Sie gelten als echter Hotspot: Pooleinläufe am kleinen Bach. Wer so eine Stelle findet, hat gute Chancen auf einen vollen Kescher. Wie Elmar sie befischt, verrät er hier.
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In den Spanischen Pyrenäen ging es für den ehemaligen Chefredakteur Matthias Six an diverse Pooleinläufe

Fließende Gewässer halten viele verschiedene Hotspots für uns bereit. Absolut beliebt bei mir sind Bereiche, wo Wasser über Kanten oder Steine in einen Pool oder Gumpen fließt. Hier muss ich unbedingt meine Fliegen servieren. Die Herangehensweise hängt vom Gewässer ab und wie ich mich heranpirschen kann. Komme ich von stromab, stehen die Fische mit dem Kopf von mir abgewendet. Das lässt mich ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit genießen. Nähere ich mich seitlich oder von oberhalb des Einlaufs, sollte ich mich langsam bewegen. Knieend ans Wasser schleichen oder geduckt, beide Wege sind top, um so lange wie möglich aus der Deckung zu fischen. Wenn möglich, versuche ich aufs Waten zu verzichten, um nicht unnötige Unruhe durch meine Bewegung ins Wasser zu bringen.

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Elmar mag für das weiße Wasser besonders gerne gut sichtbare Trockenfliegen

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Kleiner Pool. Aber ob nicht knieend fischen besser gewesen wäre?

Wer lauert wo?
Im klassischen Salmonidengewässer finden wir an diesen Spots Bach- und Regenbogenforellen, Huchen, Äschen oder Saiblinge. Kommen auch Döbel, Barsch und Hecht vor, lohnt sich ebenfalls ein Versuch auf die Kollegen. Nymphe, Streamer, Trocken- und Nassfliege, alle können Fisch bringen.
Im meist tiefsten Bereich direkt dort, wo das Gewässer häufig „weiß“ erscheint, steht bestimmt ein Fisch am Grund. Dort ist die Strömung geringer und das Verweilen kostet nicht so viel Kraft. Zudem nutzen die Flossenträger natürliche Deckung durch das bewegte weiße Wasser. Doch auch die Ränder des rauschenden Nass wirken wie ein Magnet. Hier müssen sich die Fische ebenfalls nicht auspowern und können schnell zuschlagen, falls Insekten auf der Oberfläche oder Nymphen eine Etage tiefer vorbeitreiben. Zudem sind häufig Wurzeln freigelegt und bieten den Räubern eine optimale Ausgangsposition. Denn auch kleine Fischchen sind Beute der Salmoniden. Sie tummeln sich gerne in der Nähe des bewegten Wassers, um Nahrung einzusammeln. Dabei schwimmen Grundel & Co ins Fadenkreuz der Räuber.

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Der Saibling am Streamer stand unter dem Weißwasser

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Hotspot! Pooleinlauf und Bewuchs am Ufer

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Forellen sind häufig die Bewohner der heißen Stellen

Ihr wisst, dass in Eurem Gewässer Hechte und Barsche vorkommen? Dann sucht die Randbereiche und Abschnitte mit Wasserpflanzen ab. Die Jungs mit den vielen Zähnen lieben diese Bereiche und können blitzschnell vorstoßen, wenn eine Mahlzeit vorbeischwimmt.
Neben den Spots am Einlauf und an den Rändern lohnt sich die Suche ebenfalls in der Poolmitte und, wenn vorhanden, am Auslauf. Fließt das Wasser über einen flacher werdenden Bereich in den nächsten Pool, halten sich auf diesem „Kissen“ gerne Salmoniden auf. Besonders Erfolg versprechend ist dann das Überwerfen des Pools und Einholen der Fliege im Swing zur eigenen Uferseite. Häufig erfolgt die Attacke in dem Moment, in dem zum Beispiel der Streamer parallel zum Ufer läuft.
An solchen Hotspots unbedingt länger verweilen und verschiedene Fliegenmuster und -typen anbieten. Dann wird es rappeln, versprochen!