Falsche Mittelverwendung und Selbstbedienungsladen der Verbände – die Vorbehalte gegen die Fischereiabgabe sind nicht neu. In einigen Bundesländern haben Angler nun Widerspruch eingelegt. Die Chancen, dass sie damit durchkommen, stehen nicht schlecht.

Hier im Board wird ja schon fleißig zur Fischereiabgabe in SH und zur Abgabe in NRW diskutiert. Für einen Artikel in der aktuellen RUTE&ROLLE habe ich zu dem Thema recherchiert. Den Text möchte ich Euch nicht vorenthalten, auch wenn er - ganz Internet-untauglich - recht lang ist:

Wir kennen das fast alle: Beim Verlängern des Fischereischeins zahlen wir zusätzlich zur Verwaltungsgebühr die sogenannte Fischereiabgabe. Bis auf Sachsen und Niedersachsen erheben alle Bundesländer diese Sondergebühr. Aber ist diese Abgabe überhaupt rechtens?

Kolja Kreder glaubt das nicht. Der 50-jährige Anwalt aus Nordrhein-Westfalen hat Widerspruch gegen die Zahlung eingelegt. Rechtlich handelt es sich um eine sogenannte „Sonderabgabe mit Finanzierungsfunktion“. Das Bundesverfassungsgericht hat die zwar grundsätzlich für rechtens erklärt, aber hohe Auflagen an eine Erhebung geknüpft. Die sind nach Kreders Ansicht zumindest in Nordrhein-Westfalen nicht erfüllt. Er kritisiert insbesondere folgende Punkte:

1. Die Abgabe wird von Angel- und Berufsfischern erhoben. Diese hätten aber gegenläufige Interessen und bildeten somit keine homogene Gruppe (Verletzung der Gruppenhomogenität)

2. Von den Mitteln profitieren vor allem Natur- und Artenschutzprojekte. Wanderfischprogramme oder Gewässermonitoring seien zwar wichtig, aber eben keine alleinige Aufgabe von Anglern und Fischern. Es gelte das Verursacherprinzip und Angler seien eben nicht für den Rückgang von etwa Lachsen verantwortlich. Vor diesem Hintergrund sei die Belastung einer einzelnen Gruppe unzulässig.
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Die Kosten unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Gezahlt wird aber fast überall

Rückenwind bekommt sein Anliegen von der Jagdseite. Im vergangenen Jahr klagten einige Weidmänner gegen die Jagdabgabe, die rechtlich genauso einzustufen sein dürfte wie die Fischereiabgabe. Das Oberverwaltungsgericht Münster äußerte während des Verfahrens Zweifel, dass die Abgabe verfassungsrechtlichen Anforderungen entspricht. Insbesondere wurde kritisiert, dass eine Wildforschungsstelle finanziert wird, die aber hoheitliche Aufgaben wahrnimmt. Somit fungiere die Abgabe wie eine Steuer, was sie aber ausdrücklich nicht ist. Zu einer rechtlichen Klärung kam es allerdings nicht, da die zuständigen Landkreise die Gebührenbescheide für Jagdabgabe aufhoben. Die einzelnen Jäger mussten nicht zahlen. Aber es war klar, dass etwas passieren musste. Inzwischen ist ein Gesetz beschlossen, dass die Abschaffung der Jagdabgabe festlegt.

Eine Blaupause für die Fischereiabgabe? Zumindest dürfte es schwer sein, vor diesem Hintergrund an der Fischereiabgabe in NRW festzuhalten. Kolja Kreder ist entschlossen, notfalls auch vor Gericht zu ziehen und einen Präzedenzfall zu schaffen.

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Kolja Kreder ist vielen Boardies ja bestens bekannt. Er ist nicht grundsätzlich gegen die Abgabe, kritisiert aber die Vergabepraxis sowie die Mittelverwendung


Aber nicht nur im Westen ist die Sondergebühr unter Druck. Auch in Schleswig-Holstein liegen Widersprüche gegen die Fischereiabgabe vor. In Sachsen wird sie bereits seit 2012 nicht mehr erhoben, in Niedersachsen gab es sie noch nie. Fällt die Fischereiabgabe also bundesweit? Möglich, aber so schnell geht es wohl nicht. Die Erhebung ist Ländersache und die Vergabe unterschiedlich geregelt – willkommen im Föderalismus! Solange kein Urteil eines Bundesgerichts vorliegt, das die Abgabe grundsätzlich als nicht rechtens erklärt, muss also in jedem einzelnen Land bei einem Widerspruch entschieden werden. Lars Wernicke, der Initiator der Initiative „Anglerdemo“ in Schleswig-Holstein, will genau wie Kolja Kreder den Klageweg beschreiten. Beide betonen, dass sie nicht grundsätzlich gegen die Abgabe seien. „Die soll dann aber bitte ausschließlich im Interesse der Angler eingesetzt werden.“, sagt Kreder.

Was ist sinnvoll?

Was aber liegt im Interesse der Angler? Ist es wirklich so schlimm, dass mit den Geldern Umweltprogramme finanziert werden, auch wenn die Angler nicht unmittelbar profitieren? Wird so nicht das Bild des egoistischen Naturnutzers bedient, der nur ernten, nicht aber hegen möchte? Das Wanderfischprogramm am Rhein ist in erster Linie auf den Lachs sowie Meerforelle ausgerichtet, die ganzjährig geschont sind. Ob sie in absehbarer Zeit befischt werden dürfen, ist äußerst fraglich. Auch in Brandenburg und anderen Ländern gibt es ähnliche Projekte. Die Gelder fließen sowohl in Besatzmaßnahmen als auch in Biotopverbesserungen und Renaturierung. Andreas Koppetzki ist Geschäftsführer des Landesanglerverbands Brandenburg. Er warnt vor einer allzu kleinlichen Denkweise. „Erstens dokumentieren wir Angler mit solchen Projekten, dass wir etwas für die Allgemeinheit tun. Es ist unstrittig, dass wir damit unser Ansehen in der Gesellschaft erhöhen. Außerdem profitieren auch andere, angelbare Fische von diesen Maßnahmen.“ Man brauche halt immer eine Indikatorart, die öffentlichkeitswirksam sei. Das Argument, dass diese Projekte durch Steuermittel finanziert werden müssten, gäbe es die Fischereiabgabe nicht, hält er für nicht schlagkräftig. „Es ist zwar theoretisch richtig, dass der Gesetzgeber durch die Wasserrahmenrichtlinie dazu verpflichtet ist. Aber mit der Umsetzung hinkt er jetzt schon hinterher. Wann wirklich etwas passiert, steht in den Sternen. Wir müssen aber jetzt handeln, denn irgendwann ist es für einige Arten zu spät.“

Gerechte Verteilung?

Es liegt in der Natur der Sache, dass es über die Mittelverwendung Auseinandersetzungen gibt. Zu sehr gehen die Meinungen auseinander, zu groß sind die Summen, die im Spiel sind. Schaut man sich die Fördervergabe etwas genauer an, kommen allerdings schnell Zweifel auf, ob wirklich alle Projekte im Sinne der Angler sind. So wurde in Schleswig-Holstein der Verband für Binnenfischer und Teichwirte mit gut einer halben Million gefördert, unter anderem für die Anschaffung eines Pick Up. Die Summe entspricht immerhin gut 25 Prozent der gesamten Mittel, während die Berufsfischer aber nur etwa 0,9 Prozent der Mittel aufbringen (Schätzung Anglerdemo). In anderen Bundesländern, in denen es weniger Erwerbsfischer als im Küstenland Schleswig-Holstein gibt, dürfte der Anteil sogar noch deutlich geringer ausfallen. In Brandenburg werden Fischereibetriebe für den Fang und die Entsorgung „unerwünschter Fischarten“ gefördert. Auch der Landesfischereiverband erhält eine „Verbandsförderung“. Natürlich kann man argumentieren, dass auch diese Verbände sich für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen einsetzen und Angler und Fischer in einem Boot sitzen. Angesichts der hohen Summen darf allerdings schon gefragt werden, ob ein solcher Mitteltransfer von Anglern zu Berufsfischern im Sinne der Abgabe ist.

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Lachskartierung an der Stepenitz in Brandenburg. Wäre das Aus der Fischereiabgabe auch das Aus für viele sinnvolle Projekte?

Nach Auffassung Kreders profitieren aber auch die Anglerverbände unverhältnismäßig: „Derzeit fließen in NRW etwa 90 Prozent der Mittel an die Anglerverbände, die aber nur rund 20 Prozent der Angler vertreten.“ Dies liegt einerseits daran, dass die Verbände die notwendigen Strukturen haben, um so große Vorhaben mitsamt der damit verbundenen Verwaltung zu stemmen. Die Förderung erfolgt stets projektbezogen. Außerdem können sie den notwendigen Eigenanteil aufbringen, denn die Förderung erfolgt nur prozentual. Die Vergabe ist – wie könnte es anders sein – wiederum in jedem Bundesland etwas anders gestaltet. In der Regel können aber Anträge gestellt werden, über die in einem sogenannten Fischereibeirat beraten wird. Dieser setzt sich aus Vertretern der verschiedenen Interessengruppen von Naturschützern über Berufsfischer und Angler bis hin zu Wasser- und Forstbehörden zusammen. Der Rat spricht Empfehlungen aus, die letzte Entscheidung obliegt der Behörde.

Kolja Kreders Widerspruch wurde abgelehnt, dagegen hat er nun Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingelegt. Wenn nun wie bei den Jägern die zuständige Behörde einfach den Gebührenbescheid zurücknimmt? Er geht fest davon aus, dass die Fischereiabgabe dann nicht mehr zu halten ist: „Der politische Druck wird so groß, dass die Politik wie bei den Jägern handeln muss. Denn darauf können sich dann alle Angler in NRW beziehen und es droht eine Klagewelle.“
 
G
Das ist völlig realitätsfern, was du hier schreibst. Der Verbandsvorstand insbesondere der Vorsitzende/ Präsident genießt in der Regel so viel Vertrauen der Delegierten, dass du dir den Allerwertesten abargumentieren kannst, die weit überzeugenderen Argumente haben kannst und dann kommt - wie im Rheinland so ein Clown auf die Bühne, erzählt ein paar Geschichten aus dem Krieg, appelliert an die Solidarität und bekommt dann seine Mehrheit, ohne auch nur ein Argument gebracht zu haben. So und nicht anders sieht die Realität aus. Da kannst du jeden Fragen, der es schon mal versucht hat.

Sicherlich entspricht dies nicht der Realität. Edit
Aber diese Möglichkeit besteht. Ob dies bei den Mitgliedern ankommt ist eine andere Sache.
 
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Sorry Smithie,
natürlich hast Du die Möglichkeit schon vor der JHV die Möglicvhkeit die Mitglieder zu informieren.
Du als Mitglied eines Vereins hast ein Anrecht auf Einsicht in die Mitgliederliste.
Du kannst somit jedes Mitglied über Dein Anliegen informieren und Personen für Dein Anliegen gewinnen.
Ja, es ist viel Arbeit. Und auch manche Vereinsvorstände heulen rum wenn Mitglieder kommen und Einsicht in die Mitgliederliste haben wollen.
Ich weiss jetzt nicht ob Du als Mitglied sogar ein Anrecht auf eine Kopie dieser Liste hast.
Du must natürlich um Einsicht zu bekommen einen vernünftigen Grund haben.

Sicherlich wird dies je höher Du gehst um so schwieriger.
Und manchmal haben GF plus Angestellte da auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Wäre ich noch Vereinsvorstand, würde ich mir sehr genau überlegen, ob und in welcher Form es OK ist, dass ein Mitglied Einsicht oder gar eine Kopie von persönlichen Daten der Mitglieder erhält.
Vielleicht ist das satzungsindividuell geregelt, aber so generell gesehen, wäre ich da vorsichtig.

Wie würdest Du reagieren wenn Dich in einem 1000 Mitglieder Verein plötzlich völlig unbekannte Mitglieder anschreiben oder anrufen?
 
....und weil all das, was Ihr in den letzten Post´s beschreibt völlig zutreffend ist und damit auch meine Meinung unterstützt, dass der einzelne letztendlich nichts bewegen kann und leider unsere Verbände längst nicht mehr UNSERE Verbände sind, ist es sehr gut, dass nun versucht wird denen das Wasser abzugraben.

Fähigere Leute - ausgerüstet mit dem nötigen Kleingeld - würden deutlich mehr im Sinne der Angler und paralell auch im Sinne des Naturschutzes bewegen. Denn das eine schließt das andere überhaupt nicht aus.
 
Hallo miteinander

sicherlich ist es oft mühsam in Angelvereinen oder gar Landesfischereiverbänden Veränderungen auf den Weg zu bringen. Aber es geht. Und gerade jetzt aktuell läuft so ein Prozess hier in Bayern. Sehr spannend.

Es geht um das Volksbegehren zur Artenvielfalt ("Rettet die Bienen"). Ursprünglich war der LFV Bayern dem Volksbegehren gegenüber kritisch eingestellt und das auch als offizielle Position so auf der Homepage dargestellt.
Daraufhin haben mehrere Bezirksverbände und Angelvereine sich gegen eine solche Positionierung ausgesprochen. Der LFV ist darauf eingegangen und hat sich neu positioniert.

Jetzt hieß es, der LFV fordert all seine Mitglieder auf sich selbst ein Bild zu machen und sich einzubringen. Der LFV Bayern verhalte sich neutral.

Damit waren allerdings immer noch nicht alle miteinverstanden. Vielmehr steht aktuell die Forderung mehrerer Vereine im Raum, dass der LFV kompromisslos die Angler-/Naturschutzinteressen durchdrücken soll. Die bisher gezeigte Rücksichtnahme auf die Landwirtschaft sei nicht angebracht.

In gut 2 Wochen treffen sich die oberbayerischen Angelvereine (von denen kommt die Kritik) mit dem LFV und es wird erneut beraten.

Veränderungsprozesse sind möglich - aber kein Selbstläufer.


Servus
Fischer am Inn
 
G
....und weil all das, was Ihr in den letzten Post´s beschreibt völlig zutreffend ist und damit auch meine Meinung unterstützt, dass der einzelne letztendlich nichts bewegen kann und leider unsere Verbände längst nicht mehr UNSERE Verbände sind, ist es sehr gut, dass nun versucht wird denen das Wasser abzugraben.

Fähigere Leute - ausgerüstet mit dem nötigen Kleingeld - würden deutlich mehr im Sinne der Angler und paralell auch im Sinne des Naturschutzes bewegen. Denn das eine schließt das andere überhaupt nicht aus.

Wer soll das denn sein? Wer schmeißt denn im Sinne der Angler mit seinem Geld um sich?
 
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G
Wäre ich noch Vereinsvorstand, würde ich mir sehr genau überlegen, ob und in welcher Form es OK ist, dass ein Mitglied Einsicht oder gar eine Kopie von persönlichen Daten der Mitglieder erhält.
Vielleicht ist das satzungsindividuell geregelt, aber so generell gesehen, wäre ich da vorsichtig.

Wie würdest Du reagieren wenn Dich in einem 1000 Mitglieder Verein plötzlich völlig unbekannte Mitglieder anschreiben oder anrufen?

Das ist Vereinsrecht. Und ganz klar erlaubt.

https://www.iww.de/vb/archiv/verein...ht-zur-einsicht-in-die-mitgliederliste-f18242

https://aspvr.de/datenschutz-im-verein-herausgabe-der-mitgliederliste-an-vereinsmitglied/

https://www.vereinslupe.de/einsicht-in-die-mitgliederliste-75907

https://www.vereinsberatung-oechler.de/index.php/infothek1/fachbeitraege/638-einsicht-in-die-mitgliederliste


usw.

Und wenn 1000 Mitglieder ....dann hat man halt als Vorstand Pech und sollte nach Lösungen suchen.
 
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Du hast sicherlich völlig Recht, aber in der Praxis sieht man, dass solche Dinge in Vereinen in der Regel nicht stattfinden. Mischt man sich als Fussvolk ein, wird man mit dem Todschlagargument empfangen, dass man es ja dann selber machen könne und der Vorstand dann - meist geschlossen - zurücktreten würde. Das will natürlich keiner.

Wer hat schon Lust, sich im Ringen mit alteingessenenen Vorständen und lustlosen Vereinsmitgliedern aufzureiben. Macht kaum einer - die Zeit kann man besser am Wasser verbringen. Und ich gebe unumwunden zu, dass es mir auch so geht. Bei uns im heimischen Verein läuft auch vieles nicht so wie ich es mir wünschen würde, aber den Kampf aufzunehmen ist mir zu anstrengend. Habe ja nicht nur ein Hobby, sondern auch noch Familie und Arbeit.
 
G
Du hast sicherlich völlig Recht, aber in der Praxis sieht man, dass solche Dinge in Vereinen in der Regel nicht stattfinden. Mischt man sich als Fussvolk ein, wird man mit dem Todschlagargument empfangen, dass man es ja dann selber machen könne und der Vorstand dann - meist geschlossen - zurücktreten würde. Das will natürlich keiner.

Wer hat schon Lust, sich im Ringen mit alteingessenenen Vorständen und lustlosen Vereinsmitgliedern aufzureiben. Macht kaum einer - die Zeit kann man besser am Wasser verbringen. Und ich gebe unumwunden zu, dass es mir auch so geht. Bei uns im heimischen Verein läuft auch vieles nicht so wie ich es mir wünschen würde, aber den Kampf aufzunehmen ist mir zu anstrengend. Habe ja nicht nur ein Hobby, sondern auch noch Familie und Arbeit.


Absolut.

Aber wenn man etwas aktiv ändern möchte muss man halt auch Hindernisse überwinden.
 
Wer soll das denn sein? Wer schmeißt denn im Sinne der Angler mit seinem Geld um sich? Wenn das schon ubsere

Von mir aus Anwälte wie Kolja oder auch Lars Wernicke, der sich im Norden beispielhaft gegen die Angelverbote zur Wehr setzt. Ich würde erwarten, dass die Gelder aus den Fischereiabgaben dort verwendet werden. Gute Anwälte kosten Geld, gute Lobbyarbeit kostet Geld, gutes Marketing im Sinne der Sportfischerei kostet Geld.

Der Wegfall der automatischen Fischereiabgabezahlung würde etwas in Bewegung setzen, auch innerhalb der verkrusteten Verbandsstrukturen. Die benötigen die Gelder, um in der gesamten Breite bestehen zu können. Also müssen sie sich was einfallen lassen und endlich liefern.

Im Moment habe ich eher den Eindruck, dass die Gelder in der Bürokratie ergebnislost versumpfen oder in Projekten verschleudert werden, die eben nicht ausschließlich den Anglern zugute kommen. Es ist ja auch kein Leistungsanreiz vorhanden - die Gelder fließen ohne etwas dafür leisten zu müssen.
 
Von mir aus Anwälte wie Kolja oder auch Lars Wernicke, der sich im Norden beispielhaft gegen die Angelverbote zur Wehr setzt. Ich würde erwarten, dass die Gelder aus den Fischereiabgaben dort verwendet werden. Gute Anwälte kosten Geld, gute Lobbyarbeit kostet Geld, gutes Marketing im Sinne der Sportfischerei kostet Geld.

Es können sich im Prinzip alle mit entsprechenden Ideen/Projekten um Mittel aus der Fischereiabgabe bewerben (je nach Bundesland müssen bestimmt Voraussetzungen erfüllt sein). Die Vergabe an bestimme Vereine/Verbände/Institutionen ist kein Automatismus. Zumindest in der Theorie nicht, die Praxis sieht da dann doch etwas anders aus.
 
G
Von mir aus Anwälte wie Kolja oder auch Lars Wernicke, der sich im Norden beispielhaft gegen die Angelverbote zur Wehr setzt. Ich würde erwarten, dass die Gelder aus den Fischereiabgaben dort verwendet werden. Gute Anwälte kosten Geld, gute Lobbyarbeit kostet Geld, gutes Marketing im Sinne der Sportfischerei kostet Geld.

Der Wegfall der automatischen Fischereiabgabezahlung würde etwas in Bewegung setzen, auch innerhalb der verkrusteten Verbandsstrukturen. Die benötigen die Gelder, um in der gesamten Breite bestehen zu können. Also müssen sie sich was einfallen lassen und endlich liefern.

Im Moment habe ich eher den Eindruck, dass die Gelder in der Bürokratie ergebnislost versumpfen oder in Projekten verschleudert werden, die eben nicht ausschließlich den Anglern zugute kommen. Es ist ja auch kein Leistungsanreiz vorhanden - die Gelder fließen ohne etwas dafür leisten zu müssen.

Oh Himmel nein, wenn den beiden was nicht passt pfeifen die auf die Meinung der wenn auch phlegmatischen Mehrheit, und ob es wirklich alles besser wird, wenn sich zukünftig ein Touristiker um die Belange kümmert, der mit vereinseigenen Gewässern, Hege und Nachhaltigkeit nicht viel am Hut zu haben scheint, wage ich zu bezweifeln.

Da treibt man ja den Teufel mit dem Belzebub aus.

Dieser Beitrag enthält deutliche Spuren von Übertreibung.
 
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Hallo miteinander
gute Lobbyarbeit kostet Geld,.

das ist eine Falschinformation, die seit Jahren hier in diesem Forum verbreitet wird.

Gute Lobbyarbeit kostet eigentlich nur die Fahrkosten. Man muss mit den Entscheidungsträgern in Kontakt treten, also zu ihnen hinfahren. Und wenn man diesen Kontakt hat, dann kommt es allein darauf an, dass man eine Idee/eine Information hat, die der Entscheidungsträger als interessant einstuft. Mehr braucht es nicht.

Und seit einiger Zeit haben wir die interessante Situation, dass die Entscheidungsträger von sich aus den vertieften Kontakt zu den Angelverbänden suchen.

Aber das geht alles an den Leuten hier im Forum vorbei. Man lebt in seiner eigenen Echokammer.

Servus
Fischer am Inn
 
Wäre ich noch Vereinsvorstand, würde ich mir sehr genau überlegen, ob und in welcher Form es OK ist, dass ein Mitglied Einsicht oder gar eine Kopie von persönlichen Daten der Mitglieder erhält.
Vielleicht ist das satzungsindividuell geregelt, aber so generell gesehen, wäre ich da vorsichtig.

Wie würdest Du reagieren wenn Dich in einem 1000 Mitglieder Verein plötzlich völlig unbekannte Mitglieder anschreiben oder anrufen?
Das bekommt man rechtlich hin. Man muss den Vorstand nur auffordern die Daten aller Mitglieder herauszurücken, damit man die Einberufung einer außerordentlich MV betreiben kann. ;)
 
Hallo miteinander


das ist eine Falschinformation, die seit Jahren hier in diesem Forum verbreitet wird.

Gute Lobbyarbeit kostet eigentlich nur die Fahrkosten. Man muss mit den Entscheidungsträgern in Kontakt treten, also zu ihnen hinfahren. Und wenn man diesen Kontakt hat, dann kommt es allein darauf an, dass man eine Idee/eine Information hat, die der Entscheidungsträger als interessant einstuft. Mehr braucht es nicht.

Und seit einiger Zeit haben wir die interessante Situation, dass die Entscheidungsträger von sich aus den vertieften Kontakt zu den Angelverbänden suchen.

Aber das geht alles an den Leuten hier im Forum vorbei. Man lebt in seiner eigenen Echokammer.

Servus
Fischer am Inn

.....ok - Du scheinst also Deinen Sprit für Lau zu bekommen und Deine Zeit ist also auch kostenlos? Spesen, evtl. Übernachtungskosten usw. entfallen auch - geht alles auf eigene Rechnung??

Vielleicht hast Du in meinen Text etwas reininterpretiert, was ich nicht gemeint habe. Es geht natürlich nicht um Geld im Sinne von Schmiergeld oder irgendwelchen anderen Bezügen, um erfolgreicher Lobbyist zu sein!!

Mir ging es darum, dass die Leute die sich für unser Hobby einsetzen dieses nicht auf eigene Rechnung machen müssen. Wenn sich also jemand intensiv (GUTE Lobbyarbeit) mit dem Thema beschäftigt entstehen Kosten - z.B. durch Verdienstausfall und Betriebskosten. Diese müssen selbstverständlich ersetzt werden.
 
G
Und seit einiger Zeit haben wir die interessante Situation, dass die Entscheidungsträger von sich aus den vertieften Kontakt zu den Angelverbänden suchen.

Aber das geht alles an den Leuten hier im Forum vorbei. Man lebt in seiner eigenen Echokammer.

Servus
Fischer am Inn

Dann zeige uns doch bitte die positiven Ergebnisse dieser Lobbyarbeit für unser Hobby Angeln, damit wir Leute hier im Forum endlich im Bilde sind! Vielen Dank im Voraus!
 
Hallo Fisherbandit 1000
Hallo miteinander

Dann zeige uns doch bitte die positiven Ergebnisse dieser Lobbyarbeit für unser Hobby Angeln, damit wir Leute hier im Forum endlich im Bilde sind! Vielen Dank im Voraus!

bitte genau lesen was ich geschrieben habe.

Ich habe festgestellt an was erfolgreiche Lobbyarbeit gekoppelt ist, nämlich an gute Ideen bzw. gute Informationen.

Und weiter habe ich geschrieben, dass das eigentlich nicht kostenintensiv ist (der Apparat LFV ist sowieso vorhanden und macht Kosten - unabhängig von guter Lobbyarbeit).

Mehr habe ich eigentlich nicht geschrieben.

Wenn das hier in Forum verstanden würde, dann wären wir schon einen deutlichen Schritt weiter.

Es geht nicht in erster Linie um Geld. Das sind Ausreden. Es geht um saubere Ist-Analysen und daraus entwickelt um gute Ideen hin zu Lösungen.

Eine saubere Ist-Analyse setzt eine vorurteilsfreie Betrachtung der Wirklichkeit voraus - und dazu muss man die Echokammer verlassen.

Servus
Fischer am Inn
 
Hallo miteinander

sicherlich ist es oft mühsam in Angelvereinen oder gar Landesfischereiverbänden Veränderungen auf den Weg zu bringen. Aber es geht. Und gerade jetzt aktuell läuft so ein Prozess hier in Bayern. Sehr spannend.

Es geht um das Volksbegehren zur Artenvielfalt ("Rettet die Bienen"). Ursprünglich war der LFV Bayern dem Volksbegehren gegenüber kritisch eingestellt und das auch als offizielle Position so auf der Homepage dargestellt.
Daraufhin haben mehrere Bezirksverbände und Angelvereine sich gegen eine solche Positionierung ausgesprochen. Der LFV ist darauf eingegangen und hat sich neu positioniert.

Jetzt hieß es, der LFV fordert all seine Mitglieder auf sich selbst ein Bild zu machen und sich einzubringen. Der LFV Bayern verhalte sich neutral.

Damit waren allerdings immer noch nicht alle miteinverstanden. Vielmehr steht aktuell die Forderung mehrerer Vereine im Raum, dass der LFV kompromisslos die Angler-/Naturschutzinteressen durchdrücken soll. Die bisher gezeigte Rücksichtnahme auf die Landwirtschaft sei nicht angebracht.

In gut 2 Wochen treffen sich die oberbayerischen Angelvereine (von denen kommt die Kritik) mit dem LFV und es wird erneut beraten.

Veränderungsprozesse sind möglich - aber kein Selbstläufer.


Servus
Fischer am Inn

Hier bereits diskutiert:
https://www.anglerboard.de/threads/...einung-als-angler.344457/page-31#post-4907778
 
Gute Lobbyarbeit kostet ...
Lobbyismus ist ein Teil meines Jobs (nicht im Angelbereich).
Und ich kann dir sagen, die -auch nicht unerheblichen- Fahrtkosten sind sicherlich einer der kleineren Posten.
Viel wichtiger als die €uronen ist aber:
man muss es
a) können
b) und auch wollen.
Und das sehe ich in vielen Verbänden (auch über den Angelbereich hinaus) ausdrücklich nicht.
 
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