So, nun auch mein Bericht vom vergangenen Wochenende. Mittlerweile ist ja sehr viel über das Treffen geschrieben worden, ich hoffe also, dass Ihr Euch dennoch nicht langweilt. Und wer die Tage vor dem Treffen aufmerksam den Ükel gelesen hat, dem wird nicht entgangen sein, dass die ganze Angelbande ziemlich aufgeregt war. Wie soll ich angeln, was muss ich mitnehmen waren die Dinge, die angesprochen wurden. Der Wunsch zu erfahren, was für Menschen sich hinter den bekannten „Tarnnamen“ verbergen (die meisten von uns kannten sich untereinander persönlich noch nicht), dürfte die Gemüter ebenfalls bewegt haben. Für mich kann ich sagen, dass ich sicher war, auf lupenreine Friedfisch-Freaks zu treffen. Angelnde Menschen, die gerne Fische fangen, die aber auch anderen ihre Fänge gönnen. Unter Anglern, das wisst ihr alle, ist das nicht immer selbstverständlich.
Wir haben uns in G viel über die Schultern geschaut, wir haben ordentlich geklugscheißert, aber niemand hat versucht andere zu belehren oder gar von (s)einer chemisch gereinigten Angelwahrheit zu überzeugen. Dass wir alle Angeln können, zeigen ja die vielen Bilder, die regelmäßig im Ükel gepostet werden.
So war es auch an diesem Wochenende. Jeder hat so gefischt, wie er es für richtig hielt. Das Posenlager und die Grundangelfraktion haben sich in etwa die Waage gehalten. Erfolgreicher waren die Posenangler, wie ich (der Grundanglerfraktion zugehörig) gestehen muss. Doch der Reihe nach: Die Frühankömmlinge wie Susanne, Tricast und Minimax hatten bereits reichlich gefangen, als ich gegen 18 Uhr das hübsche Städtchen an der Oberweser erreichte. Da Mario für 19 Uhr zum Schnitzelessen (das perfekte Abendessen zum Auftakt) geladen hatte, verzichteten Andal, Nordlichtangler, Xianelli und ich vorerst auf die Montage der Ruten.
Der Samstag begann mit dichtem Nebel, der über der Weser lag. Ich habe im Auto geschlafen, weil die Pension mit ihren charmant knarzendem Boden, einen nächtlichen Toilettengang zur Ruhestörung für alle anderen gemacht hätte. Ich muss nun mitunter nachts mal raus und meist will sich mein Hund Ferdinand dann auch erleichtern, so dass auch ein noch knarzenderer Treppengang notwendig würde. Das wollte ich vermeiden. Doch zurück zum frühen Samstagmorgen. Es war gegen halb sechs als ich aufwachte und mit Ferdinand zu einer ersten Erkundungsrunde an die Weser startete. Aus dem Brolley von Xianelli, der die Nacht gleich an seinen Ruten verbracht hat, drang zufriedenes Schnarchen, einige Vögel sangen begleitend dazu und wir spazierten auf die andere Weserseite. Die ursprünglich für diesen Tag ins Auge gefasste Angelstelle ließ sich ohne brachialen Macheteneinsatz nicht erreichen, aber eine Buhne direkt gegenüber des Campingplatzes machte ebenfalls einen vielversprechenden Eindruck. Über Erfolg oder weniger Erfolg hat auch an diesem Tag die Entscheidung für Grund- oder Posenangeln entschieden. Ein weiterer Faktor kam hinzu: Anglerischer Erfolg hing auch maßgeblich von der Mobilität, die an den Tag gelegt wurde.
Ich habe an diesem Tag gleich zwei ungünstige Entscheidungen getroffen. Zum einen habe ich relativ schwer auf Grund gefischt, zum anderen wollte ich den Erfolg auf der von mir gewählten Buhne aussitzen. Als die brennende Sonne mir mehr und mehr zusetzte und mir dämmerte, dass die erhoffte Barbe wohl nicht mehr beissen würde, habe ich eine meiner Twin Tip Duo gegen eine leichte Feederrute getauscht und so der Weser wenigstens eine Entscheiderungsplötze entlocken können.
Mobil waren Gastgeber Mario und Minimax unterwegs. Und beide haben richtig gut gefangen! Mario, der am Freitag bereits zwei Aale vorlegte, hatte am Samstagvormittag einen richtig guten Fisch im Drill, der aber bedauerlicherweise wieder ausgestiegen ist. Aber eine Barbe fing er ja noch, wie ihr lesen konntet. Ja, und Minimax hat seinem Namen alle Ehre gemacht mit minimalem Aufwand eine maximale Anzahl Döbel gefangen. Sein Erfolgsrezept: Die Fische trottenderweise suchen und ihnen bewegte Köder an der Posenmontage anbieten. Die Döbel mochten das.
Mit zunehmender Sonneneinstrahlung ließ bei mir die Konzentration nach und ich legte mich zu Ferdinand auf die Liege. Eine weitere Entscheidung, die sich als falsch erwies. Ich musste kurz eingenickt sein. Als ich wieder zu den Ruten schaute lag eine der Ruten nicht mehr auf der Rutenablage, sondern in der Buhnenvegetation. Der Haken war natürlich blank. Wie dem auch sei, mein Unwohlsein wurde zunehmend schlimmer, so dass ich mich entschiedenen habe, den Heimweg anzutreten.
Anbei noch ein Bild von meinem Angelplatz. Einige Bilder, auf denen auch Ükels zu sehen sind, werde ich nach deren Einverständnis nachreichen.
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