Die Quappe (Lota lota)

Die Quappe im Porträt

Die Quappe im Porträt (Bild: RUTE&ROLLE-Archiv)

Wesentlichste Merkmale
Lang gestreckter Körper, vorne walzenförmig und hinten seitlich zusammengedrückt; der flache Kopf ist breit, das Maul leicht unterständig; Barteln am Nasenloch und Bartfaden am Unterkiefer; Rücken und die Seiten sind marmoriert, die Färbung ist gelblichbraun bis olivfarben, Unterseite ist schmutzigweiß; winzige Schuppen und schleimige Haut; zwei Rückenflossen, die hintere ist wesentlich länger und wie die Afterflosse eher saumartig.

Andere Namen
Aalrutte, Trüsche, Rutte, Aalraupe, Aalquappe

Frankreich: Lotte, Barbotte
Italien: Lotta, Bottatrice
England: Burbot, Ealpout
Spanien: Lota de Rio
Holland: Kwabaal
Dänemark: Knude, Aalekvabbe
Norwegen: Lake


Lebensräume
Auf der gesamten Nordhalbkugel zwischen dem 42. und 75. Breitengrad, Flüsse und Seen in Mitteleuropa, ziemlich häufig sind sie in der Donau, der Oder und einigen ihrer Nebenflüsse.

Lebensweise
Sie kommen in den Ober- und Mittelläufen von Flüssen, in einigen Teichen, in höher gelegenen Stauseen und manchmal auch in den Unterläufen der Flüsse vor. Zu finden auch im Brackwasser der Ostsee. Versteckt sich tagsüber in Gruppen zwischen den Steinen, nachts kommt sie zum jagen hervor. Bevorzugt kühles, sauerstoffreiches Wasser. Standplätze in Seen sind Einmündungen von Flüssen und Bächen.

Deutlich ist hier die Marmorierung zu erkennen

Deutlich ist hier die Marmorierung zu erkennen (Bild: RUTE&ROLLE-Archiv)

Nahrung
Die Jungfische fressen Wirbellose (Würmer, Kleinkrebse, Schnecken), wogegen erwachsene Exemplare bei der nächtlichen Nahrungssuche überwiegend kleinere Fische (Gründlinge, Kaulbarsch) aufnehmen. Gern frisst sie Laich, in der Vergangenheit versuchte man deshalb die Quappe auszurotten.

Größe
Die Durchschnittsgrößen liegen bei 30 bis 50 Zentimeter, die maximale Größe kann über einen Meter liegen, durchschnittliches Gewicht ca. ein Kilo, Gewichte bis acht Kilo (in Deutschland) sind möglich; größe Unterschiede sind selbst in identischen Gewässern festzustellen, so sind die so genannten “Steinquappen” im Mittellauf der Oder deutlich kleiner als die “Haffquappen” im Brackwasser am Unterlauf

Alter
10 bis 12 Jahre

Laichzeit
Erstreckt sich von November bis März, gelaicht wird auf hartem Grund in Wassertiefen von 2 bis 50 Meter. Die Wassertemperatur muss dabei 0,5° C bis maximal 4° C betragen. Die Rogner legen, je nach Größe, zwischen 35.000 und 5 Mio. Eier, die je ca. einen Millimeter groß sind. Nach sieben bis zehn Tagen schlüpfen die Larven, diese sind dann etwa drei Millimeter groß. Im Wasser frei schwebend ernähren sich diese zunächst von Plankton. Nach einem Jahr sind die Jungfische ca. 10 bis 15 Zentimeter groß. Mit drei bis vier Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Quappe ist ein schnellwüchsiger Fisch, mit fünf Jahren sind sie bereits ca. 50 Zentimeter lang und ein Kilo schwer.

Geeignete Angelmethode(n)
Grundangeln, ähnlich dem Aalgeschirr, die Köder werden angeboten an einer einfachen Laufbleimontage mit einen langschenkligen Haken der Größe 1/0 bis 3/0.

Geräteempfehlung
Mittelschwere Grundruten (30 bis 70 Gramm Wurfgewicht) von 2,7 bis 3,3 Meter Länge mit sensibler Spitze, stabile Stationärrolle, mindestens 0,35er Schnur.
Genau wie der Aal wird eine Quappe nicht ausgedrillt, sondern sofort zum Angelplatz befördet, dazu ist stabile Ausrüstung erforderlich.

empfohlene Köder
Wurm(-bündel), Fischfetzen oder Köderfisch

Fischfetzen sind Topköder für Quappen

Fischfetzen sind Topköder für Quappen (Bild: RUTE&ROLLE-Archiv)

Beste Fangzeit
In Fliessgewässern von November bis Februar, immer erst nach Einbruch der Dunkelheit, in Seen Oktober/November und März/April. Von Frühjahr bis Herbst stehen die Quappen meist am Grund und fressen sehr wenig, der Fang ist schwer bis unmöglich.

Küchentipp / Zubereitung
Das Fleisch und besonders die Leber sind sehr schmackhaft. Obwohl sie zu beträchtlicher Größe heranwachsen können, haben sie keine besondere wirtschaftliche Bedeutung. Die Ursache liegt daran, dass sie wegen ihres Nachtlebens nur schwer zu fangen sind.
Achtung: Bei Fischen aus belasteten Gewässern (z.B. Oder oder Elbe) bitte nicht die Leber verwerten.