Heute darf ich von einem Fang der besonderen Art berichten. Ich war mit einer leichten Feederrute (Browning Carp Tickler 2,20m WG 50g) am Bärensee. Diese Rute habe ich bewusst gewählt, da ich im so genannten Schleiengraben fischen wollte - eine kniehohe Rinne, vom restlichen See abgetrennt durch einen Schilfgürtel.
Montiert hatte ich einen Method-Feederkorb von Guru mit 24g und einen 10er Haken, am Haar befestigte ich einen Mini Boilie von Kogha mit 10 Millimetern Durchmesser.
Während des gesamten Ansitzes, habe ich im Wasser regelmäßig Karpfen springen sehen. Ab und an gab es auch einen zaghaften Biss. Nach etwa einer Stunde hatte ich meinen Platz ein Stück weit verlegt. Und zwar genau an die Einmündung, wo die Rinne vom See abzweigt. Die Montage lag keine 10 Minuten im Wasser, da gab es einen kurzen, aber eindeutigen Schlag an der Rutenspitze. Anschlag und kurbeln - schnell zeigte sich der Biss als typischer Fallbiss. Denn die Schnur wollte nicht so richtig straff werden.
Dann änderte der Fisch auf einmal seine Richtung, jetzt war die Schnurr gestrafft und ich machte mir langsam Sorgen um die 0,25mm Schnur. Also Bremse erst einmal lockern und den Fisch Schnur ziehen lassen. Dann konnte ich ihn mit behutsamer Bremsenjustierung langsam in meine Richtung pumpen. Die weiche Rute hat die Schnur wirklich schön entlastet. Dann stand die nächste Hürde bevor: das Ufer ist mit langen Gräsern gesäumt, durch die ich den Spiegelkarpfen manövrieren musste. Dabei habe ich mit dem Kescher zwischen den Pflanzen herumgestochert (manchmal ganz schön blöd, wenn man alleine beim Fischen ist). Kurz vor Schluss dann noch ein Schreckmoment: der Haken hatte sich gelöst. Allerdings war der Karpfen zu diesem Zeitpunkt bereits so erschöpft, dass er keine weiteren Fluchtversuche unternahm.
Letztendlich konnte ich einen schönen Spiegelkarpfen mit 63 Zentimetern und 6,7 Kilo landen. Mein Kescher ist seitdem völlig verbogen. Schade, den Zebco-Kescher hatte ich erst letztes Jahr gekauft. Und das, weil er so stabil gewirkt hat.