Kommt die Schonzeit für Dorsch

Dorsch_Freak

Active Member
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

das sind alles die nebenerwerbsfischer? ja die bekriegen sich echt mit den anglern, aber das da an der seebrücke ist echt hart!

mal sehn ob das noch (weiter) eskaliert
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Hallo Petrijünger der Ostsseküste,
wenn ich die Diskussion so verfolge, haben wir uns wahrscheinlich mit der geringen Teilhnahme an der Umfrage selbst keinen guten Dienst erwiesen. Im Fazit werden vermutlich aus der geringen Beteiligung doch Hochrechnungen, die einen hohen Anteil am Gesamtfang ergeben werden.
Dem steht aber die Meinung der Angler entgegen, dass sie schlecht Dorsch fangen, es also wenig Dorsch gibt. Die Warheit bekommen wir aber nur über die von uns ungeliebte Statistik. Nur als Meinung: Wenn schon Statistik, dann von uns ( "ich traue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe").
Und das nach Möglichkeit schnellstens.
Dann kan man sagen, wei hoch der Anteil der Angler am Gesamtfang ist und was von Seiten der Angler getan werden muss. Weil interessanter ist eigentlich die Menge der von Anglern gefangenen Fischen im Verhältnis zum jährlichen Dorschnachwuchs, das nur so nebenbei.
Während der Laichzeit gezielt auf diese Fischart zu angeln, alte ich persönlich für, naja unklug. Ob ich das über Schonzeit oder -Gebiet regele, habe ich folgende Meinung. Das beste wäre Beides . Das Gebiet steht fest und die Zeit kann man anpassen, wenn notwenig. Wenn ich nur die Fische in einem bestimmten Gebiet schütze erreiche ich zum wenig. Was ist mit denen, die ins Laichgebiet ziehen? Nur eigentlich ist mir zunächst mal jede Massnahme recht, die den Fortbestand des Ostseedorsches sichert, da bin ich Minimalist. Dies sollte für Angler und Fischer gelten. Nur wenn es nächstes Jahr noch Dorsch gibt, kann ich ihn fangen.
MfG A.
 
G

Gelöschtes Mitglied 11191

Guest
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

kann sich jemand an die miesere der nordsee in den 70-80 jahre erinnern wo der dorsch-kabeljau am ende war????ich glaube das waren auch die angler?!?!
 

raubangler

Bin immer friedlich...
Benutzername

Hallo Petrijünger der Ostsseküste,
wenn ich die Diskussion so verfolge, haben wir uns wahrscheinlich mit der geringen Teilhnahme an der Umfrage selbst keinen guten Dienst erwiesen.
....

Selbst wenn alle Angler Deutschlands und alle, die einen Angler kennen, 2 Fragebögen zurückgeschickt hätten, hätte es die Qualität der Studie nicht verbessern können.

Die Gesamtfangmenge wurde aus den Anglertagen (aus der Umfrage) mit der Fangmenge pro Anglertag multipliziert.

Und diese Fangmenge pro Anglertag ist der Knackpunkt.
Diese wurde nämlich auf Anglerveranstaltungen (Wettangeln, Bootsanglerclub etc.) und durch Beobachtungen hauptsächlich in Rostock und Umgebung ermittelt.
Somit ist da nichts repräsentativ.

Ob nun korrekte Zahl mal Fehler besser ist als Fehler mal Fehler, kann niemand sagen.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Fakt ist aber auch:
Je höher der Anteil der von Anglern gefangener Fische ist, desto eher werden Angler auch als wichtiger Faktor wahrgenommen - gerade und vor allem an der Küste, wo Angler einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktoir darstellen.

Leider gibt es zur Wirtschaftskraft der Angler im Gegensatz zur Fangmenge jetzt keine wissenschaftliche Erhebung (arbeite ich aber dran).

Hätte man eine solche, könnte man gegenüber den jeweiligen Landesregierungen auch ganz anders auftreten.

Sollten nämlich die Zahlen nur annähernd stimmen, würden bereits heute (nicht wissenschaftlich, sondern über den Daumen gepeilt) bereits Angler ein Mehrfaches an volkswirtschaflichem Umsatz pro Kilo gefangenem Fisch mit weniger gefangenem Fisch als die Fischerei machen!

Dann müssten auch die Landeesregierungen den Belangen der Angler (Wirtschaftsfaktor, Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen, besserer Natur/Tierschutz (waidgerechtes Töten statt im Netz zerquetschen lassen)) etc., etc.) mehr Gehör schenken.
 

raubangler

Bin immer friedlich...
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

....
Sollten nämlich die Zahlen nur annähernd stimmen, würden bereits heute (nicht wissenschaftlich, sondern über den Daumen gepeilt) bereits Angler ein Mehrfaches an volkswirtschaflichem Umsatz pro Kilo gefangenem Fisch mit weniger gefangenem Fisch als die Fischerei machen!
....

Das kann man aber auch anders deuten:
Pro gefangener Fisch wird ein Mehrfaches an Umweltressourcen verbraten.

Von der Anfahrt der Angler, bis zur Herstellung der Boote kommt da doch einiges zusammen, über das man besser nicht reden sollte.....
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Das ist leicht zu kontern:
Kein Angler richtet so viel Umweltschäden an wie ein Fischer (Schleppnetz = zerstörter Grund, Stellnetze = gefangene Schweinswale etc., etc.).
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

wenn ich die Belastung für die Umwelt betrachte, muss ich aber auch die Herstellung der notwendigen Mittel für die Fischrei betrachten oder dies bei anderen Produkten und Freizeitaktivitäten machen.
Da muss ich aufpassen, dass ich nicht zu der Erkenntnis komme:
zurück in die Höhle!
Der wirtschaftliche Ansatz ist schon richtig. In Kanada hat man dies wohl schon vor Jahren erkannt. Nur geht es dann auch um die Fangmenge, sonst haben wir mit vielen kleinen Booten das gleiche Ergebnis. Das kann aber nur die Zukunft sein. Wenn ich die Entwicklung richtig verstehe, geht es ja erst mal um den Erhalt.
Nur, wo liegen denn nun die Ursachen für den Populationsrückgang z.B.:
- Erwärmung des Wasser ( habe irgendwo gelesen, dass sich
z.B. in der Nordsee Fische aus wärmeren Gebieten ansiedeln)
- zu geringer Salzgehalt, wegen fehlender Wassereinbrüche
- Überfischung, egal durch wen
Gibt es dazu eine wirklich klärende Studie, weil an Punkt 1 und 2 als Möglichkeit kann der Angler nichts machen
Oder ist es das Aufeindertreffen aller Varianten ( wovon es vielleicht noch mehr gibt, ich bin kein Biologe)
Im Übrigen habe ich bewußt geschrieben, dass die Angler und unsere verbände mal zählen sollten, wieviel wir Dorsch fangen, anhand von Stückzahlen und Größen und nicht mit Mitteln, die wissenschaftlich sicher korrekt sind, sondern nach dem Motto 1 plus 1 ergibt 2. Als Angler an Binnengewässern mit Fangbuch(ich hasse es) ist mir klar, was ich meine. Nur Gewässer lassen sich anders nicht bewirtschaften und davon reden wir hier ja.
MfG A.
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Na Thomas,
fängst du dich jetzt selbst wieder ein?
Ich habe mich hier schweren Herzens eine lange Zeit rausgehalten. Letztendlich kommt aber wohl das erwartete dabei raus. Fakten sind nicht hinweg zu diskutieren oder zu beleidigen.

Nun willst du selbst über den Daumen peilen, wo du selbst die diskutierte Studie massiv angegriffen hast, wegen der "Schätzungen"? Nun willst du ein noch größeres Gebiet mit noch mehr Unwägbarkeiten schätzen?
Schätz du einmal schön die Sozialökonomie. Eine Aufgabe, die den Einsatz von Mitteln erfordert und sicher Platz für ein halbes Dutzend Habilitationen ergibt. Vielleicht kann man ja das Board einmal ins Gespräch bringen, um bessere und günstiger verfügbare Daten zu liefern.

Ich habe die gesamte Studie gelesen. Letztendlich ist es schon stark, wenn man gerade die absoluten Ausreißer ( z.B. die Rückläufe aus den Angelzeitschriften zitiert ) nicht aber die 4 oder 5 % der besseren Quoten mit einbezieht.
Wissenschaft arbeitet heute mit wesentlich geringeren Stichproben und kommt in der Regel zu sehr guten Ergebnissen. Ich will nicht beschwören, dass die vorgelegte Pilotstudie die letzten Prozente richtig nennt - aber der Trend ist ein anderer, als wir es einfach mal so dahinbehaupteten. Die zwischen den Zeilen immer wieder Richtung der Wissenschaft (ler) abgeschossen kleinen persönlichen Angriffe will ich dabei garnicht sehen. Schade nur, dass sie in eine völlig falsche Richtung gehen. Die hier so Angegriffenen sind vielleicht unsere wirklichen Verbündeten.

Um es noch einmal zu betonen: Mir geht es ( noch immer ) um den Erhalt unseres liebsten Hobbys und der Dorsche. Ich bin aber auch zufrieden, wenn ich etwas weniger entnehmen darf. Mein Vergnügen mißt sich nicht in Filetkilos. Wenn wir selbst als Angler offenbar nicht interessiert sind, zu den Fakten beizutragen, dürfen wir uns nicht beschweren, wenn wir geschätzt werden.
Andere Gruppen, die wir immer wieder vorschieben, müssen natürlich auch ihren Anteil erbringen. Da habe ich auch Kopfschmerzen. Trotztdem ziehe ich es vor, zunächst vor der eigenen Tür zu kehren, bevor man den Nachbarn anmacht, er müsse dringend kehren.

Ich kenne natürlich auch deine Motivation Thomas und glaube, dass wir letztendlich das gleiche wollen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Na Thomas,
fängst du dich jetzt selbst wieder ein?
Jein:))

Die Studie ist in meinen Augen komplett fehlrerhaft.
Es wurden keine Fänge der Nebenerwerbsfischer ermittelt, da keine gennauen Daten vorlagen.

Es wurden die Fänge der Schweden (bis 12 sm vor der deutschen Küste) und Dänen (bis 3 sm vor der deutschen Küste) nicht ermittelt.

Richtigerweise müsste die Studie heissen:
Von deutscher Küste ausgehende Fänge.....

Davon ab:
Eine Aufgabe, die den Einsatz von Mitteln erfordert und sicher Platz für ein halbes Dutzend Habilitationen ergibt. Vielleicht kann man ja das Board einmal ins Gespräch bringen, um bessere und günstiger verfügbare Daten zu liefern
Genau da bin ich dran (u.a. mit Hilfe von Herrn Schultz).

Mir geht es ( noch immer ) um den Erhalt unseres liebsten Hobbys und der Dorsche.
Mir auch - aber das ist einfach ein klarer Verteilungskampf.
Und da stehe ich auf Seiten der Angler und will, dass die Berufsfischer weitestmöglich reglemtiert werden.
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Sehr schnelle Antwort, Thomas..

Find ich gut, dass du mit Herrn Schulz eine Basis gefunden hast. Da würde auch ich mich einbringen.

Was glaubst du denn, auf welcher Seite ich stehe? Aber es ist auch nötig, dass man die Kräfte vernünftig einsetzt und das Machbare vom Nichtmachbaren unterscheidet. Die Berufsfischer haben auch ihre Berechtigung. Es sollen auch andere Menschen als Angler Fisch essen dürfen.

Was den Bereich der Nebenerwerbs- und Hobbyfischer angeht, gibt es eine Lücke. Da stimme ich zu. Ich weiß nicht, wie signifikant diese Lücke ist, sie ist auf alle Fälle aber unsozial ( im Gegensatz zu den Berufsfischern).
Hobbyfischer sollen ja per Definition garkeinen Fisch verkaufen dürfen..|bigeyes

Nebenerwerbsfischer ( mir fällt dabei immer wieder diese seltsame Truppe am Eitz in Weißenhaus ein). Da habe ich mal zugesehen, wie die Forellen stapelten. Natürlich gibt man da nichts an - das Finanzamt könnte zu interessiert sein. Die beiden letztgenannten Gruppen machen aber einen Fehler: Dadurch, dass sie nicht zugeben, in welcher Form sie eigentlich die See nutzen und wo daher ihre "Besitzstände" liegen, sind sie in der
politischen Debatte leichter abzuräumen.
Genau aus dem Grunde, wie die gewohnheitsrechtliche Nutzung der Ostsee durch Angler aussieht, macht es erforderlich festzuschreiben, wieviel wir eigentlich fangen. So haben wir eine
Basis, die wir verteidigen können.
Wenn wir auf die Schwachmatenargumente eingehen, Angler fangen ja nur 1%, müssen wir davon ausgehen, das irgendwann mal jemand sagt: O.K - Ihr fangt 1%. Im Rahmen der ab sofort geltenden gesetzlichen Regelungen dürft ihr diese 1% weiter fangen. Es werden ein paar Kontrolleure eingestellt und irgendwann Mitte Februar kommt die EG Verfügung: Dorschangeln ab sofort einstellen - die Quote ist erfüllt.

Genau in diese gedanklichen Richtungen gehen FFH Habitatregelungen, die von der EG angestrebt werden. Es müssen "Altbesitzstände" festgestellt werden, damit diese gehalten werden können.

Ich glaube, wir stehen beide auf der selben Seite - nur sehen wir unterschiedliche Wege, Mal schauen, welcher besser ist - wenn man uns denn zwei Versuche zugesteht.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Die Berufsfischer haben auch ihre Berechtigung.
Nicht mehr, denn genau die haben die Bestände zu Grunde gerichtet.
NOCH haben wir in der Ostsee nicht die Verhältnisse wie in der Nordsee - und hoffentlich bleibt das auch so.

Dabei muss man dann noch unterscheiden zwischen traditioneller Küstenfischerei (für die ich mich eher erwärmen kann) und Industriefischerei (die klar abzulehnen ist).

Davon ab:
Ich glaube nicht mal, dass wir da unterschiedliche Wege gehen.

Mit der (in meinen Augen immer noch fehlerhaften) Studie wurde festgestellt, dass Angler mit ihrer Fangmenge relevant sind.

Jetzt gehts schlicht darum nachzuweisen, dass Angler mehr Arbeitsplätze, mehr volkswirtschaftlichen Umsatz bei gleichzeitig waídgerechterem Umgang mit dem Fisch sowie allgemein geringerer Fangmenge als bei der Berufsfischerei bedeuten

Dazu habe ich mich auch schon mit dem Mecklenburgischen Tourismusverband in Verbindung gesetzt, der in Schleswig Holstein wird folgen, ebenso werde ich zu diesem Thema (wissenschaftliche Studie zum volkswirtschaftlichen Umsatz durch Angel(tourismus)) beide Landesregierungen anschreiben.

Mal sehen was dann kommt.

Dazu auch (dieser Aufsatz wird hier sozusagen zu früh veröffentlicht, der kommt auch im Novembermagazin):

Angler als Wirtschaftsfaktor
Angler werden zwar von Betroffenen – Ferienhausvermietern, Angelkutter, Bootsvermieter, gewässernahe Campingplätze etc. als „Wirtschaftsfaktor“ wahrgenommen, viel zu selten jedoch von der Politik und von Entscheidungsträgern.

Die Studie von Dr. Robert Arlinghaus (Der unterschätzte Angler - Angelfischerei in Deutschland - eine soziale und ökonomische Analyse) hat sich als erst einmal überhaupt mit dem Thema auseinandergesetzt. Momentan schlägt in der Diskussion unter Anglern die Pilotstudie „Dorsch-/Kabeljaufänge durch die deutsche Freizeitfischerei der Nord- und Ostsee, 2004 – 2006“ vom Institut für Ostseefischerei Rostock (IOR) hohe Wellen.

Sicherlich nicht zu Unrecht befürchten da Angler „unter die Räder“ zu kommen, wenn es um sinnvolle Bewirtschaftung von Fischbeständen geht. Und das, obwohl in der Studie des IOR betont wird, dass die Angler da mit ihren sozio-ökonomischen „Leistungen“ unbedingt berücksichtigt werden müssen.

Will man jedoch einmal verlässliche Zahlen haben, wird da nichts anderes übrigbleiben, als entsprechende Studien zu bezahlen und zu veranlassen. Was zuerst einmal Aufgabe der Politik (sowohl Bund, Land wie regional) wäre, aber auch der Anglerverbände und der Wirtschaftsverbände betroffener Regionen.

Wenn man einmal mit Zahlen klar darlegen könnte, dass Angler eben nicht nur „einem seltsamen Hobby“ nachgehen, sondern bereits ein durchaus bedeutender Wirtschaftsfaktor sind – und bei richtiger Gesetzgebung ein durchaus noch wesentlich bedeutenderer Faktor werden könnten:
Da müsste es doch im Interesse nicht nur von uns Anglern liegen, solche Zahlen einmal wissenschaftlich klar ermittelt zu erhalten.

Laut der allgemeinen Studie von Dr. Robert Arlinghaus sind ja in Deutschland bereits jetzt ca. 52.000 Arbeitsplätze von der Anglerbranche abhängig. Und das bei einem volkswirtschaftlichen Umsatz von jährlich 6,4 Milliarden Euro.

Solche allgemeinen Zahlen sind ja aber immer nur schwer nachzuvollziehen und fordern – wie bei allen Studien – auch immer zu Bedenken oder Kritik an Datenerfassung und Systematik auf.

Es wäre da doch einmal eine schöne Aufgabe für eine Uni oder Fachhochschule, einmal klare Zahlen in einem begrenzten Gebiet zu ermitteln und darzustellen. Volkswirtschaftler könnten das genauso machen wie Tourismusfachrichtungen.

Ich könnte mir es z. B. äußerst interessant vorstellen, wenn einmal genau ermittelt werden könnte, welche wirtschaftliche Kraft Angler z. B. für die Insel Fehmarn, Heiligenhafen oder auch z. B. den Edersee oder die mecklenburgische Seenplatte jährlich einbringen. Und was dem am Fangmenge der Angler gegenübersteht.

So könnte man dann leicht „ausrechnen“, was ein Kilo von einem Angler gefangener Fisch volkswirtschaftlich für eine bestimmte Region „wert wäre“.

Und hätte dann auch bei Diskussionen in Gesetzgebungsverfahren – bei denen bisher ja zumeist die Angler mit relativ unsinnigen Beschränkungen überzogen wurden – ganz andere Argumentationen an der Hand.

Denn je „wirtschaftlich wertvoller“ die Angler auch in der Gesetzgebung angesehen werden, desto eher werden wir auch berechtigte Interessen durchsetzen können.

Oder – auf die aktuellen Diskussionen bezüglich der Dorschstudie vom IOR bezogen:
Eigentlich ist es gut, wenn der Gesetzgeber erkennen muss, dass Angler mit ihren Fängen einen nicht zu unterschätzenden Faktor darstellen.

Wenn dann der Gesetzgeber untermauert von einer wie von mir oben geforderten Studie dann auch erkennen kann, das eine Bewirtschaftung von Anglern über Angeltourismus nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch mehr als sinnvoll wäre, erst dann können wir auch damit rechnen, dass eine zukünftige Gesetzgebung die Belange und Interessen der Angler deutlich mehr und positiver wertet und berücksichtigt.

Zu diesem Themenbereich werden wir zukünftig sowohl die Politiker in Bund, Land und betroffenen Regionen wie auch die beiden Anglerverbände befragen. Vielleicht ist es ja einmal möglich, dass hier im Interesse der Angler die Kräfte gebündelt werden!
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Siehst, du -und genau dort kommen wir wieder zusammen.
Ehrliche Angaben, Berechnung des volkswirtschaftlichen Nutzens. Was meinst du, wo die Nebenerwerbsfischer bleiben: Undefinierter Gesamtfang, 9 Euro 30 Einkommenssteuer und nur Theater!?
 

Dipsdive

Active Member
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Was den Bereich der Nebenerwerbs- und Hobbyfischer angeht, gibt es eine Lücke. Da stimme ich zu. Ich weiß nicht, wie signifikant diese Lücke ist, sie ist auf alle Fälle aber unsozial ( im Gegensatz zu den Berufsfischern).
Hobbyfischer sollen ja per Definition garkeinen Fisch verkaufen dürfen..|bigeyes
Was für eine Lücke meinst du genau? In der Studie wird das Thema doch behandelt.

Nebenerwerbsfischer ( mir fällt dabei immer wieder diese seltsame Truppe am Eitz in Weißenhaus ein). Da habe ich mal zugesehen, wie die Forellen stapelten. Natürlich gibt man da nichts an - das Finanzamt könnte zu interessiert sein.
Deine Beobachtungen sind nach den Ergebnissen der Studie kaum möglich. Denn da verlieren sich gerade mal 0,4 Meerforellen in einem bis zu 100 Meter langen Netz! ;) Natürlich glaube ich dir trotzdem, denn wir sind ja oft genug beim Slippen in den Häfen und werfen einen verlegenen Blick in die Fischkisten #t
Die beiden letztgenannten Gruppen machen aber einen Fehler: Dadurch, dass sie nicht zugeben, in welcher Form sie eigentlich die See nutzen und wo daher ihre "Besitzstände" liegen, sind sie in der politischen Debatte leichter abzuräumen.
Brauchen die ja gar nicht zugeben, kannst ja alles in der Studie nachlesen. Ich zitiere nur mal:
"In Mecklenburg-Vorpommern wurde Dorsch nur in der Stellnetzfischerei gefangen. Der Einheitsfang (Fang pro Fischereitag) betrug 1,3 Dorsche. Daraus ergibt sich ein jährlicher Gesamtfang von ca. 12.500 Dorschen mit einer Gesamtmasse von ca. 13,8 t für die gesamte Stellnetz-Hobbyfischerei dieses Bundeslandes.

Für Schleswig-Holstein wurde wie oben erwähnt auf eine Befragung der Hobbyfischer verzichtet, da nach Angaben des Amtes für Ländliche Räume (Franz, 2006) Dorsch nur gelegentlicher Beifang in der im Wesentlichen auf Aal zielenden Hobbyfischerei ist.
Herr Franz scheint doch gewaltigen Einfluss auszuüben. Durch seine Aussage wurden alle Fänge aus den Stellnetzen in SH nicht mit in die Studie aufgenommen!
Also wie soll man da auf diese Gruppen Druck ausüben |kopfkrat....is ja aber eigentlich auch gar nicht nötig, bei den "Gelegenheitsfängen" #q
 

Fish&Chips

Braucht das jetzt: ANGELN
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Hallo,

ich habe da mal ne Frage. Was sagen zu diesem Thema die offizielen Vertreter unserer Verbände? Ich sehe immer nur das persönliche Angagement einzelner (Privat)Personen (u.a. hier im Board). Diesen Einsatz finde ich bemerkenswert und gut. Aber, warum höre und sehe ich nichts von "unseren" Funktionären? Warum sehe ich von deren Ebene nichts in der allgemeinen Presse? Warum sehe ich nur die Anglernegativseite in der Presse? Haben wir keine (bezahlten?) Anglervertreter die auch mal Öffentlichkeitsarbeiten machen, die die Nichtangler bemerken? Es kommt für mich das Gefühl auf, es interessiert aus der Funktionärsebene nicht wirklich jemand was z.Z. mit uns Anglern passiert. Oder habe ich da einen Aufschrei überhört? Wenn ja, bitte Link schicken. Wo bleiben die Berichte was unser Hobby so schön und spannend macht? Wo sind die Berichte welchen (finanziellen) Stellenwert das Angeln bei uns hat? Wo sind die Studien, die finanziert wurden von unseren Verbänden, worin zu erkennen ist, was der Wirtschaftszweig Angeln bedeutet im Vergleich zu Nebenerwerbs/Berufsfischereietc.?
Somit bleibt es (wieder einmal) an den einzelnen Privatpersonen hängen etwas zu tun...und das sollte doch eigentlich nicht so sein!
Ich weiß, der Hinweis hilft den Dorschen leider auch nicht...und ich glaube auch nicht (mehr) daran, das die persönlichen Ambitionen hier, zu wirkungsvollen Maßnahmen FÜR DEN DORSCH führen wird. Leider!
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Haben wir keine (bezahlten?) Anglervertreter die auch mal Öffentlichkeitsarbeiten machen, die die Nichtangler bemerken
Nein, gibts wohl nicht.

Wo bleiben die Berichte was unser Hobby so schön und spannend macht?
Naja, außer hier im Forum kann man da auch in Angelzeitschriften oder Büchern was drüber lesen (ab und zu..).

Wo sind die Berichte welchen (finanziellen) Stellenwert das Angeln bei uns hat
Wie von mir schon angemerkt: Da gibts bisher außer der allgemeinen Studie von Dr. Arlinghaus nichts.

Wo sind die Studien, die finanziert wurden von unseren Verbänden, worin zu erkennen ist, was der Wirtschaftszweig Angeln bedeutet im Vergleich zu Nebenerwerbs/Berufsfischereietc.?
S.o..
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Kommt die Schonzeit für Dorsch

Hallo Dipsdive,
du machst einfach den Fehler, nur die anderen sehen zu wollen. Es gibts auch bei anderen volle Kisten. Auch ich bin oft in Häfen. Es gibt Tage, da sind die Kisten voll - und es gibt Tage, da werden mal gerade ein paar Heringen aus den Netzen gepult.

Es gibt eine Lücke bei den Nebenerwerbs- und Hobbyfischern: Die genannten Zahlen sind für mich eine freche Lüge. Leider kann man nicht den Befrager dafür bestrafen, dass er belogen wird ( auch die Angler sagen ja wohl nicht die ganze Wahrheit). Die genannte Gruppe fängt für cash und will keine Steuern und Abgaben zahlen. Diese Gruppe ist es doch in der Regel, die die Netze an der Küste aufstellt.

Wenn es also gelingt, eine Debatte über den gesellschaftlichen Wert der unterschiedlichen
Gruppen in Gang zu setzen, werden die "Hobbyfischer" und die "Nebenerwerbsfischer" ihre
Berechtigungen zuerst verlieren. Sie fangen ja angeblich nichts ( das zeigen ihre Meldungen und ihre Steuererklärungen ) und dafür muß sich ein Tourismusland doch nicht ständig ärgern lassen.

Die Entwicklungen in allen anderen Ländern der Welt, die hier schon weiter sind, zeigen allerdings auch, dass bei allem Wert der Angelfischerei keine Abschaffung der Berufsfischerei zu erreichen ist. Bei koordiniertem gemeinsamen Handeln ist das auch nicht notwendig. Auch das zeigen entsprechende Projekte auf.
Etwas Vernunft und der Wille zur Zusammenarbeit wäre wichtig. Wenn dann noch ein Projekt zum gesamtgesellschaftlichem Nutzen des Angelns auf die Beine käme, wäre es endlich einmal eine Diskussion mit Inhalten.
 
Oben