Für die Angelkurve war heute zwar kräftiger Ostwind vorhergesagt, dafür aber auch Sonne und ertragbare Temperaturen. Wer nicht wagt, der nicht angelt, also das Kajak auf's Auto geschmissen und los zum Strand. Die Fahrt über schon gesehen, dass der Wind wirklich ziemlich ostig kommt (man kann ja hoffen), für Angelbedingungen in der südwestlichen Ostsee hat das selten gute Auswirkungen. Auf dem Parkplatz ergaben sich gemischte Gefühle: zwar 10° (Ende November
), aber nicht der angesagte Sonnenschein. Und der Wind war echt kalt; da habe ich bei weit tieferen Temperaturen weniger gefröstelt.
Nichtsdestotrotz Gerödel aufgeladen und zum Strand gestiefelt. Die gute Nachricht: windstill und warm, geil.
Die schlechte: was für ein Surf, shit.
Ein paar Minuten Wasser geguckt und mich entschlossen, mein Zeug trotzdem aufzubauen. Ein Rip sah zwischendurch immer wieder mal paddelbar aus. In's Kajak eingestiegen und vorsichtig losgetastet. Nach der zweiten Sandbank hatte ich dann aber trotzdem soviel Wasser im Boot, dass ich aussteigen und schöpfen musste. Dank Echolot trotz des sand- und luftgefüllten Wassers kein Problem, die passende Tiefe zu finden.
Da ich ja nun schon im Wasser stand, hab' ich mir die Wellen weiter draußen genauer anschauen können. Da stand geschrieben: "Du kommt hier heute nit rein!"
Ich wäre zwar rausgekommen, aber was dann? Irgendwann auf jeden Fall wieder rein. Und das laut Plan mit 15-20kg (Fisch+Wasser) hecklastig. Bei 2' Swell keine so glorreiche Idee. Zumal alles sehr kabbelig. Klar gab's in diesem Moment einen (recht breiten) Rip. Aber was ist in zwei Stunden? Frisch der Wind nochmal um eine Windstärke auf? Dreht der Wind nochmals 15°-20°Richtung Norden? Setzt noch Strömung ein?
Im besten Fall hält Wind & Wetter so, wie es gerade ist. Bei nur leicht ungünstigeren Verhältnissen gibt's ruckzuck einen 3'-Swell und dann stehe ich da...
Also ab zurück zum Strand und Zeug wieder zusammengepackt, ohne einen Wurf gemacht zu haben. So ist das manchmal halt. War trotzdem geil. Salzige Luft geatmet, nass geworden, im Kajak gesessen und gepaddelt.
BellyBoat wäre heute eindeutig die bessere Wahl gewesen, habe ich aber verpennt drüber nachzudenken.
Glücklicherweise habe ich einen kleinen Tiefkühlschrank, durch den ich solche Durststrecken überbrücken kann.
PS: Das Wasser in Strandnähe hatte 9,3°. Netze waren keine zu sehen und auch keine anderen Boote oder Angler.
Das führt mich doch glatt nochmals zu:
Die in diesem Posting
geschilderten Handlungen können zu schwerwiegenden Verletzungen und/oder
lebensgefährlichen Situationen führen!
Wer denkt "da wird schon Hilfe kommen, wenn was passiert", sollte einen Schritt weiterdenken und sich fragen: WELCHE Hilfe denn? Von WEM? Und: wie lange braucht diese Hilfe, WENN sie kommt und findet??
--> Ohne Luft ist schlecht mit Atmen!! <--
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