AW: Graskarpfen mit der Fliege?
Hallo Matthias,
in unserem Baggersee gibt es sehr viele Gras- und Marmorkarpfen (leider, Krautfelder und sonstige Wasserpflanzen gibt es nicht mehr), die bei Wind die von den Bäumen gewehten Blätter und Blütenteile fressen. Dabei gelang es mir einmal, einen der Graserer mit einer Trockenfliege zum Anbiß zu überreden. Das war ein grauer Palmer in # 12, 0,22er Vorfach. Nach dem Anhieb folgte der schiere Wahnsinn. Nicht nur der gehakte Fisch, das ganze Rudel schoß blitzartig davon, das Wasser explodierte förmlich. Mein Fisch raste mit Urgewalt und einem irren Tempo mehr als 150m in die gegenüberliegende Ecke des Baggersees, da war ich froh über mein Bonefish-Backing von mehr als 250 m. Dann war Pumpen angesagt, Puuuuumpen und noch mal Pumpen. Dann lag er vor mir mit mehr als 100cm schon ein beachtlicher Bursche, war aber völlig fertig und ließ sich bereitwillig die Fliege entfernen. Eine solche Sternstunde habe ich seither nicht mehr erlebt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Kollegen jährlich bis zu 80 Graser aus dem Wasser holen und deren Fleisch ausdrücklich schätzen. Eine Besonderheit gibt es noch, obwohl kein Besatz mehr stattfindet, werden in den letzten Jahren deutlich kleinere Graskarpfen von unter 50 cm gefangen. Wenn da kein heimlicher Besatz stattfindet, dann produzieren die wohl Nachwuchs. Na, bei den Sommertemperaturen bei uns könnte da was dran sein. Die Marmorkarpfen übrigens zeigten sich völlig unfangbar. Vom Belly aus war ich schon mitten drin und habe denen alles mögliche direkt vors Maul gehalten (vielleicht saugt ja einer die Fliege aus Versehen ein?!?), aber nix ging. Auch die Naturköderfraktion ging da bisher leer aus.
Viel Erfolg bei deinen Bemühungen wünscht dir
Wolfgang aus Ismaning