AW: Gibt es Gutachten, die den Schaden durch Waller belegen?
Von "meinem" See kann ich berichten:
ca. 7 ha, sehr gute Fischdichte.
Die ersten Waller mit ca. 90cm wurden rund ´95 gefangen, da waren es aber nur 1-2 Stück im Jahr, als Beifang beim Aalangeln.
Jahrelang war es dann überhaupt nur ein Mythos, dass im See Waller leben würden.
Gegen 2007 habe ich dann beim Aalangeln dort meinen ersten Waller gefangen, einen kleinen mit 50cm.
Seitdem habe ich die Fanglisten des Sees immer sehr genau im Auge behalten, gerade bezüglich Waller. Seit 2007 kamen insgesamt nur um die 15 Stück raus, die meisten davon Kleine mit rund 50-60cm von mir beim Aalangeln und einer von einem Hechtangler beim Spinnfischen mit 1,78m.
Des Weiteren hört man immer mal im Sommer nachts einen rauben, wenns im Flachwasser richtig klatscht.
Bei den Friedrischfängen macht sich absolut kein Einbruch bemerkbar, das Einzige sind jährliche "Schwankungen" in der Zusammensetzung.
So fing man vor 4 Jahren sehr viele Brassen (Bis 20 Stück mit 50cm pro Tag). Vor 2 Jahren dann nur noch 2-3 Brassen pro Tag. Dieses Jahr warens dan wieder ähnlich viele Brassen wie vor 4 Jahren. Würde ich also als natürliche Schwankungen im Bestand je nach Laichvorraussetzungen und andere natürliche Faktoren abtun.
Lediglich Schleien fängt man nicht mehr - vorhanden sind sie aber auf jeden Fall - Ab und an lassen sie sich nachts im Sommer im Flachwasser teilweise in großen Stückzahlen beobachten. Warum sie aber nie an den Haken gvehn kann ich nicht erklären.
Würde der Waler als wirklich ganze Gewässersysteme leerfressen müsste der Badewannensee mit 7ha und hervorragenden Wallerbedingungen (Lange warmes Wasser, geeignete Laichplätze, viel Futter) innerhalb der rund 20 Jahre schon längst leergfressen worden sein - und man müsste ständig welche fangen.
Ich denke der Waller richtet nicht mehr schaden an, als jeder andere Raubfisch auch.
Eher sogar weniger, da er kein selektiver Räuber ist. Was gerade passt wird gefressen.
Ob jetzt Haubentaucher, Ratte, Krebs, kleine Laube oder 2-Pfund Karpfen - das Beutespektrum richtet sich eher danach, was gerade verfügbar ist, vor dem Maul rumschwimmt und leicht zu fangen ist. Gibt es viele Brassen wird das Hauptfutter wohl eher die Brasse sein.
Hecht, Zander und Barsch selektieren da schon eher.
Um noch auf das Kotzen einzugehen:
Alle Kleinen, die ich bisher fing, waren meistens schon kurz vorm Platzen, meistens musste ich mich wirklich fragen, wohin der meinen Köder noch stecken wollte.
Meine größeren haben vorwiegend gekotzt - mir mitunter auf die Schuhe.
Dennoch bin ich der Meinung, dass der Waller, zumindest ab einer gewissen Größe, eher periodisch frisst.
Wenn ich an einer Stelle innerhalb von 2 Wochen nicht einen Biss bekomme - und dann in 2 aufeinanderfolgenden Nächten an der selben Stele 2 Fische fange, dann bildet sich da schon eine Schlussfolgerung heraus.
Und je nach Größe der Beute dauert es ja auch seine Zeit, bis die verdaut ist. Ein 2kg - Karpfen ist halt nicht innerhalb von 12 Stunden verdaut