djac
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AW: Betrug bei EN393, Floater, Schwimm, Überlebensanzügen
@ Thomas Schlageter
Es geht hier was durcheinander. Die Helly Hansen und Co. sind Überlebensanzüge nach ISO 15027-2, die weit längere Überlebenschanchen im Wasser bieten, die aber in der Tat untauglich für unsere Zwecke sind.
Es geht um den Grad von Schutz, wie er in der ISO 15027-1 nach Schutzklasse D beschrieben ist, und wie er durch die Anzüge von Fladen und (vermutlich) Mullion realisiert ist.
Das die Mullion die 15027 Norm erfüllt, glaube ich auch, ich habe selbst schließlich einen (den ich allerdings zu einem Zeitpunkt gekauft habe, wo noch nicht seine Zertifizierung nach 15027 in Zweifel gezogen werden mußte). Aber wir sind hier nicht in der Kirche, ich will nicht nur glauben wollen, sondern auch wissen können, wie verläßlich die Kälteschutzangaben wirklich sind. Und das ist mein gutes Recht, was mir der Gesetzgeber auch zugesteht.
Noch einmal. Auch wenn der Mullion die Norm erfüllt und sogar übererfüllt, dürfte er nach den gesetzlichen Vorgaben ohne Zertifizierung nicht in den Verkehr gebracht werden, soweit vom Hersteller irgendwelche Kälteschutzeigenschaften behauptet werden. Das weißt Du augenscheinlich auch, denn in Deiner Werbung zu den Mullion wird korrekterweise nicht mit den Kälteschutzeigenschaften geworben.
Die Meinung, daß ein nicht ISO-Zertifizierter schon über die ersten 20 Minuten weghelfen wird und dann sei man ja sowie schon gerettet, halte ich für problematisch. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt und drittens eröffnet diese Meinung ja gerade den Spielraum für die Hersteller, die eben gekonnt zwischen den Zeilen durchblicken lassen, daß die Leute mit dem Floater eben doch etwas mehr als eine Schwimmweste von 50N gekauft haben.
Natürlich gibt es immer Leute, insbesondere Neulinge, die die Gefahren unterschätzen und nicht bereit sind das Stück mehr an Geld für einen Kälteschutzanzug auszugeben. Wäre die Situation jedoch so, wie ich sie anstrebe, nämlich das ein Schwimmanzug zwingend nach ISO 15027 zertifiziert werden muß, dann wäre für diesen Personenkreis die Alternative viel klarer. Er muß dann entscheiden ob der wasserdichte Thermoanzug+Schwimmweste für ihn ausreichend ist oder er den Schwimmanzug wählt. Und vor diese Entscheidung gestellt, würden die meisten sich sicher mit dem Thema vertraut machen und dann auf der Basis die richtige Entscheidung treffen.
Gruß Dieter
@ Thomas Schlageter
Es geht hier was durcheinander. Die Helly Hansen und Co. sind Überlebensanzüge nach ISO 15027-2, die weit längere Überlebenschanchen im Wasser bieten, die aber in der Tat untauglich für unsere Zwecke sind.
Es geht um den Grad von Schutz, wie er in der ISO 15027-1 nach Schutzklasse D beschrieben ist, und wie er durch die Anzüge von Fladen und (vermutlich) Mullion realisiert ist.
Das die Mullion die 15027 Norm erfüllt, glaube ich auch, ich habe selbst schließlich einen (den ich allerdings zu einem Zeitpunkt gekauft habe, wo noch nicht seine Zertifizierung nach 15027 in Zweifel gezogen werden mußte). Aber wir sind hier nicht in der Kirche, ich will nicht nur glauben wollen, sondern auch wissen können, wie verläßlich die Kälteschutzangaben wirklich sind. Und das ist mein gutes Recht, was mir der Gesetzgeber auch zugesteht.
Noch einmal. Auch wenn der Mullion die Norm erfüllt und sogar übererfüllt, dürfte er nach den gesetzlichen Vorgaben ohne Zertifizierung nicht in den Verkehr gebracht werden, soweit vom Hersteller irgendwelche Kälteschutzeigenschaften behauptet werden. Das weißt Du augenscheinlich auch, denn in Deiner Werbung zu den Mullion wird korrekterweise nicht mit den Kälteschutzeigenschaften geworben.
Die Meinung, daß ein nicht ISO-Zertifizierter schon über die ersten 20 Minuten weghelfen wird und dann sei man ja sowie schon gerettet, halte ich für problematisch. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt und drittens eröffnet diese Meinung ja gerade den Spielraum für die Hersteller, die eben gekonnt zwischen den Zeilen durchblicken lassen, daß die Leute mit dem Floater eben doch etwas mehr als eine Schwimmweste von 50N gekauft haben.
Natürlich gibt es immer Leute, insbesondere Neulinge, die die Gefahren unterschätzen und nicht bereit sind das Stück mehr an Geld für einen Kälteschutzanzug auszugeben. Wäre die Situation jedoch so, wie ich sie anstrebe, nämlich das ein Schwimmanzug zwingend nach ISO 15027 zertifiziert werden muß, dann wäre für diesen Personenkreis die Alternative viel klarer. Er muß dann entscheiden ob der wasserdichte Thermoanzug+Schwimmweste für ihn ausreichend ist oder er den Schwimmanzug wählt. Und vor diese Entscheidung gestellt, würden die meisten sich sicher mit dem Thema vertraut machen und dann auf der Basis die richtige Entscheidung treffen.
Gruß Dieter