Aufgeblasen, fertig, los! Kein Wunder, dass sich die aufblasbaren Angelfahrzeuge schon seit Jahren großer Beliebtheit erfreuen. Mit Belly Booten erreichen wir Stellen, an die wir vom Ufer nicht rankommen. Die „Bauchboote“ lassen sich im Idealfall schnell aufbauen und auf den Rücken schnallen. Belly-Boote werden von vielen Angelverbänden als Schwimmhilfe eingeordnet und unterliegen weniger strengen Regeln. Informiert Euch darüber aber bitte vorher, einheitliche Bestimmungen gibt es nicht!

DIREKT ZU DEN TESTERGEBNISSENab25
ZECK BELLY CAT
UNICAT EXTREME
RAPALA FT 140
HART SIKKARIO HYBRID
OUTCAST FISH CAT 4 DELUXE

HIER KÖNNT IHR UNSER VIDEO ZUM BELLY BOOT TEST ANSCHAUEN



Wir haben fünf Modelle für Euch getestet. Das Testfeld umfasst eine recht breite Preisspanne. Die günstigsten Boote von Rapala oder Hart kosten 299 Euro, während das Belly Cat von Zeck Fishing mit 479 Euro zu Buche schlägt. Auch hinsichtlich des Gewichts sind die Unterschiede von 6,4 bis im Extremfall 18 Kilo groß. Das liegt vor allem an der Ausstattung, die insbesondere beim Belly Cat mit Ruten- und Echolothalter sowie einem Motorspiegel und Rudern sehr üppig ausfällt. Das Uni Cat Extreme kommt dagegen schnörkellos daher, Halterungen müssen extra erworben werden. Auch das Outcast Fish Cat hat nicht allzu viele Extras im Standardlieferumfang. Taschen sind bei allen Booten enthalten. Achtet beim Uni Cat und Fish Cat darauf, dass nur recht kleine Köderboxen Platz finden. Beim Float Tube von Rapala sind schon Flossen dabei. So könnt Ihr damit gleich loslegen, ohne zusätzlich Geld in die Hand nehmen zu müssen. Das Fish Cat richtet sich an Fliegenfischer, daher besitzt es eine aufsteckbare Ablage für die Schnur. Darauf ist ein Maßband aufgedruckt, dessen Einheit leider Inch ist. Das hat Rapala besser gelöst. Das Float Tube verfügt ebenfalls über eine Maßeinheit, hier aber in Zentimetern.

Außer beim Fish Cat gibt es zu allen Bellys eine Transporttasche. Die sind aber so knapp bemessen, dass man schon Faltkünstler sein muss, um das Boot darin schnell zu verstauen. Einzig beim Sikkario Hybrid von Hart gelingt das etwas besser. Bei den anderen Booten muss man recht lange probieren und einige Teile müssen trotzdem separat transportiert werden. Hier hätten wir uns geräumigere Taschen gewünscht.

Aufbau
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Folgende Belly Boote wurden getestet (von vorne): Zeck Belly Cat, UniCat Extreme, Rapala Float Tube 14, Outcast Fish Cat Deluxe, Hart Sikkario Hybrid

Eine Bedienungsanleitung lag nur dem Outcast Fish Cat 4 bei. Da hätten wir sie allerdings gar nicht gebraucht. Dagegen gestaltete sich der Aufbau des Float Tubes von Rapala recht kompliziert. Wo kommen die Sitzeinlagen hin, wie legen wir die Schläuche ein? Da probierten wir eine knappe Stunde, bis das Boot endlich stand. Auf unserem YouTube-Kanal ANGLERBOARD TV haben wir daher eine Videoanleitung eingestellt. Damit solltet Ihr den allerersten Aufbau in rund 20 Minuten schaffen. Danach geht es dann ganz schnell – Ihr müsst das Belly nur noch aufpusten. Die positive Kehrseite der Medaille: Bei dem Float Tube könnt Ihr die Schläuche unkompliziert austauschen. Auch das Fish Cat hat separate, innenliegende Luftschläuche, die erfreulicherweise schon eingesetzt sind. Ohne diese Konstruktion müssen bei einem Schaden die Außenwände der Luftkammern geflickt werden.

Beim Belly Cat von Zeck müsst Ihr darauf achten, dass Ihr den Motorspiegel einsetzt, bevor der Schlauch ganz aufgepumpt ist. Ansonsten ist auch das Boot ruckzuck einsatzbereit. Besonders einfach ist es bei dem Fish Cat, dem Sikkario Hybrid und dem Uni Cat: ausklappen, aufpumpen, Sitz einlegen und los.

Komfort und Fahreigenschaften
Belly Boote im Test

Das Gewicht der Belly Boote ist besonders für Angler wichtig, die längere Strecken zurücklegen wollen. Georg präsentiert die leichtesten Boote im Test

Entscheidend ist die Rückenlehne. Wenn die Befestigung sich im Laufe des Angeltages lockert und die Lehne nach hinten wandert, hängt man irgendwann wie ein Affe auf dem Schleifstein im Belly. Das funktioniert bei allen Belly Booten im Test aber hervorragend. Der Rest ist Geschmackssache. Im Float Tube sitzen wir relativ tief und sicher. Dafür wurde unser Hintern etwas nass, was im kalten Wasser den einen oder anderen eventuell stören könnte. Die Sitzposition des Sikkarios ist dagegen deutlich erhöht. Das fühlt sich anfangs etwas ungewohnt an, aber je länger wir damit unterwegs waren, umso sicherer fühlten wir uns. Logischerweise sind die kleineren Bellys wie das Fish Cat, das Float Tube und das Sikkario deutlich wendiger als die „Schlachtschiffe“ Belly Cat und Uni Cat. Vor allem im Belly Cat sitzt Ihr wie in einem kraftvollen Truck. Nicht umsonst sind diese beiden Bellys speziell für die Welsangelei entwickelt, was sich in den sehr hohen Tragkräften von 200 Kilo widerspiegelt. In voller Ausstattung ist es schon anstrengend, das Belly Cat rein über das Paddeln mit den Beinen fortzubewegen. Insbesondere bei Wind sind wir da recht schnell an unsere Grenzen gekommen. Die Ruder sind Gold wert und erlauben auch das Ansteuern weiter entfernter Spots.

Transport

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Alle Boote im Test lassen sich einfach auf den Rücken schnallen. Bezüglich des Gewichts punkten insbesondere das Sikkario, das Float Tube und das Fishcat mit sieben beziehungsweise nur 6,4 Kilo. Auch das Uni Cat ist noch akzeptabel. Damit können wir auch längere Strecken bis zum Gewässer ohne Probleme zurücklegen. Das Belly Cat ist aufgrund der größeren Maße und des höheren Gewichts schon eine andere Hausnummer. Einige hundert Meter sind machbar, was darüber hinausgeht, erfordert dann mehr Kraft und Ausdauer.

Die angegebenen Maße beziehen sich auf das fertig aufgepumpte Boot. Alle Bellys passten bei umgeklappter Rückbank in den Kofferraum des Kombis. Vom Belly Cat mussten wir allerdings etwas Luft ablassen.

Fazit

Alle Belly Boote können wir für den Praxiseinsatz empfehlen, sie erreichten durchweg gute oder sehr gute Noten. Die Unterschiede liegen in den einzelnen Kriterien. Wie so oft kommt es darauf an, welche Bedürfnisse Ihr habt. Wollt Ihr gerne abgelegene Gewässer erschließen, zu denen Ihr längere Strecken zu Fuß laufen müsst, seid Ihr mit einem der leichten Bellys bestens bedient. Legt Ihr dagegen auf extra hohe Tragkraft Wert, solltet Ihr zum Uni Cat oder Belly Cat greifen. In puncto Ausstattung hat eindeutig das Belly Cat von Zeck Fishing die Nase vorne.



Der Test unter der Lupe

5 Sterne: herausragend

4 Sterne: sehr gut

3 Sterne: gut

2 Sterne: akzeptabel

1 Stern: ungenügend

Komfort

Darunter fallen mehrere Punkte, die wir bei mehreren Einsätzen durch zwei Tester bewerteten: Wie sitzt man in dem Boot, wie gut lässt es sich fortbewegen, wie sicher fühlt man sich? Auch bei längerem Einsatz sollte der Angler entspannt fischen. Ganz wichtig: Die Rückenlehne muss stabil sein.

Preis-Leistung

Was bekommen wir für das Geld? Welche Ausstattung wird geliefert?

Transport

Maße und das Gewicht spielen die zentrale Rolle. Unsere Tester schnallten sich die Belly-Boote auf den Rücken und legten damit mehrere hundert Meter inklusive Rute und Tackle-Tasche zurück. Passen die Boote aufgepumpt in einen Kombi?

Qualität

Wir unterzogen die Nähte einer Sichtprüfung. Außerdem sprangen wir 15-mal auf die aufgepumpten Schläuche, um eine Extrembelastung zu simulieren. Zur Qualität zählt auch, wie unkompliziert die Reparatur ist. Ohne Wechselschläuche kann nicht die volle Wertung erreicht werden.

Aufbau

Wie schnell und unkompliziert gelingt der Aufbau „out of the box“?