AW: LSFV-SH: Mit Tierschützern gemeinsam gegen Angler??
Davon ab kam ja im Schleswig Holstein Magazin im NDR-Fernsehen gestern abend ein Beitrag zum Thema Fischereischein, der mich nur schaudern lies.....
Dieses Filmchen war faktisch komplett daneben. Man könnte fast meinen, ein vom VDSF in SH finanziertes Werbefilmchen für die Prüfung gesehen zu haben (vielleicht stellt ja mal ein Mitglied des LSFH-SH bei einer Versammlung den Antrag zu erfahren, ob dafür Verbandsgelder geflossen sind)...
Schon die Einleitung faktisch falsch.
Tierschützer und Angler ziehen an einem Strang..
Richtig hätte es heissen müssen, Tierschützer, Verbandsfunktionäre des von Anglern finanzierten Naturschutzverbandes LSFV-SH und einige Angler ziehen an einem Strang..
Denn selbst im Forum des LSFV-SH und beileibe nicht nur bei uns ist erkennbar, dass viele Angler da nicht mit der Verbandsmeinung konform gehen.
Da der VDSF aber sowieso nur ca. 12% der am Angeln interessierten Menschen in seinen Vereinen hat, sowie VDSF-Bund-Präsident Mohnert hier bei uns ausführlich und ausdrücklich klargestellt hat, dass er auch nur für organisierte Angler da sei, fehlt zudem dem LSFV-SH auch jede faktische Legitimierung um für "die Angler" zu sprechen - es ist nur die formaldemokratische Legitimierung über die Zwangsmitgliedschaft der Angler über die Vereine im Verband gegeben.
Der Verband kann also höchstens für einen Teil der in den VDSF-Vereinen vertretenen Angler sprechen.
Dann wird auch in diesem Bericht wie vom Verband die Meinung vertreten, Fischereischein und Prüfung würden unausweislich zusammen gehören. Entweder hat der Autor des Artikels da schlecht recherchiert, oder es wurde ihm von Verbandsfunktionären in die Feder diktiert.
Denn selbstverständlich ist auch in SH die Prüfung nicht zwingende Voraussetzung, um angeln zu können bzw. den Fischereischein zu bekommen.
Für Touristen aus anderen Bundesländern (Schleswig-Holsteinische Einwohner werden da ja bis jetzt benachteiligt) über Diplomaten bis zu deren Familien kann auch in Schleswig Holstein ein Fischereischein ohne Prüfung ausgestellt werden (heisst dann im einen Fall Touristenschein, was aber faktisch eben ein auf 28 Tage begrenzter Fischereischein ist).
Zudem wurde hier wieder ins Spiel gebracht, dass ein Sachkundenachweis zum töten notwendig sei - Gezeigt wurde ein Kurs, wo diese "Kenntnis" mittels eines an die Wand geworfenen, stilisierten Fischbildes "gelehrt" wurde.....
Aber natürlich ohne darauf hinzuweisen, dass gerade das töten der Fische weder in der Praxis gelehrt noch in der Prüfung abgefagt werden kann.
Zudem wurde nicht erwähnt, dass eben das tierschutzgerechte töten der Fische kein komplexer Vorgang ist, sondern ein bei so niederen Wirbeltieren entsprechend einfaches Verfahren:
Schlag auf den Kopf zum betäuben, abstechen mittels Herzstich.
Die Erklärung dazu ist auf einem DinA5 Blatt darstellbar und muss daher weder gelehrt noch geprüft werden.
Zudem wurde im Film der Eindruck erweckt, als ob in Schleswig Holstein es notwendig sei, an einem Lehrgang teilzunehmen, um zur Prüfung zugelassen zu werden.
Das ist natürlich komplett falsch, jeder kann sich die notwendigen Fragen selber pauken und braucht keinen Kurs besuchen.
Vom Tierschützer kamen übrigens in dem Propagandafilmchen die gleichen Argumente, welche auch der Geschäftsführer des LSFV-SH schon gerne mal verwendete:
Dass man ja auch nicht ohne Prüfung autofahren dürfe -
Ja, liebe "Angler?"- und Tierschutzfunktionäre:
Da gehts auch um Menschenleben!!
Und da hat die Umweltministerin dann auch hervorragend reagiert, indem sie auf ihr sowohl legales, wie auch ungeprüftes Töten ihres Weihnachskarpfens hinwies - was rechtlich genauso legal ist, wie wenn ich in meinem Gartenteich ungeprüft Fische züchte, ausfange und töte..
Oder wenn ich als Kleintierzüchter ganz ungeprüft sogar warmblütige Säugetiere und Vögel schlachten darf..
Auch hier wird also wiederum klar, dass es im Gegensatz zu der Aussage im dem Propagandafilmchen keinerlei gesetzlichen Zwang zu einem Sachkundenachweis gibt - hoffen wir, dass die Ministerin da bei ihrer anglerfreundlichen Linie bleibt.
Anglerfreundlicher jedenfalls als der von Anglern finanzierte Naturschutzverband LSFV-SH.
Dass der Autor des Filmes zudem nicht beim wirklichen schleswig holsteinischen Anglerverband - dem LAV-SH - auch zu dem Thema nachfragte, zeigt wieder entweder schlechte Recherche oder eben bezahlte Propaganda.
Da ja die Meinung dieses DAV-Landesverbandes, der auch laut Aussage des DAV-Bundesverbandspräsidenten Markstein auf die nichtorganisierten Angler hören will und daher auch faktisch eher als der LSFV-SH legitimiert ist, für "die Angler" zu sprechen, absolut konträr zu der des VDSF-Landesverbandes LSFV-SH steht...
Dass die guten Erfahrungen mit einem erleichterten Zugang zum Angeln ohne Prüfung in anderen Bundsländern ausgeklammert wurden, muss jetzt nicht unbedingt auf schlechte Recherche zurückzuführen sein - es ist ja eine Regionalsendung, da ist der Blick über den Tellerrand nicht zwingend.
In Brandenburg wird ja sogar von der zuständigen Behörde öffentlich klargestellt, dass nicht nur keine signifikant erhöhte Zunahme an Verstößen gegen Fischerei- oder Tierschutzrecht zu verzeichnen sind seit Einführung des prüfingsfreien Friedfischangelns, sondern dass die Zahl der Angler und auch der nachfolgend geprüften Angler dafür signifikant zugenommen hat.
Zudem kann man in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen, Sachsen Anhalt, Niedersachsen und Bremen heute schon auch ganz legal ohne Prüfung angeln - über Touristenscheinregelungen, Stockangelrecht oder wie in Niedersachsen sogar ohne Schein nur mit Personalausweis und Erlaubnisschein...
Unterm Strich halte ich das für ein Propagandafilmchen, das entweder vom VDSF finanziert oder zumindest inhaltlich mitgestaltet wurde, damit der LSFV-SH weiterhin mit Prüfungsgebühren und Kursen Kohle machen kann..
PS:
Gerade im SH-Verbandsforum gefunden - LSFV-SH kooperiert wegen der Fischereischeingesetze nicht nur mit den Tierschützern, sondern auch noch mit den Grünen.
Man darf gespannt sein, welche bekennenden Anglerfeinde der LSFV-SH noch "ins Boot holt", nur um seine Pfründe und die Kohle zu sichern.
http://www.anglerforum-sh.de/showthread.php?p=240345#post240345
Ab Posting 74....
Interessant dazu eine frühere Aussage des Geschäftsführers des LSFV-SH Vollborn, dass "man nicht glauben solle, die Grünen (in B-W) wären anglerfreundlich..."
http://www.anglerforum-sh.de/showthread.php?p=237837#post237837
Da sind wahrscheinlich die Grüne nin SH viel anglerfreundlicher - oder sucht man sich seine Partner im LSFV-SH doch auch bei Angelgegnern, nur um weiter an der Prüfung festhalten zu können wegen der Kohle?
Genau wegen solchem Verhalten von VDSF-Verbänden haben wir Angler heute viele unsinnige Einschränkungen und Restriktionen - wer jetzt als Angler noch nicht aufwacht, hats wirklich nicht besser verdient...