Was habt ihr gefangen im Mittelmeer? Teilt es bitte mit.

afbaumgartner

Well-Known Member
Naja, das war halt ein anderer Angelstil. 80er-Jahre, mit robuster 50-Pfund Rute, eiserner Senator und den bewährten Rapala-Schleppwobblern.
Vokuhila.
Es hätte interessant sein können mit Dickschiffskippern à la Jürgen zu klönen. Aber er konnte halt nicht auf Augenhöhe. Schade.
 

JanKrueger

Member
16.12. Thunfisch zwischen 60 und 70Kg.

Ein Foto vom Fisch gibt es leider nicht. War alleine und nach eineinhalb Stunden Drill hatte ich keine Kraft mehr.
Der Fisch wurde am Boot vom Köder befreit und dann schnell wieder released.

Wollte auch eigentlich nur kurz mal nach den Bonitos gucken :whistling

image0.jpeg
image1.jpeg
 

scorp10n77

Dentexkönig
Sodele. Hier ist wieder Ruhe eingekehrt. Vielleicht ein bisschen viel Ruhe. Dass jetzt hier Beiträge gelöscht wurden, von einer der wenigen Personen, die aktuell noch Fänge vorzeigen kann, finde ich persönlich schade. Ich finde es auch unverständlich, da hier vorher seitenweise Nonsens einfach stehen gelassen wurde.

Aber nun nicht mehr davon.


Viele sind jetzt denke ich im Vorweihnachtsstress bzw. Vorweihnachtsquarantäne. Vielleicht hat sich ja der ein oder andere schon selbst ein Geschenk besorgt und mag es hier zeigen. Ich habe hier auch einige Bestellungen gemacht. Ein bisschen was ist schon da. Ein bisschen was liegt auch noch von meinem gescheiterten Cap Verde Trip hier im Schrank. :(

Normalerweise wäre ich jetzt in Spanien. Ich glaube, ich war das letzte mal vor 10 Jahren an Weihnachten in Deutschland. Ich liebe diese Zeit in Spanien. Aber die Katalanen haben ihre Grenzen dicht. Momentan sehe ich keine Chance bald runter zu kommen. Mir blutet ein wenig das Herz. Normalerweise sollten wir jetzt auf Kalmare fischen und anschließend würden wir es auf Dentex probieren. Kalmare scheinen ganz gut zu gehen momentan. Ansonsten sieht man nix. Auch vor Ort sind die Maßnahmen sehr restriktiv. Man fährt dort aber einen ganz anderen Weg. Dort ist vor allem die Mobilität eingeschränkt. Meine Kumpels aus Olot z.B. dürfen auch nicht zum Angeln ans Meer.

Vor rund 2 Wochen fiel mir dann dieses Schreiben der ACPR ins Auge. Man hat mal wieder über den PRUG vom Cap de Creus Nationalpark (meinem Revier) diskutiert. Hier wird wohl kaum jemand spanisch können. Also nenne ich mal ein paar Kernpunkte. Bisher ist das alles noch nichts offizielles. Es geht nur um Maßnahmen die diskutiert werden.

Also was sind die ACPR: die Associacio catalana per una pesca responsable. Eine Interessenvertretung für Sportfischer würde ich mal sagen.

Was ist ein PRUG. Abgesehen davon, dass es für mich mittlerweile ein Unwort ist, ist das sowas wie ein Nutzungsplan mit Maßnahmen für Naturschutz etc.

Was diskutiert man:

Einen Ausweis für Fischer die am Cap de Creus fischen um Daten erheben zu können und auch zu wissen wer und v.a. vermutlich wie viele Menschen da so fischen. Damit kann ich leben, solange es am Ende auch für einen Deutschen zu bekommen ist. Da gehe ich aber von aus.

Verbot von Livebait und Brumeofischen. Die ACPR ist dagegen und wie ihr euch denken könnt bin ich das auch!

Das Abschneiden der unteren Schwanzflosse um den Verkauf von solchen Fischen zu verhindern. Ist woanders ja schon Gang und Gäbe und wäre mir auch egal. Ich verkaufe schließlich nichts.

Und dann kommt das wohl kontroverseste: man möchte Zonen einrichten in denen exklusiv C&R geangelt werden darf. Diese Zonen sind rund ums Cap de Creus inkl. Maza d'Oro. Eine Stelle wo es sicherlich viele schützenswerte Fische gibt wie Zackenbarsche usw. Außerdem rund um die Isla Messina. Dafür gilt das selbe. Und dann noch das Cap Norfeu inkl. Buchten drumrum. Das wäre für mich eine Vollkatastrophe denn meine beiden besten Spots liegen in diesem Gebiet. Jetzt kommt aber mal wieder das beste: Verbote natürlich nur für uns dumme Angler. Die Profis dürfen weiter alles abfischen was geht. Wer denkt sich denn wieder so eine scheisse aus?! In etwa so wurde es auch von der ACPR kommentiert. Denn das ganze geht natürlich voll am Ziel vorbei. Solange die Profis dort weiterfischen, wird sich dort nichts erholen können. Stattdessen hat man ein Bag Limit vorgeschlagen, dass sich an den Beständen orientieren soll. Aber das gilt dann bestimmt auch wieder nur für Angler und Dentex kriegt dann vmtl. gleich mal eine Null.

Es bleibt abzuwarten, was man sich am Ende dort wieder ausdenkt. Hoffentlich, wirds nicht allzu schlimm. Mein Gefühl ist immer, dass dort die Interessen sehr schwer unter einen Hut zu bringen sind. An Verbote wird sich dann auch oft nicht gehalten.

Hier findet sich meine Quelle : https://acpr.cat/wp-content/uploads/2020/12/LINFORMATIU-No126-CAST.pdf
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
Jetzt kommt aber mal wieder das beste: Verbote natürlich nur für uns dumme Angler. Die Profis dürfen weiter alles abfischen was geht.
wie in der Ostsee. Dort wurden die errechneten Minderfänge der Angler gleich doppelt den Berufsfischern zugeschlagen.
 

afbaumgartner

Well-Known Member
Ich bin eigentlich für eine weitere Schaffung und Erweiterung von Schutzgebieten. Allerdings laufen natürlich solche Maßnahmen, die die Berufsfischerei nicht mit einbeziehen, völlig in's Leere.
Man muss sehen, dass in den Gremien, egal ob Spanien Deutschland oder in der EU, vor allem die Vertreter der Berufsfischerei ihren Einfluss geltend machen können. Berufsverbände finden schneller Gehör, als Freizeitverbände.
Schade, dass die Tackleindustrie sich da so raushält. Die verdienen sich wund an uns und unterstützen uns kaum.
 

scorp10n77

Dentexkönig
Ich bin auch nicht gegen Schutzgebiete. Ich denke wir würden dadurch auf lange Sicht sicherlich profitieren. Am anderen Ende der Bucht ist ein solches Naturschutzgebiet. Die Islas Medes. Dort ist die Umsetzung gut. Es ist glaube ich das älteste Meeresschutzgebiet Spaniens oder so. Gibts auf jeden Fall schon lange. Es ist klein, aber gut geschützt. Hat einen wirtschaftlichen Wert für den Tourismus und zeichnet sich als exzellenter Tauchspot aus. Dort gibt es wohl sehr viele, sehr große Zackenbarsche. Die Gebiete drumrum profitieren sicherlich davon, dass es dort wichtige Reproduktionsfische gibt.

Wir am Cap de Creus sind auch ein großes Naturschutzgebiet. Von Land ist das auch deutlich zu sehen. Wenn ich an den Paratge de la Tudela denke, ein ehemaliges Freizeitparkprojekt was vom Staat zurückgekauft und abgerissen wurde, erinnere ich mich, dass ich da mal angekackt wurde, weil ich einen Weg verlassen habe um zum 20m entfernten Strand zu gehen. Klingt von Land aus nach sinnvollem Schutz. Man darf nichts. Vom Meer aus darf ich da aber Angeln, ich darf harpunieren und die Fischer legen munter ihre Netze dort. Ich hatte das eigentlich immer so gelesen, dass sie das in den als Reserva Integral markierten Bereichen nicht dürfen. Machen sie aber trotzdem. Vielleicht dürfen sie es ja auch trotzdem. Aber vom Meer aus gesehen habe ich das Gefühl, dass sich dieses Naturschutzgebiet nicht von jedem anderen Flecken Küste unterscheidet was die Regeln betrifft.

Ich glaube im Übrigen, dass die Angler in Spanien schon eine stärkere Lobby haben. Denn das ist immerhin eine Art Nationalsport. Aber die Fischerei ist leider auch ein großer Arbeitgeber. Lebensmittel aus der Region spielen in Spanien auch eine deutlich größere Rolle. Insbesondere die Katalanen sind stolz auf ihre vielfältigen Lebensmittel.
 

scorp10n77

Dentexkönig
So Leute, 2020 (in Zukunft vermutlich Synonymwort für große Scheiss oder so) ist jetzt quasi vorrüber. War ein hartes Jahr mit vielen Entbehrungen. Habe mich entschlossen euch trotzdem wieder die Fänge des Jahres zusammenzuschneiden in einem Film und muss wirklich sagen: Worüber beschwere ich mich eigentlich. Für nur 4 Wochen Spanien ein echt mehr als akzeptables Ergebnis!! Richtig gute Fische dabei. Okay der beste ist noch aus letztem Jahr. Ich schneide ja Weihnachten immer mit ins nächste Jahr rein.

Ich hoffe inständig das es jetzt wieder bergauf geht. Mein Fischbestand im Eisfach war noch nie so niedrig :D

Euch allen einen guten Rutsch, ein besseres Jahr 2021 und ganz wichtig: bleibt gesund!

 

Brillendorsch

Teilzeitangler
Danke Dir Dario,
ein echt schönes Filmchen.
2020 , diese Zahl wird noch in Jahrzehnten als Synonym für große Entbehrungen stehen.
Um so erfreulicher und schöner ist es, dass Du uns mit Deinen Beiträgen ein wenig aufmuntern kannst thumbsup thumbsup
 

glavoc

Well-Known Member
2020 , diese Zahl wird noch in Jahrzehnten als Synonym für große Entbehrungen stehen.
Hallo,
da bin ich nicht so sicher..leider. Vermutlich wird das kommende größere Entbehrungen bringen. Ich habe da (sorry!) wirklich kaum Hoffnung..
Dario, dir vielen herzlichen Dank für Berichte und Videos - Supi!!
Allen Mädels und Jungs hier dennoch einen guten Rutsch und hoffentlich irre ich mich gewaltig (leider hat sich bisher eher alles Bedenken eher bestätigt.. :( ). Wie dem auch sei, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Grüße vom Mittelmeer!

PS Kalamare, bissle Sepien und hin und wieder kl. AJ`s auf 20 g Casting Jigs. Werde aber tatsächlich ein oder zwei Versuche auf Doraden starten ;). (Uferangelnd)
 

Nidderauer

Active Member
wie in der Ostsee. Dort wurden die errechneten Minderfänge der Angler gleich doppelt den Berufsfischern zugeschlagen

Moin,

wobei die Betonung auf "errechnet" liegt. Faktisch ist die Ostsee am Ende, was die einstigen Dorsch- und Heringsbestände angeht. In einem Gewässer, in dem regelmäßig Blaualgen gedeihen, gibts eben keine stabile Nahrungs- und Sauerstoffgrundlage mehr. Üppiges Leben gedeiht nur, wenn immer alles in ausreichendem Maße verfügbar ist. Lebensnotwendige ökologische Grundlagen, die zwischendurch mal nicht mehr vorhanden sind, führen zum ökologischen Tod! Und dieser ist nicht auf Schalterdruck wieder ins blühende Leben umzukehren. Solange die weltweiten Umweltzerstörungen weiter zunehmen, wird auch bei uns ein Gewässer nach dem anderen zum ökologische Kollaps gebracht.

Wenn unser "Umweltverbrauch" nach Corona so weiter geht, wie vor Corona, dann ist es ohnehin zu spät für so ziemlich alles.

Länder, die noch über intakte Gewässer verfügen, tuen gut daran, auch die Freizeitfischerei streng zu reglementieren. Das regionale Gewässersterben führt nämlich zu einem immensen Druck auf Gewässer, in denen es noch etwas zu holen gibt. Die dabei verbrauchten Reisekilometer sind ein weiteres Desaster.

Kümmert euch lieber darum, dass die kaputten Gewässer vor eurer Haustür die Kehrtwende in eine bessere ökologische Zukunft schaffen, dann braucht es nicht soviele Fernreisen, die allein dem Zweck dienen, Fische zu fangen.

Trotz aller Widrigkeiten derzeit wünsche ich euch alles Gute und viel Fangerfolg für 2021.

Grüße Sven
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
Länder, die noch über intakte Gewässer verfügen, tuen gut daran, auch die Freizeitfischerei streng zu reglementieren.
Wobei hier die Betonung auf "auch" liegen muss.
Das bedeutet eben <<>> Alle<<>>, und eben nicht nur die Angler.
Ansonsten stimme ich dir in vielen Dingen zu.
Und ob ich nun an die Ostsee fahre oder an die Adria, das sind ca. 120 Km Unterschied.

Ein frohes neues Jahr
 

Nidderauer

Active Member
Selbstverständlich muß/sollte die Betonung auf "auch" liegen. An der Ostsee kann man mittlerweile 2 Wochen Urlaub in einstigen Dorschhochburgen verbringen und bekommt noch nichtmal einen frischen Dorsch aus Stellnetzfischerei bei den kleinen Fischern direkt im Hafen angeboten. Weils einfach keine Fische mehr zu fangen gibt. Vom Angelkutter wird auf Plattfisch geangelt und nur wenns Wetter halbswegs passt, lohnt sich ein Versuch auf Dorsch. Wenn Fisch da ist, dann in ufernahen Bereichen flacher als 10 m, was quasi noch ins Jagdrevier vom Bellybootangler fällt. Es "wächst" halt nicht mehr genug "nach".

Und je weniger es hier bei uns gibt, desto mehr verlagert sich das Geschehen in andere Länder. Z.B. auch an die zahlreichen schwedischen Seen. Es ist aber eben auch genau diese Mentalität, sich nicht damit begnügen zu können, dann vor Ort entsprechend selbstgefangenen Fisch genießen zu können, sondern man muß auch noch dutzende Kilo Zanderfilet oder Barsch mit nach Hause nehmen, damit der Jahresvorrat aufgefüllt wird.

Im Grunde genommen ähnelt dieses Verhalten dem Jagdverhalten der Kormorane. Diese fallen massenweise über fremde Gewässer her und wenn diese leergefangen sind, was die fressbaren Fischgrößen angeht, dann gehts weiter ans nächste Gewässer. Und wenn dazu noch Probleme bei der Reproduktion einzelner Fischarten kommen, aus vielerlei Gründen, dann ist die Katastrophe vorprogrammiert.

Was auch im Mittelmeer in den letzten Jahren zu beobachten war, dass beispielsweise die Durchschnittsgröße einzelner Fische massiv abgenommen hat. Mindestnmaße für Doraden deutlich unter 30 cm sind ein Witz für Fische, die über 5 Kg schwer werden können.


Für den Wolfsbarsch und andere kulinarische Köstlichkeiten gilt ähnliches. Wir sollten froh sein, wenn wir überhaupt wieder verreisen dürfen, da sollten die ökologischen Hinterlassenschaften im Urlaubsziel möglichst gering ausfallen.

Grüße Sven
 
Oben