AW: Aktuelle Friedfischfänge 2014
Der 24-Stunden Angelmarathon- Oder: wie ein bescheidener Tag doch noch gerettet wurde.
ein roter Mond bescheint den von Nebel bedeckten Satower See. Endlich gehts wieder mit meinem Kumpel ans Wasser. 23 Uhr waren wir vor Ort und begannen damit alles aufzubauen. Pünktlich um Mitternacht sausten, angetrieben durch unsere Ruten, 6 Tauwürmer auf Grund oder mit Pose ins Wasser. Gegen 02:45 biss der erste Fisch, eine 21 cm Rotfeder. Kein Riese doch es sollte mein zweitgrößter Fisch in den ganzen 24 Stunden werden. In den frühen Morgenstunden waren die einzigen besseren Fänge ein 41er Brassen und ein 43er Aal, beide an der Rute meines Kumpels. Weiter ging es mit kleinen und kleinsten Barschen und Rotfedern. Auch ein Platzwechsel brachte nur zwei U20 Fische ans Licht. Wir, schon reichlich deprimiert, weil wir uns aus der Dämmerung mehr erhofft haben, wurden ab 11 Uhr noch stärker auf die Probe gestellt. Der letzte Fisch, ein 12er Barsch, biss 10:41 an meiner Posenmontage und danach?: NICHTS! Stundenlang kein Biss und kein Anzeichen von Leben. Die gesamte Wasseroberfläche, an der vorher reichlich Aktivität zu sehen war, war spiegelglatt und ruhig. 14 Uhr noch ein Rückschlag. Gewitter und nirgends etwas um sich vernünftig unterzustellen. Aber nein! An aufgeben ist nicht zu denken, wir wollen unseren Fisch! Gegen Abend lies der Regen nach und wir entschieden uns für einen weiteren Platzwechsel. Wieder keine Fische, doch dann?! 18:10 -7,5 Stunden ohne Lebenszeichen- wackelte meine Pose. Nach einiger Zeit kam ein 14 cm großer Barsch heraus. Wieder so ein Kleinscheiß. Die Moral war im Keller, zumal auch danach wieder nichts bemerkbar machte.
Wir sitzen zusammen und diskutieren woran es liegen könnte und wundern uns das wir bei 4 Grundruten seit 0 Uhr keinen einzigen Zupfer hatten, als plötzlich ein schrillen die Stille zerriss. Meine Spitze wackelt- und das extrem. Wie betäubt bleibe ich sitzen, unfähig die Situation zu begreifen. Mein Kumpel ruft rüber "Du hast einen Biss". Benommen stehe ich auf und setze den Anschlag. "Der hängt", ruft er von der Seite und rennt zum Kescher. Mittlerweile habe ich die Situation auch verarbeitet und schon nimmt der Fisch Schnur. Erst geht es in Seemitte, dann dreht er bei und schwimmt auf mich zu, an mir vorbei und wieder nach links rein in die, für uns unerreichbare, kleine Bucht, vollkommen unbeeindruckt von dem Druck den ich ihm entgegengesetzt habe. Und schon lag ein kleiner Schilfgürtel zwischen mir und diesem Kämpfer. Tausend Dinge gehen mir durch den Kopf, "Er kommt auf mich zu- so muss das sein." - "Er dreht ab...FUCK nicht dahin, nein nicht dahin!" - "Verdammt er ist im Schilf, den verlier ich" - "Wird das was?"- ... .Glück im Unglück, der Fisch springt und buckelt an der Wasseroberfläche. Das bietet mir die Gelegenheit ihn auf den Schilfgürtel zu ziehen und indem er immer weiter buckelt, schaffe ich es mit ihm eine Schneise ins Schilf zu schlagen. Mein Kumpel steht bereits mit dem Kescher im Wasser und hält sich bereit den Karpfen, sobald er aus dem Schilf kommt, einzukeschern. Doch hier kommt ein neues Problem: Der Kescher ist zu klein. Da ich ihn auf der Seebrücke nicht brauche, habe ich nur einen 50cm großen Kescher. Nach einigen Sekunden ist es dann doch geschafft und ein schöner Spiegler lag in meinen Armen. Späteres messen ergab 13.5 Pfund auf 69cm- Personal Best! Mein Tag war gerettet, der vorherige Frust wie weggeblasen. Der Drill an sich war aber nicht so spektakulär, da ich hauptsächlich an der Ostsee angel und er somit mit meiner 4m Brandungsrute kämpfen musste. Dann 30 Minuten vor Ende nochmal Hektik. Biss an der Grundrute meines Kumpels. Nach einem weiteren spannenden, schilfplättenden Drill konnte er nun auch einen 66er Spiegler verbuchen.