Wenn jemand also irgendeine Ahnung hat was ich tun sollte um zum ersehntem Fisch zu kommen oder sogar aus Bonn oder Koblenz ist um mir das vielleicht live und in Action zeigen zu können wäre ich sehr dankbar.
Es dir Live zu zeigen ist mir leider nicht möglich, da ich nicht aus deiner Gegend komme aber ich kann dir sagen, wie du Zander fangen kannst am Rhein.
Dennoch möchte ich Dir versuchen mal meine Angelei auf Zander näher zu bringen.
1. Du solltest dann los gehen, wenn die anderen Angler das Gewässer verlassen, sprich in der Dunkelheit, auch richtig spät (ich gehe meist ab 21.30Uhr-22Uhr)
2. Vergiss die Gummifische, die reißen nur ab und besorge dir stattdessen schwimmende und flachlaufende Wobbler zwischen 9cm-12cm.
3. Besorge dir 2-3 mal die Farbe schwarz (zum Beispiel den Zanderwobbler von Balzer) und 2-3 Wobbler in Naturfarben.
4. Vor die geflochtene ein 1m-1,5m 0,35-0,40er Fluorcarbonvorfach knoten, wenn du das nicht eh schon machst.
5. Benutze in keinem Fall eine Kopflampe! Es ist am Anfang gewöhnungsbedürftig aber nach 1-2 mal weisst Du, was zu tun ist und die Augen gewöhnen sich schnell an die Dunkelheit. Am besten die Plätze bei Tageslicht nach guten Standplätzen für die Dunkelheit erkunden. Und gerne auch Tagsüber mal werfen gehen um zu sehen, wo Ködergräber sind und du den Wobbler Nachts nicht hinschmeissen solltest.
6. Geh an Panzerrampen und Buhnen angeln, wo du ab der Hauptströmung angeln kannst. Solche Plätze im Strom zu finden ist kniffelig.
7. Die Rute sollte nicht zu kurz sein, denn Du musst die Wobbler auch parallel zu den Steinpackungen führen können.
8. Leier die Wobbler laaaangsam ein, auch in wirklichem Zeitlupentempo.
9. Schau das du beim leiern ab und an Grundkontakt zur Steinpackung hast, das lieben die Zettis und die Einschläge sind brachial.
10. Angel ausdauernd an den Stellen, denn die Zettis ziehen umher und sind irgendwann da.
11. Geh an Stellen, wo du weißt, dass dort schon Zettis gefangen wurden, egal wie diese gefangen wurden.
12. Angel flach in der Nacht, denn die Zander kommen in wirklich knöcheltiefes Wasser und rauben dann Quasi auf den Steinpackungen.
13. Nicht anschlagen! Ist zwar schwer aber du verlierst sonst Fische! Einfach weiterkurbeln. Voraussetzung dafür sind natürlich wirklich scharfe Haken, die man auch regelmäßig austauschen sollte.
Ich mache das jetzt schon seit vielen Jahren so und bin damit sehr erfolgreich.
Im Gegensatz zu Gummifischen verlierst Du auch keine Köder mehr, denn du kannst einfach die Schnur entspannen und der Wobbler treibt nach Grundkontakt wieder auf. Einfach kurz stoppen und dann weiter kurbeln.
Am erfolgreichsten ist es, wenn Du den Wobbler parallel an der Steinpackung entlang wirfst und dann gaaaaanz laaaaangsam wieder einleierst, nix twitchen oder so was, einfach einleiern. Ich bin an Buhnen, meist an den etwas kürzeren und vor allem an Panzerrampen am erfolgreichsten damit. Die Rampen sind ne Bank!
Entweder mit oder gegen die Strömung einleiern, das muss man testen. Entweder vom Buhnenkopf in Richtung Buhnenanfang (Ecke) werfen oder von der Ecke in Richtung Buhnenkopf (oder eben Rampe). Zu 90% beißen sie wenn man von der Ecke aus Richtung Strömung wirft.
Der Wobbler darf dabei auch mal in 30cm Abstand zur Steinpackung eingeleiert werden aber auch mal 2Meter Abstand probieren.
Das ganze funktioniert zu wirklich jeder Jahreszeit auch wenn viele Angler meinen, dass man Zander im Winter nur in tiefem Wasser fangen kann. Das mag für den Tag stimmen aber Nachts kommen sie ins flache, das ganze Jahr über.
Meinen größten Zander konnte ich fangen, als mir die Schnur nach 4-5 Würfen in den Ringen gefroren ist und das in 20cm Tiefem Wasser direkt an den Steinen, so viel zu dem Thema im Winter die tiefen Bereiche beangeln....
Desweiteren beißen bei dieser Angelei Hechte, ob man es glaubt oder nicht. Gerade an Tagen mit Mondlicht oder auch an Stellen, die durch Industrie beleuchtet sind beißen Hechte. Dabei habe ich die beste Erfahrung gemacht, wenn das Licht von gegenüberliegenden Ufer kommt. An Stellen, welche direkt beleuchtet sind als Quasi auf der Seite, von der das Licht kommt beißen Nachts auch Barsche ganz gut.
In jedem Fall ist das eine spannende Angelei, bei der Adrenalinschübe durch brachiale Bisse garantiert sind. Entweder sind die Einschläge tatsächlich heftiger als am Tag oder es liegt an dem Punkt, dass durch die Dunkelheit die Sinne noch mehr geschärft sind.
Testen und berichten! Und nicht nach 1-2 mal aufgeben, wenn noch nichts gefangen wurde. Hast du die Stellen erst einmal gefunden, kannst du an diesen immer wieder zuverlässig deine Fische fangen.
Einzig bei Hochwasser funktioniert diese Angelei nicht mehr. An diesen Tagen entweder mit Gummi losgehen oder wie ich einfach mal etwas anderes machen oder auf andere Fischarten angeln.