Zum wankelnden Ükel - Der Stammtisch für Friedfischangler

Kochtopf

Chub Niggurath
Ich gebe zu bedenken, das insbesondere kleinere, wenig besuchte Fliessgewässer ziemlich steile Ufer haben, und -die kahle Winterzeit kann da den Blick trüben- oft stark bewachsene, verwilderte Ufer, und jede Menge Schilf, Kraut und Totholz gerade an den Baumbestandenen Abschnitten, die die Döbel lieben. Eine zu kurze Rute ist da deutlich von Nachteil, weil u.U. die Rutenspitze mitten im Gelege sich verheddert. Das zweite Problem sind die Cleveren und in der ersten Drillphase auch sehr kräftigen Fische: Mit einer zu kurzen Rute kann man sie kaum daran hindern, in die beschriebenen Unterwasserdschungel an den Rändern, sozusagen direkt unter der Rutenspitze, zu flüchten und dort die Montage hoffnungslos zu vertanglen. Ist mir mehrfach passiert. Die Rutenlänge ist ein Ernsthaftes Problem für diese Angelei, gerade in der Vegetationsperiode:
Die überhängenden Bäume und Gehölze fordern eine möglichst Kurze, 9-8ft Rute für Wurf und Handling,
Das Gelege will 10-12ft mindestens, um verhedderungsfrei überwunden zu werden,
Die Strömung will noch mehr Länge, um in turbulenten Flüssen das leichte Blei oder gar die Pose draussen zu behalten),
Und selbst ein bescheidener Fisch an leichtem Gerät braucht am besten mehr als 12 um ihn von der FLucht ins Uferdickicht abzuhalten: Vergesst nicht, mit einer
kräfitgen ANfangsflucht kann schon ein 40er 1-1,5m Schnur nehmen ohne das die Bremse sich rührt: Bei einer kurzen Rute genug freiraum um in das böse Wurzelgeflecht zu gelangen. Ich fühle mich im Drill oft sicherer mit meiner 13er Match und Dünner Schnur als mit der 11er lt feeder und kräftiger Schnur.

Ich glaube der Trend zu kürzeren Ruten, den wir bei vielen Anbietern von der Insel sehen, und der wirklich interessante Rutenmodelle hervorgebracht hat, liegt daran,
das die meisten Angler nicht mehr mit überwucherten, Hängerträchtigen und schilfumgürteten Kleinflüssen zu kämpfen haben. Denn bei den gepflegten, leicht zgänglichen Commercials sind die oben beschriebenen Probleme nicht mehr vorhanden. Darauf ist diese neue Welle kurzer Grundruten ausgelegt.

Es ist also ein klassisches Dilemma, und schon sehr lange Bekannt: Lange Grundruten sind einfach besser, weil sie viele Probleme umgehen. ABer was nützt die beste lange Rute, wenn man sie aufgrund der Uferverhältnisse nicht einsetzen bzw. zur Geltung bringen kann? Was bringt die beste kurze Rute, wenn man mit ihr im Sommer das Wasser nicht erreicht, und egal wieviel Power sie hat, den Fisch nicht von der Flucht ins diesseitige Ufergehölz abhalten kann?

Aber das sind müssige Gedanken. Für jeden Ükel ist´s ohnehin klar, das man ALLE Ruten haben sollte,
hg
Minimax

EDIT: eieiei, jetzt kommt aber das Sandmännchen, gute Nacht, schlaft schön!
Mit deinen Bedenken kurzer Ruten hast du natürlich recht, wenn man damit Erfolg haben will muss man das Gesamte Setup betrachten. Ich bin dann eher bei 22er Schnur als bei 18er um gegenhalten zu können, wenn man stalkend durch das Gebüsch kreucht verflucht man jeden CM Zuviel an seiner Rute, aber kürzer als 10' würd ich nicht gehen wollen (wobei es an anderen Gewässern sicher auch anders aussehen kann)
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
Servus @dawurzelsepp und herzliches Petri zu Aitel und Brachsen -was bedeutet die Vorteile Stog?
Hg
Minimax

Der Ausdruck Stogaitel sagt soviel aus wie alter/älterer großer Aitel/Döbel. Zu erkennen sind diese Aitel an dem schon weißlichen Aussehen wie man es von großen Zandern kennt. Der Name ist bei unseren älteren Anglern noch sehr geläufig und ich bin dabei diese Regionalen Begriffe wider mehr zu verwenden schon deswegen damit nichts in Vergessenheit gerät. Was ich schon seit der Jugend verinnerlicht hab ist das "Sprunggräzerl" und der "Essling" was Gründling und Nase bedeutet. Auch da Frauafisch oder Frauennerfling wäre so ein Fisch.

Sorry wenn ich da mit reginoalen Begriffen etwas für Verwunderung gesorgt hab, das war nicht meine Absicht.
 

Racklinger

Well-Known Member
Ich sags euch, zukünftig werde ich in meinem Bastelbereich großflächig Kartonagen auslegen, ich habe mich so über meine Schusseligkeit geärgert. :mad:
War am Sonntag Nachmittag tackle herrichten damit ich ans Wasser kann wenn sich mal ein Fenster ergibt. Also wechsle ich die Spulen meiner Ninja 2500er aus, weil die Ersatzspule noch ein bisschen Unterfütterung gebraucht hat. Soweit so gut. Dann bin ich eigentlich fertig und will eigentlich meine Tasche einsortieren und touchiere minimal !!!! mit meinem mageren Allerwertesten den Tisch und was passiert..... die Spule fehlt runter auf den Beton und natürlich genau auf die Abwurfkante. Und natürlich ein richtig schöne Macke drinnen.
Nach ein bisschen Luft ablassen ( nicht Jugendfrei) und durchatmen ein feines Schleifpapier geholt und die größten Kanten abgemildert. Jetzt versuch ich noch mit bissl Klarlack die Sache bissl abzurunden.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Der Ausdruck Stogaitel sagt soviel aus wie alter/älterer großer Aitel/Döbel. Zu erkennen sind diese Aitel an dem schon weißlichen Aussehen wie man es von großen Zandern kennt. Der Name ist bei unseren älteren Anglern noch sehr geläufig und ich bin dabei diese Regionalen Begriffe wider mehr zu verwenden schon deswegen damit nichts in Vergessenheit gerät. Was ich schon seit der Jugend verinnerlicht hab ist das "Sprunggräzerl" und der "Essling" was Gründling und Nase bedeutet. Auch da Frauafisch oder Frauennerfling wäre so ein Fisch.

Sorry wenn ich da mit reginoalen Begriffen etwas für Verwunderung gesorgt hab, das war nicht meine Absicht.
Ich finde das schön und interessant. Wobei der Ükel einen versaut, bei uns heißt es Rotauge aber euretwegen bin ich verplötzt
...
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Der Ausdruck Stogaitel sagt soviel aus wie alter/älterer großer Aitel/Döbel. Zu erkennen sind diese Aitel an dem schon weißlichen Aussehen wie man es von großen Zandern kennt.
Sorry wenn ich da mit reginoalen Begriffen etwas für Verwunderung gesorgt hab, das war nicht meine Absicht.

Überhaupt nicht, ich finde das genauso wie El Potto sehr interessant. Der ganze Vorgang der Aufhellung im Alter war mir auch neu.

Ich finde das schön und interessant. Wobei der Ükel einen versaut, bei uns heißt es Rotauge aber euretwegen bin ich verplötzt

Das ist mir auch schon aufgefallen. Das ist natürlich die Schuld von Geo und dem Prof. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, wieder häufiger Rotaugen zu sagen, wie es schön und richtig ist.
Ich bin schon so lange im Exil, das ich mich manchmal ertappe Lautfolgen wie "Kaffe" abzusondern.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Ich finde das schön und interessant. Wobei der Ükel einen versaut, bei uns heißt es Rotauge aber euretwegen bin ich verplötzt
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Zu Westplötzen kann man wohl auch Rotaugen sagen auch wenns komisch klingt.
Der liebe Minimax möchte aber bitte nicht unsere hiesigen Plötzen so ansprechen.
Die armen Dinger wissen ja sonst überhaupt nicht wer gemeint ist. :eek:
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Ich bin schon so lange im Exil, das ich mich manchmal ertappe Lautfolgen wie "Kaffe" abzusondern.
Das ist mir auch aufgefallen, ich hatte es aber auf Alkoholintoxikation geschoben.
Zu Westplötzen kann man wohl auch Rotaugen sagen auch wenns komisch klingt.
Der liebe Minimax möchte aber bitte nicht unsere hiesigen Plötzen so ansprechen.
Die armen Dinger wissen ja sonst überhaupt nicht wer gemeint ist. :eek:
Eure Rotaugen sind nicht anders als unsere Rotaugen! (Kommt dir bekannt vor, Pröfpröf? ^^)
 

cyprinusbarbus

Dickfischdriller
@Minimax Deine Gedankengänge zur Rutenlänge bringen es absolut auf den Punkt, da bin ich voll bei dir !! Auf dem Boot gehts auch mit 8 oder 9 Fuss, am Ufer fast nie unter 13, am liebsten natürlich die 38er, aber die geben ja selbst die Angelsachsen im metrischen System an ! Das Angeln gestern mit der 9 Fuss hat mich echt Überwindung gekostet, letztendlich aber doch ausgezeichnet funktioniert.
Zu den Regionalnamen der Fischarten : Döbel sind bei uns Münnen, Einzahl = Münn, Gründlinge sind Speckjuuven, da fallen mir später sicher noch ein paar ein ...
Deshalb denke ich auch, das der Begriff Möhne (für ein nicht mehr ganz taufrisches Mädel) nicht im Zusammenhang steht. Ich komme übrigens aus dem Rheinland, grob gesagt zwischen Köln und Bonn.
Und schon fällt mir der nächste ein : Brassen sind bei uns Brääsen.


tight lines
Tom
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Ich muss dazu sagen, das ich den einen Ausdruck nicht über den anderen Stelle. Und wer kennt es nicht, das beim Abfassen eines Berichtes sich das eine Wort besser in den Satz fügt als das andere? Für mich selbst aber möchte ich im Sprachgebrauch wieder häufiger Rotaugen sagen, um die Sprache meiner Kindheit nicht zu verlieren. Ausserdem sehe ich schon herrliche Perspektiven um damit meinen urbrandenburgischen Angelbuddy zu massregeln und zu terrorisieren.
 

cyprinusbarbus

Dickfischdriller
Zu Westplötzen kann man wohl auch Rotaugen sagen auch wenns komisch klingt.
Der liebe Minimax möchte aber bitte nicht unsere hiesigen Plötzen so ansprechen.
Die armen Dinger wissen ja sonst überhaupt nicht wer gemeint ist. :eek:

Bei uns am Wasser spielt das keine Rolle, unsere Rotaugen haben fast all einen Migrationshintergrund, wir bekommen unsere Besatzfische (Rotaugen) aus Meck-Pomm oder von den Maasplassen in NL.


tight lines
Tom
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Übrigens geht's mir bei der Rotaugen/Plötzen Sache auch nicht um irgendeine fade ost/west Sache. Ich meine es strikt regional, nämlich als Westfale in Brandenburg. Ich bin getrennt von meinem Stamm und meinen Leuten, vermutlich für immer. Ein Fremder in einem fremden Land.
Mrs. Minimax, die Psychotante, hat einmal vermutet, das die Wiederaufnahme des Angels und das damit verbundene Herumreisen in der Region und Auskundschaften der Landschaft den unbewussten Versuch darstellt, eine Mind-map meines neuen Lebensraumes zu schaffen und dadurch so etwas wie ein künstliches Heimatgefühl zu generieren, um das verlorene und vermisste zu ersetzen. Pfft, Weiber, was die sich so in ihren Köpfchen zusammenreimen.:hay
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
@Racklinger
Die Franken aus dem Spessart sind der einzige Volksstamm, den ein Norddeutscher gar nicht verstehen kann, nach 2 Jahren im Raum Aschaffenburg wußte ich manchmal nicht, was der gegenüber wollte.

Und ob Rotfedern oder Plötze/Rotauge, der Köfi wird als Weißfisch tituliert und damit hat es sich. Und wie viele Güstern als Brassen durchgehen oder Alande als Barben, ich möchte es nicht wissen.
 

Waller Michel

Well-Known Member
@Racklinger
Die Franken aus dem Spessart sind der einzige Volksstamm, den ein Norddeutscher gar nicht verstehen kann, nach 2 Jahren im Raum Aschaffenburg wußte ich manchmal nicht, was der gegenüber wollte.

Und ob Rotfedern oder Plötze/Rotauge, der Köfi wird als Weißfisch tituliert und damit hat es sich. Und wie viele Güstern als Brassen durchgehen oder Alande als Barben, ich möchte es nicht wissen.
Hab da früher gearbeitet ( Stockstadt ) und paar Meter weiter aber schon in Hessen gewohnt.
Muss dir sagen, es geht noch schlimmer oben im Spessart bei Schlüchtern .....ohne Dolmetscher keine Chance .

LG Michael
 
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