Icons of Angling

Minimax

Machine-Gun-Mini
Fürs Fischen bringt das was?
Ich gebe zu, die Schnittmenge ist gering:laugh2. Aber es ging ja auch nur um die Begriffserklärung.

Andererseits präsentiere ich Beweisstück A, Denys Watkins-Pitchford (MBE), bekannt als "BB" (Confessisons of a Carp Fisher). Ein legendärer Karpfenangler, der sowohl von Walker als auch Yates verehrt wurde, und einer der ersten Spezialisten des Metiers.
Gleichzeitig war er gefeierter Märchenbuchautor und Verfasser vieler phantastisch angehauchter Kinderbücher, sowie Illustrator seiner Werke und Naturmaler. Sein bekanntestes Buch "The Little Grey Men" hat direkt den Fantasy-Pabst Terry Pratchett beinflusst, und da sind wir mitten in der Fantasy.

Also: Es gibt Berührungspunkte zwischen Angeln und phantastischer Literatur:crazy

EDIT: ouh,ouh, da fällt mir ausserdem noch ein, das Yates (g.w.s.N.) in seinem "lost Diary" ein oder zweimal eine Begegnung mit dem lokalen Geist vom Redmire Pool erwähnt, für ihn gehörte er dort dazu.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Oh, und mit BB und seinen Werken sind wir wieder mitten ontopic, denn:

Wäre es heutzutage möglich, dass ein Angler zu solchen Ehren aufsteigt? (...) Kein Koch, kein Wilde, kein Beyer etc. werden es je erreichen, das Erwachsene Menschen die ihre glanzzeiten nie miterlebt haben mit religiösem Eifer über ihr Werk streiten werden.

Könnt ihr Euch vorstellen, das einer unserer modernen Helden, Wilde etwa oder meinetwegen Chowns, einem Angelbuch die folgenden Verse voranstellt:

"The wonder of the world, the Beauty and the power,
the shapes of tihngs, their colours, lights and shades;
these I saw. Look ye also while life lasts."

(Confessions of a Carp Fisher)
 

Kochtopf

Chub Niggurath

Minimax

Machine-Gun-Mini
Kann Chowns überhaupt schreiben?:(
Also er.. ich ähhh.. Er müßte doch zumindest- also..

Nun gut, war vielleicht ein etwas extremes Beispiel. Aber dennoch: BBs Motto ist zum Händeringen schön. Nicht wegen 70 Jahre alten Montagen oder Ködertipps werden seine Werke noch gelesen, sondern wegen der Grundstimmung, die diese Verse vermitteln. Ich finde mich da wieder, so möchte ich die Dinge sehen können.:speechless2
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Alleine wegen der Mühsal des Schreibens und Lesens schreiben die wilden Clowns heute nicht mehr. Und das ist auch wirklich kein Schaden.

Ich glaube auch kaum, dass heute ein schreibender Angler der alten Schule noch viele Leser fände, außer eben den alten Säcken, die es noch von seinerzeit gewohnt sind, sich die Bilder selbst im Kopf zu malen. Man muss heute nur ein Fangbild auf FB posten, dann drängen sich die Fragen sofort um Rute, Rolle, Schnur etc. und vielleicht mal, zu später Abendstunde, fragt einer, was mit dem Fisch ist.

Eigentlich traurig, aber auch der Genius der Zeit. Kannst du mache nix!
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Oh, und mit BB und seinen Werken sind wir wieder mitten ontopic, denn:



Könnt ihr Euch vorstellen, das einer unserer modernen Helden, Wilde etwa oder meinetwegen Chowns, einem Angelbuch die folgenden Verse voranstellt:

"The wonder of the world, the Beauty and the power,
the shapes of tihngs, their colours, lights and shades;
these I saw. Look ye also while life lasts."

(Confessions of a Carp Fisher)
Für die Poesie hat man entweder eine Ader, oder nicht.

Ich hatte einen Angelfreund, der schwadronierte, oder war hektisch, oder pennte. So einem Menschen kann man das nahe bringen, so viel man möchte - es ist zwecklos!
 

Bilch

Otto-Normalangler
Ich glaube auch kaum, dass heute ein schreibender Angler der alten Schule noch viele Leser fände, außer eben den alten Säcken, die es noch von seinerzeit gewohnt sind, sich die Bilder selbst im Kopf zu malen. Man muss heute nur ein Fangbild auf FB posten, dann drängen sich die Fragen sofort um Rute, Rolle, Schnur etc. und vielleicht mal, zu später Abendstunde, fragt einer, was mit dem Fisch ist.

Eigentlich traurig, aber auch der Genius der Zeit. Kannst du mache nix!

Ich habe in einem anderen Forum, wo die Mitglieder kaum noch was schreiben, den Moderator gefragt, warum es so ist. Seine Antwort war: die Zeiten der Foren sind vorbei und wir sind auf FB und Twitter umgezogen. Ich habe mich ihre FB bzw. Twitter Seite angesehen – ausschließlich nur Fangbilder und Likes …
 

Purist

Spinner alter Schule
Ich würde grob unterscheiden zwischen alten Angelikonen (Autoren, Erfindern, Denkern), durchaus schon immer mit Profitabsichten, neueren Angelikonen (Personen, die das Angeln wirklich weitergebracht haben, seit der Nachkriegszeit), die irgendwann mit ihrem Tun Geld verdienen wollten, und den heute dominierenden und von den Unternehmen bezahlten "Showanglern", die praktisch nur noch Angelzeug vorführen.
In den letzten Jahrzehnten gab es auch eine Mischung von einigen Angelikonen, die auch Ausflüge, meist peinlicher Art, ins Showangelgeschäft getätigt haben.

Entsprechend dieser Einteilung zerlegt es die Generationen von "uns" Anglern.
Wer heute mit dem Hobby anfängt, wurde eben meist durch Showangler und deren Posing dort hinein gelockt, ganz einfach weil die allgegenwärtig sind. Jemand, der wie ich in den 80ern (oder auch früher) damit anfing, wurde entweder durch Familienangehörige oder Freunde zum Angeln gebracht. Manche mussten sich das Interesse daran durch fremde Angler am Wasser oder am Schaufenster eines Angelfachgeschäftes wecken lassen, wenige mögen auch schon im Zeitschriftenhandel eine der Angelfachzeitschriften entdeckt haben, deren damalige Wirkung würde ich jedoch eher als gering einschätzen. Auch wenn die schon inhaltlich nicht das Gelbe vom Ei waren, als Lockmittel für Nichtangler taugten die noch nicht, da prangten auf den Fachblättern nämlich auch noch keine "ich hab den größten"-Grinsefangfotos.

Hier kommt dann Andals Kritikpunkt ins Spiel. Diese "ich kaufe mir den Erfolg"-Einstellung, die viele von uns zumindest zeitweise verfallen, hat in meinen Augen viel mit dem Showangeln zu tun, was letztlich nur Dauerwerbeberieselung ist, die vortäuscht: "Wenn du das jetzt kaufst, fängst du so große Fische". Was natürlich Käse ist, aber da wirkt ein psychischer Trick, von dem sich sogar hin und wieder "alte Hasen" hinters Licht führen lassen, wenn sie sich dessen nicht bewusst sind.

Das alles wird ja letztlich nur deshalb von Herstellern so gnadenlos durchgezogen, weil es um Profitmaximierung geht und dieses System funktioniert- noch. Das schreibe ich deshalb, weil die Zahl der Showangler (von Firmen bezahlte Blogger, Influencer, Videodreher, Autoren, Teamangler etc.) quasi explodiert ist und wir "normalen Freizeitangler" diesen ganzen medialen Zirkus beim Kauf der Produkte immer mitbezahlen müssen, egal was wir davon halten. Die Preissteigerungen sind dabei inzwischen bei manchen Produkten derart extrem, dass man es keinem verdenken kann, lieber direkt in Asien zu bestellen, was langfristig die hiesigen Preise noch mehr in die Höhe treiben wird.
Ich werde auch den Eindruck nicht los, in der Branche gibt es inzwischen einer Blase, in der sich Berufsangler, Journalisten und Unternehmer tummeln und selber auf den allgegenwärtigen Angelmessen, die wie Pilze aus dem Boden schießen, auf die Schulter klopfen. Showangler gelten als Stars. Die Beschäftigung mit all dem medialen Zeug wäre schon lange ein eigenes Hobby, auch ohne je eine Rute in die Hand nehmen zu müssen.

Als Normalangler, der das Hobby zum Abschalten vom Alltag betreibt, kann man über diese Entwicklung nur den Kopf schütteln.

Ich schließe mich deshalb auch Andal an: Weniger (Konsum) ist mehr, weil es den Kern des Angelns zurückbringt und nicht unnötig davon ablenkt.
 

Pinocio

Active Member
Habe dieses Thema jetzt ganz durchgelesen. Was mir auffällt, hier schreiben fast nur Leute, die man sonst in den Friedfischthemen findet. Hat die Art das Angeln zu betrachten vielleicht auch etwas mit der Angelart zu tun? Oder ist es wie Purist sagt, die Art wie man zum Angeln kommt?
Bis auf meine Posenangelei auf Schleie im Frühjahr und eine Handvoll Feederausflüge gehe ich eigentlich nur Spinnfischen. Auf mich würde zweiteres zutreffen.
Ich kam zum Angeln als "Naturbursche" wir haben im Wald gespielt und heimlich Schnüre in die Bäche gelegt, mit Ködern, die man heute gar nicht erwähnen darf und wir fingen Bachforellen und bruzzelten sie über dem Feuer, wir sammelten Maronenröhrlinge und brieten sie über einem Feuer in der Pfanne. Das war so eine andere Welt, heute bin ich gern das Landei, weil ich Erfahrungen gemacht habe, die heute kaum ein Jugendlicher mehr macht (ich bin noch nicht alt). Das schult den Blick auf die feinen Dinge in der Natur. Für die ist heute kein Platz mehr, man braucht Erfolg, möglichst schnell. Man sitzt nicht an und schaut in der Gegend rum, sondern daddelt am Handy. Man geht Spinnfischen, weil man da keine Ruhe braucht, sondern etwas tun kann. Und heute wird viel lieber getan als müßig zu sein.
Kennt man heute das Wort Müßiggang oder Muse überhaupt noch?
In der Muse (nicht die DIE Muse) findet man Kreativität, die im Alltag durch all die Informationsflut überdeckt ist. Es kommt zu intuitiven Einfällen, die man sonst nicht findet.
Was die Pro's von heute machen ist rationale und gegebene Dinge anders zu interpretieren (die meisten Pro's sind auch Spinnfischer, zumindest die bekannten). Was Leute zu inspierenden Persönlichkeiten macht ist aber nicht das rein Verstands-rationale denken, sondern das schöpfen aus der Seele, wie ein Komponist, der es vermag mich mit auf eine Reise zu nehmen durch seine Sinfonie.
Die Entfremdung von der realen Welt hin zu einer virtuellen, die damit einhergehende Rationalisierung von allem und die Entfremdung von der Natur, ist denke ich ein Grund für das ausbleiben von Idealen und damit von Legenden.

Ich setze mich heute noch gerne an meinen Forellenbach, der nicht sehr frequent beangelt wird, da er das vorgelebte größer, mehr, besser nicht bietet, und lasse mich ein auf das was um mich passiert, dann fühle ich mich wieder, wie das Kind von damals und dann kommt der Moment, wo die Eingebung kommt, was nun das Richtige ist zu tun, es ist ein Eins-sein mit dem was ist, und ich bin ein Teil davon.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Ich glaube die Gewichtung zu Friedfischern liegt an zwei Dingen:

- Friedfischangler haben einen Hang zur Kauzigkeit
- ein Ansitz ist kontemplativer als eine Spinntour, dementsprechend sind die Gedankengänge auch tiefer

Spaß beiseite, ich sehe niemanden der ähnlich ikonisch und einflussreich aus den Reihen der populären Spinnfischer wäre.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

als Jungangler war Rudolf Sack für mich eine Ikone.

Später fand ich dann Jim Gibbinson klasse und das hat sich bis heute nicht geändert.

Bei europäischen Spinnanglern fällt mir eigentlich nur der Name Drachkovitch ein, obwohl ich weder mit Köderfisch noch dem gleichnamigen System fische. Beim Spinnfischen stammen die meisten Entwicklungen m.E. aus Übersee und nicht aus Europa.

In den 80/90ern fand ich auch die Artikel von Holger Menne immer sehr interessant. Würde ich jetzt zwar nicht als Ikone bezeichnen, aber doch jemand, der auch mal abseits des Mainstream gedacht hat.
 

Serdo

Active Member
Die Miniaturen wären ziemlich dekadente Grundbleie und es gibt Menschen die lesen gerne bei langen absitzen;)
Also, wenn Du Horus als Grundblei verwendest - natürlich die Forgeworldedition - dann bist Du definitiv in den Olymp meiner ganz persönlichen Angel-Idole aufgestiegen. (Wie immer gilt: mit Beweis-Foto, oder es ist nicht passiert...)
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Also, wenn Du Horus als Grundblei verwendest - natürlich die Forgeworldedition - dann bist Du definitiv in den Olymp meiner ganz persönlichen Angel-Idole aufgestiegen. (Wie immer gilt: mit Beweis-Foto, oder es ist nicht passiert...)

Schade das kaum ein Boardie sich in dem Metier auskennt, wenn unsere Kollegen hier über die Preispolitik und Qualitätsmanagement von GW und Forgeworld im Bilde wären, wären sie wesentlich milder in Ihrem Urteil über die Angelindustrie...
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ein Kumpel und Trekkie hat sich in Irland Zinnfiguren seiner Lieblinge gekauft. Absolut nicht billig!!!
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Ein Kumpel und Trekkie hat sich in Irland Zinnfiguren seiner Lieblinge gekauft. Absolut nicht billig!!!

Dann ahnst Du s ja.. übrigens fällt mir da eine gute parallele zum Angeln ein: Preislich werden nämlich in beiden Hobbies die normalen Kunden zwischen Hammer und Amboss zerquetscht, das sind zum einen finanziell unabhängige Sammler und Liebhaber, die sich alles und jedes zu jedem Preis aus der Portokasse leisten, und zum anderen Legionen fanatisierter Teenagefanboys die taschengeldmäßig gnadenlos überbudgetiert sind.
An diesen beiden Gruppen orientieren sich nämlich die Firmen, obs Zinnfiguren oder Ruten sind. Männerhobbies eben.

Um mal wieder zum Threadtitel einzuschwenken und etwas zu ketzern: John Wilson hat auch seinen Namen auf nicht immer astreine Produkte drucken lassen, Stichwort Sixshooter oder die jüngsten Multi-Avons..
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Schade das kaum ein Boardie sich in dem Metier auskennt, wenn unsere Kollegen hier über die Preispolitik und Qualitätsmanagement von GW und Forgeworld im Bilde wären, wären sie wesentlich milder in Ihrem Urteil über die Angelindustrie...
Und den DAFV. Ich meine... Age of Sigmar?!
 

thanatos

Well-Known Member
alles hat ein Ende nur ....
ja die ersten ... wollten sie nur ihr Wissen verbreiten ??? irgend wie schon aber sie wollten auch mit der Veröffentlichung
ein paar Talerchen verdienen - aber es eben mal alles gesagt und wer´s nicht kapiert ....
da ist dann wieder das Ding von Wissen und Glauben .
Naja den Gläubigen kann man ja nun jeden Schmarr´n andrehen - am besten über ´s Internet mit paar tollen Filmchen .
Ja das Schreiben und das Lesen ist nie mein Fall gewesen .... und heut zu Tage nicht mal mehr das eigene Denken .
 
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