Rheinangeln in Bonn, Koblenz nur Frust

Lemmy 2016

Well-Known Member
Ich finde es gut, das jemand den Mut hat zu fragen. Grundsätzlich gibt es ja keine dummen Fragen. Ich bin ja auch absolute Anfängerin. Ganz ehrlich? Aus dem Wust der Antworten und Kontoversen würde ich folgenden Schluß ziehen:
Fürs Angeln brauch ich ein Abi!
Oder besser nur Grundschule. ;)
Ich hab letztes Jahr Nikolaus den Fischereischein gemacht . Und kann nur empfehlen: Sucht Euch nen erfahrenen Angler, der mit Euch am Wasser steht. Fragt. Lasst Euch helfen. Kein Forum der Welt kann das ersetzen.
 

Waller Michel

Well-Known Member
Ich finde es gut, das jemand den Mut hat zu fragen. Grundsätzlich gibt es ja keine dummen Fragen. Ich bin ja auch absolute Anfängerin. Ganz ehrlich? Aus dem Wust der Antworten und Kontoversen würde ich folgenden Schluß ziehen:
Fürs Angeln brauch ich ein Abi!
Oder besser nur Grundschule. ;)
Ich hab letztes Jahr Nikolaus den Fischereischein gemacht . Und kann nur empfehlen: Sucht Euch nen erfahrenen Angler, der mit Euch am Wasser steht. Fragt. Lasst Euch helfen. Kein Forum der Welt kann das ersetzen.

Richtig ,gerade am Rhein ist das sehr hilfreich wenn man gezeigt bekommt das Wasser zu lesen!
Wenn man den Bogen erst einmal raus hat ,bringt der Rhein sehr viel Freude .


LG Michael
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Fließgewässer lesen lernen kann man auch an einem kleinen, klarsichtigen Bacherl haben. Einfach mal ganz simpel beobachten, mit Steckerl u.s.w. herumspielen...
 

Waller Michel

Well-Known Member
Fließgewässer lesen lernen kann man auch an einem kleinen, klarsichtigen Bacherl haben. Einfach mal ganz simpel beobachten, mit Steckerl u.s.w. herumspielen...

Die kleine Flüsschen haben oft von Natur aus mehr Struktur als der Rhein, gerade wenn man an einem Abschnitt steht mit Steinpackungen ohne Flussmündungen oder so, man kann durchaus im Rhein einen Monat angeln ohne Fisch. .......denke ich jedenfalls :)

LG
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Einen Monat? Ich brauchte Jahre, bis ich alle Aspekte zusammen hatte. Dafür klappt es jetzt nach meinem Dafürhalten sehr gut.
 

Waller Michel

Well-Known Member
Einen Monat? Ich brauchte Jahre, bis ich alle Aspekte zusammen hatte. Dafür klappt es jetzt nach meinem Dafürhalten sehr gut.
Bin ich mir sicher, dass du dort wo du am Rhein wohnst zu den Experten gehörst !
War ich früher mal für die Region Rheingau bis Loreley aber ein Fluss ändert sich mit den Jahren auch immer etwas!

LG Michael
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
So ein Fluss ändert sich fortwährend. Ganz seiner Natur entsprechend.

Problem für den Neuling. Die Fachpresse suggeriert, das man an gewissen Flüssen nur antreten muss und schon scheppert es andauernd. Darum, neben dem Mentor, mein Tipp: Möglichst übersichtliche Claims abstecken und dort so oft zu fischen, wie es geht. Jahreszeit, Pegelstände, Sonneneinstrahlung, Futteraufkommen, Wärme der Luft, Kälte des Wassers... nur so kommt man den Schlüsseln & Schlössern auf die Spur.

Und es hört nie auf. Zander und Rapfen kann ich beinahe auf Ansage fangen. Barsch hatte ich sage und schreibe seit 2008 keinen einzigen. Warum? Ich weiß es noch nicht!
 

Waller Michel

Well-Known Member
Das stimmt mit dem Ändern ! Trotzdem hatte ich früher auch so meine Spots die fast das ganze Jahr funktioniert hatten, die es heute einfach nicht mehr gibt!
Dafür gibt es neue die ich nicht kenne !
Bin halt mittlerweile zu selten da !
Barsche hatte ich voriges Jahr bei Geisenheim an den Buhnen vor dem Campingplatz sehr viele gehabt, dafür dort keinen einzigen Zander mehr !
Dieses Jahr geht es auf jeden Fall mit der Feeder auf Barbe ,die sind im Rhein richtig kampfstark !

LG Michael
 

Lemmy 2016

Well-Known Member
Natürlich!
Das macht unser Hobby doch auch so interessant!
Hallo? Ich war sehr lange Sportschützin. ;)
Auch da galt: Such Dir einen, ders gut mit Dir meint, die nötige Geduld mitbringt. Dir zeigt, wies geht. Sei kein Proll, sondern geb zu, dass Du keine Ahnung hast. Schon läufts. Überall gibt es freundliche Menschen, die gerne helfen. Wenn sie höflich gefragt werden.
 

Mefospezialist

Angelbekloppter
Wenn jemand also irgendeine Ahnung hat was ich tun sollte um zum ersehntem Fisch zu kommen oder sogar aus Bonn oder Koblenz ist um mir das vielleicht live und in Action zeigen zu können wäre ich sehr dankbar.
Es dir Live zu zeigen ist mir leider nicht möglich, da ich nicht aus deiner Gegend komme aber ich kann dir sagen, wie du Zander fangen kannst am Rhein.
Dennoch möchte ich Dir versuchen mal meine Angelei auf Zander näher zu bringen.

1. Du solltest dann los gehen, wenn die anderen Angler das Gewässer verlassen, sprich in der Dunkelheit, auch richtig spät (ich gehe meist ab 21.30Uhr-22Uhr)
2. Vergiss die Gummifische, die reißen nur ab und besorge dir stattdessen schwimmende und flachlaufende Wobbler zwischen 9cm-12cm.
3. Besorge dir 2-3 mal die Farbe schwarz (zum Beispiel den Zanderwobbler von Balzer) und 2-3 Wobbler in Naturfarben.
4. Vor die geflochtene ein 1m-1,5m 0,35-0,40er Fluorcarbonvorfach knoten, wenn du das nicht eh schon machst.
5. Benutze in keinem Fall eine Kopflampe! Es ist am Anfang gewöhnungsbedürftig aber nach 1-2 mal weisst Du, was zu tun ist und die Augen gewöhnen sich schnell an die Dunkelheit. Am besten die Plätze bei Tageslicht nach guten Standplätzen für die Dunkelheit erkunden. Und gerne auch Tagsüber mal werfen gehen um zu sehen, wo Ködergräber sind und du den Wobbler Nachts nicht hinschmeissen solltest.
6. Geh an Panzerrampen und Buhnen angeln, wo du ab der Hauptströmung angeln kannst. Solche Plätze im Strom zu finden ist kniffelig.
7. Die Rute sollte nicht zu kurz sein, denn Du musst die Wobbler auch parallel zu den Steinpackungen führen können.
8. Leier die Wobbler laaaangsam ein, auch in wirklichem Zeitlupentempo.
9. Schau das du beim leiern ab und an Grundkontakt zur Steinpackung hast, das lieben die Zettis und die Einschläge sind brachial.
10. Angel ausdauernd an den Stellen, denn die Zettis ziehen umher und sind irgendwann da.
11. Geh an Stellen, wo du weißt, dass dort schon Zettis gefangen wurden, egal wie diese gefangen wurden.
12. Angel flach in der Nacht, denn die Zander kommen in wirklich knöcheltiefes Wasser und rauben dann Quasi auf den Steinpackungen.
13. Nicht anschlagen! Ist zwar schwer aber du verlierst sonst Fische! Einfach weiterkurbeln. Voraussetzung dafür sind natürlich wirklich scharfe Haken, die man auch regelmäßig austauschen sollte.

Ich mache das jetzt schon seit vielen Jahren so und bin damit sehr erfolgreich.
Im Gegensatz zu Gummifischen verlierst Du auch keine Köder mehr, denn du kannst einfach die Schnur entspannen und der Wobbler treibt nach Grundkontakt wieder auf. Einfach kurz stoppen und dann weiter kurbeln.
Am erfolgreichsten ist es, wenn Du den Wobbler parallel an der Steinpackung entlang wirfst und dann gaaaaanz laaaaangsam wieder einleierst, nix twitchen oder so was, einfach einleiern. Ich bin an Buhnen, meist an den etwas kürzeren und vor allem an Panzerrampen am erfolgreichsten damit. Die Rampen sind ne Bank!
Entweder mit oder gegen die Strömung einleiern, das muss man testen. Entweder vom Buhnenkopf in Richtung Buhnenanfang (Ecke) werfen oder von der Ecke in Richtung Buhnenkopf (oder eben Rampe). Zu 90% beißen sie wenn man von der Ecke aus Richtung Strömung wirft.
Der Wobbler darf dabei auch mal in 30cm Abstand zur Steinpackung eingeleiert werden aber auch mal 2Meter Abstand probieren.

Das ganze funktioniert zu wirklich jeder Jahreszeit auch wenn viele Angler meinen, dass man Zander im Winter nur in tiefem Wasser fangen kann. Das mag für den Tag stimmen aber Nachts kommen sie ins flache, das ganze Jahr über.
Meinen größten Zander konnte ich fangen, als mir die Schnur nach 4-5 Würfen in den Ringen gefroren ist und das in 20cm Tiefem Wasser direkt an den Steinen, so viel zu dem Thema im Winter die tiefen Bereiche beangeln....
Desweiteren beißen bei dieser Angelei Hechte, ob man es glaubt oder nicht. Gerade an Tagen mit Mondlicht oder auch an Stellen, die durch Industrie beleuchtet sind beißen Hechte. Dabei habe ich die beste Erfahrung gemacht, wenn das Licht von gegenüberliegenden Ufer kommt. An Stellen, welche direkt beleuchtet sind als Quasi auf der Seite, von der das Licht kommt beißen Nachts auch Barsche ganz gut.

In jedem Fall ist das eine spannende Angelei, bei der Adrenalinschübe durch brachiale Bisse garantiert sind. Entweder sind die Einschläge tatsächlich heftiger als am Tag oder es liegt an dem Punkt, dass durch die Dunkelheit die Sinne noch mehr geschärft sind.

Testen und berichten! Und nicht nach 1-2 mal aufgeben, wenn noch nichts gefangen wurde. Hast du die Stellen erst einmal gefunden, kannst du an diesen immer wieder zuverlässig deine Fische fangen.
Einzig bei Hochwasser funktioniert diese Angelei nicht mehr. An diesen Tagen entweder mit Gummi losgehen oder wie ich einfach mal etwas anderes machen oder auf andere Fischarten angeln.
 

Mefourlauber

hat zu selten urlaub
Hier schreibt Mefourlauber an Mefospezialist :)
Super Aufsatz, da hast Du dir echt Mühe gemacht. Ich kann alle Deine Punkte bestätigen, ich hätte auch nie gedacht dass diese Art der Fischerei auch im tiefsten Winter funktioniert. In einem Punkt kann ich dir ( aus meiner Sicht leider) nicht zustimmen: Die Bisse bei mir sind noch nie brachial gewesen, höchstens mal gut als kurzer Ruck spürbar. Oft hängen sich die Zettis aber einfach an den Köder und man hat das Gefühl ein Stöckchen hat sich am Haken verfangen. Was für Wobblertypen fischt Du? Mit lebendigem Lauf oder mehr aktionslos? Ich fische fast nur Wobbler mit einer sehr dezenten Rollingaction (Bomber, Zanderkönig etc). Liegt es vielleicht daran dass die Bisse weniger heftig ausfallen?
Tight Lines!
 

Fishx

Active Member
Wichtig ist, dass die Wobbler beim langsamen Führen auch „arbeiten“, ich denke die Farbe oder Marke ist fast egal, gut gehen auch Suspender..., sonst hat mein Vorredner alles wichtige gesagt
 

Fishx

Active Member
Und wichtig ist:nicht aufgeben.
Ich habe manche Abende erlebt da ging bis auf einem kleinen Zeitfenster von 30Min absolut gar nicht, und die Geduld für das Abwarten des Zeitfensters muss man eben mitbringen, das kann dir leider niemand abnehmen. Die Jungs die regelmäßig fangen sind oft am Wasser und kennen deswegen häufig die „richtige Zeit“
 

Mefospezialist

Angelbekloppter
Mit lebendigem Lauf oder mehr aktionslos?
Teils mit gar keiner, weil die gar nicht zum arbeiten kommen, wenn ich so langsam kurbel. Zu 70% kurbel ich so langsam, dass der Wobbler auf der entlang gleitet und dort eine leichte Welle zieht.
20% sind dann die Sommermonate, wo es auch mal ein Tick schneller sein darf und die letzten 10% wird zwischendurch mal variiert.

Ich habe manche Abende erlebt da ging bis auf einem kleinen Zeitfenster von 30Min absolut gar nicht, und die Geduld für das Abwarten des Zeitfensters muss man eben mitbringen, das kann dir leider niemand abnehmen. Die Jungs die regelmäßig fangen sind oft am Wasser und kennen deswegen häufig die „richtige Zeit“
So schaut es aus.
Auch an Stellen, wo den ganzen Tag über viel geangelt wird und das ganze mit schweren Bleien oder gefühlten 500Gramm Futterkörben, beißen sie zum Teil sogar sehr sehr spät. An diesen Stellen geht das beißen oft sogar erst um Mitternacht los.

Meiner Meinung nach sollte das Wasser mindestens 2 Stunden, besser 3 Stunden ruhig sein damit sich Zander einstellen. Wenn zwei Stunden kein schweres Blei oder Futterkorb mehr rein geplumst ist, gehe ich fischen.
Wie oben schon geschrieben gehe ich selten vor halb zehn ans Wasser und das genau aus diesem Grund. An Stellen, an denen hingegen selten geangelt wird, sind auch die Dämmerungsphasen oft Top.

Es ist halt probieren und Stellen testen. Hat man sie aber einmal gefunden, wird man dort immer wieder Zander fangen.

Was für Wobblertypen fischt Du?
Mein absoluter Favorit ist der Salmo Minnow M9F. Es gibt keinen Köder den ich lieber bei dieser Fischerei nutze.
Ich bin überzeugt davon, dass dieser Wobbler so gut fängt, weil er keine Rasseln hat. Dieser Wobbler bringt mir jetzt seit knapp 15Jahren zuverlässig Zander, also seit ich mit dieser Angelei begonnen habe.
 

Mefospezialist

Angelbekloppter
Der geht auch vom Preis her, denn die Rhein ist eine unbillige Freundin!
In den ganzen 15Jahren habe ich 2-3 Wobbler verloren.
Das ist der Vorteil an der Angelei mit dem Schwimmwobbler und dem langsamen kurbeln.
Regelmäßig werfe ich ihn auch quer zur Buhne in nur 15-20cm Abstand und bei Steinkontakt, den man prima merkt kurz stoppen damit er auftreibt. Sollte er wirklich mal hängen, bekommt man jeden Hänger gelöst, wenn man mit der Rute zum Hänger läuft und dann vorsichtig in die andere Richtung zieht.

Ausnahme sind da natürlich Baumstämme, Seile oder ähnliches im Wasser, hängt dort der Drilling drin ist der Köder in der Regel nicht mehr zu retten. Köderretter kann man da aber auch nochmal ansetzen.
 
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