlung der Tiere nachgedacht. Außerdem empfiehlt der Leiter der Abteilung Naturschutz des Landes, Martin Tschulik, eine Kennzeichnung des Biber-Bereiches mit Bojen, damit die Badegäste dort nicht hinein schwimmen und die Tiere stören. Weiterhin soll der Übergang zum Kinderbereich mit einem Gitter gesichert werden.
Badeverbot oder Verkauf
Mittlerweile gibt es einen Arbeitskreis bestehend aus sechs Gemeinderäten, welcher nun versucht die Freizeitanlage zu managen. Auch ein Kaufangebot für die Pielachtaler Sehnsucht gab es schon, welches aber von Seiten der Gemeinde vorerst abgelehnt wurde. Und über eine Badeverbot wurde bereits diskutiert. Nun soll der Arbeitskreis eine finanziell tragbare Strategie entwickeln. Kommt es zu keiner Lösung, so Bürgermeister Rasch, wird das Gewässer in einer Ausschreibung tatsächlich zum Verkauf angeboten.
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Quelle: www.noen.at