Welche Methoden haben Eure Angelei positiv verändert?

Beim Raub- und Friedfischangeln gibt es unzählige Methoden, Köder und Angeltechniken, die Fische fangen. Aber dann sind da welche, die die persönliche Angelei weit nach vorne bringen. Hier möchte ich drei von mir kurz vorstellen, die meine Fänge in den letzten Jahren deutlich verbesserten.

Hecht mit Tuben

Hechtangeln bringt Laune. Doch meine Angelei änderte sich, als ich vor Jahren mit einem Kollegen während der Krautzeit auf einem großen Natursee war. Dort wurde mir bewusst, was für eine Anziehungskraft große Tuben auf die Hechte haben. Mit knackigen Rucken übers Krautfeld geführt, brachten die Fransenköder die Hechte um den Verstand. Zwar laufen die Tuben wie eine auf Drogen befindende "Bockwurst" durchs Wasser. Aber genau das scheinen die Räuber zu lieben. Seit diesem Tag sind Tuben im XL-Format beim Hechtangeln in der Krautzeit immer mit dabei.

Tuben sind super Köder, wenn es auf Hechte über dem Kraut geht

Tuben sind super Köder, wenn es auf Hechte über dem Kraut geht

Dieser tolle Hecht kam an einer Tube nicht dran vorbei

Dieser tolle Hecht kam an einer Tube nicht dran vorbei

Mit Chod Rig auf Karpfen

Früher war ich ein Fan von Bodenködern am normalen Line Aligner Rig auf größeren Futterplätzen. Doch als ich dann das erste Mal mit dem Chod Rig und auffälligen pinken Pop Ups fischte, steigerte ich meine Fänge noch mal deutlich. Der Hakensitz ist perfekt und durch den auffälligen Köder gibt es schnell Bisse. Ich fische das Chod Rig sowohl als Single Hookbait als auch auf einem größeren Futterplatz. So kann ich es vom Frühjahr bis zum Herbst durchgängig einsetzen.

Das Chod Rig mit einem pinken Pop Up ist immer gut für einen Karpfen

Das Chod Rig mit einem pinken Pop Up ist immer gut für einen Karpfen

Wieder einmal hat das Chod Rig einen tollen Fisch gebracht

Wieder einmal hat das Chod Rig einen tollen Fisch gebracht

Durchlaufblinker beim Meerforellenangeln

Es ist bestimmt schon gut zehn Jahre her, als ich das erste Mal mit Durchlaufblinker fischte. Doch seitdem möchte ich diese speziellen Blinker nicht mehr missen. Die Wurfweiten sind fantastisch. Außerdem gleitet der Köder super auf dem Vorfach, sodass es weniger Aussteiger gibt, weil sich die Meerforellen nicht so leicht aushebeln können. Beim Spinnstopp rotieren die Durchläufer sehr schön um die eigene Achse und driften dadurch seitlich weg. Das macht die Meerforellen wild und lässt sie gierig zuschnappen.

Durchlaufblinker waren früher ein Geheimtipp. Mittlerweile sieht man immer mehr Angler damit auf Meerforelle fischen

Durchlaufblinker waren früher ein Geheimtipp. Mittlerweile sieht man immer mehr Angler damit auf Meerforelle fischen

Eine herrliche Meerforelle, die den Durchlaufblinker anscheinend mochte

Eine herrliche Meerforelle, die den Durchlaufblinker anscheinend mochte

Nun meine Frage an Euch:

Welche Methoden, Köder oder Angeltechniken haben Eure Angelei positiv verändert?


Euer Jesco
 
Bei mir war es vor einigen Jahren das KickBackRig, welches ich für meine Bedürfnisse angepasst habe, um damit bodennah auf Stachelritter zu angeln.
Meine Fangerfolge stiegen rasant an und ich konnte einigen Boardies damit zum ersten Zetti verhelfen.
 
Alles schon einige bis (teils sehr) viele Jahre her:

1. Umstellung von Mono auf Braid zum Spinnfischen (als Braid dann irgendwann bezahlbar und in vielen Varianten erhältlich wurde) - bis auf wenige Ausnahmefälle (Forellenspinnen, Frostangeln) verwende ich seitdem nur noch Geflecht zum Spinnen.

2. Der Erst-Einsatz von Spinnerbaits - zählen seitdem ganzjährig zu meinen Lieblings-Kunstködern.

3. Der Erst-Einsatz von Screw Heads statt normaler Jigköpfe - seitdem setze ich auf Schrauben statt Stechen, wenn es Ködergröße und -typ zulassen.

4. Twizzeln statt Quetschen bei 1x7-Stahlvorfächern - nun schon gefühlt halb ewig meine bevorzugte Verarbeitungsmethode bis ca. 25 lbs Tragkraft (darüber wird es mir dann zu stressig-strabelig, da quetsche ich 1x7 deshalb weiterhin).

5. Die Verwendung von Stay- bzw. Ringlocks beim Spinnfischen - da ist mir in all den Jahren noch nie einer ungewollt aufgegangen bzw. aufgehebelt worden. Im Gegensatz zu dem ausprobierten Allerlei (auch Markenprodukte) zuvor. Insofern verwende ich nur noch Staylocks bis runter zum Forellenspinnen.

6. Der Ewerb meines allerersten Rapala-Wobblers (ein Original Floater mit Refo-Dekor - noch original finnisch) - seitdem meine Lieblings-Wobblermarke.
 
Ich fand den Rückschritt zu einem ganz einfachen Grundangeln mit einer sehr puristischen und im Grunde primitiven Montage sehr spannend und bereichernd. Inzwischen kann ich die Bisse an der einfachen Rutenspitze ohne Bissanzeiger, Quiver- oder Schwingspitze "lesen" und verstehen.
Sicher nicht die klügste oder effektivste (fürchterliches Wort) Angelei, aber spannend und fordernd, wie ich finde, sozusagen 'a blast from the past' nur eben mit modernem Gerät.

Hg
Minimax
 
Bei mir war es ähnlich wie hier schon ein paar geschrieben haben: Das Reduzieren nach dem Motto „weniger ist mehr“ hat mich wieder deutlich weitergebracht, nicht in dem Sinne dass ich mehr Fische fange, sondern dass mir das Angeln wieder mehr Spaß macht! Nicht jeder neuen Technik hinterherrennen, nicht jeden neuen Köder haben wollen zu müssen sondern wieder dahin zu kommen wie man angefangen hat, vom simplen Grundangeln über auch mal das Angeln mit einer Pose oder das einfache Einleiern eines Spinners oder Blinkers, wie früher halt, als man angefangen hat. Dadurch bedingt auch nicht mehr unbedingt die Jagd nach dem nächsten persönlichen „Rekordfisch“, sondern durch das Reduzieren auch wieder zu lernen, jeden gefangenen Fisch wirklich zu schätzen…ging mir eine Zeitlang abhanden. Ich habe bei uns am Main immer die Angler bewundert, die mit einer simplen alten Telerute komplett variabel vom Karpfen beim Grundangeln bis hin zum Zander beim Spinnfischen alles gefangen haben, die wussten nämlich, dass es nicht auf das Gerät ankommt sondern auf das Know-how und die Erfahrung. Insofern gefällt mir - auch wenn ich selber nicht mitmache - diese One Combo Challenge hier so gut, die diesen Gedanken ja genau transportiert…
 
Bei mir war es der Umstieg von starren Jigköpfen auf das Chebu-Rig. Ich hab dadurch meine Hängerzahl mehr als halbiert. Der Lauf von den Gummifischen gefällt mir auch viel besser. Die können viel mehr "flanken" und "rollen" durch die bewegliche Verbindung zum Gewicht.
 
Bei mir war es der Umstieg von starren Jigköpfen auf das Chebu-Rig. Ich hab dadurch meine Hängerzahl mehr als halbiert. Der Lauf von den Gummifischen gefällt mir auch viel besser. Die können viel mehr "flanken" und "rollen" durch die bewegliche Verbindung zum Gewicht.

Ich liebe es auch mit der chebu zu angeln. Allerdings sind Zandertokks schlechter zu verwerten. Dafür ist mir das Gelenk zu beweglich. Und ich kann den Haken nicht wie mit dem normalen Jig „nageln“. Habt ihr andere Erfahrungen gemacht?
 
Keine "Neuerung" hat meine Angelei verbessert , vieles ist nur aufgewärmter kalter Kaffee - und
dank Werbung und "Experten" für die Jüngeren heiß gemacht .
Ja ich ich habe viel ausprobiert ( und nun liegt der Plunder auf dem Dachboden rum ) und bin
gaaanz schnell wieder zu meinen alten bewährten Methoden zurückgekehrt .
Viel von den " Alten" abgeguckt ,viel selbst "erforscht" hat mich zu einem erfolgreichen Angler gemacht .
Denken wie ein Fisch - dann klappt das schon . ;)
 
Keine "Neuerung" hat meine Angelei verbessert , vieles ist nur aufgewärmter kalter Kaffee - und
dank Werbung und "Experten" für die Jüngeren heiß gemacht .
Ja ich ich habe viel ausprobiert ( und nun liegt der Plunder auf dem Dachboden rum ) und bin
gaaanz schnell wieder zu meinen alten bewährten Methoden zurückgekehrt .
Viel von den " Alten" abgeguckt ,viel selbst "erforscht" hat mich zu einem erfolgreichen Angler gemacht .
Denken wie ein Fisch - dann klappt das schon . ;)

Das hört sich fast so an, als ob alle Neuerungen schlecht sind und nur Altbewährtes fängt. Doch viele Erfindungen haben das Angeln verändert und ganz viele neue Techniken/Methoden herausgebracht. So wie zum Beispiel mit der Einführung des Boilies. Damit entwickelten sich dann die speziellen Rigs wie das normale Haar Rig, Multi Rig, Chod Rig usw... Auch mit der Einführung des Gummifisches kamen Techniken wie das Drop Shot-Angeln, Fischen mit Texas oder Carolina Rig, Kickback Rig etc... Klar, die gute, alte Kartoffel oder der Köderfisch fangen auch ihre Fische. Aber neue Methoden haben ein viel breiteres Einsatzspektrum und können in bestimmten Situationen klar überlegen sein. Auch ich angle noch mal Oldschool mit Wurm auf Aal oder Quappe. Trotzdem schaue ich mir Neuerungen immer genau an und überlege, ob sie mich in meiner Angelei weiterbringen. Dies ist natürlich nicht immer der Fall. Aber manchmal wird man von anderen Anglern eines Besseren belehrt, wenn diese mit einer bestimmten Methode Fisch auf Fisch fangen. Dann schadet es sicher nicht, diese Mehtode mal genauer anzuschauen...
 
Ich liebe es auch mit der chebu zu angeln. Allerdings sind Zandertokks schlechter zu verwerten. Dafür ist mir das Gelenk zu beweglich. Und ich kann den Haken nicht wie mit dem normalen Jig „nageln“. Habt ihr andere Erfahrungen gemacht?

Da kann ich Dir leider nicht helfen... In unseren Vereinsgewässern läuft der Zander unter dem Status "Mythen und Legenden"... ab153 wizard1
 
Bei mir sind neue Methoden und die zahlreichen Erfahrungen, die man am Wasser und beim Angeln sammelt, gleich wichtig. So abgedroschen es auch klingt: Wer fängt hat recht. Und ich versuche stets mit Ködern und Methoden zu fischen, die auch Fische fangen! Wollen die Barsche einen kleinen Gummikrebs am Cheburashka Rig oder ein Creature Bait an der Drop Shot-Montage, setze ich diese ein. Genauso gerne greife ich aber auch zu einem klassischen Spinner, wenn die Fische ihn wollen.
Oft sind es dann die Erfahrungen und richtigen Schlüsse, dass mandie passende Montage einsetzt oder zum richtigen Köder greift!
Wirklich beeindruckt haben mich beispielsweise die Cheburashka und das Drop Shot Rig. Genauso gerne fische ich, aber auch klassisch mit Naturködern auf Räuber. Gerade als Allrounder kommt man so mit vielen verschiedenen Methoden, Taktiken und Ködern in Berührung und kann sogar teilweise bestimmte Ideen für andere Angelarten übernehmen. Ich finde es auf jeden spannend, was da alles noch kommt, auch wenn die alten Sachen nicht vergessen werden sollten!
 
Ich kombiniere Neuerungen gerne auch mit altbewährten Gerät. Wo ich früher immer weit ausgeworfen habe, angle ich jetzt in Ufernähe bis ca. 10m von den Rutenspitzen (Gewässerabhängig).
Mit meinen bisherigen Erfahrungen im Kanalangeln und Montageverlusten durch Hänger bin ich an Hotspots sehr viel erfolgreicher auf Tiroler Hölzl als Endblei und der Helicoptermontage umgestiegen. Habe ich vorher nie so gefischt.

Ich fische auch viel feiner, da schweres Gerät und voluminöse Köder und (zu) große Haken nicht den kapitalen Fisch ans Band bringt, auf den man angelt.
In schlammigen Gewässern benutze ich Eigenbau-Bleie und gebe den Ködern etwas Auftrieb, das nichts sich im Schlamm eingraben kann.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, viel ausprobieren und daraus gewonnene Erfahrungen, die Mißerfolge und Frust in Erfolge und Freude umschlagen lassen!
 
Ist der Graben noch so klein, halte ich meinen Köder rein!

Für mich hat sie die Angelei an den kleinsten Gewässern als etwas ganz Besonderes etabliert. Zusammen mit dem Spot Hopping und der Lucky Punch Methode, bei der ich den Köder quasi gezielt ins Maul der Fische werfe, habe ich in der warmen Jahreszeit erfolge erzielen können, mit denen ich vorher niemals gerechnet hätte. Vor allem an Gewässern und stellen, da würden die meisten Angler nicht einmal anhalten. Auch mir ging es damals so, bis man durch Zufall "beim aus Spaß Mal ausprobieren" den Erfolg hatte. Seit dem haben sich sehr viele kapitale Barsche (bis 48cm) und tolle Hechte (bis 109cm) damit fangen lassen.

P.S. Ich gehe Mal davon aus, dass es nicht zwingend Salonfähige Methoden sein müssen, die hier gefragt sind?
 
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