Immer weniger Fische

magi

Well-Known Member
Auch am Niederrhein springen die Zander nicht freiwillig in den Kescher. Auf einige Spezialisten, die wirklich regelmäßig gut und auch 2-stellig fangen, kommen viele, die durchschnittlich fangen und mit 1 Zander / Abend zufrieden sind und - vermutlich - eine noch weitaus größere Anzahl von Anglern, die zufrieden wäre, wenn - trotz regelmäßiger Besuche am Wasser - über das ganze Jahr mal mehr als 3-5 Zander in der Fangliste stehen (würden).
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
2 Stellige Fänge bei uns am "Mittelrhein" kannst Du Dir extrem abschminken - diese Zeiten sind lange, sehr lange vorbei.

Mit großem, knallharten Aufwand ( inkl. langer Nachtschichten und vielen, vielen Stellenwechseln inkl. Autofahrten ) , fängt man mal EINEN .

Das wird etwas "besser" , wenn man sich eine der sehr begehrten , seltenen , handverlesenen "Hafenkarten" gesichert hat ( über Vitamin B oder eine aufgezwungene Vereinsmitgliedschaft ) - oder der ein oder andere angelt schwarz in verbotenen Hafengebieten, wo es nur Jahreskarten für gibt ( Grüße an S. Hänel , den Profi )

Dann kann man sich so fühlen, als wäre der Rhein bei Köln noch fischreich, wenn man mal einen Zander fängt, der Ü 60 ist.

Es ist erbärmlich, was aus unserer Strecke geworden ist - und die letzten Zander werden untermaßig am Drop-Schrott mit kleinfinger"langen" Würmchen rausgezuppelt - von sogn. "kölner Crews" , die sich im Netz verabreden und zu Vielen an den Stellen einfallen, um sich faulenzend - "Schulter an Schulter" ,

mit Smartphone im Anschlag und die kleinen Zander anschliessend im Netz posten.

Sehr negativ hat sich ein Extremangler hervorgetan, der auch mal die Wochenenden im Auto pennt, damit er durchfischen kann...fühlte sich dazu berufen, ganze Gruppen zum Zanderzuppeln zu "stimulieren".

Ausnahmefänge werden so präsentiert, als wäre noch genug Fisch da - durch das Posieren wird der Eindruck vermittelt -"siehste , es gibt sie noch, toller Zanderbestand" ... fragt man nach und rechnet die Zahl der Cappy-tragenden Faulenzer zum Ertrag , sieht man die Realität:

wenige und kleinere Fische - die zudem noch massiv befischt werden.

Weil das wenig fangen auf Dauer keinen "Bock" macht und man nix zu posten hat, ging es dann eben mit Finesse auf die tollen großen Barsche -die mittlerweile auch

"ausgefischt" sind.

Zweistellig fängt man hier nur noch Grundeln.

R.S.coffeegirl
 

trawar

Well-Known Member
Ich habe da einen Kollegen der jetzt glaube ich seit 3 jahren den Rhein in Neuss, Krefeld, Düsseldorf befischt und sein PB Zander ist immer noch unter 60cm.
Der Kollege hat es mittlerweile echt drauf und kennt würde man meinen jede einzelne Buhne beim Namen.
Er fängt auch wenn man Barsch dazu nimmt immer wieder zweistellig aber wie gesagt alles in größen da würden andere vielleicht nicht mal ans Wasser für fahren.
Wir hatten letztens einen Doppeldrill von ü40 Barschen, so schnell wie die gekommen sind, sind die auch wieder verschwunden.
Das war unser Hightlight in 3Jahren.
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Da gebe ich Dir absolut Recht - ein Schlüsselpunkt für den allgemeinen Fischrückgang.

Die Schwärme von 10.000 senden Ukelei in einer eutrophen, leicht müffelnden Brühe, gehören der Vergangenheit an.

Vor Jahrzehnten waren sogar noch gute Schleien, Klodeckelbrassen und Portionskarpfen zu fangen, wenn man wusste, wie.

Stichwort : Honigteig.

MASSENHAFT Rotaugen mit der einfachen Grundrute ohne Futter auf Mais - lange , lange vorbei ... heute muss man kleinere Trups suchen/anfüttern.

Legendärer Aalbestand - ein Opi fing mitten auf der Promenade unter einer Brücke 60 !!! Aale am Wochenende zum Räuchern.

Der Eimer quoll über, als ich den besuchte um zu quatschen.

Wahrscheinlich hat er sich mit dem "Sondermüll" vergiftet...

R.S.coffeegirl
 

Großmaulbarsch

New Member
Ok, jetzt sind ja doch einige Kommentare zu meinem Chatbeitrag vom 31.11. gekommen. Leider muss ich daraus entnehmen, dass meine ausbleibenden Fangerfolge wohl eher doch nicht an meiner Unfähigkeit liegen, sondern tatsächlich ein überwiegender Anteil von Euch ähnliche Erfahrungen machen musste (und verstärkt immer noch macht). Ich habe auch vor 40 Jahren Aale in beliebiger Zahl aus dem Fluss geholt bis im November 86 alle tot am Ufer lagen (warum, weiß jeder). Habe die natürlich nicht gegessen, da allein der Geruch der Fische an Dieselkraftstoff oder Terpentin erinnerte. Ebenso war der Fang von Rotaugen, Brassen, Ukeleis und sogar Gründlingen kein Problem mit Wurm oder Made an der Stipprute. Manchmal schwammen an den fängigen Stellen menschliche Ausscheidungen herum, die eigentlich in die Toilette gehören, aber dann Ihren Weg in den Fluss genommen haben. Hat uns nicht wirklich gestört. Enttäuscht bin ich darüber, dass die von Euch angeführte zunehmende Klarheit des Flusses zwar dem Zanderbestand zusetzt, aber nicht den Bestand von Lachs und Meerforelle fördert. Auch nicht den Hechtbestand (aber das ist klar wegen fehlender Flachwasserzonen und Schilfgebiete am Mittel- und Niederrhein). Wir brauchen dringend noch mehr Durchgängigkeit zu den Laichgebieten an den Oberläufen der Seitenflüsse und die Beseitigung von Wehren und Staustufen, damit wir irgendwann mal Salmoniden als Ausgleich für wegfallende Zanderbestände fangen können.
 

andyblub

Well-Known Member
2 Stellige Fänge bei uns am "Mittelrhein" kannst Du Dir extrem abschminken - diese Zeiten sind lange, sehr lange vorbei.
Mit großem, knallharten Aufwand ( inkl. langer Nachtschichten und vielen, vielen Stellenwechseln inkl. Autofahrten ) , fängt man mal EINEN .

Dann kann man sich so fühlen, als wäre der Rhein bei Köln noch fischreich, wenn man mal einen Zander fängt, der Ü 60 ist.

2019 hatte ich mein Angelcomeback nach ca. 10 jähriger Abwesenheit, der Rhein bei Köln war zuvor mein Hausgewässer gewesen. Auch ich war erschrocken, mit der Spinnrute losziehend ging schlicht NIX (lediglich der Gummifischfriedhof am Grund wurde bedient), obwohl ich vor meiner Pause zumindest ab und an etwas fangen konnte. Nach etwas Recherche, Expertise (dank Youtube) und Experimenten wurde mir einfach klar: Der Spinnanglerdruck hat in unserer Region massiv zugenommen, an jeder durchschnittlichen Stelle werden tagtäglich diverse Gummifische und andere Kunstköder durchgezogen.
Zum Fischbestand aufgrund der Wasserqualität erlaube ich mir kein Urteil, für mich bleiben die Fangerfolge auf Raubfisch im Rhein aus, weil gefühlt 10x soviele Angler vom Ansatz her das "Gleiche" tun.

Für mich ist der Rhein bei Köln eigentlich nur noch für Barben und Aal interessant, für Spinnfischerei weiche ich lieber woanders hin aus.
 

Peter..

New Member
Was viele, nicht nur Angler, nicht verstehen wollen, oder können, ist: Alles auf dieser Welt ändert sich und nichts ist morgen, wie es gestern war.
Dieser Wandel würde auch ohne Angler und Kormorane stattfinden. Seht Euch nur mal das Rheinwasser an und vergleicht gestern und heute.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Kann mich gut an meine Anfangszeit am Niederrhein erinnern, die bis zum Anfang der 90er Jahre ging.
Damals wurden ca. 8000 Scheine für den Rhein vergeben und die Fischbiomasse war gewaltig. Brassen und Rotaugen gabs in Mengen und hatten häufig eine sehr dicke Schleimschicht und rote Flecken.
Barben, Rapfen, Welse waren mangelwahre, dafür unglaublich viele Zander bis 85cm und regelmäßig kapitale Hechte.
Dann wurde das Wasser sauberer, die Fische dramatisch viel weniger und die Anglerzahl schoss nach oben. Heute werden ca. 40000 Scheine vergeben und es wird regelmäßig entnommen.
Die Fischbiomasse bei Weißfischen sank um 90% und dafür kamen Arten wie Barbe, Rapfen und Wels auf.
Ich fand, dass um 2010 die Tiefpunkt erreicht war.

Dann kam die Grundel und der Zanderbestand erhöhte sich deutlich. Wahrscheinlich auch die Gesamtbiomasse dank der Grundel. Was ich heute von den regelmäßigen Rheinzanderanglern höre, begeistert mich nicht. Stundenlanges angeln für überwiegend Zander der <55cm Klasse. Dazu tricks wie morgens um 4 am Wasser oder Nächte durchangeln.
 

Peter..

New Member
Ok, jetzt sind ja doch einige Kommentare zu meinem Chatbeitrag vom 31.11. gekommen. Leider muss ich daraus entnehmen, dass meine ausbleibenden Fangerfolge wohl eher doch nicht an meiner Unfähigkeit liegen, sondern tatsächlich ein überwiegender Anteil von Euch ähnliche Erfahrungen machen musste (und verstärkt immer noch macht). Ich habe auch vor 40 Jahren Aale in beliebiger Zahl aus dem Fluss geholt bis im November 86 alle tot am Ufer lagen (warum, weiß jeder). Habe die natürlich nicht gegessen, da allein der Geruch der Fische an Dieselkraftstoff oder Terpentin erinnerte. Ebenso war der Fang von Rotaugen, Brassen, Ukeleis und sogar Gründlingen kein Problem mit Wurm oder Made an der Stipprute. Manchmal schwammen an den fängigen Stellen menschliche Ausscheidungen herum, die eigentlich in die Toilette gehören, aber dann Ihren Weg in den Fluss genommen haben. Hat uns nicht wirklich gestört. Enttäuscht bin ich darüber, dass die von Euch angeführte zunehmende Klarheit des Flusses zwar dem Zanderbestand zusetzt, aber nicht den Bestand von Lachs und Meerforelle fördert. Auch nicht den Hechtbestand (aber das ist klar wegen fehlender Flachwasserzonen und Schilfgebiete am Mittel- und Niederrhein). Wir brauchen dringend noch mehr Durchgängigkeit zu den Laichgebieten an den Oberläufen der Seitenflüsse und die Beseitigung von Wehren und Staustufen, damit wir irgendwann mal Salmoniden als Ausgleich für wegfallende Zanderbestände fangen können.
Wandersalmoniden müßen wandern. Solange aber die Hochwasserphobie der Holländer und ihre Sperrwerke dies verhindern, wird die dauerhafte Rückkehr wohl
noch etwas warten müssen.
 

Peter..

New Member
Hallo zusammen,

kann es sein das in der Umgebung Düsseldorf,Krefeld,Duisburg ( da gehe ich halt oft angeln) immer weniger gefangen wird ? Oder bin ich der einzige ? Hab mich schon mit unzähligen spinnfischern unterhalten bei denen sieht es nicht besser aus. Also hauptsächlich meine ich Raubfische. Nur als Beispiel mal im letztem Jahr um die Jahreszeit hab ich Tagsüber super barsche gefangen und in der Dämmerung und nachts super Erfolg auf Zander gehabt. Aber dieses Jahr ist es wie verhext und nur ab und zu mal gibts ein kleinen Zander oder so. Auch Wasserstand und Luftdruck spielt keine Rolle hab schon alles ausprobiert. Deswegen mal meine Frage wie findet ihr die Fänge momentan im Gegensatz zum Vorjahr oder ähnliches.

und falls jemand nicht aus der Ecke kommt würde ich mich trotzdem freuen wenn ihr mal schreibt wie es so bei euch läuft.
Hallo,
wenn man sich die Eintragungen einer gewissen App (nicht zu empfehlen, Niveau unterirdisch) ansieht, dann werden in der NRW-Strecke doch gute Fänge erzielt.
Ich selbst kann das nicht beurteilen, da ich erst im zweiten Jahr im Rhein fische (trotz meiner 60 Angeljahre).
 

De_Snoekbaars

Well-Known Member
Die Fische sind ja nicht "weg", die sind oft eben nur da wo man gerade nicht fischt
Ich beangele die Maas und deren angrenzenden Seen
Heute (bei dem klaren Wasser) geht bei mir mehr Zeit fürs suchen drauf als fürs fangen
Es gibt ja Zeiten da ist bekannt wo sich die Fische sammeln
Das ist der Fall bei auflaufendem Hochwasser, da stapeln sich die Zander an einigen Spots und man fängt binnen 1 Stunde 3-5 Zander
Aber das sind eben nur 1-2 Tage und dann verteilen sie sich wieder und man muss sie wieder suchen
Hier bei mir macht es schon einen Unterschied ob die Maas eine Strömungsgeschwindigkeit von 1-2 Km/h oder eben 3-4 Km/h aufweist
Wenn hier so gut wie keine Strömung herrscht ist es nahezu aussichtslos am Vormittag mal eben einen Zander zu fangen, da geht nur was in der Dämmerung
Hat die Maas aber Strömung und das Wasser ist entsprechend eingetrübt dann fängt man selbst über Mittag bei Sonnenschein seine Zander
Lange Rede, kurzer Sinn, meiner Meinung nach gibt es nicht bedeutend weniger Fisch als früher, aber die Fische haben eben wegen dem viel klareren Wasser ihr Beißverhalten geändert
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Bei Gewässeruntersuchung im Rhein vor ca. 10 Jahren wurde ein Bestandsrückgang der Weißfische von ca. 90% festgestellt. Wahrscheinlich zurückzuführen auf den geringeren Nährstoffeintrag. Damit zieht sich das durch die ganze Nahrungskette.

Früher musste man nicht großartig nach Fisch suchen, weil es den fast überall gab.

Natürlich fängt heute noch derjenige, der das Gewässer kennt. Ort, Zeit und Köder müssen stimmen. Aber das zeigt aber, dass der Bestand insgesamt dramatisch abgenommen hat. Dafür ist die Artenvielfalt wieder top und die Fische sind essbar. Parallel zum Rückgang der Bestände nimmt die Zahl der Angler zu.
 

Peter..

New Member
Der Rhein ist ein Gewässer der Superlative. Hier gibt es keine Fanggarantie wie im Fischbordell.
Aber macht nicht gerade Das den Reiz solcher Gewässer aus?
Ich mag den Rhein, auch wenn es vorkommt das ich mit leeren Händen nach Haus gehe.
 

degl

Well-Known Member
.....................leere Hände sind Anglers Schicksal................naja manchmal;)

gruß degl
 

Peter..

New Member
Werter Andal,
da liegst Du leider falsch. Ich selbst habe zu Beginn hier im Forum den Fehler gemacht und fast jeden Fang eingestellt.
Nach gar nicht all zu langer Zeit war es soweit, dass ich sogar Angler am Wasser antraf, welche mit Bildern in der Hand (heute wohl eher auf dem Handy) auf der Suche nach den Plätzen waren. Genauso beobachte ich noch heute, dass, wenn Fänge auf der von mir befischten Strecken von Anderen eingestellt werden, die Strecke an den folgenden Tage regelrecht überrannt wird. Und dabei ist es völlig egal ob Tag oder Nacht. Mann lässt sich halt durch die Posts animieren.

oldie3ab161
Solche Typen verschwinden, wie sie gekommen sind. Spätestens wenn sie festellen, das es zum Erfolg mehr braucht als ein Bild.
 

Peter..

New Member
Im Fischpass Iffezheim sind die Welse nicht nur Durchreisende, sondern legen sich auf den Boden und schnappen sich die anderen Durchzügler. Das führt leider bei Lachs und Meerforelle zu erheblichen Verlusten.
Woher weißt Du das, ist das belegbar? Wenn es so ist, warum schmeißt die Welse keiner raus?
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Solche Typen verschwinden, wie sie gekommen sind. Spätestens wenn sie festellen, das es zum Erfolg mehr braucht als ein Bild.
Nee leider nicht.
Ganz im Gegenteil
Die verschwinden nicht, es werden immer mehr.
Fahr mal nach einer Folge Youtube Predator Cup
an einer der dort beangelten Stellen.
Da kannst du zuschauen, wie in 14 Tagen ein Spot plattgefischt wird.
Zudem wird noch Müll liegen gelassen, Zäune kaputtgemacht, etc.
Der Bauer dem die Zäune gehören erlässt ein Betretungs/Angelverbot.

Gier frisst Hirn führt dazu dass wegen ein paar Idioten, viele darunter leiden müssen, sowohl Mensch als auch Fisch.
 
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