Hallo,
das könnte vielleicht noch entfernt für die Pommersche Bucht mit den vielen Seevögeln und das ungezielte umherfahren der Trollingangler auf Lachs gelten, aber auch da trollst du mit durchschnittlich 3-4km/h zwischen Tankern rum, die ein 6 stöckiges Haus übersteigen. Einmal kam da auf einem unserer Angeltrips eine Bohrinsel im Schlepptau vorbei, das war schon mehr ein Hochhaus.
Der Fehmarnbelt ist nach meiner Kenntnis eine 6 spurige Autobahn für die Berufsschiffahrt. Da gab es auf der Anhörung auch Anfragen der NGOs, ob man die Berufsschiffahrt nicht verlegen könnte, aber dafür ist laut Aussage des BfN der Schiffsverkehr zu intensiv und der Korridor zu schmal.
Aus der Anhörung war es total offensichtlich, das einzige was das BMU (Bundesamt für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit damals Barbara Hendricks, heute Svenja Schulze) damals aus eigener Kraft (auch wenn ohne jedes Argument) verbieten konnte, war die Freizeitfischerei. Treibende Kraft war Jochen Flasbarth, seit Dezember 2013 Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit . Vorher hauptamtlicher Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e. V. 1994 -2013.
Damit sie überhaupt was gegenüber ihrer Basis vorzuweisen hatten, haben sie das mit aller Macht durchgedrückt. Wir Anglerinnen und Angler sind ganz offensichtlich das Bauernopfer.
Die NGOs (also NABU, BUND, WWF und Greanpeace) reden nur davon, wie man mehr Verbote aussprechen könnte und am besten so genannte Nullnutzungszonen einrichtet, ohne jedes fachliche Argument. Das Thünen Institut hat das nach meiner Ansicht von Anfang an klar und deutlich kritisiert und hat den Anglern da ohne jedes wenn und aber Rückendeckung gegeben. Aber Thünen ist für das BfN ja dann eben mal nicht mehr relevant, da man ja eigene Studien hat, die wie ihr richtig sagt, keiner kennt.
Ausser der Freizeitfischerei wurde bisher nichts in den Schutzgebieten verboten, da man an alle anderen Nutzungen (Tunnelbau, Pipelines, Bodenschätze, Berufsschifffahrt, Militärische Übungen, Berufisfischerei mit grundberührenden Schleppnetzen) nicht rankam. Das hat alles verschiedene Gründe, aber wir sind ganz klar das Bauernopfer was am leichtesten zu erreichen war und man seiner Klientel im Rahmen einer ideologisch basierten Verbotspolitik geschuldet hat.
Dazu ist das Schutzgut der Naturschutzgebiete ein Witz. Die haben sich mal wieder ein paar repräsentative Tierarten und Lebensräume rausgepickt und dann versucht rauszufinden wer da stören könnte. Für den Schweinswal und die Seehunde spielen die Gebiete (laut wissenschaftlicher Studienlage) kaum ein Rolle. Und das die Angler die Riffe zerstören ist auch ein Witz. Sie haben da halt über den Fang der Dorsche argumentiert, aber der Dorsch ist kein Schutzgut der Naturschutzgebiete, er ist nicht bedroht und ein Wirtschaftsgut und wird für die Berufsfischerei über Quoten und die Freizeitfischerei durch die Gemeinsame Fischereipolitik der EU über Mindestmaße, Tagesfangbegrenzungen, Schonzeiten reglementiert. Dazu kann man einen Bestand niemals in so einem kleinen Gebiet managen.
Würden die Dorsche die Standplätze nicht neu besetzen würden auch die Angler die Gebiete nicht mehr anfahren. Es ist auch nicht Aufgabe der Managementpläne der Naturschutzgebiete zusätzlich zu der Gemeinsamen Fischereipolitik noch einmal die Freizeitfischerei zu reglementieren, schon gar nicht für Fischarten, die kein Schutzgut der Naturschutzgebiete sind. Das ist alles hanebüchen!
Alles sehr traurig. WIr haben da eine massive Front von ideologischen Behörden und NGOs gegen uns, ich finde wir sollten uns erst mal gemeinsam mit allen Kräften gegen diese Front wenden, bevor wir irgendwelche internen Streitigkeiten zwischen unseren eigenen Interessenverbänden, Berufs- oder Freizeitfischern auspacken.
LG,
Olaf