AW: Was geht an der ODER????
...wie man das empfindet, hängt wohl mit davon ab, wann und wie man die Oder zum ersten Mal kennen gelernt hat, wie ja auch Esoxfreund schon schrieb...
Mein mit eigenen Augen noch vorgefundener Zustand stammt aus Mitte der 80er und ich habe die vollen 90er sehr viel Zeit am Wasser verbracht und in dieser Zeit einiges pö a pö den Bach runter gehen sehen. Das, was mir da noch in so guter Erinnerung ist, soll aber nach Auskunft älterer Sportsfreunde schon damals nicht mehr mit dem zu vergleichen gewesen sein, was noch in den 70ern und Anfang der 80er mit - aus heutiger Sicht - vorsintflutlich grobschlächtig primitivem Angelgerät und Angeltechniken drin war...
Es gibt sicherlich noch ein paar andere Gründe als die Berufsfischerei, aber um deren Verantwortungsanteil noch einmal ein wenig anschaulicher zu machen: Es gab auch zu Zonenzeiten Berufsfischerei, die Oder war schließlich Produktionsgewässer, aber da waren die Verhältnisse geklärt. Aber seit den 90ern und vor allem um die Jahrtausendwende herum waren allein auf einem Oderabschnitt zwischen Brieskow Finkenherd und Schwedt 3-4 verschiedene Fischer parallel zugange, von denen jeder meinte, dass die anderen es nicht dürften, mit der Konsequenz, dass ein jeder nach dem Motto vorging: Was nicht in meinem Kahn landet, holen sich die anderen und bevor die sich das holen, hol ich es mir lieber mal ganz schnell, solange noch was zu holen ist... ...und die polnischen Kollegen sind in dieser Betrachtung noch gar nicht mit genannt..., was aber nicht ausschließt, dass man sich auch grenzüberschreitend in puncto "Nach mir die Sintflut-Mentalität" in nichts nachstand... Dieses Horrorszenario zog sich wenigstens über 4 bis 5 Jahre so hin und ist womöglich noch länger gegangen. Ob wenigstens das inzwischen unter den Fischern geklärt ist, weiß ich nicht - auf ein Einschreiten der Fischereibehörden hat man jedenfalls vergeblich warten dürfen...
Abschließender Denkanstoß: Eigentum (das Pendant zu der auf dem Wasser vorzufindenden Inhaberschaft am Fischereirecht) verpflichtet auch in diesem Staate, es sind also auch Gemeinwohlbelange seitens der Fischereirechteinhaber zu beachten, was aber mit der Realität wenig zu tun hat, denn der für die Allgemeinheit angerichtete Schaden dürfte groß sein, nicht zuletzt wegen Nationalpark und so...
Tschau Debilofant #h