AW: Umfrage: Sportfischerprüfung oder frei erwerbbare Anglerlizenz
Glaube ich kaum, aufgrund falscher Montage wird er die erforderliche Reichweite wohl nicht erreichen.
Falsch!
Genau das von mir genannte Beispiel, der Prüfling der statt der Mindestweite von 30m fast nur 15, wenn es hoch kommt mal 20m schafft, wirft als ich dazu komme so falsch beim Versuch die Weite zu erreichen, das sein Castingblei (von unter 8g) abreißt und mal eben 55m fliegt, dazu noch zur Seite, genau gegen mein Auto. Und das nach längerem Üben. Dem will ich ungeübt nicht begegnen wenn der dann seine 30-100g werfen will, mit der 0,18mm Schnur am besten. Denn ohne Prüfung läuft es ja auf Try and Error hinaus. Solange versuchen bis es klappt und sich solange an die richtige Schnurstärke und den Wurfstil heran tasten (wobei letzteres wohl oft eher das verbessern des weiterhin falschen Wurfes sein wird).
Die weiteren Gründe dienen der subjektiven Verbesserung von Technik und Fangchancen. Wieso bitte, muss das abgeprüft werden ? Das kann sich doch jeder freiwillig aneignen, wenn er möchte. Andere wählen halt lieber des Weg des Selbstprobierens, Na und, wen stört das, wem schadet das ?
Siehe oben, alle die dann sowas in die Fensterscheibe, an den Kopf oder wer weiß wohin bekommen.
Und wie das in der Praxis aussieht kenne ich zur Genüge wenn ich in den Sommerferien am Wasser entlang fahre. Kinder am Angeln, eine Baumarktrute für 9,95 Euro mit Plastik Rolle und 0,22mm Schnur, am besten schon etwas älter und abgenutzt/porös, alternative die Rute vom Opa/Vater die 10-20 Jahre ungenutzt war, etwas dickere Schnur hat , die aber kaum noch Tragkraft hat. Daran dann der Spinner, in 8 von 10 Fällen (wenn die Kids keinen Schein haben) ohne Stahlvorfach und mit 1-3 Altweiberknoten angebunden.
Wem schadet das? Na dem Hecht der dann mit großer Wahrscheinlichkeit das Maul mit dem Spinner vernagelt hat weil der vermutlich abreißt, sei es wegen brüchiger Schnur, fehlendem Stahlvorfach, zu dünner Schnur und das alles in Kombination mit einer Rolle die sicher nicht Schnur geregelt freigibt. Und ja das wird auch bei Erwachsenen ähnlich laufen. Frage mal im Bekanntenkreis wer erst eine Bedienungsanleitung ließt und dann das Gerät in Betrieb nimmt oder wer einfach drauf los versucht. Letzteres ist die Mehrheit, und Angeln ist doch sicher einfacher als einen Videorecorder zu programmieren.
Und die ganzen abgerissenen Schnüre in den Ästen und Büschen (wegen alter/zu dünner Schnur auch an Ästen im Wasser, ect.), weil die Grundkenntnisse beim Werfen fehlen, die darf man auch nicht vergessen. Schön mit Made oder Wurm dran damit Vögel sie fressen. Ok hier sind zum Glück Bäume eher selten an den Kanälen in den Bereichen wo es extrem ist, aber natürlich gibt es Bereiche wo man einiges an Schnur in den Bäumen sieht. Sicher nicht nur von Anfängern, auch von geprüften Anglern, doch bei denen ist schon ein gewisses Grundwissen vorhanden, erst recht wenn die Prüfung eben nicht abgeschafft sondern praxisnahe gestaltet wird.
Tschuldigung, aber die Leute, über die Du Dich zu recht aufregst, sind doch wohl überwiegend "geprüfte" Angler.
Zudem lernt man in einem Vorbereitungslehrgang keine Gewässerspezifischen Regeln. Die muss man sich vor Beginn des angelns aneignen. Geprüft oder nicht. Und wer das nicht macht, kann halt Probleme bekommen.
Ausschließlich geprüfte, denn ohne gibt es keine Gastkarte und auch nicht jede Prüfung wird akzeptiert. Da gibt es wohl im Bereich Rostock eine die z.B. nicht ausreichend ist.
Aber das ist es eben, es SIND geprüfte Angler von denen schon ein Teil so denkt, obwohl sie mal gelernt haben wie es abläuft. Wie ist es dann erst wenn zu denen mit absichtlichem Fehlverhalten noch die Heerscharen von Personen kommen, die einfach von jemanden der mit Angeln nichts am Hut hat eine Karte und einen kleinen Zettel bekommen, und denken sie können einfach loslegen weil sie es nicht schon mal irgendwo gehört haben. Die wollen alles richtig machen aber wissen ja nicht was sie beachten müssen und denken das was der ohne Ahnung ihnen gegeben hat reicht dann wohl aus und gilt an allen Gewässern.
Und warum bitte lernt man in der Prüfungsvorbereitung keine Gewässerspezifischen Regelungen? Bei uns sind die ersten beiden Abende vom Ausbilder meist darauf ausgelegt sich mal locker kennen zu lernen und auch den Verein mal vorzustellen. Und da der Großteil ja in dessen Gewässern fischt, und da die Gewässer vor deren Haustür ja zu 90% in Vereinshand sind, natürlich auch um im Vorfeld schon mal alle möglichen Fragen zu beantworten bevor es dann an den Lernstoff geht. So lernt man sich kennen, so lernt man schon mal wo wer wohnt (durch die Fragen zu den Gewässern vor dessen Tür) und die Teilnehmer wissen auch schon mal mehr darüber wie es nun überhaupt an ihrem Hausgewässer abläuft und geregelt ist. Gerade die Gewässerspezifischen Fragen dominieren da oft an dem Abend, denn da hat man ja schon mal Gewässerwarte und Fischereiaufseher zum befragen zur Hand.
Na und Du glaubt, die Informationen die diese Leute bei einem Lehrgang bekommen, würden dann mehr interessieren?
Nein, bei dieser kleinen Gruppe von Leuten nicht. Aber es hilft eben der Masse die es richtig machen will aber es nicht besser weiß weil sie es nicht gelernt haben. Der Masse die solche Fragen dann auch hier mal stellt (zu allgemeinen Themen) und dann immer noch nicht genau weiß welche der vielen verschiedenen Antworten denn nun für sie zutreffen, da jeder dann ja von den ihm bekannten Regelungen schreibt, die evt. für andere BL (mit anderem Landesfischereigesetz) gelten, aber meist für andere Vereine. Am hilfreichsten ist da meist der Hinweis auf die Regelungen des BL aus dem der Fragesteller kommt, aber da bleiben immer noch vereinsspezifische Sachen außen vor, wenn nicht zufällig einer aus dem selben Verein antwortet, der zudem auch wirklich die Regelung kennt. Und natürlich ist es auch immer schön wenn man solchen Leuten von der "Woher soll ich das wissen Fraktion" dann eben zeigen kann das sie es mal gelernt haben, und das es nicht dazu gekommen ist weil der böse Verein das ja nicht gesagt hat.
Und nochmal zur Betonung, ich rede nicht von der aktuellen Prüfung, sondern von einer überarbeiteten, praxisnahen Prüfung. In der man eben die örtlich häufigsten Fische im Vorfeld bestimmen lernt statt am Wasser erst nachschlagen zu müssen was das ist damit man dann nach dem Mindestmaß nachschlagen kann. Die mündliche Prüfung ist z.B. sowas, denn da wird dem Prüfling geholfen, Fehler können ausgeglichen werden wenn man zeigen kann es es Einzelfehler waren und man den Rest beherrscht, und es geht eben um Praxisfragen, wie z.B. die Zusammenstellung einer Spinnrute, die Vereinsmindestmaße, Schonzeiten, ect. Und sie ist auch nicht streng und bierernst. Da wird dann auch schon mal gefragt (am Ende bzw. wenn man merkt das es den Prüfling nicht durcheinander bringt) Du bist am 10 Feb. am Spinnfischen und fängst einen untermaßigen Hecht, was machst Du? Meist kommt dann erstmal brav und noch aufgeregt das auswendig gelernte als Antwort. Darauhin wird dann mit breitem Grinsen gesagt die richtige Antwort ist am 10.02 ist schon seit 10 Tagen Schonzeit, da darfst Du nicht mit Kunstködern fischen. Dann kommt ein Argh, mist, dann lachen alle (weil es ja eben bewusst eine Fangfrage war) und die Spannung ist raus weil der Prüfling merkt ok der will mir nichts böses, der hat gute Laune und wir können auch scherzen. Da es meist 3-5 gleichzeitig in der mündlichen Prüfung sind, und da die anderen draußen das auch mitbekommen, löst sich dadurch auch schon mal die Stimmung und Abgespanntheit für die anderen.
Sowas ist für mich dann ein Beispiel für praxisnah, locker, wer gelernt hat wird es auch bestehen, und wer Prüfungsangst hat der wird eben entsprechend abgetastet das er sein Wissen zeigen kann (wenn er eben gelernt hat und nur wegen der Prüfungsangst Probleme hat).
Von mir aus kann die Prüfung auch komplett mündlich und praktisch sein. Wichtig ist doch nur das die zukünftigen Angler ein gewisses Grundwissen haben das sie in der Praxis regelmäßig auch brauchen. Und sowas das man regelmäßig braucht, das vergisst man auch nicht wie z.B. die Beschreibungen von Fischen die 300 Km entfernt irgendwo leben.
Dein Din A4 Blatt zur Touristenkarte ist z.B. etwas das doch auch so eine Prüfungsgrundlage bilden kann. Das wichtige anschneiden, sicherstellen das die Leute das drauf haben (und nicht den Zettel ungelesen wegwerfen weil man ja durch ausprobieren schon was lernt) und mit der Option bestimmte Sachen bei Bedarf optional zu vertiefen. Da reichen dann evt. 2x 8 Stunden oder so, inklusive praktischen Übungen mit Tipps und Kniffen für das alltägliche Anglerleben. Halt eine Prüfung bei der JEDER auch sagen kann die hat MIR etwas gebracht. Auch wenn derjenige alles theoretisch weiß, dann sagt er eben das er noch beim Werfen einiges gelernt hat oder zur richtigen Montage, ect. Denn auch die Frage nach empfehlenswertem Geschirr, ect. ist seit vielen Jahren eine häufige und beliebte Frage, aber nach dem Unterricht und individuell. Denn der Händler will ja auch verkaufen und nicht überall ist der ein Fachmann.
EDIT:
Ich glaube in Singapur sind die Strafen für "Fehlverhalten" Einzelner besonders krass. Die haben 7126 Einwohner, pro Quadratkilometer, wir in Deutschland 229, in Kanada sind es 3,4 , in Schweden 21 und in Russland 8. Einzig die Niederlande fallen mit über 400, was die Reglementierung der Angler betrifft, etwas aus dem Rahmen, aber dort hat auch fast jeder das Wasser vor der Tür.
singapur, da fällt mir gleich ein 500 Euro (oder waren es Dollar?) Strafe fürs auf die Straße spucken, ähnlich hohe Strafen für andere "Lappalien" die hier zwar auch nicht ok sind aber von kaum einen beachtet werden. Eben wegen der Gegebenheiten dort.