Raubfische lieben sie und für uns Angler sind sie gut zu beschaffen: Köfis. Besonders an der Küste punkten Hering, Makrele und Hornhecht als Fetzen und im Ganzen. Wir stellen Euch die Fische als Köder einmal genauer vor.

In Streifen, als Filetseite, halbiert oder im Ganzen – fischige Happen sind einfach Top-Köder, wenn wir zum Meeresangeln unterwegs sind. Besonders drei Fischarten eignen sich sehr gut für eine Vielzahl von Räubern: Hering, Makrele und Hornhecht lieben nicht nur wir Angler, sondern auch Plattfisch, Dorsch, Leng – ja, sogar Artgenossen schnappen gerne zu! Wir zeigen Euch, welche Vor- und Nachteile die Fischarten als Köder mit sich bringen und wofür wir die jeweiligen Happen gerne einsetzen!

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Hering: der Klassiker
Der fettreiche Fisch lässt nicht nur uns Anglern das Wasser im Mund zusammenlaufen, sondern ruft auch die Räuber auf den Plan. Beim Meeresangeln kommen kleine Fetzen am Einzelhaken beim Fischen auf Hornhecht oder Plattfisch super an. Allerdings ist das Fleisch sehr weich und Ihr zieht es am besten mit einer Ködernadel aufs Vorfach und den Haken. Wie bei der Makrele, die ebenfalls weiches Fleisch besitzt, könnt Ihr natürlich das sogenannte Bait Elastic nutzen. Das dünne Bändchen einfach mehrmals um Haken und Fleisch wickeln – hält bombenfest! Das ist gerade beim Brandungsangeln oder auch Fischen mit dem Sbiro wichtig. So könnt Ihr richtig durchziehen.

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Frisches Stück Hering mit starkem Duft

Übrigens, der schmackhafte Meeresbewohner trumpft ebenfalls im Süßwasser mit seinem starken Geruch auf. Da als ganzer Happen für zum Beispiel Hecht! Aber auch hier bitte dran denken: Gewaltwürfe lassen das weiche Fleisch nicht zu. Beim Blick in Reviere der großen Räuber wie Dorsch, Leng & Co darf der ganze Hering am System auf keinen Fall fehlen. Vom Paternoster direkt ans Doppelhakensystem und ab zu den Dicken! Meist eine sichere Sache.

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Makrele: Tiger gehen immer
Inzwischen finden wir Makrelen in den Sommermonaten an Nord- und Ostseeküste. Sind die Mini-Thune einmal gefunden, lassen sie sich mit einem klassischen Paternoster, Blinker und anderen Kunstködern oder Pose mit Naturköder fangen. Dafür eignen sich Fetzen von Makrele, Hering und Horni. Besonders die silbrig-weiße Bauchseite ist super für Streifen oder Fetzen. In längliche Stücke geschnitten und an einem Buttlöffel-Vorfach angeködert, lassen Bisse von Scholle, Flunder & Co nicht lange auf sich warten.

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Eine Makrele im Ganzen oder als Fetzen eignet sich top zum Tiefseeangeln in Norwegen

Wer beispielsweise am „Gelben Riff“ oder in Norwegen unterwegs ist, hat die Chance auf größere Raubfische: Dorsch, Leng, Lumb, Seehecht, Rotbarsch, Seewolf oder Heilbutt sagen zu einem Makrelen-Snack nicht nein. Wer es auf Rotbarsch abgesehen hat, nutzt Fetzen als Köder. Geht es auf Leng & Co darf es ruhig ein Filet, eine Hälfte oder gleich der ganze Fisch sein. Um starkes Rotieren beim Ablassen zu verhindern, kann einen Mackerel Flapper (deutsch: Flatter-Makrele) genutzt werden. Dazu wird die Mittelgräte samt Schwanzflosse entfernt. Achtet beim Anködern, dass Ihr den Haken durch Unter- und Oberkiefer zieht.

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Hornhecht: perfekt für Fetzen
Klar, als ganzer Fisch kommt der „Mini-Marlin“ nicht infrage, aber seine Fetzen bringen auch so manchen Meeresräuber um den Verstand. Sein Vorteil wiegt auf jeden Fall schwer, denn sein Fleisch ist deutlich fester als das von Makrele und Hering. Allerdings nur im frischen Zustand, aufgetaut wird’s wieder eine weiche Angelegenheit.

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Die Fetzen vom Hornhecht halten am besten

Die Fetzen lassen sich prima auf den Haken piksen. Versucht unbedingt mal ein langes und dünnes Fischstück hinter dem Sbiro. Es läuft wie ein Twister und verführt auch Meerforellen! Doch in erster Linie locken Stücke vom schlanken Fisch Plattfische, Makrelen und Hornhechte ans Band. Ja, Hornis sind kannibalistisch unterwegs. Die Köderbeschaffung ist nur saisonal möglich, dann jedoch meist sehr einfach. Friert Euch ein paar „Notfall“-Filets weg, dann habt Ihr für den ersten frischen Horni einen schnell fangenden Köder vorrätig. Kleiner Tipp: Die dänischen Steinbutt-Spezis schwören auf Hornhechtstreifen als Köder für den beliebten Plattfisch, der meist nah ans Ufer kommt, wenn der Raps blüht!

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