AW: Daseinsberechtigung von den vielen Ruten/Rollen
Dieses Schätzchen ist meine erste Angelrute, zumindest fast. Das erste Modell war quasi identisch, wurde aber von Salzwassereinsätzen dahin gerafft. Die Rute begleitete mich lange auf meine Ausflüge an den Forellensee, Karpfenteich, Urlaube in Spanien, Baggerseen, 1x Norwegen schließlich Vereinssee und -Fluss und legte alle möglichen Arten auf die Schuppen. Unter anderem meine größte Pufforelle auf Waggler, meinen größten Karpfen (immerhin 15 Kilo) und meinen größten Barsch (46cm bleiben unvergessen).
Grundmontage, Pose, leichtes mit mittleres Spinnfischen, freie Leine, egal ob 20er Mono oder brachial mit 35er in den Seerosen, mit der Rute habe ich alles angestellt. Nie kam mir in den Sinn, dass ich etwas Besseres brauchte. Bis ich mehr Geld hatte. Der Rutenwald wuchs langsam aber stetig.
Und trotzdem habe ich die Rute selbstverständlich nicht entsorgt und fische sie ab und an noch sehr sehr gern!
Das Beste: in diesem Jahr habe ich die Rute einem nicht angelnden Freund mit einer 260er Slammer und 20er Geflecht mit in den Kanadaurlaub gegeben und er hat tatsächlich einen Lachs getwister und noch zwei unbekannte Fische gefangen. Ich glaube nicht, dass er sich eine andere Rute gewünscht hätte. Er ist in keinem Forum und liest keine Angelmagazine.
Im direkten Vergleich kackt die Rute natürlich gegen alles ab, was irgendwie für die jeweilige Angelmethode ausgelegt ist. Letztlich ist es aber der Angler, der Fische fängt und das Gerät nur Mittel zum Zweck. Wenn ich überlege, mit was unsere Großvater gefischt haben, ist meine Kinderkombo high end, allein schon wegen der tollen Rollenbremsen, moderner Hochleistungsschnüre und chemisch geschärfter Haken. Letztlich halte ich diese Teile der Kombo für am Wichtigsten.