Hallo zusammen, ich bin seit Jahren mal wieder da gewesen in Hvide Sande (12.10.2022) Natürlich kennt man jede Ecke. Die Stege des HSS und die Plätze vor der Schleuse waren vormittags brechend voll, ohne Fänge. Der Verkäufer von KottFritid meinte s gänge wohl am Strand was mit der Brandungsangel, von der Schleuse wüsste er aber nichts zu sagen. Bei dem Wellengang und dem Wind war an brandungsangeln aber nicht zu denken. Und so entschloss ich mich zunächst auf die nördliche innere Hafenmole zu gehen. Nachher auf die innere südliche Fjord Seite. Beides mal erfolglos. Die üblichen Hänger und Krabbenfraße der Grundangelei. Im Hafen braucht man nicht Grund fischen, der ist ersten mit Krabben übersät die einem alles wegfressen, auch mit Schwimmbällchen und wenn das nicht reicht bleibt beim Einholen gern mal die Montage bzw. deren Teile in den Steinen hängen. Mit Spinner, und Heringsmontagen oberflächlich auch erfolglos.
Soweit so gut. Es war 16 Uhr und ich dachte mir, kannst du eigentlich wieder fahren, aber gehst du nochmal bei dem Steg gucken, wo die Halle ist vom HSS zum Fisch ausnehmen. Was ein Trubel. International, Familien mit kleinen Kindern, die den Steg rauf und runter rennen und mit dem Roller fahren. Einen alle 5 min fragen ob man was gefangen hat und man beim Auswerfen gucken muss ob man kein Kind am Haken hat. Ich hab da nichts gegen es ist nun mal auch ein Event für Familien, ich versuche nur die Situation zu verdeutlichen. Und dann steht man dicht an dicht, wenn nach links und rechts 4m Platz zum nächsten Angler waren ist das viel. Dennoch war ab und an zunächst beim Beobachten, Hering dran. Also auch nochmal schnell die Angel ausgepackt und mich dazwischen gestellt. Hering war da. Die mittelste Schleuse war offen und so strömte auch Hering in den Fjord. 60g Blei, übliches Heringsvorfach Circle hook, von balzer, 5x8, 0,4-0,3mm hakenstärke und 5 Haken. Dann ab 17Uhr bis 19:30 uhr 13 heringe gefangen. Weiiit bis fast in die Mitte ausgeworfen. Soweit es eben ging. Durch Wind, Strömung, als auch unsichere Treffsicherheit meinerseits und anderer oftmals mit den Nachbarn verhakt. Das auseinander zu puzzeln hat gut und gerne immer mal 10min gedauert. Werfen und Treffsicherheit sollte man hier unbedingt beherrschen, Aber auch eine innere Ruhe mitbringen, man ist hier eben nicht alleine! Aber alle keinen Käscher dabei. Ich frage mich ernsthaft ob es verpönt ist, den mit dem Käscher rauszuholen oder ob man einfach keinen hatte. Andererseits ist es wahrscheinlich auch eine Kosten/Nutzen-Rechnung: die zeit in der man alle haken aus dem Käscher friemelt und die zeit in der man wieder auswerfen kann... Aufpassen muss man aber in jedem Falle. Mir sind 2 Stück nämlich wieder beim anfassen aus den Fingern geflutscht und wieder im Wasser gelandet. Gut ist es auch, wenn man nicht, wie ich, allein kommt, sondern einen dabei hat der einem mal schnell helfen kann, bevor die fische zappelnd wieder ins Wasser zurück plumpsen. Einen Eimer in den man die zwischenlagern kann ist auch hilfreich, da kann man die auch schneller reinschmeißen, als in eine tüte. Wohlgemerkt hatten aber alle Angler da sich tierschutzrechlich gut verhalten und erst den Kopf mit einem Schlag betäubt, bevor der Fisch verstaut wurde.
Die meisten gingen mit 8-15 Stück wieder heim. Ein alter eingefleischter Angler aus Plön hatte in 3h 19 Stück rausgeholt. Wogegen einer grad mal eine halbe stunde da war, und wirklich mit Glück einmal 5 und das andere Mal 3 Stück am haken hatte. Wurftechnicken und haken war wirklich vieles zu sehen: verschiedene Hakengrößen mit unterschiedlichsten Optischen reizen und auch das stetige langsame Einholen, das Zupfen, das rucken, und dann auch mal langsam mal schnell einholen. manche haben den Köder absinken lassen manche auch direkt eingeholt. Es kam wahrscheinlich immer grad darauf an wo die Heringe grad zufallsmäßig her schwammen.
Wie schon oft gesagt wurde: wenn er da ist ist er da. und dann machen solche feinheiten mit den Ködern nichts aus. Wobei ich aber schon sagen muss, dass circle Hooks gut sind, denn die verhindern so manchen Ausstieg.
Meine holde Gattin war zwar nicht sehr angetan, dass ich das Abendbrot verpasste, hat sich dann aber dennoch gefreut, als ich ihr von meinen Erfolgen berichtete.
Soweit so gut von meinem Erlebnis.