raubangler
Bin immer friedlich...
AW: Vorsicht Bootsangler: MS ELBE PRINCESS
+ 2 drehbare Jetantriebe mit zusammen 1000PS.
+ 2 drehbare Jetantriebe mit zusammen 1000PS.
@fuffziger: Du begreifst es nicht oder? Da fahren am Tag zig große Schuber durch die kein Problem sind... Und in dem schmalen Kanal reitest du gar nix ab, schon gar nicht wenn du vor Anker liegst und nicht damit rechnest!
Also nochmal im Detail:
Durchmesser der Schaufelräder lt. technischer Daten 4,6m, Im Foto hab ich da mal ne Einteilung mit Vergleichsstrichen gezogen, die jeweils nen Meter darstellen. Das ganze ist natürlich von der Perspektive her ein wenig verzerrt, sollte aber deutlich machen, dass meine Einschätzung von nem Meter offensichtlich sogar untertrieben war. Bitteschön:
Da das Flusskreuzfahrtschiff MS Elbe Princess auf einigen Gewässern im PLZ 1 Bereich unterwegs ist, möchte ich hier an dieser Stelle in einem separaten Thread vor den Gefahren warnen, die von diesem Schiff für alle Bootsangler ausgehen. Kurz zum Hintergrund:
ich war mit einem guten Freund vom 24.07.-29.07. auf der mittleren Havel zwischen Ketzin und Brandenburg unterwegs. Am Abend des ersten Tages ereilte uns die Nachricht von der Kenterung einer Jacht bei Ketzin auf Grund einer hohen Welle. Für uns völlig unverständlich, da auf diesem Revier faktisch keine wirklich hohen Wellen entstehen können.
Am Montag, dem 25.07. gegen 21.00 Uhr kam dann des Rätsels Lösung aus Richtung Ketzin angerauscht. Wir hatten für diesen Abend glücklicherweise einen Landplatz auf einer kleinen Insel gewählt und die Boot dahinter festgemacht. Es folgte der Auftritt des Schaufelraddampfer MS ELBE PRINCESSE mit Vollgas. Hier ein Bild des Schiffes mit Kommentaren darunter, die bereits erahnen lassen, was da auf einen zukommt.
Die Heckwelle, die dieses Ding fabriziert ist jenseits von gut und böse. Ich schätze eine Wellenhöhe von einem knappen Meter mit sehr kurzen Abständen, die völlig unvorbereitet bei spiegelglattem Wasser, schmaler Fahrrinne und flachen Altarmen (die dafür sorgen, dass sich diese Wellen noch höher aufbauen) auf ankernde und fahrende Boote trifft. Wir haben nach der Vorbeifahrt und ungläubigem Staunen lange darüber philosophiert, wie diese Wellen mit unseren Booten anzufahren währen (ca. 5x2m mit 15 bzw. 50PS), sind aber zu keinem befriedigenden, sicheren Ergebnis gekommen. Wir sind uns aber auch sicher: Hätten wir einen Ankerplatz im Freiwasser gewählt, hätte die WSP die nächste Bergung einleiten können. Die Wellen hätten uns gnadenlos überrollt und wir wären ohne Frage abgesoffen. Nochmal zur Verdeutlichung: Ein lauer Sommerabend/ Dämmerung, kein Verkehr, spiegelglattes Wasser und dann auf einmal BÄHHHM
Ich habe kein Problem mit großen Wellen, ein oder zweimal im Jahr nehme ich mit meinem Boot auch mal eine vorne rüber wenn ne besonders große Yacht ne Riesenwelle schmeißt. Alles kein Ding, kann ich mit leben. Is ja auch Wassersport. Aber das war weit jenseits von gut und böse.
Fakt ist: Auf der Fahrt Richtung Berlin hat der Dampfer die untergegangene Jacht überholt die daraufhin unbemerkt vom Kapitän kenterte. Dieser wurde dann in Berlin darüber informiert, das er gerade ein Boot versenkt hat. Das hinderte Ihn jedoch nicht daran, auch auf der Rückfahrt durch diese Gewässer mit gefühlter, deutlich überhöhter Geschwindigkeit (hier spekuliere ich, aber es sah nach deutlich mehr als 9 km/h aus) rücksichtslos da durch zu ballern und wieder einen ähnlichen Zwischenfall in Kauf zu nehmen.
Das Schiff mag ja für größere Gewässer wie die Elbe oder ähnliches geeignet sein. Aber das Teil ohne drastische Geschwindigkeitsbeschränkung durch die Havel ballern zu lassen, ist aus meiner Sicht absolut unverantwortlich.
Noch kurz ergänzend: Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das gekenterte Boot einem unserer regelmäßigen Gastlieger aus Halle gehörte, der an besagtem Freitag morgen unseren Hafen in Potsdam gerade verlassen hatte. An Bord waren auch drei Kinder...
Ich habe mich bereits per Mail an die WSP und das WSA gewandt und meine Eindrücke geschildert.
Womöglich hat jemand von euch bereits eine Begegnung mit dem Ding hinter sich und kann seine Erfahrungen schildern.
Hier ein Video der Jungernfahrt. Ab Minute 5 sieht man, wie der dahinter fahrende Bootsführer zu kämpfen hat und hat auch eine gewisse Relation zu den Wellengrößen.
https://www.youtube.com/watch?v=4juzdjTpXsU
Also nochmal an alle Bootsangler mit kleineren Booten die auf der Route von dem Schiff unterwegs sind: Wenn ihr das Ding am Horizont seht, sucht euer Heil in der Flucht oder orientiert euch schon vorher an dem Fahrplan von dem Teil.
@nautik: Ich finde es fast unverschämt, den verunglückten Bootsführern Unfähigkeit vorzuwerfen. Das gekenterte Boot aus dem verlinkten Unfall wurde von jemandem gefahren der seit ca. 35 Jahren auf den WasserstraßenElbe und Havel unterwegs ist. Auch wir sind seit vielen Jahren hier im Revier auf dem Wasser und beherrschen unsere Boote. Der Dampfer ist einfach eine Ausnahmeerscheinung... Und irgendwelche Brandungswellen und Offshore-Boote als Vergleich ranzuziehen ist ja wohl quatsch.
@Riesenangler: Würde mich freuen, wenn du vielleicht auch eine kurze Mail an das WSA Brandenburg schreiben könntest. Eventuell wird das Problem dann dort noch deutlicher...
Vom WSA wurde der Fall untersucht und das Schiff wurde als ungefährlich eingestuft ! !
Zum Antrieb das Schiff wird mit einem Jet Antrieb Angetieben ,
die Schaufelräden sind nur als Schow und lauf nur mit .
Es ist ganz einfach:
Wenn da ein Boot (kein kleines, größeres Kajütboot, mit 6 Mann an Bord) nach den Zeitungsberichten absäuft (siehe: http://www.maz-online.de/Lokales/Bildergalerien-Region/2016/7/Jacht-kentert-bei-Ketzin#p1, hier dass es der Schaufelradler war: http://www.maz-online.de/Home/Polizei/Jacht-konnte-endlich-geborgen-werden) , wenn der Dampfer da vorbeirauscht, auf Grund dessen Wellen, ist dieser Bericht von vor Ort für mich mehr wert, als das, was Experten von der Ostsee oder sonst woher schreiben, welche die Bedingungen vor Ort in keinster Weise zu kennen scheinen.
Habe selber schon bei ganz normalen Frachtschiffen erlebt, wie es mir massive Setzkescherstangen (Bier gekühlt) durch den massiven Sog im Neckar rechtwinklig abgebogen hat.
Je nach Wasserstand, Schiff und Geschwindigkeit kommt da auch ne Welle, die locker mehr als die anderthalb Meter über die Böschung schafft..
Daher ist es gut, wenn tomsen hier darauf aufmerksam macht, damit kann jeder, der den Schaufelraddampfer sieht, handeln wie er es für richtig hält..
Gut gemacht, und danke dafür..