AW: "Spione" von Peta im Anglerboard!???
Also das mit dem Sport bleibt so unklar. #h
Angeln selber, der eigentliche Fischfang im Kern, ist für mich
kein Sport, selbst wenn die Begleitumstände sportlich sind.
Das ist ein sehr erheblicher Unterschied. Angeln ist
mehr als Sport, ein Rudiment des Überlebenskampfes.
Sport trifft dies für mich vollkommen unzureichend, und zwar in erster Linie weil Sport etwas synthetisches, irreales meint.
Von daher wäre Duke Nukems Monster abballern eher und mehr Sport, als Angeln.
Tontauben schiessen ist Sport, Kormorane abschiessen nicht, das ist eine Notwendigkeit.
Casting ist Sport, im Schwimmbad werfen und üben. Das ist ein Unterschied wie auf dem Schießstand schießen (Sport) oder real jagen oder gar "bekriegen" gehen. Das letztere ist eben kein Sport (mehr).
So sehe ich das. Aber andere haben auch was dazu zu sagen :m
"Unter dem Begriff Sport werden Bewegungs-, Spiel- oder Wettkampfformen, die im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, zusammengefasst. Der Begriff wird vom lateinischen se portare („sich vergnügen“) hergeleitet." [Duden 1989, S. 693]
Insofern hatte Georg das schon in etwa richtig, aber ich angele ja wie viele andere auch nicht allein zum Vergnügen, sondern aus Passion oder Leidenschaft. Das Wort Leidenschaft für den Extremfall sagt schon sehr deutlich, das es nicht Vergnügen ist, oder zumindest nicht allein sein muss. Eher wäre es mit Raubtrieb gleich zu setzen.
Der Zusammenhang mit körperlicher Betätigung ist vielfach gegeben, aber es gibt eben noch andere Zusammenhänge, und ein wesentlicher ist die vom Spiel oder Ernst. Sport kann nur mit Spielerisch gekoppelt sein, bei extremen Ernst (wie z.B. den aktiv körperlich kontaktierenden Profi-Nichtmehrsportlern im Stadion
) wird es eher Mord und Totschlag. Das hat zweifellos was von der alten römischen Gladiatorenarena, was wir heute sicher nicht mehr als Sport sehen.
„Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich Sport zu einem umgangssprachlichen, weltweit gebrauchten Begriff entwickelt. Eine präzise oder gar eindeutige begriffliche Abgrenzung lässt sich deshalb nicht vornehmen. Was im allgemeinen unter Sport verstanden wird, ist weniger eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen, sondern wird weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt. Darüber hinaus verändert, erweitert und differenziert das faktische Geschehen des Sporttreibens selbst das Begriffverständnis von Sport.“
[P. Röthig (Hrsg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Hofmann, Schorndorf 1992.]
„Als ein wesentliches Merkmal des Sports ist endlich anzuführen, dass dessen Ausübung nicht um des Gelderwerbs wegen geschieht“ [Meyers Konversationslexikon von 1888, Bd. 15, S. 176]
Also gar nicht so einfach.
Es könnte aber auch sein, dass es diesbezüglich reine vergnügliche sportive Angler gibt, und leidenschaftliche passionierte Angler, oder irgendwelche unterschiedliche Formen davon.
Ich sehe den Drill eines Fisches jedenfalls nicht als Sport, sondern schon als gezielter Überwindungs- und Aneignungsakt mit raffinierten technisch ausgefeilten Methoden, eben dem Überlisten und Überwinden. Und der Fisch ist das Objekt mit dem Ziel einer idealen Nahrung, ob nun vollständig oder in reduzierter, weil nicht mehr alleine tragfähiger Form.
Das Ziel ist ein feistes totes Tier am Gürtel, ob mit Flinte oder Angelrute, selbst wenn man aus verschiedenen hegerischen Gründen davon etwas zurücktritt.