Hallo Leute,
hier mein Bericht:
Do 13.03.03 Anreisetag
Die Fahrt war eigentlich problemlos! Immer die A1 runter und dann auf die A7, daß ich dann die richtige Abfahrt verpasst hatte machte nichts. Von hinten rangefahren und der Zeitverlust war minimal. Angekommen - Schlüsselübergabe-
Ausgeladen ab nach Kiekut! Wassertemperatur 3 Grad der Zulauf hatte 6 Grad. Vielversprechend aber aber keinerlei "Kontakt". Aber wer hätte das erwartet.
Fr 14.03.03
Ausgeschlafen stand ich morgens um neun in der Bucht bei Aschau. Es war verdammt kalt. Naja die Sonne schien und mit Handschuhen war das Fischen eigentlich ganz schön! Mit der 0.12 Fireline machte ich gute Wurfweite und langsam stellte sich ein Rythmus ein. Beim fischen genoss ich Luft und Landschaft aber wunderte mich langsam wo denn die anderen MeeFo-Angler sind. Gute Plätze ziehen Angler an also schien es mir sinnvoll erstmal Meerforellen Angler zu suchen. Gedacht - Getan: 13.00 Uhr Platzwechsel nach Noer. Dort traf ich einen anderen Watangler der sich mit mir auch gut unterhalten hat. Aber die geteilten Infos waren allgemein gehalten. Aber an diesem Platz war schon mehr Andrang. Wenn ich auch keinen Fisch sah. Auch bei den anderen nicht! So hatte ich doch die Gewissheit das dies ein guter Platz sein mußte.
Sa. 15.03.03
Wochenende und die Sonne schien. Innerlich war ich darauf vorbereitet mit Hundertschaften anderer Meefo Enthusiasten im Wasser zu stehen. Aufgrund des Windes und des Zuflusses entschied ich mich abermals für Aschau. Und siehe da am WE auch hier Andrang. Dann wurde ich darauf aufmerksam gemacht das Teile der Bucht Warngebiet der BW sind. Vom Kreuz am Strand zur Boje weit draussen links. Zwischen ein paar Felsen sah ich etwas blitzen. Leider konnte ich nicht ran ohne mir den Ärmel nasszumachen. Aber die Belohnung war ein Hansen Fight 18g rotgelb. Doch langsam kamen die Zweifel auf. Ist das Wasser schon warm genug für Blinker? Es hatte gerade mal 3 Grad. Für den nächsten Tag nahm ich mir vor mit Sbiro und Fliege zu fischen.
So 16.03.03
Irgendwie kam ich an dem Tag schwer aus dem Bett. Aber macht nichts die Sonne schien und der Wind war nicht zu schneidend. Mit dem Sbiro hatte ich von Anfang an Probleme.
Blödes Kackding. Nach 20 Würfen mit 2 Perücken machte es irgendwann PENG. Das Ding flog im hohen Bogen, auf Nimmerwidersehn ein Stück weit gen Horizont und tauchte dann völlig losgelöst in die Eckernförder Bucht ein. Ich war froh darüber! Sbiro OUT Blinker IN!Aber frustriert über den Platz wechselte ich direkt nach Noer. Dort sah ich einen sympathischen alten Herren bis zum Bauch im Wasser stehen. Er grüßte freundlich offenbar hatte er erkannt das ich ein "neues Gesicht" hier war. Wir kamen ins Gespräch über Meefo, Krieg ,Krankheiten und Gott und die Welt. Dann war es Zeit weiterzuangeln! Fischend watete ich die Küste hinunter um Niemanden zu behindern und fand in respektablen Abstand einen Stein den ich erklomm. Nach einem Wurf schräg raus ein Schlag in der Rute! Reflexartig schlug ich an. Sofort spürte ich das typische schütteln und sie tanzte unter der Oberfläche. Durch die Pol Brille konnte ich die roten Kiemen sehen. Langsam holte ich sie ran. Dann wurde sie Fireline schlaff. 15 sec. Meefo Adrenalin Rausch. Mit klopfenden Herzen uns zittrigen Fingern stand ich da. Erster Kontakt.
Mo 17.03
Selber Stein am selben Platz bei Noer. Alle Blinker hatten einen 2 Sprengring vorm Haken bekommen und die Fireline war durch 0.25 Mono ersetzt. Ich fischte konzentriert den ganzen Tag.
In der Dämmerung dann ein Ruck in der Rute den ich mit einem Anschlag quittierte. 2 mal wieder dieses typische rütteln in der Rute und dann war die Schnur schlaff. Ich sah noch einmal ihre Flanke blitzen! Mein Anhieb war wohl zu schwach. Trotzdem war ich glücklich ich hatte einen Platz an den ich glauben durfte.
Aufgefallen war mir ein älterer Herr der von morgens acht bis um abends sieben im Wasser stand und den Blinker hinausfeuerte. Hardcore Meefo Rentner. Als er im dunkeln abmarschierte schien es mir günstig ihn auf dem Rückweg zu begleiten und auszufragen. Es hagelte konkrete Info. Von Strategie bis Platzwahl bis Idealbedingungen und Blinkerfarben. Ich wünschte mir mein Diktiergerät herbei. "hörst du diesen Vogel? Wenn der singt dann ist morgen schönes Meefo Wetter" Auch er war Schneider geblieben. Er sagte das Wasser sei noch zu kalt aber warum sollte man im Wohnzimmer sitzen? Genau Warum?
Die 18.03.03
Schon im Wetterbericht kündigten sich widrige Wetterverhältnisse für Noer an, spontan fuhr ich auf die andere Seite der Bucht in die Nähe von Waabs. Die Steilküste im Nacken schütze vor dem kräftigen Wind und die Wellen klatschten leicht ans Ufer. Trotzdem sah man das so ein halber Meter Wasser fehlte. Im Laufe des Vormittags trudelten mehrere Angler ein da die Bedingugnen auf der anderen Seite schlecht waren. Durch die Tips der alten Herren kam es dazu das ich ihnen oder ihren Bekannten eigentlich jeden Tag begegnete. Ich kam mir integriert vor.
Im Schutze der Steilküste wurde es warm. Immer wieder feuerte ich ich einen grün-weissen Troll der Blinkerschmiede Strehlke raus. Dann ein Ruck in der Rute.
Beim Anschlag ging die leicht eingestellte Bremse ein bißchen. Wieder das typische schütteln. Aber durch Mono gedämpft. Die Rute hielt ich flach seitlich um Springen zu vermeiden. Während des Drills nahm ich meinen Watkescher vom Rücken und legte ihn neben mir ins Wasser! Dann der Moment der Wahrheit. Als ich den Fisch heranführe ist er noch nicht müde, aber ich sah das der halbe Blinker mit gesamten Drilling tief im Maul sitzt. Ich riskierte es und zog de noch zappelnden Fisch ins Netz. Meine erste Meefo und auch noch maßig lag im Netz. überglücklich fischte ich weiter.
Mi 19.03.03
Selber Platz selbe Stelle. Der Wind war ein bißchen unstet aber die Bedingungen eigentlich toll. Trotzdem tat sich den ganzen Tag überhaupt nichts. Kein Aussteiger kein Fehlbiß
kein Kontakt. Ein Tag ohne Kontakt - Wie frusrierend.
Do. 20.03.03
Selber Platz. Selbe Stelle. Doch der Wind hatte gedreht und kam auflandig mit ordentlichen Wellen. Zwischendurch hatte man arge Krautprobleme. Den ganzen Tag tat sich nichts. Alle anderen Angler verabschiedeten sich gegen 18.00 Uhr und gaben auf. Auch die alten Herren die nun schon sowas wie Kumpels waren. Allein fischte ich weiter festentschlossen. Waren die Bedingúngen doch ideal. Das Wasser war nun auf die ersten 7 Meter eingetrübt doch das Kraut war weg. Dann nahm ich ein Ostsee Teilbad. Meine linke Seite war klitschnass. Unbeirrt fischte ich weiter.
Dann auf einmal Biss!Meefoschütteln am anderen Ende! Es dauerte schon 2 Minuten bis ich sie herangeführt hatte. Auch sie hatte den Blinker voll genommen so daß kein Hakenbogen frei war. Schnell gekeschert und abgeschlagen. Dann fischte ich weiter in der Hoffnung noch eine zu bekommen. Und keine fünf Minuten später dann noch ein Biß. Diesmal direkt unter der Rute. Der Fisch tobte und er war nur knapp gehakt. Es befand sich nur 1 m schnur zwischen Rutenpitze und Fisch, also strandete ich ihn kurzerhand. Inzwischen drückte der Wind das Wasser derart heran, daß ich die Fische und meinen Rucksack auf die Steilküste legen mußte. Der Strand war Unterwasser. Inzwischen fror ich erbärmlich aber ich machte weiter. Nach weiteren 10 min wieder ein Ruck in der Rute. Anhieb. Dann die Rute flach. Doch was war das. Kein blitzen kein Schwall an der Oberfläche. Trotzdem deutliche wenn auch träge Gegenwehr. Im trüben kescherte ich den Fisch. Ahh Dorsch! Mein erster Dorsch überhaupt. Doch welches Mindestmaß hat Dorsch? Ich war völlig überfragt und setzte den Fisch zurück. Es wurde nun Dunkel und ich zog ab. Ein unvergesslicher Tag. Die Stunde die ich länger geblieben bin hat mir gezeigt das Ausdauer vielleicht die wichtigste Zutat zum Erfolg darstellt. Der Erfolgsköder diesmal rotschwarzer Troll 18g der Blinkerschmiede Strehlke.
Fr. 21.03.03
Katastrophentag.Nachläufer. Wathose undicht, am vorletzen Tag. Wathose zum ausleihen Fehlanzeige. Nochmal in Eckernförde ins Angelcenter gegangen. Trockenzeit Wathose 1 Tag. Alles Mist.
Ab nach Hause.
Ein schöner Urlaub mit unvergesslichen Erlebnissen und Einblicken in die Meefo-Szene.
Vielen dank an Hanna und seine Bekannten und an den Mann aus Heide.
Snakehead